net(t)worker hat geschrieben:Hasso hat geschrieben:@willy
Wäre das eigentlich rechtlich in Ordnung sein Unternehmen selber als "das Beste" oder "best" zu bezeichnen?
einfach mal nen paar Minuten Werbung ansehen... da behauptet jede Firma dass es die beste ist.. und dass das Produkt das beste ist...
Das stimmt so nicht ganz - Wettberwerbsrechtlich gesehen ist es nicht erlaubt sein Produkt als das beste zu deklarieren.
In Bezug auf das Waschmittel zum Beispiel wäre erlaubt zu sagen das beste Persi* - wenn es sich auf das eigene Produkt bezieht -
Nicht erlaubt : Das beste Waschmittel....
Das geht wiederum nur in Bezug auf eine anerkannte Institution (z.B. Stiftung Warentest o.ä.)
Aber auch nur wenn erwähnt wird - das beste Waschmittel laut Stiftung Warentest -
Da passen die Wettbewerbsrechtler der einzelnen Firmen schon auf wie die Schiesshunde und haben den Stift für eine Abmahnung immer griffbereit. Wenn man genau auf die Werbeaussagen achtet, dann wird man das selbst feststellen können.
Manche Firmen jedoch kalkulieren diese Abmahnungen bewusst ein.
Denn je nach Fall ist es billiger eine Abmahnung zu kassieren, wenn diese Abmahnung über die Presse publiziert wird. Das Produkt ist in den Medien und es wird darüber gesprochen - um diesen gewollten Effekt zu erreichen ist es eine einfache Rechenaufgabe, ob die Werbekosten für diese Medienreichweite nicht teurer sind, als die eingefangene Abmahnung.
Bestes Beispiel für diese Strategie ist Benetton.
Deren teilweise agressiven und schockierenden Werbeplakate sind doch fast bei jeder 2. Aktion in der Presse.
Die bekommen auch ständig Unterlassungserklärungen und Abmahnungen für solche Aktionen - das ganze aber bewusst und kalkuliert
Und wegen den Abmahnungen im Bezug auf das Beste kann ich da aus eigener Erfahrung sprechen -
Ich arbeite für eine Immobilien Firma - da hat es sogar schon mal eine Abmahnung gegeben, weil für ein Objekt der Slogan - In bester Wohnlage - genutzt wurde.
Begründung des Abmahners : Die Definition -beste Wohnlage - ist subjektiv und Wettbewerbsverzerrend, weil jeder eine andere Auffassung von guter oder bester Wohnlage hätte.
Person A will in Citylage wohnen - und Person B empfindet eine Randlage eher als "beste Wohnlage"
Ist zwar eine Hirnlose Aktion und Kleinkrämerei - aber so ist es nun mal im Deutschen Gesetzesdschungel.