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Werbekugelschreiber verteilen?
Verfasst: 08.11.2012, 22:41
von Dr. Udo Brömme
Hat jemand von euch Erfahrungen, wie wirksam Werbung für Internetseiten über Werbekugelschreiber ist? Günstige bedruckte Kulis bekommt man ja nach den Angeboten, die ich bisher gesehen habe, so ab 40 Cent pro Stück. Plus ein paar Euro für einen Schüler oder Studenten, der die Dinger -vorzugsweise in Gegenden mit vielen Mehrfamilienhäusern - in Briefkästen schmeißt.
Könnte sich bei Themen, bei denen Onlinekampagnen teuer sind, vom Gefühl her vielleicht schon lohnen. Hat das vielleicht schonmal jemand hier ausprobiert und kann von seinen Erfahrungen berichten?
Verfasst: 09.11.2012, 07:42
von Beyin
Hmm...berücksichtigen, dass es einen Medienbruch gibt (Onlinekampagne = klick auf Link, Kugelschreiber = Rechner starten, Browser starten... = Hürde).
Wenn, dann würde ich eine kurze spezifische URL auf die Kulis durcken (z.B. example.com/go), um den tatsächlichen Aufruf tracken zu können.
Verfasst: 09.11.2012, 07:47
von todo
Das kann man so nicht einfach beantworten. Es ist das übliche Vorgehen:
Sprich: Was möchtest du erreichen? Wer sind die Konkurrenten? Und wie werben diese? (oftmals haben die diese Vorarbeit schon geleistet und man kann daran seine eigene Strategie ausrichten). Was gibt der Markt noch her? Gibt es Nischen? Wenn ja, wie sieht die Zielgruppe konkret aus? Welche Erwartungshaltung hat diese gegenüber dem Medium, mit dem du werben willst? Bzw. welches Medium ist das geeignete? Usw. usf.
Das heißt, die Entscheidung, ob du Kugelschreiber verteilen willst/solltest hängt von sehr vielen Faktoren ab und deine Frage kann hier nur jemand (zufriedenstellend für dich) beantworten, wenn er exakt die gleichen Voraussetzungen hat.
An einem
überspitzten Beispiel erklärt: Möchtest du eine Portal für (gegen) Legastheni bewerben, können Kugelschreiber tatsächlich etwas richtiges sein, möchtest du hingegen ein Portal für Menschen, die keine Hände mehr haben bewerben, ist es eher suboptimal (siehe oben "überspitzt"). Bewirbst du etwas "mediumfremdes", ist der Streuverlust zu hoch und du kannst dir die Kosten für deine Aktion sparen. Sei mal ehrlich: Wen interessieren heutzutage noch Kugelschreiber?
Meine Antwort auf deine Frage: ja, vielleicht und eher nein

Verfasst:
von
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Verfasst: 09.11.2012, 08:30
von imwebsein
Solche Offline-Marketing Kampagnen nutzt man eher zur direkten Kundenbindung und nicht unbedingt zur Neukundengewinnung. Generell ist durch die starke Reizüberflutung festzustellen, dass auf Werbung (offline) kaum noch reagiert wird.
Erfolgreich wird man hier eigentlich nur dann, wenn man Lokal eine sehr hohe Präsenz zeigt und deutlich mehr Werbung aufbietet als andere. Und natürlich Gurillia Marketing, was auch bei guten Ideen immer eine gewisse Zeitperiode lang zieht.
Ansonsten hat es todo sehr gut erklärt und ich kann ihm bei allem, auch seiner persönlichen Einschätzung am Ende nur zustimmen.
Verfasst: 09.11.2012, 09:32
von PapaRatzi
Die Werbewirkung wird gleich null sein, es sei dann man hat eine wirklich klar defininierte Zielgruppe an die man die Stifte mit einer kurzen prägnaten Botschaft verteilt.
Einfach nur eine URL ohne das der User weiss was er dort findet wäre das Schlechteste was man machen kann und da kann man sein Geld gleich im WC versenken...
Selbst wenn man die Kugelschreiber günstig bekommt bezweifele ich dass man hier selbst bei klarer Zielgruppe nennenswerten Traffics bekommt, der am Ende günstiger ist als zum Bsp. Adwords....denn der Streuverlust durch den Medienbruch ist immens...
Verfasst: 09.11.2012, 10:02
von chris21
Wenn überhaupt, dann bzgl. Medienbruch mit einem Trick:
Kugelschreiber nur mit einem (nicht existenten) Wort bedrucken (z.B. "schallafundiba") und dann dieses Wort auf der eigenen Webseite einsetzen.
Und ja, die Webseite muss dann gut sein und sofort ansprechen und einen Witz / Merkeffekt zu dem Wort haben.
Verfasst: 09.11.2012, 10:26
von imwebsein
@ Chris dann sollte auf dem Kulli aber
Was ist Schallafundiba?
stehen, so werden sicherlich einige danach Googlen

Verfasst: 09.11.2012, 10:34
von chris21
"Was ist..." soll natürlich als Frage beim Betrachter ausgelöst werden, man sollte also schon etwas Hirnschmalz in die Wortkreation legen. Neugier wecken.
Beispiel für eine Kampagne einer SEO Agentur:
Kugel mit bisher nicht existentem Phantasiewort.
Dadurch Platz 1 (und einziger Platz) bei Google & Co.
Auf der Seite dann: Wollen Sie so leicht gefunden werden? Dann nutzen Sie unsere SEO Leistungen für Ihr Unternehmen... blablabla
Verfasst: 09.11.2012, 12:41
von Hafensaenger
Die Dinger in Postkästen zu werfen ist vielleicht nicht das Richtige. Ich denke, es kommt auch drauf an was man hat, was man anbietet. Wenn man z. B. eine gute einprägsame Webaderesse für Reisen hat, könnte ich mir schon vorstellen, daß der ein oder andere mal auf die Seite geht und sich dran erinnert, wenn er selber Urlaub buchen will.
Die Werbeartikel würde ich dan versuchen z. B. an Vereine zu verteilen, als Trostpreis bei Tombolas oder sowas.
Verfasst: 09.11.2012, 16:22
von sirmark
Ich habe für einen Shop letztes Jahr mehrere tausend Flyer als Beilage in einer regionalen Zeitung verteilt. Reaktion: 0
Den gleichen Flyer habe ich testweise in mehrere tausend Briefkästen geworfen/werfen lassen. Reaktion: 0,01
Aus der Erfahrung kann ich berichten: Das bringt nichts. Der Medienbruch ist zu groß. Um eine Marke aufzubauen, kann das was bringen. Aber auch nur mit regionalem Bezug (Ladengschäft als Beispiel).
Kugelschreiber: Ich habe mir dann überlegt, die Flyer mitsamt einer Streichholzpackung einzuwerfen. Der Gedanke war, Vorweihnachtszeit: Kerzen. Der Fyler fliegt gleich weg, die Streichhölzer nicht, finden vielleicht den Weg ins Wohnzimmer um Kerzen oder Zigaretten anzuzünden. Hab allerdings den Versuch dann abgebrochen, denn ordentliche Streichhölzer kosten - wie ordentliche Kugelschreiber - dann wieder RICHTIG Geld. Und das wars mir dann zu Testzwecken nicht wert.
Verfasst: 09.11.2012, 19:55
von rg1
sirmark hat geschrieben:Ich habe für einen Shop letztes Jahr mehrere tausend Flyer als Beilage in einer regionalen Zeitung verteilt. Reaktion: 0
Den gleichen Flyer habe ich testweise in mehrere tausend Briefkästen geworfen/werfen lassen. Reaktion: 0,01
0 ist zu wenig, klar, aber 0,01 ist Durchschnitt, also nicht schlecht.
Verfasst: 09.11.2012, 20:54
von Provocateur
Wir nehmen als Studenten immer gerne Kugelschreiber an

Die Werbung wird dann auch wirklich gesehen. Aber falls es nicht um Branding geht sondern auch ne Url dabei ist, sollte die Seite ua auch für Smartphones optimiert sein, denn die Seite wird idR in Vorlesungen angeschaut.. natürlich nur, wenn es interessant klingt.
Verfasst: 09.11.2012, 21:10
von rg1
Provocateur hat geschrieben:Wir nehmen als Studenten immer gerne Kugelschreiber an :) Die Werbung wird dann auch wirklich gesehen. Aber falls es nicht um Branding geht sondern auch ne Url dabei ist, sollte die Seite ua auch für Smartphones optimiert sein, denn die Seite wird idR in Vorlesungen angeschaut.. natürlich nur, wenn es interessant klingt.
Kugelschreiber müssen richtig gut sein, sie müssen gut in der Hand liegen und die Mine muss auch gut sein, sonst fliegt der genauso schnell wie ein flyer in den Müll. Das kostet dann richtig Geld. Wenn du Kugelschreiber für Neukundengewinnung einsetzen willst und die Rücklaufquote von 1-2 % im Auge hast, musst du schon ein teures Produkt verkaufen, damit sich das lohnt, Immobilien oder so...
Verfasst: 10.11.2012, 13:07
von Dr. Udo Brömme
Danke euch allen für die Tipps!
Ich werde es demnächst vielleicht mal mit einer kleineren Menge ausprobieren und den Erfolg tracken. Ich denke besser als mit Flyern sollte es eigentlich schon funktionieren. Flyer und Werbeheftchen hat man halt ständig im Briefkasten, einen Kugelschreiber hab ich noch nie in meinem Briefkasten gehabt, da würde ich schon eher draufschauen als auf nen Flyer.
Falls ich es wirklich teste, werde ich hier berichten.
Verfasst: 13.11.2012, 10:32
von sirmark
Gestern Abend habe ich nochmal kurz an das Thema hier gedacht. Will Euch die Gedanken mitteilen: Auf einer Veranstaltung gestern verlieh ich jemand einen Kugelschreiber, den ich noch in der Jacke hatte. Es war ein sicherlich teurer Kurgelschreiber. Den habe ich von einer Schulungsfirma erhalten (Kursgebühr täglich > 800 EUR), also können die schon einen Kugelschreiber für ein paar Euro verschenken. Diesen Kugelschreiber habe ich nicht zurückbekommen (was mich ärgert, denn der war echt gut). Vielleicht wird jemand anders nun den Werbeaufdruck lesen. Da es sich aber um eine Software-Schulungsfirma handelt und er (sicherlich) in themenfremde Hände geraten ist, bleibt die Werbewirksamkeit bei 0.
nochmal zur Streuwirkung: Gehen wir davon aus, dass ein guter Kugelschreiber >= 1 EUR kostet. Das sind schon enorme Kosten, um alleine mal 1000 Briefkästen zu "bespammen". Lassen wir das mal mit Verteilen 1.500 EUR kosten. Davon besuchen maximal 10 Leute Deine Seite. Maximal einer kauft vielleicht was (ein Kinkerlitzchen für 10 Euro). So leider meine Erfahrungen.
Die Kampagne für sich lohnt sich also nicht. Als Brandaufbau vielleicht (kann man dann ja nicht mehr messen). Als lokaler Brand mit Ladengeschäft würde ich so ein Risiko wieder testweise eingehen ...