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AdWords-Konto ohne Vorankündigung gesperrt
Verfasst: 08.02.2012, 14:37
von Keyser Soze
Hallo,
ich habe eben eine Email von Google bekommen, dass mein AdWords-Konto gesperrt wurde. Als Grund wurde angegeben, dass "gravierende Verstöße gegen unsere Nutzungsbedingungen bzw. unsere Werberichtlinien festgestellt wurden". Weiterhin wirft man mir noch an den Kopf, dass ich "ab sofort weder ein AdWords-Konto besitzen noch ein neues erstellen" dürfe. Weitere Detailinfos gibt es nicht.
Wenn ich mich in den Account einlogge, sehe ich dort sogar eine Meldung, dass ich "wiederholt gegen die AdWords-Richtlinien oder gegen die Richtlinien zur Zielseite und zur Qualität von Websites verstoßen" hätte.
Ich habe bisher aber noch nie irgendeine Warnung von Google bekommen, dass irgendwas nicht in Ordnung wäre, und habe ehrlich gesagt auch keinen blassen Schimmer, was genau das Problem ist/war.
Hat jemand von euch schon mal was ähnliches erlebt? Bringt das überhaupt was, sich da an den Support zu wenden? Oder machen die da genauso dicht wie bei der Sperrung von AdSense-Konten (was mir bisher zum Glück noch nie passiert ist, aber man liest ja viel darüber hier im Forum).
Verfasst:
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Verfasst: 08.02.2012, 15:18
von Keyser Soze
Das schlägt dem Fass echt den Boden aus: auf meine Email-Anfragen mit Nachfragen kommen ausschließlich(!) exakt dieselben Textbausteine, die ich schon in der ersten Email lesen durfte (=allgemeine Verweise auf Hilfefunktion). Nicht ein einziger Satz, der in irgendeiner Form auf meine Anfrage eingehen würde, obwohl ich jegliche Kooperation angeboten habe, wenn es darum geht, irgendwelche Kampagnen zu stoppen, von denen ich immer noch nicht weiß, welche und warum überhaupt problematisch sein sollen.
Dass man so mit Publishern umgeht, die eindeutig gegen AdSense-Richtlinien verstoßen haben, ist eine Sache. Aber dass man sogar AdWords-Werbekunden so behandelt, die bisher nicht gerade wenig Geld an Google überwiesen haben, und dass man sich sogar weigert, die Kunden in irgendeiner Form über den konkreten Grund der Sperre zu informieren oder ihm zu ermöglichen Richtlinienverstöße abzustellen, ist schon ein starkes Stück.
Verfasst: 08.02.2012, 15:20
von chris21
Hast Du für VermarkterCheck geworben? Pharmazeutische Produkte? Abofallen?
Ist schon eine sehr eigentümliche Arbeitsweise, die Google da an den Tag legt....
Aber ohne die beworbenen Seiten u. Landingpages zu kennen ist es ein Stochern im Dunkeln.
Verfasst: 08.02.2012, 15:25
von Keyser Soze
chris21 hat geschrieben:Hast Du für VermarkterCheck geworben?
Unter anderem, ja. Ich kann mir aber beim besten Willen nicht vorstellen, was daran verwerflich sein soll, für eine Webseite zu werben, die Online-Vermarkter bewertet.
Verfasst: 08.02.2012, 15:29
von chris21
... (editiert, da nicht zutreffend gewesen)
Aber das weiterhin nur eine vage Vermutung, da die sonstigen Umstände nicht bekannt sind.
Hm, eben getestet: Vermarkter selbst (z.B. a***ick.de) schalten auch Adwords... wird also daran vermutlich doch nicht liegen.
Andere Frage: Hattest Du auf irgendwelchen Landingpages Popups eingesetzt?
Verfasst: 08.02.2012, 15:32
von Keyser Soze
Wenn ich in Google als Suchbegriff "Vermarkter" eintippe, sehe ich jetzt auch zahlreiche Vermarkter, die da Werbung buchen und quasi "Konkurrenz" zu Google sind. Ich kann mir nur schwer vorstellen, dass das das Problem war.
Aber am meisten ärgert mich wie gesagt, dass Google nicht mit Infos rausrückt und sich überhaupt nicht kooperativ zeigt. Für mich bedeutet das als Konsequenz, dass ich mich noch weniger von diesem in höchsten Maße unpersönlichen Konzern abhängig machen werde und die AdSense-Werbung noch stärker durch andere Vermarkter ersetzen werde.
Verfasst: 08.02.2012, 15:33
von chris21
Wäre für mich bei so einem Vorgehen auch die Konsequenz. Eine verlässliche Partnerschaft sieht anders aus. Schon mit anrufen versucht?
Verfasst: 08.02.2012, 16:30
von Keyser Soze
Danke für den Tipp mit der Hotline. Nach 20 Minuten Warteschleife hatte ich jetzt jemanden an der Strippe... also das Problem war, dass es noch eine Kampagne gab, in der ein Partnerprogramm eines externen Anbieters beworben wurde, und die URL dieses Partnerprogramms wird wohl seit gestern systemweit bei AdWords geblockt, weil der Inhalt der Domain nicht den Richtlinien entspricht (genaue Details was das Problem ist konnte er mir nicht nennen). Und die einzige Möglichkeit, den Account wieder zu aktivieren, sei die entsprechende Domain zu verändern, so dass sie den Google-Richtlinien entspricht.
Ich persönlich habe aber keinen Einfluss auf die entsprechende Domain, weil es sich nur um ein Partnerprogramm handelt. Und ich weiß schon, dass man bei diesem Partnerprogramm nicht auf Supportanfragen antwortet (habe da leidige Erfahrungen gemacht). Der AdWords-Mitarbeiter meinte daraufhin, da könne er nichts machen, Accounts könnten halt nicht wieder aktiviert werden, solange sich da eine bemängelte Domain drin befinde. Auch das Löschen der Kampagne würde nichts bringen, sondern einzig und allein das Verändern der beworbenen Domain. Ein manueller Eingriff in das System sei unmöglich, ihm seien da die Hände gebunden. Selbst eine eidesstattliche Versicherung, dass ich diese Domain nie wieder bewerben werde oder was auch immer - es bringt alles nichts: wenn ich die Domain nicht verändern könne, hätte ich auch keine Chance mehr, am AdWords-System teilzunehmen, auch nicht mit neuem Account, diese würden ebenfalls sofort automatisch wieder gesperrt. Schöne Scheiße, noch dazu weil die entsprechende Kampagne ohnehin keine Klicks erzeugt hatte, weil ich einen viel zu niedrigen CPC geboten hatte, als dass da jemals was eingeblendet worden wäre.
Verfasst: 08.02.2012, 17:36
von Keyser Soze
Ich bin offenbar nicht der einzige mit diesem Schicksal, hier weitere Erfahrungsberichte von Leute mit exakt demselben Problem:
https://www.google.com/support/forum/p/ ... 171d&hl=de
Tja, da kann man wohl nichts machen. Wenn Google meint, sich so verhalten zu müssen, muss man halt die Konsequenzen ziehen (AdSense meiden, GooglePlus-Buttons und Badges von sämtlichen eigenen Webseiten entfernen, Analytics durch Piwik ersetzen, Google AdManager durch OpenX ersetzen).
Verfasst: 08.02.2012, 23:37
von r00kie
Keyser Soze hat geschrieben:... es bringt alles nichts: wenn ich die Domain nicht verändern könne, hätte ich auch keine Chance mehr, am AdWords-System teilzunehmen, auch nicht mit neuem Account, diese würden ebenfalls sofort automatisch wieder gesperrt. ...
Das ist IMO falsch. Solange dein (Firmen-)Name nicht auf der Blacklist steht, kannst du jederzeit ein neues Konto mit gleichem Namen, gleicher Adresse und gleicher Kreditkarte bzw. Bankverbindung eröffnen.
Wir hatten den gleichen Fall vor ca. 10 Monaten (Domain eines Partnerprogrammes wurde auf die Blacklist gesetzt, alle Accounts die eine aktive oder pausierte Kampagne mit der Domain hatten bekamen die "we do not want you anymore" Mail von Google).
Du hast ja nix mehr zu verlieren, also einfach ausprobieren ...
Verfasst: 09.02.2012, 00:19
von Vegas
R00kie hat nicht ganz unrecht, oft funktioniert das Spiel, genauso oft aber nur kurzfristig oder gar nicht.
Das eigentlich Groteskte ist, daß derartige Massenbans bei direkt verlinkenden Affiliates ja nur dazu führen, daß mehr Leute zwischengeschaltete Affiliateseiten für genau die selben Anbieter aufsetzen. Solange die dann nicht als Brückenseite qualifiziert werden, ist das für Google ok, selbst wenn man z.B. 5 für Direktbewerbung gebannte Seiten "vergleicht".
Der Ansatz "Zielseite muß konform werden, sonst bleibt der Account gesperrt" ist reine Schikane. Sogar bei nicht mehr existenten Domains kennt Google da nix, die erwarten ernsthaft, daß man die Domain wieder registriert, konform macht, dann wird der Account reaktiviert.
Natürlich ist verständlich, daß man Regelverstößen in der Masse irgendwie Herr werden muß und eine gewisse Abschreckung nötig ist. Daß es anders geht, beweist Microsoft in den USA mit dem Adcenter. Auch da werden Accounts deaktiviert, es gibt aber eine gewisse Anzahl an "Freischüssen". Wer die bemängelten Seiten aus dem Account entfernt, wird reaktiviert. Bei mehrfachen Verstößen ist irgendwann Schluss mit lustig, aber niemand wird gleich wie ein Betrüger behandelt, weil aus Unachtsamkeit oder Unwissen einmalig nicht konforme Seiten beworben wurden.
Verfasst: 09.02.2012, 08:04
von Keyser Soze
Da ein Firmenname und eine USt-ID angegeben war in dem AdWords-Account, gehe ich mal davon aus, dass es darüber immer wieder erkannt werden kann auf einfachste Weise. Alle anderen Daten kann man ja ändern, alternative Bankverbindung/Kreditkarte wäre ja kein Problem. Aber Versuch macht klug.
Verfasst: 10.02.2012, 16:37
von Harry17
bei mir exakt dasselbe - auch vorgefertigte Mails als Antwort und einen arroganten belehrenden Telefonfuzzi bei einem Anruf!!
Verfasst: 10.02.2012, 16:50
von Keyser Soze
Ich werde jetzt erstmal auf AdWords verzichten. Ich habe bisher weniger als 20€ pro Monat in AdWords investiert und muss mich denen jetzt nicht so anbiedern, wenn sie mich nicht mehr als Kunden haben wollen. Da sich die organischen Zugriffe auf die von mir hauptsächlich beworbene (eigene) Webseite über Google und Facebook immer besser entwickeln, bin ich momentan nicht mehr auf AdWords angewiesen.
Verfasst: 10.02.2012, 17:14
von Beloe007
Keyser Soze hat geschrieben:...Aber dass man sogar AdWords-Werbekunden so behandelt, die bisher nicht gerade wenig Geld an Google überwiesen haben, und dass man sich sogar weigert, die Kunden in irgendeiner Form über den konkreten Grund der Sperre zu informieren oder ihm zu ermöglichen Richtlinienverstöße abzustellen, ist schon ein starkes Stück.
Keyser Soze hat geschrieben:...Ich habe bisher weniger als 20€ pro Monat in AdWords investiert und muss mich denen jetzt nicht so anbiedern, wenn sie mich nicht mehr als Kunden haben wollen....
Was ist deine Definition von "nicht gerade wenig"?
Ich finds Klasse, wenn bei Adwords mal die ganzen schwarzen Schafe rausfliegen, ob es auf dich zutrifft keine Ahnung, aber ich denke die Masse begrüßt eine hochwertigere und vertrauenswürdigere Werbung.
Aber ein abschalten der entsprechenden Kampagnen seitens Adwords und eine künstliche Verlangsamung (=genauere Prüfung) neuer Anzeigen hätte es sicher auch getan.