Ich sehe nicht nur Gutes in der Zukunft (ja, ich hab auch eine Gaskugel)
Die MfA Seiten werden mittelfristig zwar rausfliegen und ich glaube auch daran, daß sich die Geschäftemacherei um den Pagerank bald erledigt haben wird. Andererseits steuern wir keiner rosigen Zukunft entgegen. Die anwendbaren "Tricks" werden weniger, die Webmaster, die sie anwenden mehr - die Luft wird dünner. Das mag aber für den User nicht das Schlechteste sein. Bedenklicher finde ich inzwischen allerdings, daß Gockel mehr Einfluß auf das gesamte Netz hat, als gut sein dürfte. Im Prinzip schreibt Gockel schon heute einem Großteil der Webmaster vor, wie sie ihre Seiten zu publizieren haben. Tu dies nicht, sonst kommst Du nicht bei Adsense unter, tu jenes nicht, sonst fliegst Du aus dem Index. Selbstverständlich kann Gockel frei entscheiden, wen sie in ihre SERPs aufnimmt und wen nicht - aber ob das Maß an Verantwortungsgefühl bei Gockel gleichermaßen gewachsen ist, wie der Einfluß auf das Netz? Denn im Grunde diktiert Gockel damit die Uniformisierung eines Mediums, welches sich üblicherweise durch seine freie Kreativität auszeichnet. Klar, Doorways nerven, Spammer auch - aber Gockel bekämpft diese nicht um des Users, sondern um seiner industriellen Optimierung wegen.
Beispiel: Flash
Flash ist nicht so mein Ding, aber man muß zugeben, damit lassen sich für´s Auge schöne Seiten bauen. Welche Auswirkungen das allerdings in den SERPs hat, brauch ich euch ja nicht zu sagen. An dieser Stelle würde ich es für berechtigt halten, wenn der betreffende Webmaster eine Hand voll Keywords auf die index.html legt. Bei Gockel fliegt er damit allerdings aus dem Index. Was ist das Ergebnis? Flash & Java und gehen im Netz früher oder später den Bach runter - noch bevor die Netzwelt erfahren hat, was man alles damit noch hätte machen können.
Ich möchte für Flash und Java keine Lanze brechen, mir sind übersichtliche HTML Seiten ohne Geblinke und Geflimmer auch am liebsten - aber als Beispiel sind Flash und Java gut geeignet.
Im Prinzip läuft alles dahin, wie es auch vor 20 Jahren mit den Betriebssystemen anfing. DOS war noch für Maschinen entwickelt worden. Windows 3x entdeckte das Auge des Anwenders für sich, die Maschine lief trotzdem noch mit DOS. Ab Win95 rückte die Maschine immer weiter in den Hintergrund und damit auch das Wesentliche. Heute wird der Anwender mit einem bonbonfarbenen Vista-Vorhang komplett von der Maschine getrennt. Das Ergebnis ist folgerichtig: der User ist dem System ausgeliefert. Er weiß weder, was abläuft - noch, wie er das beeinflussen kann, außer mit den Möglichkeiten, die ihm das System selbst zur Verfügung stellt.
Das Ende vom Lied: Beeinflußung, Einengung, Kanalisierung, Uniformierung - Verblödung
