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Webarbeitsplatz im Ausland - was jetzt?

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bionade
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Beitrag von bionade » 23.05.2012, 18:07

Hi Community!

Ich glaube, hier im Forum sind ja einige, die im Ausland für den deutschsprachigen Raum arbeiten. Ich gehöre bald auch dazu. In Kürze lebe ich in Portugal und bin nur noch 4x pro Jahr in Berlin.

Arbeitstechnisch ist das kein Problem. Ich war im letzten Jahr insgesamt 5 Monate unterwegs. Bestandskunden werden per Mail und skype betreut und Neukunden lernen mich eben später kennen.

Aber wie geht ihr denn mit dem Thema Steuer um? Ich würde gerne aus vielen, vielen Gründen in D. bleiben, immerhin sind ja auch alle meine Kunden in D und A. Das FA wird sich nicht sehr viel wehren, wenn ich weiterhin meine Steuern in D. zahle. ;) Die Probleme treten ja meistens umgekehrt auf: Jemand sagt, er würde im (steuergünstigen) Ausland leben und lebt in Wirklichkeit in D.

Gibts hier jemanden mit ähnlichen Problemen?
Grüße!
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Cujo
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Beitrag von Cujo » 23.05.2012, 21:57

Du musst deine Einnahmen dort versteuern, wo dein Hauptwohnsitz ist. Der Hauptwohnsitz ist dort, wo du während eines Jahres am längsten lebt, also mind. 183 Tage. Dort musst du deine Einnahmen versteuern. Du hast also kein Wahlrecht oder sowas. Wenn du dich natürlich nicht ummeldest, kriegt das wahrscheinlich keiner mit. Aber das ist wieder eine andere Frage :)
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bionade
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Beitrag von bionade » 24.05.2012, 02:12

Wie das Gestz aussieht weiß ich. Die Frage ist, wie man in der Praxis damit umgeht. Wie lange ich wo bin, ist ja nicht so leicht nachvollziehbar. Die Frage ist aber anders:

Ich will steuerlich in D bleiben und ein zweites Büro in Pt. haben. "Physisch" bin ich zu 80% in Pt. und zu 20% in D. (über das Jahr verteilt) Dass ich das in 49% Pt und 51% in D uminterpretiere wird nicht schwer sein. Aber wie erkläre ich der Steuer ünberhaupt, dass ich zwei Büros betreibe? Das ist ja - beruflich betrachtet - nicht notwendig.

Ich habe nicht einen Kunden in Portugal und werde auch keinen haben. Wie soll ich aber der Steuer erklären, dass ich jetzt 49% des Jahres dort lebe und mein Büro dort absetzen möchte?

Das Problem ist, dass die Steuergesetzt den modernen Möglichkeiten an mobilen Arbeitesplätzen nicht angepaßt sind und nach wie vor davon ausgehen, dass jemand mit einer Menge Equipment in einem einzigen Büro an einem Ort sitzt. Das ist aber bei mir seit einem Jahr nicht mehr der Fall.

Da ich weiß, das einige hier im Forum in einer ähnlichen Situation sind, würde ich gerne auf deren Erfahrungen zurückgreifen.

Beloe007
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Beitrag von Beloe007 » 24.05.2012, 08:32

Warum sollte es ein Problem sein, ein Büro in Portugal abzusetzen? Solange du glaubhaft rüber bringst das nur du das Büro nutzt usw...
Dass ich das in 49% Pt und 51% in D uminterpretiere wird nicht schwer sein.
Solange niemand genau hinschaut ist es einfach, falls jemand genau hinschaut wird es (auf diese weite Strecke) schwer werden. Flugtickets, Tankbelege, Bahntickets...

Ich glaube aber kaum das jemand bei deiner Konstellation ein Interesse hätte nachzuschauen, es sei denn jemand glaubt dir die ganzen abgesetzten Reisekosten nicht ;)
Das Problem ist, dass die Steuergesetzt den modernen Möglichkeiten an mobilen Arbeitesplätzen nicht angepaßt sind und nach wie vor davon ausgehen, dass jemand mit einer Menge Equipment in einem einzigen Büro an einem Ort sitzt. Das ist aber bei mir seit einem Jahr nicht mehr der Fall.
Das eigentliche Problem dürfte sein das du keinen Steuerberater hast.

ErwinRommel
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Beitrag von ErwinRommel » 24.05.2012, 09:08

Genau, such dir einen kompetenten Steuerberater und laß dich von dem beraten. Alles was du hier zu hören bekommst, ist häufig fachlich alles andere als fundiert und zudem verstößt eine Beratung hier gegen das Rechtsberatungsgesetz.
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Unique Contents
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Beitrag von Unique Contents » 24.05.2012, 10:09

Ich würde dir auch einen fachkundigen Steuerberater mit entsprechender Erfahrung empfehlen, zumal evtl. auch eine Doppelbesteuerung anfallen könnte.

bionade
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Beitrag von bionade » 24.05.2012, 15:51

ErwinRommel hat geschrieben:Genau, such dir einen kompetenten Steuerberater
Ja, hab ich ja. Nur wollte ich vor dem Gespräch mal mit Leuten sprechen, die in einer ähnlichen Situation sind. Und dass das einige hier im Forum betrifft, das weiß ich.

bionade
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Beitrag von bionade » 24.05.2012, 15:57

Beloe007 hat geschrieben:Warum sollte es ein Problem sein, ein Büro in Portugal abzusetzen?
Das grundsätzliche Problem ist, dass meine Steuerbveraterin sagt, dass bei jeder Reise nachzuweisen ist, warum sie geführt wird. D. H. Nicht möglich ist es, "einfach so" zu verreisen und das dann von der Steuer abzusetzen.

Bei Webworkern ist es aber so, dass sie einfach von überall arbeiten können. Wozu soll ich also in Berlin kleben, wenn ich von Portugal aus genauso effizient arbeiten kann? Meinen Münchener Kunden ist es vollkommen egal von wo aus ich sie anrufe. Den Wienern gleichfalls. Und erst recht den Hamburgern.

Mein Büro kann also überall sein. Nur für die Steuer ist das ein wenig schwierig nachzuvollziehen. Daher meine Frage, ob hier im Forum auch andere mobil arbeitende bereits Lösungsmodelle kennen?

(Das ist übrigens keine Beratung sondern ich frage nach persönlichen Erfahrungen.)

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Beitrag von Beloe007 » 25.05.2012, 10:27

bionade hat geschrieben:Daher meine Frage, ob hier im Forum auch andere mobil arbeitende bereits Lösungsmodelle kennen?
Interessanter für dich dürfte unter Anderem der Stichpunkt "Ort der sonstigen Leistung" sein.

Was deine Steuerberaterin dir vermutlich sagen wollte ist "Der Aufwand ist höher als der Nutzen.".

marco1492
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Beitrag von marco1492 » 07.07.2012, 07:27

bionade hat geschrieben:Gibts hier jemanden mit ähnlichen Problemen?
Nee, also jemand der im ausland lebt und trotzdem in D Steuern zahlen will, das gibts wirklich nicht oft, haha...

Vermute mal, du zahlst nur wenig Steuer und deshalb ist es dir ziemlich egal...

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Beitrag von marco1492 » 07.07.2012, 07:31

Cujo hat geschrieben:Du musst deine Einnahmen dort versteuern, wo dein Hauptwohnsitz ist. Der Hauptwohnsitz ist dort, wo du während eines Jahres am längsten lebt, also mind. 183 Tage. Dort musst du deine Einnahmen versteuern. Du hast also kein Wahlrecht oder sowas. Wenn du dich natürlich nicht ummeldest, kriegt das wahrscheinlich keiner mit. Aber das ist wieder eine andere Frage :)
Genau. Aber da du ja fast das ganze Jahr in Portugal sein wirst, wird das das klamme Portugal schon irgenwannmal mitkriegen... also, wenn du so korrekt sein willst, dann musst du denen auch was abgeben...

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Beitrag von marco1492 » 07.07.2012, 07:34

Beloe007 hat geschrieben:Warum sollte es ein Problem sein, ein Büro in Portugal abzusetzen?
Naja, da geht der Käse ja schon los: Er wird wahrscheinlich eine Räumlichkeit anmieten an der Algarve (Albufeira, oder Faro oder dort in Strandnähe) wohnt halb dort, arbeitet ein bisschen dort und jetzt soll das D-Finanzamt glauben , dass das sein Büro ist.... Ärger ist vorprogrammiert...

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Beitrag von dbddhkp » 14.07.2012, 13:30

Ein junger und ungebundener ehemaliger Mitarbeiter von uns hatte nebenbei ein schickes kleines SEO-Projekt, das irgendwann so groß war, dass er sich damit nach Gran Canaria verdrückte.

In D ist er steuerlich abgemeldet, da ist er ja auch gar nicht mehr. Auf Gran Canaria hat er sich bisher allerdings auch nicht angemeldet. Die dortigen Prüfer können nämlich super Restaurants und Ferienhäuser schätzen, kriegen aber nicht wirklich mit, dass online irgendwer Geld verdient. Dementsprechend lebt er jetzt steuerfrei.

Sollten ihn die Spanier irgendwann mal drankriegen, dann geht er da eben weg und kommt nicht mehr wieder, so ist zumindest sein Plan.

Ab einer gewissen Größenordnung macht das natürlich Spaß, setzt aber voraus, dass man in der neuen Heimat nicht wirklich verwurzelt ist (Freunde, Kinder in der Schule, Immobilie gekauft,...).

swiat
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Beitrag von swiat » 14.07.2012, 14:56

dbddhkp hat geschrieben:Die dortigen Prüfer können nämlich super Restaurants und Ferienhäuser schätzen, kriegen aber nicht wirklich mit, dass online irgendwer Geld verdient. Dementsprechend lebt er jetzt steuerfrei.

Sollten ihn die Spanier irgendwann mal drankriegen, dann geht er da eben weg und kommt nicht mehr wieder, so ist zumindest sein Plan.
Der glaubt also das er dann so leicht davon kommt?

Dazu kommt, wen einer nicht mal den reduzierten Steuersatz zahlt der auf GC gültig ist der ist einfach nur eine Assel.

Gruss
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Beitrag von dbddhkp » 14.07.2012, 15:06

Moralisch betrachtet finde ich das auch zweifelhaft.

Merkwürdig ist auch, dass jeder, der in Deutschland ein Geschäft betreibt (z.B. Ferienhäuser vermieten, Kneipe haben,...), die Einkünfte hier versteuern muss - völlig egal, wo er wohnt.

Wer allerdings eine .de-Webseite hat und mit deutschen Besuchern sein Geld verdient, der muss hier nix versteuern, sofern man im Ausland lebt.

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