Wie klärt man denn nun den netzgeneigten Leser über die Misstände bei diesen Interviews auf?
Oder wie macht man netzfremden (Politikern) das Internet klar, so dass sie ihre Distanz dazu verlieren.
Es ist ja klar erkennbar, was Thauss schon sagte:
Ein grosser Teil der Parlamentarier ist mit dem Internet nicht aufgewachsen. Sie empfinden es daher moeglicherweise sogar als Bedrohung. Sie nehmen es nicht als technisches Netz oder als Kommunikationsinfrastruktur wahr, verstehen nichts von Netzneutralitaet, sondern als etwas, wo man eben Boeses bekommen kann und wo vermeintlich das Boese auch herkommt und die Gesellschaft durchdringt. Das Netz spiegelt nicht Probleme wider, sondern verursacht sie in deren Augen: (in beliebiger Reihenfolge und austauschbar Islamismus, Pornos, Hacker, Bombenbauanleitungen, Terroristen, Rechtsradikale und dann auch noch amoklaufende Jugendliche etc. etc.). Deshalb muss das auch bei uns bekaempft werden, zumal, siehe Olympia, es die Chinesen ja schliesslich sogar vormachen koennen (CSU- Uhl ernsthaft: Bei der Ueberwachung des Internet von China lernen).
Wenn wir nun wissen, dass Politiker so eine Distanz zu dem Medium haben, ist es nicht unsere Aufgabe dagegen vorzugehen?
Jedem ist klar, dass der Generationenwechsel noch 20-30 Jahre brauchen wird. Solange können wir aber nicht warten und neben den Abgeordneten gibt es noch viele "Alte" in diesem Land, die genau die gleiche Einstellung zu dem Thema haben.
Der Scholz bzw. der Moderator haben ein sehr gutes Argument. Nämlich "das ist doch zumindest ein Anfang im Kampf gegen die Kinderpornographie". Das gilt es erstmal zu widerlegen. Und das schafft man meiner Ansicht nach nur, wenn man Alternativen aufzeigt.
Und die einzige Alternative wäre für mich, dass man ein
weltweites Internetrecht umsetzt. Und d.h.:
- keine Kinderpornographie
- kein Rassenhass
Und jedes Land, was sich nicht an dieses Gesetz und dessen Durchsetzung hält, wird simpel gekappt. Jedes Land, dass einem anderen den Zugang ermöglicht, dass gegen die Gesetze verstößt ebenfalls. Eine andere Möglichkeit wäre es Sanktionen aufzuerlegen.
Das wäre revolutionär und gleichzeitig wirksam.
Aber auch das wird nicht 100% Sicherheit bringen, denn dann bleiben noch die Hacker. Die könnten die Inhalte auf sichere Server verstreuen und das so undurchsichtigt, dass kaum eine Verfolgbarkeit gewährleistet wäre.
Vielleicht ist das auch das Problem. Man kann das Übel so gar nicht bekämpfen.
Und da komme ich auf eine weitere Lösung. Bei Preisabsprachen gilt die
Kronzeugenregelung, in dem der "Verräter" straffrei gestellt wird, wenn er einen Ring aufdeckt und genau das muss auch bei KiPos gelten. Mafia ist Mafia, egal mit welchen Mitteln gehandelt wird. Und den Kreis sprengt man nur, wenn man Insider hat. Und an die kommt man wiederrum nur, wenn man sie straffrei stellt.
So wer macht das nun den Politikern und der alten internetfremden Generation klar?