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Wie berechnet man den Wert von Internet Unternehmen?

Verfasst: 06.07.2011, 10:21
von Bodo99
Ich habe mal eine Frage zur Bewertung von Webprojekten. Wie bewertet man eigentlich den Wert eines Internet-Unternehmens bzw. Webprojekt?

Manche sagen Gewinn pro Monat * 24, andere sagen Gewinn pro Monat * 36.

Allerdings ist z.B. Twitter derzeit rund 5 bis 7 Milliarden Dollar wert, obwohl es nicht diesen Gewinn pro Monat erwirtschaftet, wohl auch nicht in den nächsten 36 Monaten.

Ein Konkurrent von mir wurde beispielsweise für rund 5 Mio Euro verkauft. Er hatte rund 5 mal höhere Besucherzahlen als ich. Aber ich denke nicht, dass meine Projekt 1 Mio Euro wert ist. Gut da kann man sagen, er macht mehr Gewinn als ich pro Besucher. Da weiss ich seine genauen Zahlen leider nicht.

Ich weiss auch, dass Preise relativ sind. Also je nachdem ob Käufer da sind, die gewillt sind höhere Preise zu zahlen.

Ich würde gern wissen, was mein Projekt in etwa wert ist, falls ich es mal verkaufen sollte. Welchen Ansatz kann man nun zur Schätzung bzw. Berechnung nehmen?

Danke für Eure Hilfe.
e78

Verfasst:
von
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Verfasst: 06.07.2011, 11:10
von Veysel
wieviel es wert ist....soviel jemand bereit ist zu zahlen..bla bla

ich seh das anders:

1. Wieviel Geld brauch ich um das Projekt auf die Beine zu stellen?
2. Was wird an diesem Projekt verdient?
3. Muss ich oder will ich verkaufen? denn will der Käufer unbedingt kaufen?

Verfasst: 06.07.2011, 11:34
von catcat
Das kann man sehen wie man will, aber letztendlich ist eine Sache immer nur soviel wert, wie jemand zu zahlen bereit ist. Basta. Fertig. Ende.

Ob Du jetzt 100k reingesteckt hast, ob da nochmal 100k an Waren im Regal liegt und ob das gigantische Chancen hat, nächstes Jahr ein milliardenschweres, börsennotiertes Unternehmen zu werden, ist erstmal total egal, wenn jeder potentielle Käufer nur 20k zahlen will.
Veysel hat geschrieben:wieviel es wert ist....soviel jemand bereit ist zu zahlen..bla bla

ich seh das anders:

1. Wieviel Geld brauch ich um das Projekt auf die Beine zu stellen?
2. Was wird an diesem Projekt verdient?
3. Muss ich oder will ich verkaufen? denn will der Käufer unbedingt kaufen?

Verfasst: 06.07.2011, 12:04
von Bodo99
Das ist mir zu schwammig: "Es ist das wert, was jemand bereit ist zu zahlen". Mag ja alles richtig sein, aber man braucht ja erstmal eine Grundlage, um ein Preisangebot zu machen. Ich muss ja ungefähr wissen, was es wert ist, um nicht über den Tisch gezogen zu werden von potentiellen Käufern.

Verfasst: 06.07.2011, 12:06
von catcat
Naja, Du Scherzkeks :D
Das musst Du schon selbst wissen, was Du dafür willst. Denn soviel ist es Dir dann ja wert. Du mußt ja den Wert festsetzen, für den Du verkaufen willst.
Dann kommt der potentielle Käufer und errechnet sich nen ganz anderen Wert der Sache.
Und dann versucht man sich zu einigen.

Also ich als potentieller Käufer sehe mir erstmal nur 2 Dinge an:
# Wieviel an physischer Ware ist da? (Hardware, Immobilien) und wieviel Kohle kriege ich, wenn ich das morgen verscheuern will?
# Wieviel Kohle verdiene ich bretto oder nutti, wenn ich das Ding "as is" weiterbetreibe und wie lange wird das so bleiben?

Verfasst: 06.07.2011, 12:14
von Veysel
catcat hat geschrieben:Das kann man sehen wie man will, aber letztendlich ist eine Sache immer nur soviel wert, wie jemand zu zahlen bereit ist. Basta. Fertig. Ende.

Ob Du jetzt 100k reingesteckt hast, ob da nochmal 100k an Waren im Regal liegt und ob das gigantische Chancen hat, nächstes Jahr ein milliardenschweres, börsennotiertes Unternehmen zu werden, ist erstmal total egal, wenn jeder potentielle Käufer nur 20k zahlen will.
Veysel hat geschrieben:wieviel es wert ist....soviel jemand bereit ist zu zahlen..bla bla

ich seh das anders:

1. Wieviel Geld brauch ich um das Projekt auf die Beine zu stellen?
2. Was wird an diesem Projekt verdient?
3. Muss ich oder will ich verkaufen? denn will der Käufer unbedingt kaufen?
sorry, ich sehe das wieder anders. oder teilweise anders.

wenn ich zu dir komme und frage was willst haben? oder andersrum: wir wollen auf ein nenner kommen...dann müssen wir ja mal ansätze haben. da sind halt 2 faktoren sehr wichtig. was kostet es von null, wenn ich es neu aufsetzen will==? was bringt das jährlich oder in 24 monaten ein? so...und dann kann man deine Gedanken ins spiel bringen. :wink:

Re: Wie berechnet man den Wert von Internet Unternehmen?

Verfasst: 08.07.2011, 20:12
von 800XE
Eric78 hat geschrieben:Ein Konkurrent von mir wurde beispielsweise für rund 5 Mio Euro verkauft. Er hatte rund 5 mal höhere Besucherzahlen als ich. Aber ich denke nicht, dass meine Projekt 1 Mio Euro wert ist.
Wieviele weitere Konkurrenten gibt es
und wie groß sind die?


Wären es Autobauer .... Fiesta vs Corsa (=gleichwertig)
und einer verkauft 5mal soviel wied er Andere
dann ist er auch 5mal soviel Wert (Fundamental)


Internet
Marktführer 20 Millionen User
2. 5 Millionen User
3.4.5.6. je 1 Millionen User

bei 2 kauft man oder kauft nicht
3.4.5.6. sind eher weniger als 1/5 wert da man na nicht "1"en kaufen muß(kann) sondern sagen kann "verkauf dich für 800.000 oder ich kauf einen der Anderen"

nochnan Aspekt, warum die "weniger" weniger Wert sind
bei 2 kaufst Du 5 Millionen User für 5 Millionen €
mit 3.4.5.6. für je 1 Mill würdest Du nicht wirklich 4 Mill User für 4 Mill € kaufen, weil einige bei mehreren sind ....

Verfasst: 08.07.2011, 20:56
von guppy
Das Problem ist einen Käufer zu finden, der das Objekt mit Fantasie betrachtet und der bereit ist in die Fantasie oder Utopie zu investieren.
Projekte die über 3k weggehen passen nach meiner Erkenntnis (und ich habe schon mehr als eins gekauft und verkauft) nie in die Theorie 10,12oder 24 *Monatsgewinn.
Das Projekt muss insgesamt in das Portfolio des Interessenten passen, dann lässt sich auch Hochpreisiges verkaufen, alles andere ist zweitrangig. Besucherzahlen, Gewinn Klicks usw. sind von vielen Faktoren abhängig und als Bewertungfaktoren im höher oder hochpreisigen Segment nebensächlich.
Um eine Vorstellung zu bekommen ob ein Markt vorhanden ist, bei ebay mit Mindestpreis reinsetzen, kosten zwar ein paar Euro aber man bekommt erst mal eine Vorstellung was realistisch sein könnte.

Verfasst: 08.07.2011, 22:09
von ErwinRommel
@Eric78 Kennst du Warren Buffett?

Warren Buffeett hat häufig ewas gemacht, was heutzutage nur noch sehr selten zu finden ist: er hat unterbewertete Unternehmen aufgekauft. Unternehmen deren Aktien in ihrer Gesamtheit billiger waren als das was man bei Schließung des Unternehmens durch Eintreibung aller Forderungen (abzüglich eigener Verbindlichkeiten), Verkauf von Werkzeuge, Materialien und sämtlicher Immboilien usw. hätte erzielen können.

Bei Internetunternehmen ist so etwas schwierig, es gibt da meist recht wenig zu verkaufen und die Bewertungen ergeben sich in der Regel aus Userzahlen. Die derzeitig rumgeisternden Bewertungen von Groupon, Facebook und Twitter basieren häfig auf sehr viel Phantasie. Warum Warren Buffett niemals Groupon kaufen würde 8und ich auch nicht), habe ich bereits vor einigen Monaten hier ausführlich geschildert:

https://www.suchmaschinenoptimierung-sp ... oupondeal/

Wir hatten ja anno 2000 bereits einmal eine Internetblase an der Börse, zur Zeit sieht es ähnlich aus. Unternehmen werden mit Summen bewertet die jenseits von ihren wirklichen Werten liegen. Als Vergleich möchte ich hier mal das 19 Milliarden Euro schwere Versicherungsunternehmen Munich Re, den weltgrößten Rückversicherer, benennen.

Letztlich entspringt der Preis eines Unternehmens in vielen Fällen auch der Phantasie irgendwelcher Spekulanten und ansonsten gilt das was catcat oben bereits gesagt hat.

Du kannst 100 Domaingutachten erstellen lassen, die behaupten deine Domain wäre 20.000 € wert. Wenn aber niemand bereit ist mehr als 100 € dafür zu bezahlen, dann nützen dir auch die ganzen Gutachten nichts, denn dann ist die domain nut 100 € wert. Wenn jemand die aber die Domain für 240.000 € abkauft, weil er sie unbedingt haben will, dann ist die auch soviel wert, auch wenn das Gutachten viel weniger angesetzt hatte.

Der Preis ist auch davon abhängig wer zuerst aktiv wird. Willst du das Projekt verkaufen, dann mußt du es anbieten und der potentielle Käufer ist in der besseren Verhandlungsposition. Er kann den Preis drücken, weil er weiß, daß du das Ding unbedingt loswerden willst/mußt.

Kommt ein potentieller Interessent von ganz alleine auf dich zu, so hast du die besseren Karten, weil er will ja etwas von dir haben.

Verfasst: 08.07.2011, 22:16
von Barthel
Diese Gewinn * x Regel ist auch deshalb nur ein grober Anhaltspunkt, weil x sehr variabel ist. Verkaufst du dein Projekt für Gewinn * 24 und der neue Betreiber kann den Gewinn noch 20 Jahre lang einstreichen, hast du natürlich ein ziemlich schlechtes Geschäft gemacht.

Und Twitter ist keine 5-7 Milliarden "wert", sondern Investoren wären eventuell bereit 5-7 Milliarden zu bezahlen, weil sie denken sie könnten diese Summe wieder reinholen. Das kann dann aber auch so enden wie beim StudiVZ ;)