hab heute mal ne halbe Stunde mit meinem Steuerberater geschnackelt wg. Steuern und so.
Er meinte, ich soll mich mal an ner Gesellschaft beteiligen, die ein Flugzeug kauft und dann an eine Fluggesellschaft verleased. Das ganze läuft als Beteiligung, das eingebrachte Kapital wird zum Erwerb des Flugzeugs verwendet und ist somit erstmal Betriebsausgabe, geht also voll als Verlust aus Gewerbeteiligung (da keine Einnahmen) in die Einkommensteuererklärung. Das schlägt natürlich nur im ersten Jahr voll rein, anschließend bekommt man dann seinen Anteil aus den Leasingraten, die wiederum Gewinn darstellen.
Hat jemand schonmal sowas gemacht, ist das ratsam? Was würdet ihr empfehlen um die Steuerlast zu drücken?
Ich habe mal bei einer Firma gearbeitet, die solche Beteiligungen ins Leben ruft und anbietet. An und für sich sehr seriös (was beileibe nur für die wenigsten in diesem Segment zutrifft) und trotzdem war der Gewinn für den Endkunden doch sehr bescheiden. Die Taschen haben sich die Vermittler (z.B. dein Steuerberater, der kriegt bis zu 20% von der Kohle, die du investierst erstmal vorab als Provision für deine Anwerbung, bei Schiffsbeteiligungen sind es 15-20%, je schlechter der Anbieter, je höher die Provision, bei Immobilienfonds ca 8-10%). voll gemacht. Und das Geld muss dein Fonds erstmal reinholen.
Faustregel: Der Fonds sollte von einem renommierten Anbieter aufgelegt sein und sich auf jeden Fall auch ohne die Steuerersparnis rechnen. Aber es wird für dich als Laie fast unmöglich sein, den Fonds entsprechend zu beurteilen. Und auf Hilfe aus dem Netz kannste in diesem Fall nicht hoffen, da einfach zu viele unterwegs sind um sich die Taschen voll zu machen. Die Provisionen sind einfach zu hoch.
Und: Flugzeugfonds sind, so meine ich mich zu erinnern, noch mit die unsichersten Kandidaten. Bedenke immer hierbei: Du kannst auch einen Großteil deines Geldes verlieren.
schonmal vielen Dank für deinen "Einblick" in die Materie. Ich hab hier ein paar Prospekte, das ganze wird von den Volksbanken aufgelegt und vertrieben, ich denke, das sollte eigentlich seriös sein (hoff ich doch). Werd mir das am Wochenende mal eingehend reinziehen. Zumindest wird dort von Renditen von mind. 7% vor Steuern gesprochen. Wenn das zutrifft + die Steuerersparnis, dann ist das ja eigentlich nicht zu verachten.
Im Angebot sind übrigens auch Immobilien in den USA (das soll wegen des Doppelbesteuerungs-Abkommens und den niedrigeren Steuern in den USA interessant sein), Loks und Doppelstockwagen für die belgische Bahn und natürlich ein paar Container-Schiffe.
Zu den Risiken: Was kann passieren?
1. Die Kiste schmiert ab, das sollte doch wohl versichert sein.
2. Fluggesellschaft Pleite, dann dürfte der Flieger an die Gesellschaft zurückfallen und könnte einen neuen Verwendung zugeführt werden. Die Rendite ist dann vermutlich im Eimer.
3. Mir fällt grad nix mehr ein...
also, sicher ist da gar nix. In den Prospekten findest du nur das positive. Ich weiß zum Beispiel von Immofonds, die auf asbestverseuchten Grundstücken Häuser gekauft haben. Wäre das vor Ablauf des Fonds rausgekommen, wäre das Geld weg.
Mache dir bewußt: Als Teilhaber eines geschlossenen Fonds bist du selbständiger Geschäftsmann und kannst sehr hohe Verluste erleiden.
Zur Volksbank: Die vertreiben auch nur Fonds von irgendwelchen Initiatoren und machen meines Wissens keine eigenen Fonds. Selbst wenn...
Meine Meinung ist hier ganz klar: Geschlossene Fonds ja, als Portfoliobeimischung von sagen wir mal 5-10%. Und nur von Anbietern die eine einigermassen korrekte Leistungsbilanz aufweisen können (hier siehst du die Erfolge der bisherigen Fonds von denen).
Zu deinen mind. 7%: Ich wette, die werden dir nicht garantiert. Das ist halt irgendein Szenario.
Aber auch: Ich habe auch Immofonds schließen sehen mit 16% per Annum nach 15 Jahren! Und Schiffsfonds mit 25% nach Steuern. Aber auch sehr viele, die ins Minus gerutscht sind.
Meine Meinung: Es geht doch nix übern nen schön breit streuenden Aktienfonds in größere Werte. Der sollte doch über die Zeit seine 10-15% machen wenn man nicht gerade in einer Boomphase einsteigt.
Also in richtung Flugzeugen würde ich heutzutage komplett von abraten,die sind auch die riesen treibstoff schlucker,da wird fliegen schon sehr bald nichtmehr sehr erschwinglich sein und überhaupt ist der markt recht instabil.
Von Banken die dir fonds aufschwatzen wollen würde ich dir auch abraten,wenn was schief geht schiebt (wie so oft weil einfach keiner weiss was er überhaupt macht) einer die schuld auf den andern und alle sind glücklich ausser du.
Ich rate dir entweder dein Geld ins Ausland zu verfrachten oder selber in Immobilien im In und Ausland zu investieren (keine ferien häuser,timesharing konzepte oder sonstiges was schnell nach hinten losgehen kann).In den USA kann man damit momentan noch sehr gut Geld machen.
Aktien sind so eine sache,wenn etwas langfristig seien soll, denn heutzutage sind auch grosse Unternehmen vor nichts mehr sicher, in die man am ehesten investieren würde, weil sie keinen extremen schwankungen unterliegen.Das konnte man ja in den letzten 2 Jahren gut beobachten das grosse Unternehmen von einem Tag auf den anderen verschwunden waren von denen man es nie gedacht hätte.
mir ist schon klar, daß man mit solchen Sachen Verluste erleiden kann, es gibt immerhin eine Beschränkung auf die Höhe der Einlage, also keine weitergehende Haftung. (Ein schwacher Trost bei Totalverlust der Einlage, ich weiß)
Natürlich würd ich auch nicht meine ganze Kohle da einbringen, logisch. Ich hab schon einiges in großen Aktien angelegt, aber das bringt leider keinen Steuereffekt und speziell um den geht es mir im Moment. Ich hab keine Lust jedes Jahr dem Eichel soviel abzugeben.
Immobilien sind natürlich auch interessant, aber die Abschreibungsmöglichkeiten in D sind leider sehr beschränkt. Auslandsimmobilien sind da sicherlich interessanter.
Machen solche Investitionen nicht erst Sinn, wenn der Gewinn enorm ist? (also weit ins 6-Stellige Bereich)?
Also ich weiss nicht, ich wäre eher dafür in etwas zu investieren, wo ich später selbst immer noch was von habe. Zum Beispiel, klein angefangen, Hardware, evtl. Geschäftsräume usw. usf. Du kannst diese selbst nutzen und hast selber Kontrolle drüber, ob alles noch finanzierbar ist usw. Und ggfs kannst du sowas (Geschäftsräume) später vermieten oder verkaufen.
wichtig ist eigentlich nur dass du dir klar machst, dass deine Steuerersparnis ja auch nur eine zusätzliche Rendite deiner Kapitalanlage ist. Wichtig ist, was hinten dabei rauskommt unter Gegenrechnung des Risikos. Und da sieht in meinen Augen so manche Kapitalanlage mit Verlustbeteiligung recht schlecht gegenüber einem soliden, breit streuenden und einigermassen gut gemanagten Aktienfonds aus.
Noch ein Tipp, wenn du in eine Schiffsbeteiligung oder ähnliches investieren willst: Es gibt Vermittler, die teilen mit dir die Provision. Und direkt bei den Emissionshäusern mag es hin und wieder auch Rabatt geben.
das bloße schielen auf die steuerliche Verlustzuweisung war schon so manchem Anleger ein ziemlich schlechter Ratgeber...
Bedenke, dass du dir eine einigermassen rechenbare Verlustzuweisung meist durch extrem überhöhte Investitionen erkaufst...
In diesem Rahmen kommen ja meist nur geschlossene Fonds (meist in Form einer KG) zum Angebot und dort ist in den allermeisten Fällen der Initiator des Fonds der einzige wirkliche Gewinner. Und wenn sich eines Tages die Besteuerungsgrundlagen ändern sollten (was auch rückwirkend geschehen kann...) bist du derjenige, der in die Röhre schaut...
Letztlich lehrt einen die Erfahrung...lieber die paar € an Steuern bezahlen - dann ist man auf der sicheren Seite. Alles andere ist ein Roulette mit extrem überhöhtem Risiko...
Von flugzeugen würde ich auch die Finger lasssen, dann wohl eher noch Schiffsbeteiligungen oder Eisenbahn. Es kommt halt auch drauf an in welchem Bereich dein zu investierendes Vermögen liegt.