SEO vs. Konsumenten Psychologie

[Timbalord]

Hallo zusammen,

ich würde gerne mal folgende Diskussion in den Raum stellen. Sicherlich beschäftigt sich dieses Forum in erster Linie mit der Suchmaschinenoptimierung. Nachdem ich jetzt einige Stunden mit dem Querlesen verbracht habe, überrascht es mich, dass das Thema Konsumentenpsychologie hier so gut wie gar nicht debattiert wird.

Immer wieder, und das mag auf den ersten Blick ja auch richtig sein, wird gefragt und gezielt geholfen, in Bezug auf eine Top Platzierung.

Was ist aber, wenn eine Top Platzierung nicht den gewünschten Effekt bringt?
Man stelle sich vor, man hat ein relativ stark frequentiertes Keyword und seine Seite entsprechend unter die ersten drei Plätze gebracht. Gemäß den Auswertungen wird die Seite auch entsprechend oft bei den Suchabfragen angezeigt. Aber die Klickrate ist verschwinden gering.

Die Fragen müssen also lauten:

• 1. Was kann ich alles in dem Titel falsch machen, dass Suchende nicht klicken
  2. Wie muss eine Description geschrieben sein, dass ich Suchende auch auf meine Seite locke?

Gibt es zu diesen Theman bereits Foren? Interessiert das Thema niemanden wirklich? Macht ihr das Pi mal Daumen?

LG Dennis

[Nullpointer]

Kommt auf den Kunden an, bzw. wenn man für sich selbst optimiert, wieviel man investieren kann.
SEO an sich, ist nunmal nur das Ranking zu optimieren.

Wenn man für einen guten Kunden optimiert, hat der professionelle Dienstleister, die sich mit Usability etc. auf der Zielseite befaßt und die liefern dann Texte für Title und Description.

Wer hier selbst experimentiert wird sich eher hüten, mit seinen Erfahrungen "ins Netz zu gehen".
Die Situation wird ja jeder kennen, wenn er mal einen Link um das Attribut "gratis" ergänzt hat und die Klickraten durch die Decke gingen: Freude und dann lieber nicht zu laut schreien, bevor es alle machen.

[DDDTG]

Klar, bin erst neulich über ein Netzwerk aus Blogs gestoßen das sich mit dem Thema exzessiv auseinander setzt.

Nein mal im ernst,
der Titel sollte passend gewählt sein, und die Description angelt google sich im Zweifelsfall auch selber zurecht. Klar bringt es etwas, die Description so aus zu legen, das sie gerne geklickt wird. Das hat in meinen Augen aber mehr mit gesundem Menschenverstand, als mit Verbraucherpsychologie zu tun bzw. sind solche Begriffe hier vielleicht etwas überschwänglich angesetzt.

Wer jetzt möglichst reißerische Titel+Descriptions macht, wie bei dem obigen "gratis" Beispiel, hat am Ende auch nichts davon, denn SERP ist nicht klickrate ist nicht Konversionsrate. Hole ich über solche Begriffe jetzt Leute auf meine Seite, welche schnell merken "Hier gibt es ja gar nichts gratis", und wieder verschwinden, habe ich auch nichts davon.

Deshalb: Immer so das es passt, und die "Psychologie" lieber an Plätzen wirken lassen, an denen es auch Sinn macht.

[Hirnhamster]

Also als Basics erstmal das KW in Titel, Description und URL verwenden. Hintergrund ist die Fettschreibung und die dadurch erhöhte Aufmerksamkeit beim Leser.

Der Rest basiert auf der Zielgruppe. So kann zum Beispiel ein Titel komplett in Großbuchstaben bei Kindern ziemlich gut wirken, bei B2B Themen aber auf Grund von mangelnder Seriösität keine Klicks bekommen. Hier hilft dir im Prinzip nur ausprobieren, auswerten, anpassen.

[gzs]

Genau das unterscheidet einen 1-Cent-pro-Wort-Texter von einem Profi. Der Profi hat das mit der Psychologie nämlich drauf und schreibt so, dass die Texte auch ankommen. Egal ob er das dann Konsumentenpsychologie nennt oder es einfach macht weil er es kann.

Aber die Psychologie greift nicht nur bei den Texten, das Gesamtbild aus Angebot, usability, Texten und Positionierung muss stimmen. Am besten sind die Seiten, bei denen der Besucher etwas kauft, ohne zu wissen warum er das tut und noch ein gutes Gefühl dabei hat

[Mercarior]

wie wärs mit ausprobieren und testen?

[Timbalord]

Ich glaube das beste Beispiel für ein gekonntes und vor allem auf die Zielgruppe angestimmtes Texten sind diese "2800 Euro am Tag" verdienen Seiten. Dr Pott, Der Millionär, Der Geldsack und wie sie alle heißen. Die Seiten sind optisch eine Katastrophe aber der Inhalt scheint das Zielpublikum ja gerade zu faszinieren.

Ich finde gerade diese Seiten so interessant, da die Texte selbst normal denkenden Menschen zunächst einmal ansprechen. Erst bei einem zweiten und dritten Blick und mit entsprechender Netzerfahrung erkennt man die Bauernfängerei.

[andy12]

Was ist aber, wenn eine Top Platzierung nicht den gewünschten Effekt bringt?
Man stelle sich vor, man hat ein relativ stark frequentiertes Keyword und seine Seite entsprechend unter die ersten drei Plätze gebracht. Gemäß den Auswertungen wird die Seite auch entsprechend oft bei den Suchabfragen angezeigt. Aber die Klickrate ist verschwinden gering.

Diese ganze Thematik nennt sich Landingpageoptimierung. Und natürlich muß dein Seitentitel und deine Beschreibung interessant genug sein damit auch überhaupt jemand darauf klickt. Hat aus meiner Sicht mehr was mit Logik als mit Psychologie zu tun.

[Timbalord]

Also ohne jetzt einen Streit hier vom Zaun brechen zu wollen, aber viele bezeichnen SEO als Wissenschaft. Dann sollte man aber auch klar Begrifflichkeiten differenzieren.

Logik ist eine mathematische Disziplin. Bei der Wahl der Titel und Beschreibungen handelt es sich doch wohl eher um die gezielte Beeinflussung.

Bin ich jetzt zu kleinlich?

[DDDTG]

Am besten sind die Seiten, bei denen der Besucher etwas kauft, ohne zu wissen warum er das tut und noch ein gutes Gefühl dabei hat

Dito!
*Kurze Frage einschieb*

Für Software Produkte weis ich genau wie ich die Seiten aufbauen muss, damit dieser Effekt entsteht. Allerdings lässt sich dieses Prinzip nicht auf zB. Hardware oder andere Produkte anwenden.

Hat jemand mal einen Link zu einer Seite, von der er sagen würde, da stimmt die Psychologie zu 100%?

[andy12]

Da sprichst du wohl wahr. Das ist wie in der Bundeswehr. Logik suchst du dort vergebens aber gezielte psychologische Beeinflussung gehört zur Tagesordnung. Genau so ist es auch im Internet.

[Timbalord]

Da sprichst du wohl wahr. Das ist wie in der Bundeswehr. Logik suchst du dort vergebens aber gezielte psychologische Beeinflussung gehört zur Tagesordnung.

So habe ich es niedergeschrieben