Regeln für barrierefreies Webdesign

[turnschuh]

phereia hat Folgendes geschrieben:

<acronym title="Euro">EUR</acronym>

Ist etwas länger aber verständlicher, außerdem enthalten die Seiten so viel mehr Text. Ich benutze ja sonst auch sprechende Datei- oder Funktionsnamen, die etwas länger sind. Bin der Meinung dass G. den Wert von title als Wichtig betrachtet. (Schon öfter mal irgendwo gelesen - und eigentlich auch logisch)

[Lima]

Vermutlich gehörst Du dann nicht zu den Leuten, die Folgendes produzieren:

Code: Alles auswählen

<acronym title="Euro">EUR</acronym>

Kann man ohne Probleme automatisch generieren lassen. Das ist kein
wirklicher Mehraufwand.

Mit Barrierefreiheit muss man sich spätestens dann auseinander setzen wenn
man für öffentliche Einrichtungen Arbeitet.

Wer wirklich behauptet das Barrierefreiheit Mehraufwand bedeutet der sollte
seine Arbeitsweise dringend an aktuelle Standards anpassen.

[muemmel_0811]

Wer wirklich behauptet das Barrierefreiheit Mehraufwand bedeutet der sollte seine Arbeitsweise dringend an aktuelle Standards anpassen.

OK und was machst Du mit Seiten, die nicht erst seit gestern das www erblickt haben?
Ich arbeite bspw. in einem Unternehmen, dass annodazumal (Mitte der 90er) als reine Internet-Datenbank gestartet ist. Mittlerweile verfügen wir so über ca. 10.000 statische Webseiten - und glaub mir, die meisten von denen sind nicht erst in den letzten beiden Jahren entstanden. Und annodazumal hat man einfach Schrott-Code produziert bzw. sogar produzieren müssen. Die Geschichte mit barrierefreiem Code ist ja wirklich toll - ich würd's auch am liebsten so machen, aber es ist wirklich fernab jeglicher Realität. Unsere Firma verdient ihre Kohle im B2B-Bereich und da zählt erstmal nur, dass unsere Seiten von Menschen die u.a. auch bei großen dt. Konzernen arbeiten, wo bspw. immer noch der IE 6 der Standard-Browser ist, gesehen werden können müssen.
Und schon allein diese Tatsache spricht ja gegen barrierefreies Webdesign: denn man erwartet einfach, dass ein seriöses Unternehmen auch einen entsprechenden Webauftritt hat und dieser in verschiedenen Browsern immer gleich aussieht - also kommt man irgendwann zu dem Schluss: bevor ich die x-te CSS-Browserweiche für best. Browser schreiben muss, bleib ich für best. Sachen lieber gleich bei Tabellen... auch wenn's traurig ist und absolut nix mit barrierefreiem Webdesign zu tun hat. Aber in diesem Fall zählt der Mensch vor dem Kasten und nicht die googleschen Rechenalgorithmen - es bringt nämlich gar nix bei G auf Platz 1 zu stehen und dann den User zu vergraulen, nur weil er nicht mit einem vernünftigen Browser unterwegs ist (bzw. unterwegs sein darf).

[bjoerntantau]

Unsere Firma verdient ihre Kohle im B2B-Bereich und da zählt erstmal nur, dass unsere Seiten von Menschen die u.a. auch bei großen dt. Konzernen arbeiten, wo bspw. immer noch der IE 6 der Standard-Browser ist, gesehen werden können müssen.

...bleibt nur zu hoffen, dass die Seiten deines Arbeitsgebers trotzdem mit anderen (modernen) Browsern zugänglich sind - einfach nur so, zum Surfen. Denn was auf dem IE6 gut aussieht, kann schon beim IE7 echt übel sein. Von Firefox & Co. mal ganz zu schweigen.

[TBT]

.. immer noch der IE 6 der Standard-Browser ist, gesehen werden können müssen.
Und schon allein diese Tatsache spricht ja gegen barrierefreies Webdesign: denn man erwartet einfach, dass ein seriöses Unternehmen auch einen entsprechenden Webauftritt hat und dieser in verschiedenen Browsern immer gleich aussieht - also kommt man irgendwann zu dem Schluss: bevor ich die x-te CSS-Browserweiche für best. Browser schreiben muss, bleib ich für best. Sachen lieber gleich bei Tabellen... auch wenn's traurig ist und absolut nix mit barrierefreiem Webdesign zu tun hat. Aber in diesem Fall zählt der Mensch vor dem Kasten und nicht die googleschen Rechenalgorithmen - es bringt nämlich gar nix bei G auf Platz 1 zu stehen und dann den User zu vergraulen, nur weil er nicht mit einem vernünftigen Browser unterwegs ist (bzw. unterwegs sein darf).

Sorry, aber das ist ja nun wirklich Müll!
Ich beschäftige mich beruflich und privat auch mit der Erstellung von Webseiten. Und das für den öffentlichen Dienst - da ist Barrierefreiheit Pflicht Die x-te Browserweiche für ein Problem braucht man nicht. Ich habe bis jetzt nur in seltensten Fällen eine Browserweiche gebraucht, um ein CSS Problem zu lösen. Auch wenn viele es nicht glauben, aber man kann die Browser mit W3C konformen Seiten dazu bringen das Gleiche anzuzeigen.
Meine Projekte sind alle in XHTML / UTF8 umgesetzt, ordentlich mit Dokumenten Navigation, etc ausgestattet - die Besucher merken es kaum, außer man benötigt einen Screenreader oder Ähnliches. Und diese Besucher finden es gut
Was mich selber erstaunt hat: die Suchmaschinen (und hier nicht nur google) finden es richtig toll! Allein die Dokumenten Navigation verbessert die interne Verlinkung, man kann die gleichen Inhalte auf zwei Seiten anzeigen OHNE DC zu erzeugen etc.
Schau dir doch mal die Möglichkeiten an, die ein barrierefreies/-armes Webdesign dir bietet - du wirst erstaunt sein, was alles möglich ist, aber keiner nutzt.

[muemmel_0811]

...bleibt nur zu hoffen, dass die Seiten deines Arbeitsgebers trotzdem mit anderen (modernen) Browsern zugänglich sind - einfach nur so, zum Surfen. Denn was auf dem IE6 gut aussieht, kann schon beim IE7 echt übel sein. Von Firefox & Co. mal ganz zu schweigen.

Aber klar doch - ich bin eher gegenteilig unterwegs. Mir passiert es oft, dass ich was Neues mache und es aus Gewohnheit nur im FF angucke, alles gut und kaum beim Chef abgeliefert hört man es über den Gang "waahh - das ist doch nicht dein ernst" schreien und schon fällt es mir wie Schuppen von den Augen - da war ja noch der Gruselbrowser...

Sorry, aber das ist ja nun wirklich Müll!
Ich beschäftige mich beruflich und privat auch mit der Erstellung von Webseiten. Und das für den öffentlichen Dienst - da ist Barrierefreiheit Pflicht

Tja, aber was soll ich machen - der öffentliche Dienst gehört nicht zu unserer Kundschaft.
Außerdem: Ich bin erst seit 'nem Jahr hier und auch erst seit dem für den Code-Müll zuständig und auch ich musste mich einfach leider der Tatsache beugen, dass 70 % unserer durchschnittlichen 20 Mio Seitenklicke im Monat mit der M$-Familie gemacht werden und davon sind noch 80 % mi'm 6er unterwegs - ob ich nun will oder nicht und das ist bei uns Fakt.

Und jetzt mal Hand auf's Herz: hättest Du denn wirklich Böcke, 10.000 Webseiten manuell auf den neuesten Stand des w3c zu bringen? Und zeitgleich meinen Chef zufriedenzustellen? Ich versicher Dir: der Typ ist ein Unikat - studierter Informatiker; htmlissches Halbwissen und seine eigenen festen Vorstellungen.
Ich hab bei uns schon massenweise solchen Kram gesehen und zwar nicht zu knapp:
...<tr><td><p>blal bla bla</p></td><p>&nbsp;</p><td><p>blub blub</p></td>...
Da geht's leider nicht mehr nur um ein paar Schönheitsreparaturen - man, da kannste fast jede Seite gleich komplett neu von Hand erstellen. Und kaum haste das gemacht, macht der Kollege mit Horrorsoftware und ohne html-Kenntnisse 'ne Änderunng dran und schon kannste dir mal angucken, was dann noch von guten Vorsätzen und barrierefreiem Webdesign übrig bleibt.

[AtoZ]

https://www.einfach-fuer-alle.de/

https://www.biene-award.de/award/

https://www.bitvtest.de/

https://www.barrierefinder.de/start.asp

um mal nur einige wichtige Webseiten zum Thema zu listen
.

Diese Liste ist so gut, dass ich Sie so erhalten lassen möchte aber um einen interessanten Punkt erweitern möchte. In folgender Liste lese ich ebenfalls regelmäßig mit:

Mailing-Liste Barrierefreies Internet - Fraunhofer FIT
Mail: mailto:w3c-wai-de@fit.fraunhofer.de
Archiv: https://access.fit.fraunhofer.de/waide/

[advisor]

Google ist es fürs Ranking wurscht ob Barrierefrei oder nicht.

Ich finde es gut dass es den Ansatz der Barrierefreiheit gibt,
man darüber nachdenkt und auch daran arbeitet.

"Totale" Barrierefreiheit kann aber auch vieles kaputtmachen.
Die "gestalterische Freiheit" kann dabei ganz schön auf der Strecke bleiben.

Wie Langweilig wäre das Web wenn alle nur Barrierefreie Seiten
machen würden (würde mich allerdings nicht Wundern,
wenn die EU eine Norm "Barrierefreiheit"
für Seiten mit TLDs aus EU-Mitgliedsstaaten einführen würde ).

Wie bei den meisten Dingen muss man auch hier von Fall zu Fall,
von Projekt zu Projekt abwägen ob ein verstärkter Aufwand
in Bezug auf Barrierefreiheit Sinn macht.
Mehr Striche beim dafür oder dagegen bei einem Webprojekt stehen.