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von Cura » 12.11.2005, 16:35
Aus derartigen Diskussionen halte ich mich normalerweise gerne raus, aber einige Statements hier zu Abmahnungen lassen doch erkennen, dass eine grosse Portion Unwissen und Unerfahrenheit der Meinungsbildung zugrunde liegen. Wer so vehement gegen das Abmahnwesen votiert, hatte entweder noch nie Ärger mit Strauchdieben oder ist selbst einer der meint, er könne sich ungefragt bedienen.
Manchmal ist wirklich erkennbar, dass es kein böser Wille ist. Das sind jedoch die Ausnahmen.
Wir ärgern uns seit Jahren mit Arschl.chern rum, die kackfrech unsere Marken benutzen, unseren Kontent teilweise 1 zu 1 übernehmen etc.
Wir haben es ebenfalls sehr oft auf die Sanfte versucht. Oft wurde dann nur das konkret Beanstandete korrigiert, in anderen Seiten wurde munter weitergemacht, der Grund hierfür mag wohl sein, dass viele vor lauter Stehlen, gar nicht mehr auseinanderhalten können, was sie wo gestohlen haben.
Einer benutzte eine unserer Marken kackfresch in tausenden Seiten markenmässig. Wir haben ihn gebeten das zu unterlassen. Der Arsch rennt zum Anwalt, der wittert Geld und überredet die zu einer negativen Feststellungsklage. Ergebnis: Die Klage wurde selbstverständlich abgewiesen, wir aber mussten zum Termin einmal quer durch Deutschland fahren.
Wie verquert muss man eigentlich denken, wenn man glaubt sich bei anderen so lange bedienen zu können, bis die es irgendwann merken und dann noch von den Bestohlenen zu erwarten, dass die ihre kostbare Zeit selbstlos dafür investieren, dass man aufhört sie zu bestehlen oder auszunutzen?
Hier Webby! Dass das kein Zufall ist, ist klar erkennbar. Hätte Webby es nicht gemerkt, würde der wahrscheinlich bis in alle Ewigkeit so weitermachen.
Webby merkt es und investiert nun seine Zeit und bittet höflich darum, dass man aufhören möge, seinen guten Namen zu missbrauchen.
Das ist ja geradezu eine Einladung an andere weiterzumachen, weil ja nun jeder weiss, dass Webby erst mal höflich anschreibt. Bei Webby kann man sich relativ gefahrlos bedienen. Merkt er es, hört man damit auf und das war es.
Würde eine sanfte Praxis – wie von vielen hier gefordert – sich durchsetzen, wäre das nichts anderes als eine Einladung zum Missbrauch, weil niemand mehr ernsthafte Sanktionen befürchten müsste.