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Wikileaks-Enthüllungen - egomanen ?[alt]

Verfasst: 29.11.2010, 09:04
von guppy
Nach der Enthüllung der Hubschrauber Attacke hatte ich schon über eine Spende nachgedacht, weil ich solche Veröffentlichungen für sinnvoll halte, aber was soll die Veröffentlichung dieser Diplomatengeschichte ?
Das nützt niemanden, wird nur Porzellan zerschlagen - hat für mich so ein bisschen den Beigeschmack von "immer im Gespräch bleiben".
Gab es gestern bei Anne Will auch eine recht interessante Diskussion.



Im übrigen kotzt mich das rumgefrickel bei google zur Zeit auch richtig an. :-?

Verfasst:
von

Verfasst: 29.11.2010, 09:41
von Bodo99
Ist doch gut, wenn die Wahrheit ans Licht kommt. So weiss wenigstens jeder Staat, was die USA von einem halten. Besser als die scheinheilige und lügeninfizierte Diplomatie der letzten 1000 Jahre. Irgendwann kommt die Wahrheit sowieso immer raus.

Verfasst: 29.11.2010, 09:43
von Morpheus1974
Also spätestens seit "Teflon-Merkel" und "inkompetenter Westertussi" hat diese Veröffentlichung meine volle Zustimmung. Das musste doch einfach mal gesagt werden :wink:

Verfasst:
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Verfasst: 29.11.2010, 10:17
von Nullpointer
Fand die "Helikopterenthüllung" eher lasch, denn diverse Filme kursierten schon seit Jahren im Netz.

Zu den Depeschen fällt mir ein Sprichtwort ein: "Der Lauscher an der Wand, hört seine eigene Schand".
Beruhigend zu wissen, dass im US-Außenministerium auch helle Köpfe sitzen, die sich nur hinter den PR-Marionetten verstecken.

Verfasst: 29.11.2010, 10:25
von Beloe007
Eric78 hat geschrieben:Ist doch gut, wenn die Wahrheit ans Licht kommt. So weiss wenigstens jeder Staat, was die USA von einem halten. Besser als die scheinheilige und lügeninfizierte Diplomatie der letzten 1000 Jahre. Irgendwann kommt die Wahrheit sowieso immer raus.
Und als nächstes kommt bitte was deutsche Diplomaten vom Rest der Welt halten.

Dann die Franzosen usw...

Irgendwann dann was Eric78 von der Welt und seiner Freundin hält... usw.

@Guppy
der ex US-Botschafter hat es recht nett auf den Punkt gebracht:
"Er findet die Veröffentlichung für den Moment gut, aber insgesamt schadet sie, weil Geheimhaltung wieder wichtiger wird, somit Transparenter Politik intern geschadet wird."

Und zu Wikileaks gab es mal einen netten Leserbrief der sinngemäß lautete:
"Wikileaks schadet nur demokratischen Ländern, niemals aber totalitären Systemen."

Das mit den Kriegsdokumenten war ja noch ansatzweise zu verstehen, wenn auch die Allgemeinheit nicht mit dem Inhalt umgehen kann, aber die jetzige Veröffentlichung ist nicht anders als mit USA-HASS zu erklären. Wie irgendwelche Teenies die im Streit Geheimnisse ausplaudern NUR um anderen zu schaden.
Eric78 hat geschrieben:.... Besser als die scheinheilige und lügeninfizierte Diplomatie der letzten 1000 Jahre.....
Jeder hat eine Meinung über andere, auch Länder und? Wir sind ALLE Diplomaten und wenn auch nur im eigenen Freundeskreis.

Wie wäre es wenn jeder der diese Aktion toll findet, mal vor der eigenen Haustüre anfängt und allen Bekannten offen und ehrlich sagt was er wirklich denkt.

Verfasst: 29.11.2010, 11:13
von 800XE
Beloe007 hat geschrieben:Wie wäre es wenn jeder der diese Aktion toll findet, mal vor der eigenen Haustüre anfängt und allen Bekannten offen und ehrlich sagt was er wirklich denkt.
Phase 1: diese haben keine Freunde mehr (bzw weniger)
Phase 2: viele haben weniger Freunde
Phase 3: viele bemängeln das sie keine Freunde mehr haben
Phase 4: manche beginnen den ecFreunden zu verzeihen
Phase 5: viele verzeihen den exFreunden
Phase 6: alle sind wieder Freunde und keiner belügt seine Freunde

(A) das will ich
(B) lass uns bei der Lüge bleiben (womit ich mich selbst belüge)

?

Verfasst: 29.11.2010, 11:31
von Beloe007
(B) :)

Warum? Diplomatie im Freundeskreis heißt auch Wahrheiten über sich selbst zu verschweigen. Wer muss schon wissen welche speziellen vorlieben ich habe, wenn ich z.B. zu Hause gerne Strumpfhosen anziehen würde... o.ä.
Genauso würde das auf das Geschäftsleben zutreffen "Mein Angebot kostet 500 €, aber um ehrlich zu sein woanders kriegen sie dasselbe für 300 €"

In einer perfekten Welt vielleicht möglich, aber wir leben in keiner perfekten Welt.

Wobei ich dazu sagen darf das ich lange mehr nach (A) gelebt habe als nach (B), zur Sturm und Drangzeit und eine Weile darüber hinaus, aber nur weil mir egal war was andere denken und welche Nachteile dadurch entstanden.

Verfasst: 29.11.2010, 15:45
von Margin
Beloe007 hat geschrieben:Wie wäre es wenn jeder der diese Aktion toll findet, mal vor der eigenen Haustüre anfängt und allen Bekannten offen und ehrlich sagt was er wirklich denkt.
Ja und? Wo ist das Problem? :lol:

Immer diese hintertückischen Allgemeinphrasen statt konkreter Ich-Botschaften ...

Verfasst: 29.11.2010, 17:17
von kreditkarte-mastercard
Machen das nicht alle in der Bronx? Sagen was einem an den Nachbarn nicht gefällt? Die Regeln Ihre Sachen schon auf Ihrem Wege.

Verfasst: 29.11.2010, 23:41
von Dragobert
"Wer muss schon wissen welche speziellen vorlieben ich habe, wenn ich z.B.
zu Hause gerne Strumpfhosen anziehen würde.."

Echte tiefe Freundschaften beinhalten auch dieses. Gute Freunde kriegen so etwas mit,
oder man erzählt es ihnen irgendwann. Freunde wissen voneinander alles. Eigentlich.
Das macht eine Freundschaft aus.

Heutige "Freundschaften" sind eigentlich oft nur Bekanntschaften, die als Freundschaft hingestellt werden.

Verfasst: 30.11.2010, 00:13
von Link-Geier
Dragobert hat geschrieben:

Heutige "Freundschaften" sind eigentlich oft nur Bekanntschaften, die als Freundschaft hingestellt werden.
Das ist wohl schon so - man merkt es besonders dann, wenn man seine Freunde mal braucht. Und man merkt auch besonders dann ob und welche Freunde man wirklich hat!

Verfasst: 30.11.2010, 02:15
von SeriousBadMan
Link-Geier hat geschrieben:
Dragobert hat geschrieben:

Heutige "Freundschaften" sind eigentlich oft nur Bekanntschaften, die als Freundschaft hingestellt werden.
Das ist wohl schon so - man merkt es besonders dann, wenn man seine Freunde mal braucht. Und man merkt auch besonders dann ob und welche Freunde man wirklich hat!
Diese 'tiefen' Freundschaften sind die wirklich 'normal'?

Also, der Mensch ist doch sozial und freundet sich mit anderen an, um besser überleben zu können. Früher lebte der Mensch in kleineren Gruppen [20-30 Menschen], die natürlich eher einer Familie als einer Freundschaft ähnelten, aber doch auch eine Art 'Freundschaft' bedeuteten.

Wozu also überhaupt Freundschaft?

Früher reichte es, wenn ich SICHER WUSSTE, dass wenn ich das Mammut von links angreife, mein Kumpel/Gruppenmitglied/Freund/Familienmitglied von rechts angreift. Darauf musste ich mich verlassen können und darauf konnte ich mich dank sozialer Konditionierung ("DU bist die Gruppe") auch verlassen, denn JEDER musste beitragen damit die Gruppe als Ganzes überlebte.

Freundschaft wurde erst noch notwendig a) als menschliche Gruppen so groß wurden, dass man nicht mehr allen 'helfen' konnte und nicht mehr zu jedem persönlich ein Verhältnis haben konnte b) man aber weiterhin ein Auffangnetz brauchte, weil allein überleben schwer war.

Heute ist evolutionsbiologisch Freundschaft kaum noch notwendig. Ein selbstbewußter, gefestigter Mensch kann auch so überleben (in westlichen Ländern). Ein Mensch alleine kann ohne Freundschaften genug essen (arbeiten), gesund sein (zum Arzt gehen) und Spaß haben (Discos/Clubs sowie auch elektr. Unterhalt.). Er kann auch mit anderen Menschen in Aktion treten (One Night Stands z.B.) ohne Freundschaften zu schließen.

Daher ergibt sich der von euch beobachtete Effekt. Freundschaften sind nicht notwendig.

Die Frage ist, ob ein Gebilde wie eine Familie, ein Clan oder eben ein Freundeskreis nicht für das menschliche Gehirn eine gewisse Notwendigkeit darstellt, um glücklich zu sein. Dass es aber tiefe Freundschaften mit "echten" Freunden (wie ihr sie hier meint), die alles wissen, braucht, um wirklich glücklich zu sein, wage ich zu bezweifeln, selbst wenn das menschliche Gehirn - trotz dem Fehlen externer Notwendigkeit - 'intern' generell Freunde oder Familie braucht (einfach, weil sich das Gehirn noch nicht an die neue Situation heranevolutioniert hat).

Verfasst: 30.11.2010, 07:35
von Beloe007
@Dragobert
Da hast du vermutlich recht, die haben nicht mehr viele.

@SeriousBadMan
Man braucht diese Freunde heute sogar besonders stark, ok früher war es eine Frage von Leben und Tot. Heute ist sicher nicht mehr Überlebensnotwendig. Aber ich denke viele hätten weniger Probleme mit echten Freundschaften als mit Scheinfreundschaften. Ich glaube es ist ein Trugschluss das man heute weniger Familie und/oder Freunde braucht.

Wenn man kummer/ärger hat muss man dampf rauslassen, wenn keine Freunde/Familie da sind, mit denen man offen reden kann, rennt man eben (irgendwann) zum Psychologen oder geht in die Kneipe und redet mit wildfremden darüber... usw.
Hat man Geld geht alles auch irgendwie ohne, man ist nicht mehr drauf angewiesen, da hast du recht, aber ob das genauso wirksam ist, - bezweifle ich.

@Margin
ICH glaube wir hätten weit weniger Probleme, wenn wir uns weniger Gedanken um andere machen würden. Was interessiert MICH die Innenpolitik von Amerika, warum sollte ICH MICH dort einmischen wollen? Die können ihre Probleme auch selbst lösen, oder sollen sich die Amis auch bei uns einmischen ala "Schafft eure KV ab, das ist kommunistisch".
Im Weiteren glaube ICH das wir uns über X-beliebiges aufregen, mal sind die USA böse, dann Frankreich, dann England, Spanien, Irland, Griechenland, Russland, China, Australien, Italien, Österreich usw... und mal alle zusammen.
ICH habe den Eindruck manche Zeitgenossen haben nichts besseres mehr zu tun als stinkig auf andere zu sein. Egal auf wen man sauer ist, Hauptsache man ist sauer!

Jetzt diese Dokumente, also mal ehrlich, steht dort was unerwartetes drin? Irgendwas, was nicht auch Deutsche oder andere Politiker machen? Selbst die Grünen mit der SPD zusammen, hatten an der Macht ihr "Coming out" und mussten sich eingestehen das man in Verantwortung nicht immer der Nette sein kann. Beispiel Kurnaz, Afghanistan, Kosovo... wenige Jahre zuvor noch heftigst gegen jegliche Einsätze (z.B. Rettung Kuwait), wenn wir damals anders weniger Wahlkampftechnisch gehandelt hätten, was das wirklich ASSOZIALE war, wer weiß wie die Welt heute aussähe,
- Werden wir nie erfahren. ICH denke ohne Verantwortung hat man leicht reden.
- Aber das wirklich fantastische ist, sie haben Konkurrenz bekommen, die Linke, die können noch besser Plappern, weil deren Machtoptionen so weit entfernt sind können die sagen was sie wollen, zeigen müssen sie es die nächsten 10 Jahre auf Bundesebene eh nicht. Und da wo sie in der Verantwortung sind, haben sie ihren Glanz schon verloren.

ICH mag keine Gesellschaft der Extreme, entweder verteufeln oder dafür sein... ein dazwischen, ein grau gibt es für viele leider nicht mehr.

Genug ICHs? ;)

Verfasst: 30.11.2010, 07:54
von Margin
Urghs, wo ist der Zusammenhang, wo ist der Bezug von Deiner Antwort - "@Margin" - zu meiner? :o

Immerhin ist nun die Traute zur Ich-Botschaft ersichtlich und macht das ganze erheblich runder.

Verfasst: 30.11.2010, 08:56
von pimpi
Nach den schönen Ausschweifungen, würde ich nun gern wissen, warum der Typ nicht einfach verhaftet wird. Angeblich liegt ja ein Haftbefehl wegen Vergewaltigung vor. Ob wahr oder nicht...wer weiß das schon. Ansonsten finde ich die Veröffentlichung eher nach Art der Holzhammermethode. Seit wir aus den Höhlen gekrochen sind, ist Diplomatie eben immer wichtiger geworden. Dann nervlich angespannten Nationen, die auch noch mit Uran im Keller testen, sowas auf dem Silbertablett zu servieren ist schon sehr dämlich. Hat irgendwo was von Möchtegern der Typ. Vielleicht will er auch als Prophet verstanden werden. Aber von denen haben eh 99,99999 ~ einen Dachschaden :roll: