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Googlebot und der Börsen-Kurssturz von United Airlines

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kyper
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Beitrag von kyper » 13.09.2008, 05:19

Eine Meldung, die der Googlebot aus dem Jahr 2002 ausgebraben hat Thema: "United Airlines erklärt Insolvenz" hat gestern den Weg in die aktuellen US-Google-News und dadurch in zahlreiche andere Newsportale gefunden. Das löste umgehend einen dramatischen Kurssturz der Aktie des Unternehmens United Airlines von 12 auf 3$ aus, bis der Handel ausgesetzt wurde und der Kurs sich nachträglich wieder stabilisierte. Der zwischenzeitliche Kursverlust betrug in der Spitze 1 Mrd US-$.
Der Google-Bot fand die Meldung, da eine Site einer US-Zeitung, in den frühen Morgenstunden kurzzeitig die veraltete Meldung aus 2002 unter ihren Top 5 meistgelesenen Artikeln des Tages aufführte, weil genau 1 Leser ebenjenen Artikel zu diesem Zeitpunkt gelesen hatte.

Google wäscht sich natürlich die Hände in Unschuld. Staatliche Stellen der USA untersuchen den Vorgang nun offiziell.

Dieses Beispiel zeigt wie sehr das Unternehmen Google seinem Bot vertraut und wie sehr Google vertraut wird. Es scheint niemanden bei Google zu geben der den eigenen Newsservice auf veraltete Inhalte hin händisch kontrolliert und es scheint niemanden zu geben, der die Übernahme von Googleinhalten auf anderen Websites auf Seriosität hin kontrolliert.

Es zeigt sich, dass der 'Googlebot' bzw die durch ihn gewonnenen und weiterverarbeiteten Daten in ungeahntem Ausmaß manipulativ genutzt werden könnten. Nur weil die Datumskennung 2002 bei der Altmeldung fehlte (wie Google mitteilte) heisst es noch lange nicht, dass eine Meldung nicht von authorisiertem Personal auf ihre Aktualität hin zusätzlich überprüft werden müsste, sollte man annehmen.

Da muss sich Google schleunigst was einfallen lassen, denn mit der Aktualiät hat es Google noch nie so wirklich genau genommen.

https://technology.timesonline.co.uk/to ... 742147.ece

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Gurgelboot
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Beitrag von Gurgelboot » 13.09.2008, 07:20

kyper hat geschrieben: und es scheint niemanden zu geben, der die Übernahme von Googleinhalten auf anderen Websites auf Seriosität hin kontrolliert.
Selber schuld wer im Internet nur eine Quelle flüchtig liest und das kritiklos glaubt.

Es soll schon gelungen sein, Börsenkurse zu manipulieren, indem man 10 Leute jeweils paarweise in der Mittagspause in New York in den größten Bürogebäuden im Fahrstuhl hat "Insidertipps" austauschen lassen, so dass es die anderen hören mussten

:wink:

Dass Google auf Bot-Technologie und kaum auf menschliche Intervention setzt ich auch hinlänglich bekannt, anders könnten die diese Datenflut auch wohl kaum verdauen - ich kann hier nicht erkennen, warum jetzt gegen Google hier eine Keule ausgepackt werden sollte.

:wink:

kyper
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Beitrag von kyper » 13.09.2008, 14:48

Könnte man von einem Unternehmen wie Google nicht aber doch eine gewisse Sorgfaltspflicht erwarten? Google bevorzugt die Bot-Technik ja rein aus Kostengründen. Das andere dadurch geschädigt werden ist dann sozusagen Kollateralschaden?
Dass Google für den Vorgang haftbar gemacht werden könnte ist ja eher unwahrscheinlich, da stimme ich zu, dennoch meine ich dass Googlenews auch einer ausreichend redaktionellen Überwachung bedarf, gerade weil Googlenews durch Übernahme anderer (die ja auch nur Kosten sparen wollen) in riesigem Umfang vervielfältigt wird.
Man denke nur an absichtliche Falschmeldungen, die dem Bot durchaus untergejubelt werden könnten.

suchus
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Beitrag von suchus » 13.09.2008, 17:23

Ich glaube kaum das man sich vorstellen kann wieviele tausende News stündlich ins Web gestellt werden, wer soll sowas von Hand kontrollieren. Das sowas passieren konnte ist eher der Zeitung zuzuschreiben die anscheinend zuwenig Online Leser hat.

kyper
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Beitrag von kyper » 13.09.2008, 17:34

aber von diesen tausenden news werden ja nicht alle auf der googlenews site prominent veröffentlicht, sondern nur ausgewählte...
hätte der googlebot nicht erkennen müssen, dass es eine 'unwichtige' meldung ist? nur weil eine news gefunden worden ist heisst es ja noch lange nicht, dass sie auch 'wichtig' und eben auch aktuell ist. da ist doch was falsch.

Southmedia
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Beitrag von Southmedia » 13.09.2008, 17:37

Gurgelboot hat geschrieben:Selber schuld wer im Internet nur eine Quelle flüchtig liest und das kritiklos glaubt.
Das Problem war dass der Bericht in die großen Börseninfosysteme aufgenommen wurde und dort auch automatische Verkäufe stattfinden bei solchen Meldungen.
Zuletzt geändert von Southmedia am 13.09.2008, 18:27, insgesamt 1-mal geändert.

Elradon
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Beitrag von Elradon » 13.09.2008, 17:40

Ich denke da sollte wirklich der mündige Bürger an sich seine grauen Zellen mal wieder was machen lassen. Nur, weil es Google News heißt, bedeutet dies nicht, dass man der Quelle mehr als anderen einfach blind vertrauen kann! Vor allem nicht, wenn es um Geld geht.

Cura
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Beitrag von Cura » 13.09.2008, 19:48

>> Könnte man von einem Unternehmen wie Google nicht aber doch eine gewisse Sorgfaltspflicht erwarten?

Allerdings könnte man das!

Bei einem Rechtssystem, bei dem es schon für eine verbrannte Lippe bei McDon Riesensummen Schadensersatz gibt, könnte sowas, das sich wahrscheinlich mittlerweile für allmächtig haltende G, mal auf den Boden der Tatsachen zurückholen.

peace
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Beitrag von peace » 13.09.2008, 20:00

Cura hat geschrieben:
Bei einem Rechtssystem, bei dem es schon für eine verbrannte Lippe bei McDon Riesensummen Schadensersatz gibt, könnte sowas, das sich wahrscheinlich mittlerweile für allmächtig haltende G, mal auf den Boden der Tatsachen zurückholen.
Na hoffentlich. Das wär mir dann auch mal einen Bericht über Google wert. :D
Noch lieber wäre mir aber ein Nachruf.

Cura
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Beitrag von Cura » 13.09.2008, 20:16

>> Na hoffentlich. Das wär mir dann auch mal einen Bericht über Google wert.

Mit Deiner Meinung stehste wohl nicht alleine da.

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Beitrag von Gurgelboot » 13.09.2008, 23:52

Southmedia hat geschrieben:
Gurgelboot hat geschrieben:Selber schuld wer im Internet nur eine Quelle flüchtig liest und das kritiklos glaubt.
Das Problem war dass der Bericht in die großen Börseninfosysteme aufgenommen wurde und dort auch automatische Verkäufe stattfinden bei solchen Meldungen.
Dan liegt in diesem System der Fahler. Vielleicht sollte man es noch erweitern, so dass auch gleich automatisch größere Posten Schlaftabletten an alle verschickt werden, die im betreffenden Wert engagiert sind - wäre nur konsequent.

Sicher wäre es begrüßenswert, wenn man Google mal etwas stutzen würde, aber sie sind auch nicht allem Schuld.

catcat
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Beitrag von catcat » 14.09.2008, 09:50

kyper hat geschrieben:aber von diesen tausenden news werden ja nicht alle auf der googlenews site prominent veröffentlicht, sondern nur ausgewählte...
hätte der googlebot nicht erkennen müssen, dass es eine 'unwichtige' meldung ist? nur weil eine news gefunden worden ist heisst es ja noch lange nicht, dass sie auch 'wichtig' und eben auch aktuell ist. da ist doch was falsch.
Hab ich nicht mal gelesen, das die News oben stehen, die von den usern am meisten angeklickt werden?
Die Auswahl trifft ja kein Redakteur, sondern ein Alogarythmus (wie schreipt man das?)

@cura:

Zum Thema Sorgfaltspflicht.
Da stimme ich Dir zu, ABER... :)
Wenn die Unternehmen Ihre "Börsenbietsysteme" mit Daten von Google füttern, sind sie echt selbst schuld. Lässt die Lufthansa oder die Deutsche Bank etwa Meldungen des Bild-Newstickers in Ihre Kauf-/Verkaufsentscheidungen einfliessen? - Ich denke/hoffe nicht.

Wenn ein Pressedienst desöfteren mal Falschmeldungen rausbringt, dann wird dieser Pressedienst einfach nicht mehr herangezogen und er geht pleite. Bei google wird dies kaum passieren, fürchte ich.

Wie gross wäre der Aufschrei gewesen, wenn die veraltete Meldung nicht "United Airlines erklärt Insolvenz" gewesen wäre, sondern: "Yahoo erklärt Insolvenz" oder "... ab 5 Uhr 45 wird zurückgeschossen!"?

jackwiesel
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Beitrag von jackwiesel » 14.09.2008, 09:59

Zwei Streitpunkte bei "Wer wird Millionär" und Wikipedia fliegt als Quelle für die Sendung raus.

Zur Haftung: Wenn ich jemanden mein Geld zum Vermehren gebe, erwarte ich von dem, dass der in so einem Fall eigene Kontrollmechanismen hat. Wenn das gleiche als Titel in einer Zeitung steht, mache ich auch meinen Broker dafür verantwortlich und nicht die Zeitung (daran kann er sich dann wenden oder aber die ruinierte Fluggesellschaft).

kammerjaeger
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Beitrag von kammerjaeger » 15.09.2008, 09:40

Das ganze ist unglücklich gelaufen und wäre so nicht passiert, wenn nicht die Suchanfragen nach "American Airlines" zeitgleich zugenommen hätten. Wegen der Hurrikans wurde nämlich vermehrt danach gesucht, was die von Gooogle angenommene Wichtigkeit und Aktualität von Meldungen beeinflusst.

Shit happens halt...

Ice Man
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Beitrag von Ice Man » 15.09.2008, 09:51

Hatten die mal lieber ne Meldung zu Lehman Brothers gebracht.
Die haben heute Insolvenz angemeldet.

Aktie -85%

Die scheiße Bankenkries hört nicht auf....

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