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peers
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Beitrag von peers » 23.01.2008, 00:34

Ich habe mich in den vergangenen Wochen sehr viel damit beschäftigt, was im Web über den Einkauf von Texten und Content zu finden ist und bin in diesem Zusammenhang immer wieder mit dem Angebot von textbroker.de konfrontiert worden, vor allem auch im Zusammenhang mit einer riesigen Menge von Erfahrungsberichten, Meinungen von Kunden und Autoren und habe mich immer wieder darüber geärgert, wie unreflektiert und darüber hinaus auf falschen Tatsachen basiert, diese Diskussion geführt wird.

Ich selber habe bei textbroker sowohl Erfahrungen als Kunde, sprich als Käufer von Texten, als auch als Autor und möchte diese hier in Kurzform darstellen, um eine möglichst fruchtbare Diskussion über den Einkauf von Texten zur Erzeugung von unique content zu eröffnen.

Da ich beide Seiten innerhalb des Angebots von textbroker kenne, fallen mir in vielen Situationen sofort die Ursachen für Kritikpotentiale, Unzufriedenheit und Fehleinschätzungen auf.

Allem anderen voran: Kein Autor wird dazu gezwungen bei einem Portal wie diesem tätig zu werden. Jeder Autor kennt vom ersten Moment an die Preise und Konditionen, ist sich darüber klar, dass er seinen Text nicht anderweitig verwenden darf und hat sogar innerhalb der Bearbeitung eines Auftrages die Möglichkeit, dessen Bearbeitung einfach zu beenden, wenn er feststellt, dass die Recherche zu aufwändig ist oder das Thema ihn überfordert. Das hat auf sein Ranking bei textbroker keine negativen Auswirkungen. Das Reporting gegenüber den Autoren ist absolut korrekt und sehr transparent, die Überweisungen laufen ohne Probleme und der Support funktioniert beeindruckend schnell.

Immer wieder wird davon gesprochen, dass man bei einem Autorenstamm, der aus Schülern, Studenten und Hausfrauen besteht, keine Qualitätstexte erwarten kann. Zum einen muss man doch mal sagen – das dürfte niemanden innerhalb unserer Tätigkeitsgruppen fremd sein – dass es sich bei dieser Formulierung um einen werblichen Satz (vom Texter) handelt, der dafür sorgen soll, dass sich auch jemand, der nicht gerade als professioneller Texter tätig ist traut, sich bei textbroker zu bewerben. Man sollte also nicht davon ausgehen, dass sich der Autorenkreis auf diese drei Berufsgruppen beschränkt. Selbst wenn dies aber so wäre, was denken denn die geschätzten Kollegen, welche Ausbildung der durchschnittliche freie Texter hinter sich gebracht hat? In jedem Fall war er einmal ein interessierter Schüler, zu einer guten Wahrscheinlichkeit später auch mal Student. So es ihm, bzw. ihr gefällt, von zu Hause aus zu arbeiten, handelt es sich vielleicht sogar um Hausfrauen oder Hausmänner...so what. Ein Autor soll kreativ sein, sich gründlich mit etwas befassen, sauber recherchieren und gut formulieren. Hätte ich nach dieser Beschreibung eine Stelle zu vergeben, so würde wohl meine Mutter sie bekommen und das zu Recht. Bei vielen tausend Autoren wird man es wohl mit einem recht repräsentativen Querschnitt durch die gesamte Bevölkerung zu tun haben und was wissen wir schon, aus welchen Gründen jemand von zu Hause aus schreiben möchte. Vielleicht ein Bankrotteur, vielleicht ein Mensch mit einer Soziophobie, vielleicht auch einfach jemand, dem Menschen auf die Nerven fallen und der es vorzieht, selbstbestimmt zu arbeiten.

Die Verdienstmöglichkeiten werden immer wieder kräftig kritisiert, häufig vermischt mit Mutmaßungen darüber, wieviel der textbroker wohl für sich behält und wieviel er an den Autoren ausschüttet. Ich will hier keine Feature-Beschreibung des textbrokers abliefern, aber bevor Kritiker entsprechende Behauptungen aufstellen, mögen sie sich einfach mal sowohl einen Autoren- als auch einen Kundenaccount einrichten und die EK-Preise mit den VK-Preisen vergleichen. Ich empfinde das Verhältnis als fair, fairer jedenfalls als so manchen anderen Vermittlungsaufschlag in unserer Branche...

Auch im Zusammenhang mit der Arbeit für textbroker von einem Taschengeld zu sprechen ist verfehlt. Natürlich gilt das, wenn man als Autor alle paar Tage einmal einen Artikel für 2,95 Euro schreibt, aber warum sollte dabei auch mehr herauskommen, als eben das Taschengeld. Verglichen werden muss doch hier eher mit jemandem, der sich die Zeit nimmt und die Mühe macht regelmäßig, also zumindest arbeitstäglich zu schreiben, seine Systematik und Strategie zu verbessern und mit der Zeit schneller zu recherchieren und zu redigieren. Rechnet man hinzu, dass man bei guter Arbeit in den Verdienstmöglichkeiten aufsteigt, dass zusätzlich Kunden, für die man gute Texte geschrieben hat, DirectOrders platzieren, bei denen der Autor das Worthonorar selber festlegt, dann kommt zumindest ein kleines Einkommen zustande, dass nicht zu unterschätzen ist.


Jetzt einmal weg vom Autoren und hin zum Kunden. Ich habe kritische Anmerkungen zu Texten gelesen und bei näherem Hinsehen festgestellt, dass die Rede von Artikeln in der Kategorie 2 oder 3 ist. Okay, man geht also hin und ordert einen Text für ein paar Cents, für den zusätzlich noch eine aufwändige Recherche erforderlich ist. Versetzt man sich als Kunde einmal kurz in die Rolle des Autoren hinein, so wird schnell klar, dass jemand mit einem ernsthaften Ansatz, der Bereitschaft sich vertieft mit einem Thema zu befassen und dieses dann gut aufbereitet zu formulieren und einem gewissen Ehrgeiz nur sehr wenig Gründe hat, einen solchen Text für zwischen 75 Cent und 2 Euro abzuliefern. Geht man als Kunde nun her und wählt stattdessen Kategorie 4 oder in besonderen Fällen auch Kategorie 5, dann zieht man damit definitiv mehr gute Autoren an. Ist man mit einem Ergebnis besonders zufrieden, dann sollte man in Erwägung ziehen, den Autoren mit der Funktion DirectOrder unmittelbar zu beauftragen. So weiß man schon im Vorfeld ziemlich genau, was man bekommen wird und wenn es mal nicht ganz so gelingt, dann kann man immer noch nachbessern lassen.

Eine Kritik an den Kunden kann ich allerdings nicht weglassen: Macht Euch mal den Spaß, mit einem Autorenaccount in die Briefings zu schauen, aber setzt Euch vorher bitte hin. Wenn ein Kunde einen Autoren damit brieft, dass er bitte x interessante und grammatikalisch korrekte Worte ohne Rechtschreibfehler zum Thema „Sandkasten Micky“ schreiben soll und es sich dabei bereits um das komplette Briefing handelt, dann sollte er weder davon ausgehen, dass sich viele ernsthafte Autoren anbieten, den Artikel zu schreiben, noch sollte er an dem, was er erhält Kritik üben, da er ja einfach komplett verschwiegen hat, was er gerne hätte.

Wenn ich einen Texter briefe, dann erkläre ich ihm als erstes aus welcher Perspektive er schreiben soll: Verbraucher, Anbieter, neutraler Beobachter, Experte. Zweitens teile ich ihm mit, welche Form ich gerne hätte: Headline, Kurzusammenfassung, Gliederung, Erörterung, Essay oder Aufsatz. Schließlich sage ich ihm, welche Anspracheformen ich mir wünsche (Ich-Form, Ansprache mit Du oder Sie, Verallgemeinerung mit „man“) und schließlich teile ich mit, wie tief die Recherche sein soll, die ich erwarte.

Ich will nicht über die Freundlichkeit innerhalb der Briefings sprechen, da es immer noch Menschen gibt, die der Meinung sind, dass man in jeglicher Korrespondenz die im Internet erfolgt, ausschließlich militärische Kurzkommandos in Kleinschreibung, ohne persönliche Anreden, Schlussformeln und freundliche Zwischensätze produzieren muss. Das stammt wohl noch aus Zeiten, in denen bei der Kommunikation per Akustik-Koppler jedes Wort kostete...man gewöhnt sich zwar daran, aber ich habe mehr Lust auf jemanden zu reagieren, der mitteleuropäische Kultur verrät, als auf jemandem, der mich behandelt wie der Oberfeldwebel den Wehrdienstleistenden.


So, großes sorry für den langen Text (war wohl ein Essay), aber das musste alles mal raus, weil ich sonst platze.

Ich finde das textbroker Angebot für Autoren und für Kunden absolut in Ordnung und wenn es Euch nicht gefällt, dann macht selber einen auf und macht ihn besser. Immerhin haben ein paar Leute aus Mainz sich die Mühe gemacht, ein solches Portal mit Alleinstellungsmerkmalen aufzubauen und ich finde, das sollte man anerkennen.

Cheers