Ich mache grad für die Uni eine Kalkulation für eine theoretische Website (Content-Aggregation im Musikbereich), die Ihr Erlösmodell auch auf Affiliate-Marketing stützen soll. Weil die Seite sehr stark thematisch zugeschnitten ist bin ich mal ausgegangen von einer CTR von 10% und einer Conversion Rate im Shop von 2%. Also 2 Promille Hit Rate insgesamt. Die Frage, die ich mir stelle: Ist die Grundlage für diese 2 Promille meiner Clicks die Zahl der PIs auf meiner Seite, die Zahl irgendwelcher Clicks(?) oder die Zahl der Visits? Wirkt sich das Verhältnis Visits/Unique Visitors zu Site Impressions irgendwie aus?
Ausserdem: Ich bin pro Sale von einer durchschnittlichen Provision von 0,75 € ausgegangen, weil man mit CDs, MP3s und Merchandise leider eher kleine Summen beackert. Kann man behaupten ich käme damit auf einen TKP von 1,5 € oder ist das eine unzulässige Umrechnung von Äpfeln in Birnen? Wie wäre der EPC? 0,0015 €?
Wer auf das alles eine Antwort weiß, der ist mein Hero of the Day!
Tut mir leid, aber so eine Berechnung ist doch meist ziemlicher Humbug. Selbst wenn du brancheninterne Werte hättest, kann es am Ende passieren dass die realen Wert einige Hundert Prozent über - oder unter den berechneten Werten liegen. CTR, Conversion und so weiter müssen getestet werden. Alles andere ist meiner Meinung nach eigentlich nicht ernst zu nehmen.
Falls die Zahlen gar nicht korrekt sein müssen, und nur dein mathematisches Modell korrekt sein soll:
Kommt drauf an wie deine CTR definiert ist. Das kann CTR pro Impression, pro bestimmter Aktion (Klick) oder pro Visit (im Sinne von Seitenbesuch) sein. Verbreitet ist allerdings pro Anzeigenimpression. Was sich wiederum in PIs ausdrückt, wenn jede Seite eine Anzeige anzeigt.
Wenn bei 0,75 durchschnittlicher Provision jeder 50. Klicker kauft und jeder 10. Besucher klickt, kommt man auf einen "TKP" von 1,50 - Tausend Kontakte generieren einen Wert von 1,50. Und der EPC liegt bei 0,0015€ - korrekt.
10% CTR und 2% CR halte ich in dem Bereich übrigens für viel zu hoch.
Die Werte halte ich in dem Bereich auch für zu hoch.
Aber selbst wenn sie stimmen würden: Was bringt diese Kalkulation vorab, wenn man die Besucherzahlen nicht kennt? Man könnte ja höchstens Aussagen treffen wie: Bei 50.000 Visits würde ich Betrag X verdienen. Aber zu kalkulieren, wann oder ob man überhaupt bestimmte Besucherzahlen erreicht, halte ich für noch schwieriger.
Von daher mal meine Frage, was möchtest du mit dieser Kalkulation überhaupt erreichen?
Ich habe die Aufgabe (Uni) ein Geschäftsmodell in dem Bereich zu entwickeln bzw. zu untersuchen. Es gibt eine Zielvorgabe, was die Userzahlen und PIs angeht, nach der richte ich mich (2Mio User / 10 Mio PIs in 2013). Um jetzt zu schauen, wie man was vermarkten könnte und mit welchem Ergebnis habe ich mich mal ein bisschen bei diesen Affiliate-Modellen umgeschaut. Mir scheint aber, dass die Kleinbeträge, die man da erzielen kann das Geschäftsmodell bestenfalls unterstützen können. Selbst wenn ich via Affiliate Marketing einen TKP von 0,75 zugrunde lege (z.B. CTR 5% und CR 2%, bei durchschnittlichem Warenkorb-Provisionserlös von 0,75 € für mich), gehen die Einnahmen eigentlich erst steil, nachdem ich zusätzlich mit Bannerwerbung anfange (habe da mal 3 € TKP zugrundegelegt, jenseits der 1 Mio-PI-Grenze).
Natürlich hast Du Recht, dass die Prognose der Userzahlen die eigentliche Variable an der ganzen Kiste ist. Ich denke, dass aber in fast allen Business Cases in dem Bereich einfach eine Ansage gemacht wird, deren Eintreffen oder Nichteintreffen letztlich ultimativ über Wohl und Wehe entscheidet.
ja das ist eben so eine typische Uni-Aufgabe. Schön theoretisch und absolut an der Realität vorbei. Erinnert mich an meine VWL-Aufgaben früher. Man konnte schöne Modelle entwickeln, darf nur kein Krieg, hoher Ölpreis etc. dazwischen kommen, dann funktioniert das alles wunderbar.
Mal gesetzt den Fall, du könntest die PI so planen (m. E. völlig unmöglich), wer kann heute ein Affiliate-Modell für 2013 planen? Ich glaube, da findet sich hier keiner, der eine Prognose abgeben würde, wie das Affiliate-Marketing in fünf Jahren aussieht.
Dafür ist das Web viel zu schnelllebig. Man braucht sich ja nur mal die letzten fünf Jahre anzusehen. Wieviele Geschäftsmodelle mit der "Lizenz zum Gelddrucken" und Highflyer gab es in der Zeit, die inzwischen schon wieder spurlos verschwunden sind oder zusehen müssen, wie sich nun irgendwie mit anderen Strategien über Wasser halten.
Wer hätte bspw. den Erfolg von Google so prognostiziert, wer hätte gedacht das Yahoo und MSN heute so im Onlinemarkt kämpfen müssen.
Wie gesagt, man kann das theoretisch alles mit diesen Zahlen durchspielen, es sind aber wohl leider alles Rechenspiele ohne Wert. Vielleicht verdienst du mit deinen angenommenen Eckdaten 2013 gar nichts mehr, vielleicht aber auch das 10fache, weil sich gerade das Musikgeschäft immer mehr ins Netz verlagert. Aber das seriös zu planen ...