Geo hat geschrieben:@mgutt
Du scheinst ja hier der "Experte" in allen Fragen zu sein...
Schon mal was von "Suchtpotenzial" gehört, dass viele dieser Spiele erzeugen. Davon abhängig gibt es Kinder und Jugendliche die stärker oder schwächer auf solche und andere "Reizungen" reagieren. Die Schuld also generell den Eltern und dem Umfeld in die Schuhe zu schieben ist fehlplatziert.
Wie bei vielen vergleichbaren Themen findet kein adäquater Umgang mit dem Problem statt, bis es eskaliert...
Ich persönlich habe nichts gegen solche Spiele in den richtigen Händen, doch förmlich haaresträubend, finde ich die Bekundung der unbedachten Befürworter:
Alles andere hätte mit Amokläufen und der jugendlichen Verrohung zu tun, doch bloß keine "Killerspiele", für mich vollkommen unglaubwürdig...
Spielsucht ist nur möglich, weil Eltern keine Grenzen setzen. Die Eltern sprechen sich einfach frei von dem Medium PC, Handy oder Internet, weil sie selber keine Ahnung davon haben und keine Ahnung davon haben wollen. Es ist einfach praktisch sein Kind vor so ein Gerät zu setzen. Denn dann ist es beschäftigt.
Les Dich mal in die passende Lektüre ein, wie Kinder sich Mentoren suchen und was sie sich von den Eltern so alles abschauen. Mit der Geburt meines Sohnes, habe ich mich stark mit dem Thema auseinander gesetzt, um gewisse Fehler von vorneherein zu vermeiden. Auch natürlich um nicht wie ein Depp neben meiner Frau (Sozialpädagogin) dazustehen
Klar haben Eltern keinen Einfluss darauf, was vor der Tür passiert (Schule, bei Freunden, usw.). Da müssen andere interagieren.
Aber zu Hause können sie den Grundstein legen und dem Kind klar machen, dass ein FSK18 Film nichts für sie ist, genauso wenig wie 8 Stunden langes Dauerzocken. Und mit dieser Verantwortung sind Eltern genauso dazu gezwungen Waffen vor den Kindern versteckt aufzubewahren (oder besser gar nicht erst welche zu besitzen).
Wenn ich sehen würde, dass sich mein Sohn nie verabredet, ständig vor dem PC sitzt und beim Thema Schule herumdruckst, würden bei mir doch die Alarmglocken läuten.
Aktuell sehe ich zwei Probleme:
1.) Der technische Fortschritt ist schneller als die Aufnahmefähigkeit der aktuellen Elterngeneration
2.) Die Eltern haben auf Grund ihres Berufes keine Zeit mehr sich mit ihren Kindern auseinanderzusetzen
Wer hat jetzt Schuld? Der Staat, weil er es nicht schafft, genug Freiräume für Eltern bereitzustellen oder die Eltern, weil sie trotz finanziellem "geht gerade so" trotzdem Kinder in die Welt setzen?
Für mich steht in jedem Fall fest: Wer seine Kinder liebevoll behandelt und sich mit deren Tagesablauf auseinandersetzt, wird keinen Gewalttäter oder gar Mörder großziehen.
@ Nullpointer
Das ein Amokläufer nicht gerade aus einer Hartz IV Familie stammt, lässt sich denke ich einfach dadurch erklären, dass in so einer Familie Waffen schon aus finanziellen Gesichtspunkten kein Thema sind. Es gibt also gar keine Gelegenheit darüber nachzudenken. Genau wie das Mädel hier um die Ecke mit dem Samuraischwert interagierte. So ein Schwert ist gar nicht mal so billig.
Beim Schützenverein ist es noch viel kritischer als bei "Killerspielen". Die Hemmschwelle für den ersten Schuss ist in dem Fall bereits überwunden und der Umgang mit der Waffe ist "normal".
Es heißt ja nicht umsonst "Gelegenheit macht Diebe". Das lässt sich genauso auf Waffen umlegen: "Waffen machen Mörder". Auch wenn Jäger & Co. das jetzt anders sehen werden.
Ein Freund in meiner Jugend hatte mir mal die Waffe von seinem Vater gezeigt. Was meinst Du wie ich mir da in die Hose geschissen habe. Ich hab mich auch nicht getraut die Waffe anzufassen, weil mir einfach klar war, dass man damit töten kann.
Vielleicht auch ein Grund, warum ich nie zur Bundeswehr gegangen bin. Zumindest habe ich bis heute eine Abneigung gegen Waffen. Aber ich bin vor kurzem Paintball spielen gegangen. Damit hab ich wiederrum kein Problem, weil ich das nicht als Waffe sehe und das gesamte Spiel ein Teamsport ist und nicht wie dargestellt ein Einzelkämpfertraining.