Projekt - wann in den Wind schießen?

[jolih]

Hi,

ich habe im September letzten Jahres ein viersprachiges Projekt auf eigenen Domains gestartet. Es besteht aus einer Datenbank von wissenschaftlichen Informationen, die ich lizenziert habe und bisweilen noch nicht im Internet verfügbar sind. Sie sind ohne Zweifel nützlich und "value adding content". Die Inhalte halten also die Guidelines ein. Der On-Page-Aufbau ist normal, keine Tricks und alles sauber verlinkt. Startseite, Kategorien, Dokumente nach Kategorie sortiert, relevante Dokumente untereinander verlinkt...

Das Problem ist: die Seiten haben je ca. 200-300.000 Unterseiten. Die Seiten habe ich über Nacht gestartet und Sitemaps rausgehauen, vom Linkaufbau habe ich anfangs wenige Links setzen lassen und wollte den Rest dem "organischen Lauf" überlassen.

Seit dem Start sind die Seiten 80% ihrer Zeit unten. Einige Tage waren sie regulär platziert und konnten je ca. 1500 Besucher am Tag gewinnen, danach sind sie aber abgetaucht. Abgetaucht bedeutet, dass sie für jede Abfrage auf der allerletzten Seite und Position zu finden waren; egal was für ein verrücktes Long-Tail-Keyword verwendet wurde. Die Besucherzahl liegt mit Glück bei 200. Soviel zum negativen - positiv und daher mich noch mehr verwirrend machend, ist:

- Seiten ranken für den Domainnamen mit und ohne TLD auf Platz 1
- PageRank wird zugeteilt, erst beim letzten Update kletterten einige von 3 auf 4 (Unterseiten haben bisweil keinen)
- Googlebot crawlt wie verrückt, 50.000 Zugriffe am Tag sind Standard
- neu entdeckte Seiten sind teilweise sofort im Index und werden mit "vor X Stunden gefunden" gekennzeichnet
- keine Nachrichten in den Webmastertools bezgl. Penalty
- Anzahl der indexierten Seiten schwankt, mal waren für eine Seite 30.000 im Index, dann 150.000, paar Wochen später wieder 40.000...

Der Betrieb der Seiten ist wegen den Inhalten recht teuer. Bei anderen Projekten hatte ich nie diese starke Verzögerung und dieses Ping-Pong-Spielen.

Was sagt euer Bauchgefühl oder Erfahrung - weiter abwarten (Trustbox/Sandbox/Flag wegen zu vielen Unterseiten auf einmal?), nach Onpage-Fehlern suchen (mir fallen keine ein, Seite ist Standardkonstrukt wie es sie überall gibt) oder das ganze einfache vergessen und in den Wind schießen?

Danke für ein paar Einschätzungen.

[mgutt]

Woher kommen die Kosten und wie hoch sind diese? Meine Entscheidung würde sich nur an den Kosten orientieren.

[Pompom]

Bei der Masse an Seiten ist das Verhalten von Google derzeit normal.
Du musst schon laaaangen Atem, gute Links und eine gute Verlinkungsstruktur haben, damit die Seiten sich dauerhaft in SERPs platzieren.

[SloMo]

Wenn der Content und die Optimierung gut ist, hängt es nur von den Kosten ab. Allerdings kann ich mir nicht vorstellen, dass ein gutes Projekt nicht irgendwann auftaucht. Insofern sollte man es nicht voreilig abbrechen.

Haben denn schon mal andere Experten einen Blick darauf geworfen, um eventuelle Onpage-Mängel auszuschließen?

[mgutt]

Ach ja und wie die Kosten wieder eingespielt werden sollen, wäre auch interessant zu wissen

[big-timeless]

Ja, da musst du den unteren Ebenen auch mal einen Link spendieren, damit der bot da direkt rein geht und sich unten durchwühlt.
Ich habe das Gefühl, dass selbst wenn Google die unteren Ebenen scrawlt, sie noch lange nicht in den serps vertreten sind. Mit Links lässt der sich aber etwas motivieren.

b-t

[spacefun]

Ich habe das Gefühl, dass selbst wenn Google die unteren Ebenen scrawlt, sie noch lange nicht in den serps vertreten sind. Mit Links lässt der sich aber etwas motivieren.

Ich sehe das auch so.
Darüber hinaus hilft dir die Zeit.
Google könnte ein Weinkenner sein. Umso länger gereift umso besser.
Dazu ab und an einen neuen Link setzen und die Seite werden besser und besser gelistet.

Allerdings gab es vor ein paar Tagen heftige Verschiebungen in den SERPS. Wahrscheinlich bist du ein Opfer dieser Verschiebungen.

space