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Manipulation nach Vorgabe

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Henk
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Beitrag von Henk » 25.01.2006, 08:00

Google erobert nun doch mit eigener Adresse den chinesichen Markt - für den Preis der Zensur der Suchergebnisse.

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Bislang gab es die chinesische Version der Internet-Suche mit Google nur von den USA aus mit einer amerikanischen Internet-Adresse. Um die Genehmigung für eine chinesische Web-Site zu erhalten, verpflichtete sich Google dazu, für diesen Dienst Adressen aus seiner Datenbank zu entfernen, die von der Regierung als anstößig betrachtet werden. Zu solchen verbotenen Themen gehören etwa Diskussionen über eine Unabhängigkeit von Taiwan oder die gewaltsame Niederwerfung der Pekinger Demokratiebewegung von 1989.
https://www.spiegel.de/netzwelt/politik ... 53,00.html

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Cura
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Beitrag von Cura » 25.01.2006, 09:29

So ist das im Hurengeschäft. Wenn der Preis stimmt, wird jeder Schwa.. geblasen, auch wenn er nach Fäulnis riecht.

nupe
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Beitrag von nupe » 25.01.2006, 11:25

@cura,

du drückst es zwar heftig, aber deutlich aus...

dem muss nichts mehr hinzugefügt werden.

SloMo
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Beitrag von SloMo » 25.01.2006, 13:09

Angenommen ich möchte mein Produkt in China besser verkaufen:

Wie viel muss ich der chinesischen Regierung zahlen, damit meine Konkurrenten aus dem Google-Index entfernt werden?

...

Jojo
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Beitrag von Jojo » 25.01.2006, 22:53

Wohl nicht der Regierung, aber man hört des öfteren ja von einer hohen Korruption.

So oder so finde ich es ein richtiger Schritt. Wirtschaftlich sowieso. Natürlich sind die Verhältnisse in China bei Menschenrechten, Meinungsfreiheit, usw. noch lange nicht dort wo sie sein sollten. Aber meiner Meinung nach werden sie sicherlich nicht dadurch besser das man China vom Rest der Welt abkapselt.

gsyi
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Beitrag von gsyi » 25.01.2006, 23:12

SloMo hat geschrieben:Angenommen ich möchte mein Produkt in China besser verkaufen:

Wie viel muss ich der chinesischen Regierung zahlen, damit meine Konkurrenten aus dem Google-Index entfernt werden?

...
Auch wenn es korrupte Beahmten gibt, werden sie dein Geld nicht annehmen, weil sie dich nicht kennen ;-) Sie würden gleich die Polizei rufen und dich verhaften lassen, lol :lol:

FEAnoR
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Beitrag von FEAnoR » 25.01.2006, 23:12

Jojo hat geschrieben:Wirtschaftlich sowieso. Natürlich sind die Verhältnisse in China bei Menschenrechten, Meinungsfreiheit, usw. noch lange nicht dort wo sie sein sollten.
Du hättest nach dem Satz nochmal betonen müssen, dass das eben wirtschaftlicher ist, eine Regierung dabei zu unterstützen seinem Volk die freie Meinunsäußerung, Religionsfreiheit und weitere Menschenrechte zu entziehen. :roll:
Sorry, aber der Spiegel hat es auf den Punkt gebracht, das passt nicht zu dem Saubermann-Image von Google.

Zudem halte ich deine Einstellung es für etwas naiv, zumindest auf die gesellschaftliche Entwicklung bezogen. Die Gefahr besteht nunmal, dass wir in naher Zukunft in mehreren Ländern, auch in Deutschland, mit zunehmender Überwachung und Zensur zu kämpfen haben. Wenn Google bereits jetzt ein Handlanger für China ist, werden sie den auch für andere Regierungen spielen, wenn der Preis stimmt. Ich bin gerade müde, und habe nicht die Zeit ausführlich meine Gedanken zu dem Thema zu posten, aber ich bin gerne dazu bereit.

gfranz
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Beitrag von gfranz » 26.01.2006, 12:29

Liebe Leute,

mich hat das Thema auch sehr bewegt, ich hab dazu einen Blog-Beitrag geschrieben:

https://www.schwarzfahrer.at/blog/seo/zensur

Quintessenz des Artikels:
-) Alle Suchmaschinen der Welt benutzen die Zensur seit jeher. (Aber primär dazu, um Spammer rauszuwerfen.)

-) Effektive Zensur ist automatisiert nicht möglich, weil Suchmaschinen den Inhalt von Texten nicht vestehen.

-) Niemand legt die "Zensurkriterien" offen.

-) Einziger Ausweg aus dem Dilemma: Schaffung einer "öffentlich-rechtlichen" EU Suchmaschine.
Liebe Grüße,
Georg.
---
https://www.schwarzfahrer.at Blog.
https://www.kuh.at Muhgazin.

Anonymous

Beitrag von Anonymous » 26.01.2006, 14:52

gfranz hat geschrieben:
-) Einziger Ausweg aus dem Dilemma: Schaffung einer "öffentlich-rechtlichen" EU Suchmaschine.
:lol:

ja.. das wäre sehr praktisch.... dann könnte die EU unerwünschte Seiten direkt sperren, anstatt Suchmaschinenbetreiber aufzufordern diese zu sperren oder Zugangsprovider dazu zwingen diese zu blocken... soetwas brint doch immer nur Diskussionen und Mißmut der Bevölkerung mit sich....

Oder glaubst du echt, dass China das einzigste Land ist, in dem der Internetzugriff zensiert wird?

gfranz
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Beitrag von gfranz » 26.01.2006, 15:25

Hi,

es gibt drei Beweggründe zur Zensur:
a) Search Engine Spammer
b) politisch unerwünschte Inhalte
c) moralisch unerwünschte Inhalte
d) wirtschaftlich unerwünschte Inhalte

Zu a) braucht man hoffentlich eh nix sagen.
Zu b: Da hat die EU sehr wohl andere Vorstellungen als z.B. USA, China etc. (Stichwort Nazi-Seiten)
Zu c: Auch da gehen die Vorstellungen auseinander.
zu d: Es könnte ja sein, dass eine Suchmaschine einem Unternehmen gehört, dass den Mitbewerb oder andere Firmen aus Prinzip nicht aufnimmt. (Oder weil man eben dafür bezahlt wird.)

Und da ist mir lieber, die EU zensiert nach öffentlich sichtbaren Kriterien als dass irgendein kommerzieller Dienst still und heimlich Seiten aus dem Index entfernt und das für niemanden nachvollziehbar ist.
Liebe Grüße,
Georg.
---
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FEAnoR
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Beitrag von FEAnoR » 26.01.2006, 15:47

zu d: Es könnte ja sein, dass eine Suchmaschine einem Unternehmen gehört, dass den Mitbewerb oder andere Firmen aus Prinzip nicht aufnimmt. (Oder weil man eben dafür bezahlt wird.)

Und da ist mir lieber, die EU zensiert nach öffentlich sichtbaren Kriterien als dass irgendein kommerzieller Dienst still und heimlich Seiten aus dem Index entfernt und das für niemanden nachvollziehbar ist.
Genau, die RIAA und andere Organisationen von finanziell einflussreichen Verbänden werden ihre Machtpostion/Einfluss auf die Politik nehmen, und nach belieben ihrem eigenen wirtschaftlichem Interesse nachgehen... Wenn die EU dort mitregeln dürfte, wären wir wohl bald sehr nahe an China.

datdabase
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Beitrag von datdabase » 26.01.2006, 20:00

gfranz hat geschrieben: Und da ist mir lieber, die EU zensiert nach öffentlich sichtbaren Kriterien als dass irgendein kommerzieller Dienst still und heimlich Seiten aus dem Index entfernt und das für niemanden nachvollziehbar ist.
Fall A) Eine EU-Suchmaschine würde nach kurzer Zeit technischen Selbstmord begehen.
Grund: Der Algorithmus samt Filterregeln, Ausnahmeregeln von den Filterregeln und separat zu behandelnden Ausnahmen von den Ausnahmeregeln zu den Filterregeln würde innerhalb weniger Monate Ausmaße annehmen, daß das EU Hauptquartier in Brüssel samt aller Außenstellen geräumt werden müsste, um genug Rechenleistung aufstellen zu können, die diese Aufgabe bewältigen könnte.

Wahrscheinlich müsste man 2-3 in diesem Fall neue Atomkraftwerke in Betrieb nehmen, die ausschliesslich den Betrieb dieser gigantischen "Suchmaschine" mit Strom versorgen.

Fall B) Nach Prüfung aller Möglichkeiten wird entschieden, auf die Errichtung einer EU-Suchmaschine zugunsten einer Eu-Suchbehörde unter dem vorläufigen Namen "Zentrale Clearingstelle für Suchanfragen" zu verzichten.
Wahrscheinlich würde das Ganze ehedem keine Online-Suchmaschine mehr sein, sondern die Suchanfragen müssten schriftlich in 3-facher Ausfertigung inkl. einer vom zuständigen Landesinnenministerium beglaubigten Bankauskunft, polizeilischen Führungszeugnis und einer eidesstattlichen Versicherung, daß die Suchanfrage im eigenen Namen und für eigene Zwecke gestellt wird, nach Brüssel eingereicht werden.
Nach erfolgreichen Post-Ident-Verfahren zur nochmaligen Feststellung der Identität des Antragstellers, würde sich eine Arbeitsgruppe der eigens dazu ins Leben gerufenen "Kommission Bearbeitung, Speicherung und Auswertung von Suchanfragen durch Bürger der Europäischen Union" (kurz KBSA-SuBEU) mit dem Antrag befassen und nach maximal 6 Monaten über Annahme oder Ablehnung des Suchbegehrens entscheiden.

UweT
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Beitrag von UweT » 27.01.2006, 11:25

auch interessant in diesem Zusammenhang:
https://telendro.com.es/2006/01/26/mani ... de-google/

AnjaK
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Beitrag von AnjaK » 27.01.2006, 11:41

Noch wird geschmunzelt über China... aber es ist defakto der kommende Weltmarktführer in so ziemlich allen Bereichen. Und das weiß natürlich auch Google und da nimmt es sehr gerne Beschneidungen in Kauf, denn ist es dort erstmal etabliert, rollt der Rubel in Massen, sobald sich China dem Rest der Welt "anpasst" was Soziales angeht.
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Henk
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Beitrag von Henk » 28.01.2006, 12:14

Noch wird geschmunzelt über China...
Ich glaube hier schmunzelt niemand, weil sich nach den letzten Jahren eigentlich jeder im klaren darüber sein dürfte, welchen Platz China bald einnehmen wird (und was es dort zu "holen" gibt)

Wirtschaftlich ist Google dieser Schritt nicht zu verübeln. Würde Google aber auch Daten zu Leuten rausgeben, die sich in den Augen der chinesischen Regierung "politisch falsch verhalten" haben (und auf die u.U. dann die Todesstrafe wartet)? Wie weit ist dieser Schritt denn von der Zensur der Ergebnisse entfernt?

Gibt es überhaupt so etwas wie eine Unterscheidung zwischen "etwas verwerflich" und "völlig verwerflich". Eigentlich doch nicht...?

Wie schon von Cura gesagt, in der WIrtschaft ist für Geld alles möglich um mitspielen zu können. Aber reicht das allein als Rechtfertigungsgrund?

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