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Bounce-Rate aus Googles Sicht

Verfasst: 31.05.2012, 10:04
von Rasputin
Seit langer Zeit wird hier im Forum über die Bounce-Rate als Rankingkriterium diskutiert und spekuliert. Mir sind manche Details aber weiterhin unklar.

Ich nehme an, dass für Google nur die Bounces (=Abbrüche) messbar und interessant sind, die zurück zur Suche führen. Diese User haben in jenem Fall offenbar nicht das Gewünschte gefunden, vielleicht weil der Text mieser Content oder irrelevant ist.

Was ich aber mit Analytics oder anderen Statistiktools sehen kann, sind Abbrüche im Allgemeinen - mit unbekanntem Ziel. Es kann also gut sein, dass viele sehr zufriedene Besucher deshalb abbrechen, weil sie die perfekte Information gefunden haben.

Also kann ich doch nur raten, wie hoch die für Google relevante Bounce-Rate meiner Seite ist, oder? Ganz miese und großartige Seiten können laut Analytics ähnlich hohe Raten haben. Oder bin ich jetzt zu blöd dafür?

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Verfasst: 31.05.2012, 12:11
von MrSulu
Erster Post: also Hallo in die Runde. Dieses Bounce Thema beschäftigt mich auch. Eigentlich wären zwei Variable für Google interessant: wie viele zurück zur Suche gehen - und wann!
Ich habe beispielsweise einen Pillarpost im Blog, der etwa 500 mal im Monat abgerufen wird - ein oft aktualisierter FAQ zu einem technischen Thema. Die Bounce-Rate liegt bei 88 Prozent - aber die durchschnittliche Verweildauer bei 9 Minuten, 35 Sekunden - offensichtlich hat der Leser gefunden was er suchte und ist zufrieden!
Im gesamten Blog habe ich übrigens laut Analytics 39 % Bounce Durchschnitt - auf der Homepage 25 %.
Ist jetzt der oben beschriebene FAQ schlechter als die übrige Seite?

Verfasst: 31.05.2012, 16:09
von mtx93
Ihr müßt auch die Nische und die Seitenfunktion beachten,
die wertet Google jeweils anders aus.

Bei einem Blog zählt z.B. die Zeit.
Bei Geizhals springt man viel schneller, aber das ist ja der Sinn der Sache.

Google wird das einberechnen, sonst würde das kein Sinn machen.

Ich habe eine Website mit Bounceraten von 55-65%.
Die rankt aber in ihrer Nische auf #1, ohne da näher drauf einzugehen.

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Verfasst: 31.05.2012, 16:32
von ElDiablo
Ein Click-Through sollte doch nicht als Bounce gezählt werden.
Ich persönlich optimiere drauf, dass der Kunde auf jeder Seite findet, was er in der Suche verlangt hat.

Traffic der nur einmal kurz bounced ist für mich eher kontraproduktiv, da man ein falsches Qualitätssignal an Google liefert.

Dass Du auf #1 rankst, kann und wird andere Gründe haben :-)

Verfasst: 31.05.2012, 17:03
von Rasputin
Der Hintergrund meiner Frage war, dass ich auch auf meiner wichtigsten Seite viele Fachartikel mit einer hohen Bounce-Rate (über 80 Prozent) habe. Diese Artikel widmen sich jeweils einer speziellen Fragestellung und versuchen, diese Frage möglichst vollständig zu beantworten. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Leser dieses Textes in Scharen zur Google-Suche zurückkehren. Ich nehme an (kann es aber nicht nachweisen), die Leute "bouncen", d.h. brechen ab, weil die Frage beantwortet wurde.

Dennoch lese ich gerade bei Abakus immer wieder, dass dieser oder jener SEO die Bounce-Rate gesenkt habe, um künftig besser zu ranken. Und dabei frage ich mich halt, inwiefern diese per Analytics messbare Bounce-Rate überhaupt relevant ist - denn niemand (außer Google) kann wissen, wer direkt zu Google zurückkehrt, oder?

Verfasst: 31.05.2012, 17:13
von ElDiablo
Ich würde an Googles Stelle einen Mittelwert zwischen Bouncerate und Verweildauer nehmen, um über die Qualität des Contents in Zusammenhang mit dem Keyword zu urteilen.

Wenn die User im Schnitt lange bleiben, dann ist der Inhalt eben gut. Clickt man nicht weiter, dann ist die Seite sonst evtl. uninteressant und nur der Artikel ranked besser.

Verfasst: 31.05.2012, 18:29
von todo
hr müßt auch die Nische und die Seitenfunktion beachten,
die wertet Google jeweils anders aus.
mtx93 hat es schon engedeutet, aber vielleicht muss man es noch ein wenig mehr ausführen:

Wenn jemand abbricht und zur Suche zurückkehrt, kann Google dies messen. Das Google nicht wissen kann, ob der User zufrieden ist, seine Antwort gefunden hat oder nicht, genau dies wird von vielen bestritten.

Man darf aber die Aktion nach dem Zurückkehren nicht vergessen. Kehrt der Suchende zurück, klickt anschließend auf das zweite Suchergebnis, verweilt dort noch länger und schaut sich mehr Seiten an oder aber kauft sogar etwas, dann kann dies ein Indiz für die Qualität sein.

Ein Quotient aus Verweildauer und Bouncerate halte ich für sich genommen deswegen für wenig aussagekräftig. Zuviele Faktoren können zum Abbruch führen, sowohl negative als auch positive.

Eine Bedeutung bekommt dies erst, wenn man es mit der direkten Konkurrenz zu einem Keyword vergleicht. Ob Seiten eher konvertieren oder nicht (was letztlich auch stumpf mit dem Preis oder der Usability oder Trust Elementen usw. zusammenhängen kann), ob nach der Suche etwas völlig anderes gesucht wird oder ob derjenige seine Suche nur verfeinert ...

Blogs, in den denen die Artiel nur geteasert werden, haben eher eine niedrigere Bouncarate, als solche bei denen die Artikel vollständige direkt auf der ersten Seite zu lesen sind. Ob das etwas über die Qualität einer Seite aussagt, wage ich zu bezweifeln.

Das Thema Absprung wird von zuviele Faktoren beeinflusst, sodass ich nicht glaube, dass es ein bedeutender Faktor ist, aber einer, der bei ungewöhnlich hohen Peaks eine Rolle spielen "kann".

Mir persönlich sind Seite lieber, die eine hohe Absprungrate haben, aber extrem gut konvertieren. Umgekehrt wäre es nicht so schön. Aus diesem Grund würde ich mich primär um das eigentliche Ziel der Website kümmern und nicht einen Faktor getrennt von allen anderen analysieren.

Denkt an das Ziel und ärgert euch nicht über den Weg :D

Verfasst: 31.05.2012, 18:42
von novel92
Also ich hatte rankingmäßig noch nie Probleme mit der Bounce Rate.
Die schwankt je nach Nische zwischen 30 und 90.
Die Zufriedenheit der Besucher lässt sich meiner Meinung nach eher durch die Aufenthaltszeit messen, was bei mir auch maßgeblich die Rankings beinflusst.
Ich hatte mal eine Weile nichts auf einem Blog getan, der war auf #2 gerankt und hatte ne durchschnittliche Aufenthaltsdauer von 1 Minute. Dann habe ich am nächsten Tag mal schnell nen Beitrag gepostet, der anscheinen absoluter Müll war... und bin dann über nacht um 10 Plätze gefallen, hab mich gewundert was passiert ist und dann in Analytics die Aufenthaltszeit gecheckt und festgestellt dass diese von 1 Minute auf 4-5 Sekunden gesunken ist... war erst schockiert und hatte den Beitrag wieder gelöscht und am nächsten Tag war ich wieder auf #2.
Ansonsten hab ich 90% Bounce Rate für ne Webseite in der "Reisen" - Nische und die macht sich relativ gut solange die Aufenthaltszeit stimmt.

Verfasst: 31.05.2012, 18:51
von todo
Wenn man nach
4-5 Sekunden
schon gemerkt, dass ein kompletter Artikel Mist ist, dann muss er aber so richtig Mist gewesen sein ;) Ich glaube nicht, dass in deinem Fall (@novel) die Bouncerate einen Einfluss auf dein Ranking hätte. Ich denke, dass es andere Gründe hatte.

Verfasst: 31.05.2012, 19:00
von novel92
todo hat geschrieben:Wenn man nach
4-5 Sekunden
schon gemerkt, dass ein kompletter Artikel Mist ist, dann muss er aber so richtig Mist gewesen sein ;) Ich glaube nicht, dass in deinem Fall (@novel) die Bouncerate einen Einfluss auf dein Ranking hätte. Ich denke, dass es andere Gründe hatte.
Jap, der Artikel war in der Tat absoluter Bullshit.
Ich glaube nicht, dass in deinem Fall (@novel) die Bouncerate einen Einfluss auf dein Ranking hätte. Ich denke, dass es andere Gründe hatte.
Deshalb hab ichs ja oben erwähnt ;-)

"Die Zufriedenheit der Besucher lässt sich meiner Meinung nach eher durch die Aufenthaltszeit messen, was bei mir auch maßgeblich die Rankings beinflusst. "

Verfasst: 31.05.2012, 20:06
von ElDiablo
Es kann blöder Zufall sein, aber meine stärksten 20 Seiten haben eine Bouncerate von mind. 30% unter Durchschnitt.

Alles was nur im extremen Longtail ranked, produziert hingegen weit mehr Bounces.
Wenn alle Nutzer Platz 1 anclicken, zurück clicken, Platz 2 wählen und dort länger bleiben, dann ist das Signal an Google irgendwann klar.

Ob es nun mit 0, 10 oder 20% in die Gewichtung geht, bleibt aber offen. Google kann Contentqualität sonst nicht wirklich bewerten. Diese magischen 300, 500 oder 1000 Wörter auf die viele SEOs schwören, sagen jedenfalls nichts über den Content aus und werden höchstens in Relation zur Verweildauer gesetzt.

Reaktionen von Nutzern zu analysieren ist der einfachste Weg um die Qualität zu bestimmen. Ich würde die Infos nutzen, wenn ich Google wäre.