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Hallo Mitforumler

Die teilweisen Unmut im Forum über Google hat mich dazu bewogen, das ganze mal aus einer anderen Sicht zu bleuchten.

Google ging im August 2004 an die Börse.
Dies war nicht nur nach meiner Meinung, der Startschuss für die verschlechterung des Produktes "Google"
für seine "Kunden" (Webseitenbetreiber und User).

Warum?

Wie jedes Börsenkotiertes Unternehmen befriedigt Google jetzt hauptsächlich die Aktionäre.
Das wirklich grosse Geld verdient man nämlich an der Börse wie Ihr alle wisst.

Im August 2004 stand die Google Aktie bei ca. 100$
Am 13. Oktober 2006 bei ca. 427$

Google ist also an der Börse innert 2 Jahren vier mal mehr Wert.

Wie vielleicht einige von Euch wissen spiegelt der Börsenwert einer Firma meistens nicht den reelen Wert einer Firma
sondern den zukünftigen Wert in den Fantasien der Aktionäre. Und ein Unternehmen tut gut daran, die Fantasien seiner Aktionäre zu befriedigen.

(1985 bis 1999 haben sich die Umsätze im Devisen- und internationalen Wertpapierhandel mehr als verzehnfacht;
täglich wechseln Währungsbestände von rund 1,5 Billionen Dollar die Besitzer.
Doch nur noch zwei bis drei Prozent dieser Aktivitäten dienen dazu, Industrie und Handel, also reale Wirtschaftstätigkeit abzusichern;
der Rest ist ein Spiel nach dem Motto "Wetten, dass..?". Ein gefährliches Spiel. Quelle: zeit online von 1999)
Ich weiss. Ein alter Bericht. Hat aber mehr denn je seine Gültigkeit. Hier der Link zum ganzen Artikel https://www.zeit.de/archiv/1999/52/1999 ... l?page=all

Was hat das mit uns zu tun?

Googel verdient zum grössten Teil mit Werbung.
Das globale Werbebudget geht verstärkt in interaktive und damit zielgerichtetere Formate wie unter anderem Google.
Was kostet ein Inserat in einer Tageszeitung?
Wieviele potentielle Kunden erreicht man damit?
Onlinewerbung hat dementsprechen noch viel potential mit den Preisen zu steigen und könnte immer noch günstiger sein.
Cost Per Action ist der erste Schritt um auch die skeptischen grossen Werber zu bekommen.
Google will jetzt an das ganz grosse Werbebudget der Firmen.

Die Effizienz wird auch bei Google gesteigert werden wollen.
Der Aufwand für beispielsweise Adwords Schaltungen für Lieschen Müller und Karlchen Meier will Google nach meiner Meinung
nicht mehr tragen.
Google ist in einer bequemen Situation. Hat noch nie "konkret" über Optimierungsmassnahmen gesprochen.
Beispiel Landingpage. Nichts "konkretes".
Kann also langsam die kleinen verdrängen und die grossen vermehrt besser positionieren.
Dies wird auch Auswirkungen auf die Suchergebnisse haben.

Gute voraussetzungen für andere Suchmaschinen sich zu etablieren und die entstandene Lücke zu füllen.
Denn das Produkt Google wird sich durch oben genannte Gründen verschlechtern. Auch für den suchenden User.

Wie weiter?

Befasst Euch intensiver mit Abacho, Yahoo, MSN (macht Ihr vielleicht ja schon).
Macht wenigstens EIN Projekt, dass ihr bei einem dieser Anbieter pusht.
Natürlich sind diese auch Börsenkotiert.
Natürlich wollen wir alle Geld verdienen.
Google sollte uns gut genug dafür sein.
Helfen wir aber gleichzeitig, auch mal ein Gegengewicht zu schaffen.
Wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist, ist es zu spät (ist es vielleicht jetzt schon).
Falls Google es uns ganz verunmöglichen sollte unsere Projekte und die gewünschte Monetarisierung zu planen,
sollten wir ein Bein schon bei einem anderen Anbieter in der Tür haben.

Ich will hier Google nicht schlecht machen.
Wie jedes Unternehmen das einen Börsengang unternommen und viel potential hat kannibalisiert es aber jetzt auch seine Kinder.
Das System finde ich falsch aber es ist einfach so.
Dessen sollten wir uns alle bewusst sein.

Noch was zum Umgangston in letzter Zeit.
Ich fände es schön wenn wir uns hier wie Freunde auch verhalten.
Schreibt mal einer was, was einem nicht passt oder unangebracht findet fände ich es angebracht ihn höflich draufhinweisen.
Nicht zur Schnecke machen und persönlich angreifen (Wir sind hier ja nicht bei Bärbel Schäfer).
Die Admins würden dies sicherlich auch begrüssen weil sie damit weniger zu löschen hätten.

Diese Zeilen sollten als Anregung dienen.
Und trotz vieler Emotionen habe ich versucht sie sachlich zu halten.

In vieler Hinsicht gebe ich dir Recht. Google entwickelt sich ähnlich wie Microsoft damals.
(ich denke jetzt nicht an DOS 1.0 sondern an Windows ab Ver 3.0, welches als DER Durchbruch galt)
Am Anfang war es wirklich schön. Und Anders.
Der Mac hatte es zwar schon, aber für sterbliche zu teuer.

Jeder rannte zu Windows, alles Andere taugt ja nix mehr. Wie heute auch.
Wehe es ist nicht Excel. Kein Tabellenkalkulationsprogramm taugt was.

Es kann noch so gut sein. Kann es mit Excel Tabellen umgehen ?
Was ich damit meine:
Der Anwender hat sich selbst in eine Art Abhängigkeit hineinmanövriert, aus der er nicht mehr herauskommt.
Welche "Macht" kann Microsoft noch das Fürchten lehren ?
Es gibt viele Denkansätze, bei vielen merkt man auch, der hat wirklich nachgedacht,
über das was er sagt.

Aber die (rauhe) Wirklichkeit ? Spätestens bei einem neuen Drucker, Scanner etc.
verschweigen die lauten Diskussionen. Keine Treiber, ausser für Windows.

Google ist für Andere zu mächtig geworden. Durch diese Macht bekommt google noch mehr Zulauf.
(Aktionäre in erster Reihe vorne dabei)
Google ist quasi zu einer Art Selbstläufer geworden. Alles und Jeder meint nur noch Google,
wenn er Suchmaschine sagt.

Das macht die Sache aber auch gefährlich. Es ist zu riskant NUR auf Google zu setzen.
Kann sich noch steigern, der Schuss kann aber auch nach hinten losgehen.
Yahoo war Jahrelang der Primus. Bis Google kam.
Das kann Google genauso passierern. Eine völlig neue Idee, wo man Google (fast) nicht mehr braucht,
und tschüß Google.....
Muss nicht. Kann.

Gogle steht halt längst nicht auf so soliden beinen wie ms.
so schnell lassen sich die office formate aus den wohnzimmer und vor allem konzernen wegedenken. mit office 2007 festigt ms dieses fundament noch, indem es z.b. ein offenes xml basiertes format bietet, neue ui etc.

noch steht google quasi nur auf seiner suche. wenn es z.b. plötzlich eine geniale erfindung gibt, die eine zentrale suche nutzlos macht, kann google von heute auf morgen einpacken (nicht, dass ich an so eine erfindung glaube, aber ausschliessen kann man nichts). deshalb versucht google ja auch krampfhaft in alle richtungen zu expandieren und die leute von sich abhängig zu machen. online office, aufklärung für lehrer damit die ihre schüler eingooglen, mail und freizeit und blablabla.

es liegt wohl auf der hand, dass wir irgendwie für alles, was google "kostenlos" rausgibt, bezahlen und gleichzeitig googles fundament festigen.

bei microsoft hatte jeder panik vor dem nach hause telefonieren (in der regel weil man windows und office kopiert hatte ), google laden wir dagegen direkt zu uns ein und empfangen es noch mit kusshand.
dieses sektenähnliche gehabe macht den laden für mich sehr unattraktiv.

"...dagegen direkt zu uns ein und empfangen es noch mit kusshand.
dieses sektenähnliche gehabe macht den laden für mich sehr unattraktiv...."

Sehr gut beschrieben.
Wenn ich an die Google Desktop-Suche denke, und was man damit alles anstellen könnte...

Betreff kostenlos:
Kostenlos gibts bei google nicht, denke ich.
Es zahlt nur jemand anders

Super geschrieben,

so bzw. so ähnlich sehe ich das auch.

Würde mich freuen, es gäbe ein Gegengewicht bzw. 2-3 ernsthafte Konkurrenten.

Sie scheinen (noch) nicht in Sicht zu sein, aber wer weiß? Vielleicht basteln ein paar hochmotivierte Leute schon wieder in einer Garage ?

Na, dann wechseln wir geschlossen vom kapitalistischen Google mit seinen miserablen SERPS seit Börsengang zu den caritativen und werbefreien Konkurrenten Yahoo und Msn, die immer die gewünschten Ergebnisse ausspucken.

Irgendwie kann man es allen irgendwo nie recht machen.

Na ja, wechseln ?

Wir sind doch bei allen dabei.
Wir alle beoabachten doch unsere Suchergebnisse bei allen drei SUMAs.
Nicht nur bei Google. Oder ?

Korrekt Dragobert

Ich werde für mich ein Projekt starten, dass ich.

1. Auf das Zielpublikum optimiere (wie es sein soll).

2. Für Yahoo optimiere und Google bei diesem Projekt mal nicht beachten werde.

Natürlich geht es dabei auch um ein Portion "Idealismus".
Aber das Leben sollte sich nicht immer "nur" um Geld drehen.

dabei ist aber weniger entscheidend, wofür wir unsere projekte optimieren, sondern a)wo die leute werben und b) wo die leute suchen. und a folgt hier wohl aus b.

also statt für die paar cents, die man bekommt, wenn man firefox mit toolbar o.ä. bewirbt, vielleicht doch darauf verzichten.

Dragobert hat geschrieben:Na ja, wechseln ?

Wir sind doch bei allen dabei.
Wir alle beoabachten doch unsere Suchergebnisse bei allen drei SUMAs.
Nicht nur bei Google. Oder ?

Ja, am Rande schaut man auch mal zu Yahoo und Live.com ... aber eben nur am Rande, wenn versehentlich mal ein User von denen zu einem kommt. Was soll's auch. Live.com liefert irrelevante Ergebnisse, und Yahoo... naja... wird halt nicht wirklich viel benutzt. Die 5% Yahoo-Traffic kitzelt man mit einem einzigen mittelmäßigen Keyword locker aus Google heraus.

Googles Erfolg stützt sich heute nur noch auf Adsense. Ohne das wäre die Suchmaschine nichts wert und keinen Deut besser als Slurp.

Google ging im August 2004 an die Börse.
Dies war nicht nur nach meiner Meinung, der Startschuss für die verschlechterung des Produktes "Google"
für seine "Kunden" (Webseitenbetreiber und User).

Was hat sich verschlechtert? Mir ist da nichts bekannt? Gab es 2004 schon ein Google Maps? Ist das ein schlechtes Produkt? Meiner Meinung nach hat sich an der Qualität der Google SERPs seit 2004 nicht viel getan. Im übrigen bin ich der Meinung, dass wenn Google versucht vor allem für die Aktionäre Geld zu scheffeln sie ein eminentes Interesse daran habe qualitativ hochwertige Suchergebnisse zu liefern um ihren Marktanteil zu halten und weiter auszubauen. Deutschland ist ein Extremfall - in den meisten Ländern gibt es noch nennenswerte Konkurrenz. In den USA dürfte der Google-Marktanteil bei "pi mal Daumen" 50 % liegen.

rechtlegal hat geschrieben:Na, dann wechseln wir geschlossen vom kapitalistischen Google mit seinen miserablen SERPS seit Börsengang zu den caritativen und werbefreien Konkurrenten Yahoo und Msn, die immer die gewünschten Ergebnisse ausspucken.

Irgendwie kann man es allen irgendwo nie recht machen.

Richtig, irgendwie passen immer nur 10 Ergebnisse auf der ersten Seite.

advisor hat geschrieben:Ich werde für mich ein Projekt starten, dass ich.

2. Für Yahoo optimiere und Google bei diesem Projekt mal nicht beachten werde.

Und, was willst du da denn anders machen, ausser in den Yahoo Ergebnissen zu suchen?

Jojo hat geschrieben:Deutschland ist ein Extremfall - in den meisten Ländern gibt es noch nennenswerte Konkurrenz. In den USA dürfte der Google-Marktanteil bei "pi mal Daumen" 50 % liegen.

Warum ist das eigentlich so? Sind die Deutschen dümmer als die Amis, oder sind wir vielleicht sogar qualitätsbewußter?

ersteres halte ich für ausgeschlossen, letzteres für in der regel zutreffend und da muss man sich nicht nur amerikansiche häuser anschauen.

"die deutschen" halten da lieber dem (markt)führer die treue ...

Ich habe mich da wohl zu ungenau ausgedrückt.

Mit optimieren auf Yahoo meinte ich, auch etwas die Werbetrommel für Yahoo zu rühren. Vielleicht kombinier ich den Inhalt noch mit Linux.
Eine Seite, die Alternativen bietet und das "positive" an diesen Alternativen herausstreicht.
Weiss noch nicht genau. Werd mal ein Brainstorming machen.
Da kommt immer was interessantes zu Tage.

also statt für die paar cents, die man bekommt, wenn man firefox mit toolbar o.ä. bewirbt, vielleicht doch darauf verzichten.

Genau.

Und was schlechter geworden ist an der Google Qualität?
Such ich was, Ebay hats bestimmt (nicht).
Steht aber (fast) immer da.
Ebenso andere Schmeissmitkeywordsmacher.

Ebenso bin ich überzeugt, dass an den Suchergebnissen ganz schön
seitens von Google gedreht wird.

Google Maps? Toll. Aber nicht der erste.
Hat es nur hier leichter, da wir alle am Google-Nabel hängen.
Nichtsdestotrotz gebe ich zu, Google Maps auch zu lieben und zu verwenden (Ist ja nicht alles schlecht).