ABAKUS

Liebe Mitglieder,

ich habe heute die Anfrage bekommen, für einen Philosophie- und Geschichtsdozenten eine Seite zu optimieren. Er möchte die Seite i.V.m. dem Suchbegriff "Adolf Hitler" und "Nazis" plus eigenem Namen optimieren.

Er selbst versichert mir natürlich, kein Nazi zu sein, sondern die Optimierung steht in Verbindung mit seinen Veröffentlichungen über die Nazizeit.

Jetzt habe ich verständlicherweise Hemmungen, da ich zum einen selbst als Optimierer nicht in die Nazi-Ecke gestellt werden möchte, zum anderen weiß ich nicht, ob eine solche Optimierung überhaupt klug ist.

Wer hat bei sowas schon Erfahrungen? Wie würdet ihr das Thema behandeln?

Liebe Grüße
Ernst

eschulten hat geschrieben:Wer hat bei sowas schon Erfahrungen? Wie würdet ihr das Thema behandeln?

erstmal ne gegenfrage.... brauchst du das Geld aus diesem Auftrag?

eschulten hat geschrieben:ob eine solche Optimierung überhaupt klug ist.

Wenn er was sinnvolles dazu veröffentlichen möchte, dann halte ich eine Optimierung durchaus für sinnvoll, um Publikationen der rechten Szene entgegenzutreten.

Du selbst, als SEO, bist ja eh nicht mit Deinem Namen präsent.
Und wenn ein Dozent diese Art der Optimierung wünscht.. why not?

Würdest Du Dich zieren, wenn er was in der Art von Churchill, Stalin oder Bush wünschen würde?

Hitler war ein Arsch und er hat den Krieg verloren... die anderen waren auch Ärsche. Aber die haben den Krieg gewonnen.

Wenn Du Angst vor dem Wort hast, solltest Du es ohnehin bleiben lassen.
Und selbst wenn's nicht einer vom Schlage Götz Aly ist, sondern weiter rechts steht: wenn Du allzu moralisch wirst in der Kundenwahl kannst Du eigentlich nur noch für Peta und die Grünen arbeiten. Und wer will das schon.

catcat: Churchill war aber schon allein durch seine Zuneigung zu Martinis weniger Arsch als der Genusshasser Hitler. Davon abgesehen war er nicht mal in der selben Arschliga.

tmyp hat geschrieben:wenn Du allzu moralisch wirst in der Kundenwahl kannst Du eigentlich nur noch für Peta und die Grünen arbeiten. Und wer will das schon.

Wenn man Ahnung von der Arbeit hat könnte man ja ausschliesslich für sich selbst arbeiten. Da entscheidet dann die eigene Moral mit welchen Themen man sich abgibt - getragene Unterwäsche, Promiklatsch und Rotlicht, oder doch nicht! Das ist hier die Frage

muwnd hat geschrieben:Sollst du für die Antifa optimieren?

Eigentlich soll er für einen Dozenten optimieren - aber dessen politische Gesinnung kennen wir leider nicht.

...

tmyp hat geschrieben:wenn Du allzu moralisch wirst in der Kundenwahl kannst Du eigentlich nur noch für Peta und die Grünen arbeiten. Und wer will das schon.

naja... würdest du gerne für die geforderten keywords Linktauschpartner suchen müssen?

ich kann da nur empfehlen das man die Finger davon lässt wenn einem das Thema Bauchschmerzen bereitet.... naja, gut, ich hab gut reden... wo mir ja schon beim Gedanken an einem direktem Kunden unwohl im Bauch wird... die machen ja eh nur Arbeit und nerven ständig...

tmyp hat geschrieben:für Peta und die Grünen arbeiten.

Für eine von den beiden Gruppen würde ich nie arbeiten.

Ein kleiner Tipp: Ich bin seit 30 Jahren ökologisch aktiv und Peta ist es nicht.

net(t)worker hat geschrieben: naja... würdest du gerne für die geforderten keywords Linktauschpartner suchen müssen?

Müsste man das wirklich bei diesem Key - je nachdem was auf der Seite des Dozenten steht wäre das unter Umständen vielleicht nicht einmal das große Problem.

eschulten hat geschrieben: Wie würdet ihr das Thema behandeln?

Ich würde mir die Seite anschauen und wenn da nichts Verdächtiges steht, den Job annehmen.

A.H. + Ich-bin-der-Dozent optimiert meine Oma.

Kleiner Tipp: Die Worte A.H. und Ich-bin-der-Dozent auf die Startseite.

Wenn er mit der Veröffentlichung nicht gerade den Spiegel, Die Zeit und den Stern auf den Plan ruft, sollten die 1000 Euro leicht verdient sein.


Grüsse

net(t)worker hat geschrieben:

tmyp hat geschrieben:wenn Du allzu moralisch wirst in der Kundenwahl kannst Du eigentlich nur noch für Peta und die Grünen arbeiten. Und wer will das schon.

naja... würdest du gerne für die geforderten keywords Linktauschpartner suchen müssen?

Linktausch mit so ziemlich jeder deutschen Uni, sämtlichen verfassungstreuen Parteien und jeder Behörde? Da kann ich mir doch wirklich schlimmeres vorstellen. Noch dazu: wenn Du im Anschreiben erwähnst, dass die Seite ja dazu da ist, Wiederholungen zu vermeiden, gibt's gleich eine Lawine.

net(t)worker hat geschrieben:ich kann da nur empfehlen das man die Finger davon lässt wenn einem das Thema Bauchschmerzen bereitet....

Bei mir heißt es immer noch: es gibt Grenzen, aber die sind ziemlich weit draußen. Ich arbeiten für Gewerkschaften, obwohl ich jederzeit pauschal meine Stimme für jede Wahl für die nächsten 10 Jahre immer diametral zur Meinung der Gewerkschaften vergeben würde. Im Parteienspektrum hätte ich vermutlich auch wenig Schwierigkeiten, solange mir die NPD mit Horst Mahler auf die Pelle rückt und nicht mit irgendeinem Klischeeskinhead, der kaum einen Satz aufsagen kann. Und trotz klassischer Kapitalistensozialisation hätte ich keinerlei Probleme auch für die KP in der PDS zu arbeiten, eben deshalb: wer mich bezahlt, für den arbeite ich.
Klar, es gibt Grenzen, aber wie gesagt: die sind weit weg von mir und zum Teil extrem persönlich.

Für Geld mach ich fast alles. Die Betonung liegt auf fast.
Hätte keine Bauchschmerzen dabei.