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Abzüge durch das Finanzamt

Verfasst: 03.08.2011, 10:41
von Smilodon
Hi zusammen,

ich habe da mal wieder ne Frage :P

Ich bin am überlegen ob ich mich zum Ende des Jahres Selbstständig mache. Habe einige Projekte die bereits sehr gut laufen. Warum dann noch jeden Tag ins Büro gehen?

Ich habe eine Frage zu folgender Beispielrechnung:

Einnahmen: 2.500 / Monat

Server/Domains: 100/Monat
Texte: 200/Monat

Was zieht dann das Finanzamt noch in etwa ab?

Brauche ich noch spezielle Versicherungen (Habe nur Vergleichsportale, also kein Kundenverkehr)?


Gruß Smilo

Verfasst:
von

Verfasst: 03.08.2011, 10:59
von Wirths Media
Was das Finanzamt alles abzieht hängt vom Umsatz ab. Am besten Du gehst zum Steuerberater und holst dir da Auskunft.

Bitte vergiss nicht, dass Du auch andere Kosten hast, wie Krankenversicherung, Rente etc.

Gruß
Daniel

Verfasst: 03.08.2011, 11:01
von Smilodon
Danke,

was denkst du - wenn man (anfangs) genau so viel verdienen möchte wie als angestellter (2500 brutto), wann sollte dann über das Gewerbe monatlich reinkommen?

lg

Verfasst: 03.08.2011, 11:14
von lois69
2500 euro bruttoumsatz duerften kaum zum ueberleben reichen - da kommt noch versicherung und steuern weg

Verfasst: 03.08.2011, 11:15
von Smilodon
wären 3,5k realistischer?

Verfasst: 03.08.2011, 11:30
von Margin
Smilodon, das ist von zuvielen Einzelfaktoren abhängig, um Dir da eine Antwort geben zu können.

Am besten schaust Du einmal in Netz nach Bedarfsplanern, da trägst Du für Dich einmal alles ein, was Du brauchst und was es bei Dir kosten würde, z.B. Deine KV usw. und dann haste am Ende eine individuelle Kalkulation mit Hand und Fuß.

Wobei 2.500 Rohgewinn würden in vielen Fällen schon mehr als ausreichen. Wie gesagt, da kommt dann die individuelle Situation als ausschlaggebender Faktor.

Verfasst: 03.08.2011, 12:22
von Synonym
was denkst du - wenn man (anfangs) genau so viel verdienen möchte wie als angestellter (2500 brutto), wann sollte dann über das Gewerbe monatlich reinkommen?
Schwer zu sagen, denn bei den 2500,- vom Arbeitnehmer geht ja ein prozentualer, aber recht fixer Betrag an Steuern und Sozialabgaben weg.

Beim Gewerbe ist da gar nichts fix und kann sich ständig ändern.

3000,- an Einkünften wären so in etwa die 2.500,- Brutto, wobei da dann die Ausgaben fehlen und die sind höher als beim Angestellten. Kommt also weniger bei raus.

Nimm deine Lohnabrechnung, zieh von Deinem Brutto alles an Ausgaben ab, auch das was der AG gezahlt hat (zahlst Du dann nämlich aus selbst). Zieh nochmals ca. 30% der KV und RV ab (private sind teurer). Ziehe dann die Ausgaben für Server etc ab. Zieh dann noch die 19% MwSt ab... Ich schon wird das recht wenig.

Du müsstest daher eigentlich nicht mit Brutto sondern mit Netto (Geld auf der Hand) rechnen. Und da kannst Du dann etwa davon ausgehen, dass zu das Doppelte Einkommen brauchst um die gleiche Menge an Geld in der Tasche zu haben.

Verfasst: 03.08.2011, 13:27
von 3rr0r
ich würde sagen - das doppelte was unbedingt erforderlich ist - denn es kann auch mal was wegbrechen.

Ktanklrnverrsicherung sollte top sein .. Alterskram kann man später machen wenn man die Einnahmen richtig oben hat. Dann kommen ohnehion erst die guten Lösungen wie offshore etx. zustande.

Verfasst: 03.08.2011, 14:12
von luisekuschinski
3rr0r hat geschrieben: Ktanklrnverrsicherung sollte top sein ..
Du sollst nich schon am Tag saufen :roll:

Verfasst: 15.08.2011, 04:07
von Neice
2500,00 EUR
- 100,00 EUR Webseite
- 200,00 EUR Texte
--------------------------
2200,00 EUR Ertrag (DB1)

abzgl.

- Kosten für Büromaterial, Steuererklärgung etc.pp

Und da würde ich mal locker 100,00 EUR pro Monat ansetzen, wenn auch niedrig gegriffen. Krankenkasse, Haftpflicht brauchst Du auch, Altersversorgung und Betriebshaftpflicht kann man schieben.

Versicherungen kannst Du steuerlich abziehen.

2.200,00 EUR
- 200,00 EUR Versicherungen (pauschal mal rein gesetzt - klär es halt ab)
- 100,00 EUR Sonstige Kosten
---------------
1.900 EUR Ertrag x 12 = 22.800 EUR.

Das haust Du in einen dieser vielen online verfügbaren Lohnsteuerrechner rein und wirst raus finden, dass das Finanzamt irgendwas um die 2.700 EUR von Dir haben möchte.

Mit steigendem Umsatz / Gewinn kommt dann irgendwann Gewerbesteuer hinzu und IHK Beiträge können auch ins Geld gehen. Aber auch da kannst Du Dich erkundigen und es gibt Freibeträge.

Verfasst: 15.08.2011, 08:18
von Kleine-Seo-Hexe
Bei 22.800 Euro zahlst noch nicht so viel Steuern aber wenn Du selbstständig bist, dann hast auch mehr Zeit und die Einnahmen werden dann hoffentlich noch steigen. Weil von 22800 Euro im Jahr kannst Du keine Familie ernähren. Bedenke, dass Du auch Rücklagen benötigst um zu investieren oder wenn wenn Dir mal ein Geschäft wegbricht. Das kann bei google innerhalb von min gehen. Ich investiere ca. 50 % vom Gewinn wieder in meine Seiten (Texte, Mitarbeiter, Seosoftware, Computer usw..) und 30 % behalte ich als Rücklage. Bleiben noch 20 % für eigene Vergnügungen. Da benötigst Du also min. 100000 damit du davon leben kannst und ich rede hier vom Gewinn.

Verfasst: 15.08.2011, 08:46
von Synonym
@Neice
Wobei Deine Rechnung aber sehr positiv gerechnet ist.

1. Bei dem Jahreseinnahmen werden Umsatzsteuerabgaben fällig, also kann man schon mal 19% von dem Ertrag abziehen. Oder waren das Netto-Werte?

200,- an Versicherungen reichen auch nicht.

Und es fehlen viele weitere Kostenpunkte.

Verfasst: 15.08.2011, 12:03
von SeriousBadMan
Verstehe nicht, warum hier gesagt wird, dass man mehr verdienen muss, um das "gleiche" Angestelltengehalt zu erreichen. Das hängt jawohl eindeutig massiv z.B. von der Krankenkasse ab. Ist man privat versichert, kann das viel günstiger kommen, z.B. 200 Euro im Monat => sind grad mal 8% von 2500 €. Als Angesteller zahlt man gesetzlich versichert dagegen 15%! (Vorsicht: manche private Versicherer wie die Debeka haben ein höchst unvollständigen Hilfsmittelkatalog/sprich, die zahlen weniger als die Gesetzlichen)

Verfasst: 15.08.2011, 13:52
von Synonym
Ganz einfach. Bei einem normalen Angestellten ist der Verdienst X und davon gehen recht fixe Beträge weg. Den Fehler, den aber die meisten schon als Selbständiger machen ist, dass die die Firmeneinnahmen als "Einkommen" ansehen. Dem ist aber nicht so.

Krankenversicherung.. Auch hier ist ein Haken. Deine 15% werden durch AG und AN geteilt (zumindest nahezu). Somit zahlt ein AN auch "nur" 205,- Eur an GKV. Als Selbständiger zahlt man alleine. Und, 200,- Eur für die PKV reichen durchaus aus, aber da fehlen dann noch alle anderen. Und Neice hatte diese 200,- Eur pauschal für alle Versicherungen genommen. Das reicht nicht.

Ebenso ein Rechenfehler. Versicherungen können nicht zu 100% abgesetzt werden, zumindest nicht alle.

Dann braucht ein Selbständiger auch Rücklagen, die ein AN nicht unbedingt braucht. Nachzahlungen, Vorauszahlungen, Umsatzeinbrüche / -Schwankungen, Krankheit, Urlaub etc. Daher auch mein Standpunkt. Etwa die doppelten Einnahmen.

Verfasst: 15.08.2011, 14:12
von Kleine-Seo-Hexe
SeriousBadMan hat geschrieben:Verstehe nicht, warum hier gesagt wird, dass man mehr verdienen muss, um das "gleiche" Angestelltengehalt zu erreichen. Das hängt jawohl eindeutig massiv z.B. von der Krankenkasse ab. Ist man privat versichert, kann das viel günstiger kommen, z.B. 200 Euro im Monat => sind grad mal 8% von 2500 €. Als Angesteller zahlt man gesetzlich versichert dagegen 15%! (Vorsicht: manche private Versicherer wie die Debeka haben ein höchst unvollständigen Hilfsmittelkatalog/sprich, die zahlen weniger als die Gesetzlichen)
Hängt davon ab, was Du früher als Angestellter verdient hast aber als Selbstständiger musst du min. das doppelte verdienen. Ansonsten kann man gleich Angestellter bleiben. Was auch wichtig ist, dass man bereits ein kleines Polster an Eigenkapital aufgebaut hat. Sonst geht man nämlich schon bei der ersten Windböhe baden und es werden einige Windböhen kommen.