navere hat geschrieben:Würde man dort Steuerfreiheit genießen wie in Delaware oder sind die Gesetze in Florida anders?
Nein - ich glaub nicht. Wenn Du dort Deinen dauerhaften Aufenthalt hast, musst Du auch dort die Steuern zahlen. Du könntest aber in Dalaware eine Kapitalgesellschaft gründen und von den dortigen niedrigen Steuern profitieren selbst wenn Du in Florida lebst. Die "Ausschüttungen" müsstest Du dann aber trotzdem in Florida versteuern. Man schüttet dann halt nur einen geringen Teil aus und belässt den großen Rest in der Kapitalgesellschaft. Die Gründung einer Kapitalgesellschaft in den USA geht schnell und ist billig aber da Du als Deutscher (höchstwahrscheinlich) keine Ahnung von den dortigen (Steuer)Gesetzen hast, müsstest Du jemanden beauftragen der sich (professionell) um alles kümmert und Dir alles erklärt und alle Stolpersteine (auch nach der Gründung) aus dem Weg räumt und DAS wird dann erstmal TEUER!
Und solltest Du weiterhin Einnahmen aus Deutschland bekommen und Du vorher (in DE) 5 Jahre steuerpflichtig warst, wird es passieren, dass Du, trotz Wegzug, für diese deutschen Einnahmen weiterhin in DE steuerpflichtig bist. Das nennt sich dann "beschränkte Steuerpflicht". Weiterhin gibt es auch noch die "Erweiterte beschränkte Steuerpflicht". In Zusammenhang mit dem Doppelbesteuerungsabkommen kann die Bearbeitung dieser Fragen für die Steuererklärung schon ziemlich zeitintensiv werden.
Sprich am besten (vorher in DE) mit nem GUTEN Steuerberater! (auch der wird teuer!)
Nachtrag: Um auszuwandern, solltest Du aber schon über ein ordentliches Kapitalpolster verfügen. Vergiss nicht die teure Krankenversicherung und unterschätze nicht die Gefahr, dass, gerade wenn Du ausgewandert bist, Dein Geschäft, von einem Tag auf den anderen, wegbrechen kann (z.b. Google ändert über Nacht den Algo oder ein schlechtgelaunter Quality-Rater hat Probleme mit Deinem/Deinen Projekt(en) - da geht dann ruck-zuck das Licht aus"). Wenn Du dann nicht genügend auf der hohen Kante hast, bekommst Du große Probleme (im Land der unbegrenzten Möglichkeiten). Denk an Murphys Gesetz.
Ich würde mir, übers Auswandern nach Florida, erst Gedanken machen, wenn die monatlichen Gewinne min. 10 k betragen und wenn ich schon min. 100k auf dem Konto hätte. Wenn Dein Kapital/deine Gewinne darunter liegt/liegen, könnte man eventuell über diverse Bananenrepubliken nachdenken aber da würde ich (zwecks diverser Rechts
unsicherheiten) nicht hin wollen (auch wenn einige das anders sehen).
Achja - hast Du ein(e) Visa/Aufenthaltsgenehmigung mit dem/der Du auch (selbstständig) Arbeiten darfst? Falls nicht, kannst Du Deinen Plan sowieso vergessen. Ein Visa zu bekommen ist schwer, wenn Du nicht reich bist und somit auch nicht (viel) investieren kannst, wenn Du kein Spezialist bist, der von einer dort ansässigen Firma dringend benötigt wird, oder wenn Du nicht in der Green-Card-Lotterie gewinnst und nur niedrige monatliche Einnahmen (von z.B. 2 - 3 k) hast, kannst Du dort Urlaub machen aber Leben und Arbeiten ist nicht drin.
Falls Du vorhast Dich in den USA illegal aufzuhalten und (selbstständig) zu arbeiten, werden sie Dich, wenn sie Dich schnappen, am linken Hoden aufhängen und, bevor sie Dich ins Flugzeug setzen, in "netter" Abschiebehaft schmoren lassen. Und amerikanische Gefängnisse sind in der Realität noch schlimmer als man das aus diversen Filmen kennt.
Also vorher gut drüber nachdenken!
Kleiner Tip:
Wenn Du gerne in fremden Ländern unterwegs bist, erstelle Dir eine professionelle (ein simpler Wordpress-Blog reicht da nicht) "Reise-Webseite" und dann kannste alle, solange Du nicht übertreibst, Reisekosten von der Steuer absetzen denn Du "recherchierst/arbeitest" ja vor Ort für Dein Reiseprojekt (mit dem Du (später) Gewinne machen willst). Wenn es "später" mit den Gewinnen nicht klappt, waren "die Konkurrenten zu stark" .... oder ... oder .. oder .... und man musste das Projekt "leider, leider, leider, leider ...." wieder einstellen.
