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Sarrazin > Demontage eines "Lautsprechers"?

Verfasst: 02.09.2010, 22:02
von Cura
https://www.focus.de/politik/weitere-me ... 48110.html

Wieviel Meinungsfreiheit darf sich jemand in einem öffentlichen Amt erlauben? Oder umgekehrt: Wo endet die Meinungsfreiheit und wo beginnt die Anpassung an das was allgemein „erwünscht“ ist?

Die Geschichte Sarrazin wurde ja nun so hochgekocht, dass sie auch im Ausland Wellen schlägt. Und dort sieht man das Ganze wohl eher allgemein als ein typisch deutsches Problemchen an, wenn man mal von den Gruppierungen absieht, die glauben ihre Artgenossen in D unterstützen zu müssen.

Hab mich deshalb mal versucht in der deutschen Presselandschaft schlau zu machen. Mein Eindruck: Jeder und alles redet mit, aber man versucht den Eindruck einer Solidarisierung zu vermeiden. Ein Schelm, der hinterfragen würde warum das so ist.

Die Rechten haben sich mal wieder zustimmend und vorstürmend zu Wort gemeldet und damit Sarrazin einen Bärendienst erwiesen, denn wenn die Rechten irgendwo zustimmen, kann das Thema nur suspekt sein. Basta. Deutsche Logik? Wohl kaum. Möglicherweise aber in D etwas ausgeprägter. Und natürlich melden sich die üblichen Verdächtigen zu Wort, die mir mit ihrer feinst gewählten positiv erscheinenden Wortwahl doch meist eher als Brandstifter, denn als Schlichter erscheinen.

Zugegebenermassen ist Sarrazin ein Mann mit einer sehr plakativen Wortwahl, die ihm jetzt vielleicht zum Verhängnis wird. Nur, wurde das was er plakativ verkürzt auf den Punkt zu bringen versucht, nicht schon vielfach von anderen gesagt, aber so in Wortwolken verpackt, dass es ignoriert werden konnte? Woran macht man also alles fest? An der Wortwahl.

Zustimmende Stimmen von Personen, deren Statements dazu eigentlich gewichtet werden könnten, weil man ihnen schlecht Lobbyismus vorwerfen kann, wie die Soziologin Necla Kelek, werden weitestgehend ignoriert.

https://de.wikipedia.org/wiki/Necla_Kelek

https://www.faz.net/s/Rub9B4326FE266945 ... ntent.html

Mich persönlich haben die Bemerkungen Sarrazins eher amüsiert. Hab z. B. auch schon so das ein oder andere Mal die Augenbraue gehoben, wenn, sogenannte sozial Minderbemittelte (aus welcher Gruppe auch immer) übergewichtig auf dem Sofa sitzend ihre (auch finanzielle) Situation beklagt haben und im Hintergrund läuft ein 40 Zoll Flachmann oder im Kinderzimmer steht für den Sohnemann ein Laptop zum Spielen. Einige Sprüche Sarrazins könnten so gesehen auch von mir sein.

Meine Meinung: an verschiedenen Wahrheiten kommt man nun mal nicht vorbei und eine dieser Wahrheiten ist, dass es z. B. Kulturen gibt, die einfach nicht kompatibel sind. Ein Problem, welches sich überall in Westeuropa zeigt, nicht nur in D. Den Angehörigen dieser Kulturen oder Religionen selbst kann man daran nicht die Schuld zuschieben. Das Problem stellt sich ja nur in einer Richtung. Wer weiss, wie es aussehen würde, würden nun Millionen Christen aus wirtschaftlichen Gründen in arabisch dominierte Länder ausreisen. Würde man z. B.dort einen Nachbau des Kölner Doms in der Nähe einer Moschee so einfach tolerieren?

Auch die Hartz4ler in D wissen meist gar nicht wie gut es Ihnen geht. So jedenfalls mein Eindruck. In anderen Ländern der EU staunt man nur über so viel Fürsorge des Staats. In Spanien z. B. ist es für jeden normal, egal ob Bauarbeiter oder Ingenieur, dass er erst mal einige Wochen die Strassen kehren muss, bevor er etwas Unterstützung vom Staat erhält und diese Unterstützung ist wesentlich geringer als z. B. in D. Von der geringen Unterstützung muss dann auch noch die Krankenversicherung selbst gezahlt werden. Sowas wie Kindergeld? Gibt es meistens nicht. Unterhalt zahlende Väter? In vielen Ländern unbekannt. Und, und, und.

Und meine Meinung zum Fall Sarrazin ist, dass eine funktionierende Demokratie auch „Lästerer“ wie Sarrazin verkraften können muss, dass ein Demokratie diese in Grunde auch braucht, weil sie manchmal längst überfällige Diskussionen anstossen und verhindert werden sollte, dass sie zum Schweigen gebracht werden, indem man sie aus der Öffentlichkeit verbannt. Heute ist es Sarrazin und morgen….?

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Re: Sarrazin > Demontage eines "Lautsprechers"?

Verfasst: 02.09.2010, 22:28
von tmyp
Ja, ja, ja, und ja. Naja, ich seh's weniger dramatisch, es ist nicht die Meinungsfreiheit, die in Gefahr ist, sondern eher, dass eine Meinungsäußerung auch Konsequenzen haben kann. Das ist aber auch normal und in Ordnung.
Cura hat geschrieben: Meine Meinung: an verschiedenen Wahrheiten kommt man nun mal nicht vorbei und eine dieser Wahrheiten ist, dass es z. B. Kulturen gibt, die einfach nicht kompatibel sind.
Das wiederum glaube ich nicht. Ich glaube eher, dass bestimmte Kulturen die Integration fremder Kulturen erschweren, namentlich der westeuropäische Supersozialstaat. In den USA gibt es zwar auch jede Menge Immigranten, die einigermaßen selbstisoliert leben, aber da sie nicht unbegrenzt hohe Transferleistungen beziehen können, müssen sie arbeiten. Arbeiten heißt in den meisten Fällen auch Umgang mit anderen Menschen haben und das wiederum führt beinahe automatisch zur Integration. Ich habe zumindest noch nie einen Dönerverkäufer getroffen, der extrem gebrochenes Deutsch sprach.

Verfasst: 02.09.2010, 22:42
von e-fee
Sarrazin hat natürlich den Fehler gemacht und gewisse ethnische Gruppen bzw. Nationalitäten diskreditiert. Das hätte ihm nicht passieren dürfen

Meine Arbeitsstelle befindet sich in Düsseldorf-Oberbilk. Ich muss nur einmal vom Penny bis zum Woolworth laufen (habe ich heute gemacht, da die U-Bahn sowieso Verspätung hatte und ich etwas Bewegung brauchte) und weiß mal wieder, worauf der Mann eigentlich hinaus will.
Auch wenn hier gewisse Nationalitäten überwiegen, so ist das doch ein nationenübergreifendes Problem und betrifft Deutsche ganz genauso.

Man "stolpert" im wahrsten Sinne des Wortes über junge Damen in Leggings mit tellergroßen Ohrringen und gemachten Fingernägeln (von der Freundin, die mal 'nen Kurs gemacht hat), über Leute mit Kinderwagen und schon dem Kinderwagen entwachsene Kinder, alle zu viel Zeit, alle rücksichtslos im Weg rumstehend, da ja reichlich Zeit vorhanden, Ziele im Leben (außer vielleicht Family), Rücksichtnahme und dergleichen gehen gegen Null. Die kommen gar nicht auf die Idee, dass jemand anders es eiliger haben könnte als man selbst.
Es gibt eine Form von Prekariat, von Unterschicht, das zwar gesund ist und arbeiten könnte, aber das selbst in einfachsten Jobs überfordert wäre, weil es an einfachsten kognitiven Fähigkeiten, an rationalem Denken, Rücksichtnahme und Mitdenken fehlt. Da sieht man dann so Sachen wie dass einer seinen Döner mal an allen Schaufenstern einer noch nicht eröffneten Fahrschule entlang geschmiert hat - die ganze Straßenecke rum.
Von den Studien, die man dann am Flaschenrücknahmeautomat vom Penny anstellen könnte, möchte ich gar nicht reden. Lahm, easy going (man hat ja Zeit), unfähig zu lesen, wie herum die Flasche in den Automaten gehört, der dann streikt, und dann auch noch unverschämt werdend!

Und während unsereins, studiert und arbeitend, keine Kinder bekommt, weil man sich überlegt, ob man dem Kind eine Zukunft bieten kann, oder weil man ihm noch keine heile Familie bieten kann, was mit dem Job passiert ... werden in einer Gesellschaftsschicht, in der leider (!) kaum eine vernünftige Erziehung erfolgen kann, weil es den Eltern schon am Nötigsten fehlt, ständig neue Kinder produziert, aus Mangel an Alternativen im Leben oder aus Mangel an Wissen über Verhütung. Hätten wir nicht unser tolles Sozialsystem, dann wären all diese Kinder schon lange verhungert, oder die Mamis müssten halt doch mal die Fingernägel Fingernägel sein lassen, und die Papis Käppis Käppis - und schauen, ob sie nicht doch mal die Arschbacken zusammenkneifen und einen Job bekommen. So wie früher. Auch wenn die immer höher werdenden Anforderungen in den Jobs, die nicht ins Billig-Ausland outgesourct werden können, dem natürlich nicht unbedingt entgegen kommen.
Übrigens wäre ich auch dafür, dass die Herrschaften für das Hartz, das sie kassieren, ruhig mal ein paar Stunden z.B. das Zeug wegräumen könnten, das sie "nach mir die Sintflut" auf den Gehweg pfeffern. Und dafür dann ruhig auch mehr Geld bekommen - so dass sie wieder etwas zu tun haben, etwas tun können, das zumindest ein Teil der Gesellschaft dankt. Und ich denke, wenn man etwas von der Gesellschaft bekommt, dann ist es nur fair, sofern man in der Lage dazu ist, wenn man wenigstens versucht, ihr etwas zurückzugeben, anstatt arbeitende Menschen noch zu verhöhnen und für teures Geld geschaffene Dinge zu beschädigen oder zu zerstören oder die Umwelt mit Müll zu verschandeln.

Ich denke, ein großes Problem bei solchen Debatten ist, dass viele Leute tatsächlich in ihrem Eigenheim irgendwo in einer Heile-Welt-Vorstadt hocken und das, was ich täglich live beobachten "darf", höchstens von RTL kennen, wenn sie es denn wagen, Unterschicht-TV zu schauen.

Verfasst:
von

Verfasst: 02.09.2010, 23:12
von bugscout
Hi Freunde/innen des Vorurteils,

über 60% der faulen Hartz IV Empfänger sitzen nicht dumpf vor der Glotze oder stehen euch bei eurer Eile im Weg sondern betätigen sich arbeitend - leider so schlecht bezahlt, dass es noch Stütze drauf zugibt (Studie des Nürnberger Instituts für Arbeitsmarktforschung (IAB))

Die Rate an Betrug bei Hartz IV Empfängern ist ein Bruchteil von dem bei Luxemburg Flüchtlingen - die wahren Sozial-Schmarotzer sitzen woanders.

Mit Unfreundlichen Grüssen

PS: Alkoholsüchtige - das sind die, die man bisweilen auf der Strasse herumlungernd antrifft - sind krank. Denen wird man mit Arbeitsdienst auch nicht Herr oder Frau.

*PLONK*

Re: Sarrazin > Demontage eines "Lautsprechers"?

Verfasst: 02.09.2010, 23:37
von Alda
Cura hat geschrieben: Und meine Meinung zum Fall Sarrazin ist, dass eine funktionierende Demokratie auch „Lästerer“ wie Sarrazin verkraften können muss, d...
Oh ja, solche und viele andere aus anderen gesellschaftlichen Gruppen auch.

Sarrazin ist hoffentlich dabei, eine längst überfällige Diskussion in der Bevölkeruung Deutschlands (damit meine ich durchaus ALLE die hier wohnen) anzustoßen. Ein Volk, egal wie es sich nun zusammensetzten mag, braucht gemeinsame Werte und gemeinsame Identifikationssymbole. Letztlich auch eine gemeinsame Verständigungsbasis in Form einer Sprache.

Ghettobildung ist sicher die bequemste Lösung, die tut aber niemandem gut. Was Sarrazin sich aber mit so Formulierungen wie "gemeinsames jüdischen Gen" und ähnlichen Sahen gedacht hat, entzieht sich meiner Kenntnis und ich halte so etwas für absolut kontraproduktiv.

Er ist kein Dummkopf und versteht es, dem Volk ganz genau aufs Maul zu schauen. Ob er damit wirklich eine Diskussion anstoßen, oder nur seinen Dienstherren verärgern will, um bei vollen Bezügen schnellstmöglich in den Ruhestand zu kommen, wer vermag das zu beurteilen. Für mich bleibt festzuhalten, dass er in den letzten Jahren mit uns "Traditionsdeutschen" auch nicht immer im Schongang umgegangen ist.

Schaun mer mal, wie es weiter geht, ich finde es ein spannendes Thema.

Verfasst: 02.09.2010, 23:40
von FrauHolle
oh weia wenn ich das hier lese (ausser bugscout) dann muss ich leider sagen "armes Deutschland" es wird Zeit das ich gehe!!


@e-fee

geht es noch?! Dein Posting hat mich richtig erschreckt.

Übrigens wäre ich auch dafür, dass die Herrschaften für das Hartz, das sie kassieren, ruhig mal ein paar Stunden z.B. das Zeug wegräumen könnten, das sie "nach mir die Sintflut" auf den Gehweg pfeffern. <-- also mein Freund der mehr Jahre gearbeitet hat als Du alt bist und unverschuldet durch einen Unfall in Hartz 4 gekommen ist, soll DEINEN Dreck wegräumen oder den der Anderen?!

Verfasst: 02.09.2010, 23:49
von profo
Naja, Sarazzin hat jetzt eben bundesweit so viel Erfolg, wie früher zum Beispiel in Hamburg der Schill. Die Leute sind begeistert bis sie dann doch irgendwann merken, dass da nichts dahinter steckt außer falsche Zahlen und vermeintlich einfache Antworten. Jeder projiziert seine realen Probleme und Ängste in so'ne Typen rein und meint, dass die genau davon reden. In Wirklichkeit...

Dank seiner Jahre als Finanzsenator hatten zumindest die Berliner genügend Zeit um zu merken, dass der Typ gelinde gesagt einfach einen an der Waffel hat, und dass das beste ist, ihn einfach reden zu lassen.

*gähn*

Verfasst: 02.09.2010, 23:56
von tmyp
profo hat geschrieben:Dank seiner Jahre als Finanzsenator hatten zumindest die Berliner genügend Zeit um zu merken, dass der Typ gelinde gesagt einfach einen an der Waffel hat, und dass das beste ist, ihn einfach reden zu lassen.
Ähm, aber war nicht gerade der Grund dafür, dass er so unglaublich frei reden durfte der, dass er als Finanzsenator eben besonders gute Arbeit geleistet hat? Berlin ist pleite, wäre aber ohne Sarrazin ganz in guter SPD-Tradition super-pleite. Da hätten auch keine Bestechungs-Museumsinsel für Bundesrats-Korruptionsdienste von Schröder an Wowi geholfen.

Verfasst: 03.09.2010, 00:05
von e-fee
Hallo, von denen, die sich bereits arbeitend betätigen, war hier gar nicht die Rede! Um Betrug ging es genauso wenig.
Und auch nicht um die Alkohol- oder Drogensüchtigen, die man in D-Oberbilk hier und da auch zu Gesicht bekommt, ebenso wie Rentner oder von Krankheiten gezeichnete Menschen - die aber im Straßenbild einen sehr geringen Prozentsatz ausmachen.

Es geht um Leute, die einen mit offenem Mund anglotzen, wenn man irgendwo vorbei will, wo man richtig merkt, dass die grauen Zellen erstmal anlaufen müssen, um diesen Sachverhalt zu erfassen, wenn sie ihn denn überhaupt erfassen. Von denen man eine dummdreiste Antwort kassiert, wenn man sie freundlich bittet, am Flaschenrücknahmeautomaten mal einen Zahn zuzulegen und nicht erst das große Wunder "Oh, da ist eine Flasche!" zu bestaunen.
Diese Leute sind auch dort nur eine Teilmenge, aber eben doch so groß, dass es auffällt. Während meine Eltern mich seinerzeit Rücksichtnahme und Respekt vor der vergleichsweise kleinen Hauptstraße bei uns im Dorf gelehrt haben, sind mir allein vorhin wieder mindestens drei Kinder im Kindergarten- bis frühen Grundschulalter vor die Füße gelaufen, ziellos oszillierend (daher kann man auch nur bedingt ausweichen) im Bereich zwischen Schaufenster und stark befahrener Straße im Berufsverkehr, Mutter derweil desinteressiert am Grabbeltisch, MERKT gar nicht, dass ihr Kind in Gefahr ist. Dummheit in ihrer elementarsten Form.

Ich lade Dich gern mal ein, das live anzuschauen, was man wohl weder in Husum noch Neufundland in einer solchen Konzentration findet - hier bei mir draußen auf dem Land war es auch lange Zeit mit den drei Alkis am Bahnhof getan. Eine Stunde Oberbilk Kölner Straße reicht, alternativ gehen sicher auch einschlägig bekannte Gebiete wie Berlin-Marzahn oder Köln-Chorweiler, wenngleich es in der Platte nicht so viele Fußwege mit Läden in einem vor langer Zeit gewachsenen Stadtviertel gibt.

Danke, bugscout, dass Du Dir offensichtlich nicht die Mühe gemacht hast, meinen Beitrag gründlich zu lesen und zu verstehen, sondern nur auf das Triggerwort Hartz angesprungen bist und da Dinge ansprichst, die ich gar nicht genannt oder sogar ausdrücklich verneint habe.
dann ist es nur fair, sofern man in der Lage dazu ist, wenn man wenigstens versucht, ihr etwas zurückzugeben
heißt doch genau, dass Kranke, die es nicht können, auch nicht arbeiten müssen. Aber die Gesunden, die einfach nur faul sind oder ihre Erfüllung in Vandalismus finden, schon - denen täte das sogar mal ganz gut zu wissen, wie es ist, wenn etwas mühevoll aufgebaut oder gesäubert wird!
Und ich meinte in erster Linie auch, dass man denen, deren Qualifikation oder geistige Leistungsfähigkeit nicht für mehr ausreicht und die gern arbeiten möchten und nix Adäquates gefunden haben (manch eine ist schon überfordert, einem ein Brötchen zu verkaufen - selbst erlebt!), wenigstens einfache Jobs geben kann, damit sie das Gefühl haben, etwas für ihre Mitmenschen tun zu können. Und das ist vielleicht manchmal echt nur Straßenfegen - was früher ja auch Menschen ohne Murren getan haben. Ob als städtische Angestellte für einen Niedriglohn, der in der Summe bei Hartz plus ein paar Geqeuetschte liegt, oder ob als Hartz plus 1-Euro-Job, das ist ja dann letztlich auch nur eine Frage der Aufteilung der öffentlichen Töpfe.

Bislang hatte ich von Deinen Beiträgen hier immer viel gehalten, aber hier kann ich nur sagen: Ebenfalls *PLONK*

Verfasst: 03.09.2010, 00:21
von Hobby_SEO79
Viel Spass denjenigen, die sich immer noch als was Besseres sehen, als das übrige "Dreckspack" (die Faulen, die Hartzies, die Doofen, die Hauptschüler, die Ziellosen, die Obdachlosen usw.) und alle anderen, die in ihrem Leben nichts auf die Reihe kriegen! :joman:

Da lob ich mir doch wenigstens solche Lichtblicke wie FrauHolle und bugscout.

Verfasst: 03.09.2010, 00:22
von Alda
Ich lade Dich gern mal ein, das live anzuschauen, was man wohl weder in Husum noch Neufundland
Nordfriesland heißt das ganze Sonja, Nordfriesland. Als alter Husumer muss ich ich darauf bestehen.


Naja, mal zum Grundsätzlichen: Ich finde das Thema ist es wert es sachlich diskutiert zu werden und zwar ohne persönliche Angriffe oder gleich den Wunsch das Lans zu verlassen oder sowas.

Ich habe keine Ahnung, was im Kopf von dem Sarrazin vorgeht, aber die Gefahr, dass sich die rechten Hohlbirnen die Thematik zu eigen machen und für ihre Zwecke ge(miss-)brauchen halte ich für sehr real. Trotzdem glaube ich Deutschland durch diese Diskussion durch.

Bei der Zustimmung die der Sarrazin in der Bevölkerung hat, wird mir schon etwas schwindelig. Ich schließe es aber nicht aus, dass es zu genau so einer Luftnummer gerät, wie damals beim Schill.

Verfasst: 03.09.2010, 00:24
von profo
tmyp hat geschrieben:
profo hat geschrieben:Dank seiner Jahre als Finanzsenator hatten zumindest die Berliner genügend Zeit um zu merken, dass der Typ gelinde gesagt einfach einen an der Waffel hat, und dass das beste ist, ihn einfach reden zu lassen.
Ähm, aber war nicht gerade der Grund dafür, dass er so unglaublich frei reden durfte der, dass er als Finanzsenator eben besonders gute Arbeit geleistet hat?
Nö, hat er nicht. Was meinst Du, warum er in die Bundesbank weggelobt wurde? Weil er so gut war? :)

Der Unfug, den er auch damals schon gerne erzählt hatte, war eher ein Grund, ihn länger als nötig zu halten. Denn so pauschal gesagt mögen wir Berliner es, wenn jemand 'ne große Klappe hat ;-)

Verfasst: 03.09.2010, 00:28
von e-fee
FrauHolle hat geschrieben: Übrigens wäre ich auch dafür, dass die Herrschaften für das Hartz, das sie kassieren, ruhig mal ein paar Stunden z.B. das Zeug wegräumen könnten, das sie "nach mir die Sintflut" auf den Gehweg pfeffern. <-- also mein Freund der mehr Jahre gearbeitet hat als Du alt bist und unverschuldet durch einen Unfall in Hartz 4 gekommen ist, soll DEINEN Dreck wegräumen oder den der Anderen?!
Sagt mal, hapert es heute bei euch allen mit dem Lesen? Oder könnt ihr einfach nicht differenzieren?

Ich meine lediglich, dass die Leute, die ihr Zeug SELBST gedankenlos auf den Gehweg pfeffern, ruhig mal zu entsprechenden Arbeiten verdonnert werden könnten, damit sie mal ein Gefühl dafür entwickeln, wie asozial es ist, seinen Müll überall einfach fallen zu lassen. Sicher machen das Leute aus allen Gesellschaftsschichten, aber in manchen Gegenden häuft es sich doch etwas. Ich denke hier vor allem an arbeitslose junge Leute, keine Ausbildung, Coolsein war ja wichtiger als Mathe (oder eben elterliche Unterstützung nicht vorhanden, das ist die vorgezeichnete Dummheit, auf die Sarrazin hinaus will), die mit ihren Kumpels abhängen und das Verpackungszeugs vom Mäckes oder die Serviette vom Döner da fallen lassen, wo sie gehen und stehen. Die scratchen und andere Dinge beschädigen und versiffen.
NATÜRLICH rede ich nicht von Leuten, die in ihrem Leben hart gearbeitet haben und es jetzt durch einen Unfall oder anderen Schicksalsschlag nicht mehr können!!!
Ach ja, und meinen Dreck muss der nicht wegräumen, weil ich mich auch ohne Erziehungsmaßnahmen so sozial verhalte und meine Sachen anständig in den nächsten Mülleimer befördere oder im Zweifelsfall in der Hand behalte oder in meiner Tasche unterbringe, bis ich sie daheim entsorgen kann.
DASS man aber hin und wieder mal was für andere Leute tut oder tun sollte, liegt im weitgehend sozialen Zusammenleben der Menschen begründet, das sonst gar nicht funktionieren würde. Wenn sich hierzulande aber nur noch die Menschen reproduzieren, die weder über ein Mindestmaß an Bildung noch die Grundregeln des Zusammenlebens verfügen, und ebendies an den Nachwuchs 1:1 vererbt bzw. ihm anerzogen wird, dann geht das irgendwann gewaltig schief. Dann schafft Deutschland sich ab - nicht zwingend nur als Nation, sondern als die im Moment noch laufende Maschine, die Dir und mir heutzutage ein gutes, friedliches, vergleichsweise sorgenfreies und luxuriöses Leben ermöglicht.
Die eine bezeichnete, größer werdende Teilmenge wird dann wohl eher nicht mehr den Karren aus dem Dreck ziehen. Die wundern sich dann bloß, warum auf dem Konto auf einmal kein Geld mehr eingeht (das ging doch sonst immer automatisch?), sollten die Leistungen zusammengestrichen werden müssen, weil nicht mehr finanzierbar, und warum im Laden die Regale leer sind.

Sarrazin greift nur Dr. Udo Ulfkotte auf

Verfasst: 03.09.2010, 00:34
von seonewbie
Sarrazin hat ja eigentlich nur ein Plagiat geschrieben.
Dr Udo Ulfkotte hat mit "SOS Abendland die schleichende Islamisierung Europas" das Thema als erster aufgegriffen.

https://de.wikipedia.org/wiki/Udo_Ulfkotte

Jetzt schimpfen mich ja viele hier einen "Linken" und das ist in großen Teilen ja auch richtig aber ich denke das man das Buch von Ulkotte wirklich einmal lesen sollte da es schon interessant ist wie "tollerant" Islamische Länder mit "nicht gläubigen" umgehen. Der Fehler den Sarrazin und Ulfkotte nur machen ist das sie mit keinem Wort die Arabischen Menschen erwähnen die heil froh sind in Europa zu leben und teilweise Angst vor ihren eigenen "traditionellen" Mitbürgern haben.

Ein Freund von mir ist Iraker. Original Zitat: "Schickt die die Tradition wollen doch nach Afganistan nach dem die USA weg sind ... da können die sich dann gegenseitig so lange im Kreis die Hände abhacken bis keiner mehr ein Beil halten kann!"

Die Probleme in den Büchern sind existent nur gibt es auch Emigranten die noch viel härtere Gegener von "traditionellem Islam" sind als S. und U.

Das mit den "Genen" hat Sarrazin übrigens nett umschrieben und deshalb versteht es niemand. Ich sage das hie mal ganz deutlich. Wer über Generationen Verwante 2. Grades verheiratet der züchtet Menschen mit niedrigem IQ das war bei den Adelsgeschlechtern im Europa des Mittelaters und der Renaissance nicht anders da gibt ausführliche Studien von Historikern zu. Das Inzucht über Erbkrankheiten zu geringere Intelligenz führt ist auch wissenschaftlich unumstritten.

Ich finde es schlimm das man so etwa in Deutschland nicht mehr öffentlich sagen darf.

Ich hoffe wenn ich das hier als der Linke Pausenclown vom Dienst schreibe kommt das ganze in den richtigen Kontext und wird nicht gleich in die rechte Ecke gedrängt.

Verfasst: 03.09.2010, 00:51
von e-fee
Hobby_SEO79 hat geschrieben:Viel Spass denjenigen, die sich immer noch als was Besseres sehen, als das übrige "Dreckspack" (die Faulen, die Hartzies, die Doofen, die Hauptschüler, die Ziellosen, die Obdachlosen usw.) und alle anderen, die in ihrem Leben nichts auf die Reihe kriegen! :joman:

Da lob ich mir doch wenigstens solche Lichtblicke wie FrauHolle und bugscout.
Schön, dass Du mein Leben kennst und so genau beurteilen kannst, was ich in meinem Leben unter welchen Umständen auf die Reihe oder nicht auf die Reihe gekriegt habe! Die meisten, die mich kennen, ziehen nämlich den Hut davor, was ich trotz widriger Umstände erreicht habe! Und ich kenne seelische Tiefs, in denen man sich schon mal selbst aufgeben könnte, ebenso gut wie die absolute Hilflosigkeit in einer Krankheitssituation. Und ich war schon, auch in meiner Schulzeit durch Verschulden meines Vaters, ganz, ganz unten. Wo meine Mutter samstags alles vertrödelt hat, was ging, damit sie uns etwas Brot kaufen konnte.
Oder der plötzliche Tod meiner Mutter, wo ich mein Studium hätte abbrechen müssen, um überhaupt irgendeine Form staatlicher Hilfe in Anspruch nehmen zu können.
Wenn mich ein Unfall etc. trifft, dann ist das natürlich übel für mich. Solange ich aber gesund bin, kann und werde ich rackern, wenn ich z.B. meinen Job verlieren sollte. Ich war nie der Typ, der einfach die Hände in den Schoß gelegt hat.

Mich regt die Empfängermentalität bei Manchen (!!!!!!!!!!!!!!!!!! keine Ahnung, wie viele Ausrufezeichen ihr noch braucht, um es nicht wieder misszuverstehen) eben so auf wie Rücksichtslosigkeit oder geringe Wertschätzung mancher Dinge: wenn man eben von solchen Spacken (die mit Käppi 10 cm über der Frisur) am Automaten angemacht wird, warum mir denn die 25 Cent für die Flasche so wichtig seien.
Und es sind leider die Menschen, die ihren Kindern weder Bildung noch Werte mitgeben können, die vermehrt Kinder in die Welt setzen. Das sei ihnen im Prinzip ja auch gegönnt. Es bringt aber unser System hier ins Wanken, wenn diese Menschen überproportional viele Kinder in die Welt setzen und die anderen überproportional wenige. Das ist ja nun eine Tatsache, die seit Jahren von genügend anderen Leuten ebenfalls angesprochen wird. Wer zahlt noch die Renten, wenn die jungen Leute alle nicht arbeitsfähig sind? Und wer zahlt diesen Leuten dann noch Hartz? Wovon?