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Abzüge durch das Finanzamt

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Synonym
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Beitrag von Synonym » 15.08.2011, 14:19

Und einen Nachtrag dann noch von mir... Das "Doppelte" heißt nicht, dass man das Doppelte auch an Ausgaben hat, das sind halt zu großen Teilen Sicherheiten. Über die kann man dann später auch einmal verfügen, das ist nicht das Problem, nur eben nicht in dem Monat, in dem man die eingenommen hat. Sage nur Nachzahlungen und Vorauszahlungen der Steuer so etwa im dritten Jahr. Ohne Rücklagen hat man da schon mal Probleme, ohne andere Störneinflüsse.

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Neice
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Beitrag von Neice » 16.08.2011, 21:10

Ich finde die Rechnung passt schon.

USt. ist ein durchlaufender Posten. Zähle ich nicht zum Umsatz. Und Versicherungen. Was braucht man denn am Anfang? Krankenkasse und ne private Haftpflicht. Und da kommt man mit 200 EUR hin.

Welche kosten sollen denn da noch groß dazu kommen, wenn jemand sich wirklich mit der Webseite selbstständig machen möchte?

Synonym
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Beitrag von Synonym » 17.08.2011, 10:12

Wenn Du das als durchlaufenden Posten siehst, dann ist das soweit ja auch richtig.

Wenn das "Einnahmen: 2.500 / Monat" Nettowerte waren, dann stimmt die Rechnung dahingehend ja auch. Daher fragte ich ja auch, ob das Nettowerte sein sollen.

"Einnahmen: 2.500 / Monat" sagt so nämlich nicht viel auch. Einnahmen der Firma? Vor oder nach Steuer. Einnahmen als Person? Vor oder nach Steuer? Margin hatte extra von "2.500 Rohgewinn" geredet, das ist eindeutig.

Private Haftpflicht hat man so oder so, die hat mit dem Gewerbe nichts zu tun. Wenn schon, dann eine gewerbliche Haftpflicht. Und was ist mit einer Rentenversicherung? Pflegeversicherung? etc. Klar, das braucht man anfangs nicht unbedingt, kann man auch später machen, dann wird es halt nur zusätzlich teurer.
2.200,00 EUR
- 200,00 EUR Versicherungen (pauschal mal rein gesetzt - klär es halt ab)
- 100,00 EUR Sonstige Kosten
---------------
1.900 EUR Ertrag x 12 = 22.800 EUR.

Das haust Du in einen dieser vielen online verfügbaren Lohnsteuerrechner rein und wirst raus finden, dass das Finanzamt irgendwas um die 2.700 EUR von Dir haben möchte.
So, und wenn ich die Zahlen nehme, dann entspricht das einem monatlichen Nettoeinkommen von: 1.675 Eur. Aber, da fehlen Versicherungen in Deiner Rechnung. Realistischer Wert eher: 1.400,-, was auch nicht gerade wenig ist. Aber auch hier fehlen Rücklagen noch komplett.

Und wenn ich von "doppelte Einnahmen" rede, dann meine ich da keinen Zeitpunkt, wo man noch Sachen "schiebt", sondern wo man alles hat und auch mal 3 Monate krank sein kann. Wo Nachzahlungen und Vorauszahlungen für das FA kein Problem sind, wo man auch mal Sonderausgaben wie Abmahnungen, Rechnungen von Ärzten oder sonst etwas zahlen kann. Aber ich sagte ja, das meiste davon sind Rücklagen und das was an Versicherungen ist, kommt bei Deiner Rechnung ja eh noch dazu, auch wenn später.
Welche kosten sollen denn da noch groß dazu kommen, wenn jemand sich wirklich mit der Webseite selbstständig machen möchte?
Na eben all das, an das man so pauschal gar nicht denkt. Eben alle wichtigen Versicherungen. Und eben die Rücklagen für alle möglichen persönlichen Belange (da privat versichert) und eben "Sonderausgaben" für das Gewerbe. Wenn man mit 1400,- Einkommen im Monat rechnet und damit eine Familie ernährt, dann funktioniert das, keine Frage. Was machst Du aber, wenn mal 3 Monate kein Geld kommt? Google mag dich nicht mehr, bist krank oder sonst etwas? Was machst Du, wenn Du eine Arztrechnung zahlen musst? In der Regel erst mal Vorkasse und kannste Dir dann von der PKV wieder holen. Was machst Du, wenn im Monat mal 800,- Eur extra für ne Abmahnung kommen? Vom Essen absparen oder wie? Was machst Du, wenn das FA Dich 2013 umstellt auf Vorkasse, die gleichzeitig aber noch die laufenden Kosten zahlst und zusätzlich noch die Nachzahlungen für die Vorjahre kommen? (Genau an dem Punkt ging schon viele "Firmen" bankrott.) Bei 1400,- sind Rücklagen nämlich nicht wirklich möglich.

Als AN hast Du die Probleme nicht. Da kannste krank sein und das Geld kommt dennoch, da haste bezahlten Urlaub, da musste keine Arztrechnungen zahlen, da kommen keine Vor- / Nach- / Regelzahlungen für Steuern. Im Gegenteil, als AN bekommt man mit der Einkommensteuer in aller Regel was zurück, als Selbständiger so gut wie nie, da zahlt man höchstens nochmals nach. Und wenn man was bekommt, dann ist das auch nur ein Trugschluss. Dann sinken auch die Vorauszahlungen und wenn dann der Umsatz wieder steigt (im Vorjahr), dann zahlst Du spätestens zwei Jahre später wieder einer stolze Summe auf einmal nach. Hat ein AN auch nicht, dem wird die Steuer direkt monatlich vom Lohn abgezogen. Als Selbständiger sind da 1,5 bis 3 Jahre dazwischen. Jetzt im Dez/Jan kommt die Nachzahlung für 2010, die Vorauszahlungen laufen aber schon für das Jahr 2012. Da ist immer viel Zeit dazwischen wo sich viel ändern kann.

Neice
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Beitrag von Neice » 17.08.2011, 14:50

Das stimmt alles, was Du schreibst.

In Summe ist das sehr wenig. Aber als Basis um seinen Hauptjob aufzugeben und weiter auszubauen, ist das nicht schlecht. Klar kann man sich darauf nicht ausruhen. Und viel Unvorhergesehenes sollte nicht kommen.

Aber zu viel Angst muss man ihm auch nicht machen. Von 2.500 EUR Rohertrag kann man leben. Wenn man nicht gerade heftige Kosten hat. Und diesen typischen Knall mit dem Finanzamt kann man ordentlich verhindern, wenn man die Steuern nicht ausgibt sondern zurück legt ;-). Was wenige machen.

Ich erinnere mich auch noch recht gut daran: An Gewinn erstmal 0,00 EUR bei Gründung angegeben. Steuererklärung nach Schätzung abgegeben in 2001 für 1999. Und dann wollten die 24.000 DM für 1999, das Selbe für 2000 und dann noch für 4 Monate in 2001. Damit waren alle Rücklagen weg und die Bank durfte einspringen, was aber nur ging, weil ich noch Festangestellt war.

5.000 EUR Roherertrag sind ne gute Hausnummer um einigermaßen entspannt zu agieren und zu investieren als OneManShow. Aber als Basis für den weiteren Ausbau reichen seine Zahlen auch.

Synonym
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Beitrag von Synonym » 17.08.2011, 16:21

In Summe ist das sehr wenig. Aber als Basis um seinen Hauptjob aufzugeben und weiter auszubauen, ist das nicht schlecht. Klar kann man sich darauf nicht ausruhen. Und viel Unvorhergesehenes sollte nicht kommen.
Das jedem seine persönliche Meinung, keine Frage. Ich sehe es nur anders und bin froh es so gesehen zu haben. Ich habe mein Gewerbe erst einmal Nebenbei betrieben und ausgebaut. Dann kam ein Einbruch von fast 80%. Zum Glück hatte ich aber noch meinen Normalen Job. Dann neue Anlauf und gleich die ersten drei Aufträge (über Monate an Arbeit) nicht bezahlt. Zum Glück hatte ich auch hier noch meinen normalen Job. Dann komplett umgestiegen und ausgebaut. 2 Jahre als Nebengewerbe und dann erst als Hauptgewerbe. Das Problem ist ja eben das Ausbauen... Wenn das nicht funktioniert oder man zwei Schritte zurück macht, dann hat man ein gewaltiges Problem. Das kann man nur, wenn man Rücklagen hat.
Aber zu viel Angst muss man ihm auch nicht machen. Von 2.500 EUR Rohertrag kann man leben. Wenn man nicht gerade heftige Kosten hat. Und diesen typischen Knall mit dem Finanzamt kann man ordentlich verhindern, wenn man die Steuern nicht ausgibt sondern zurück legt . Was wenige machen.
Nee, Angst soll man nicht haben und will ich auch keine machen. Es gibt halt nur genug die das Ganze blauäugig anfangen und nach 18 Monaten pleite und HarzIV-Empfänger sind. Kenne ich leider, auch von meinen damaligen Mitschülern in der Ausbildung. Die sind direkt in die Selbständigkeit. Gut gestartet, tief gefallen. Problem war, die hatten alle Einnahmen direkt wieder in die Firma investiert (nicht versoffen). Nur dann kam das FA und dem kann man schlecht nen Drucker oder Kopierer hinstellen und damit bezahlen. Und ja, zurücklegt. Das meine ich ja. Ein guter Wert ist da normalerweise 25-30%. Nur von "so wenige Einnahmen" noch 25% beiseite legen ist halt schwer, vor allem an Anfang.

Wie gesagt, nicht falsch verstehen. Als Ausbau reicht das vollkommen aus. Nur es sollte halt noch was in der Rückhand sein. Einfach zu sagen: "Ok, hat nicht funktioniert, suche mir halt wieder einen normalen Job" geht ja nicht so einfach - und die Kosten laufen weiter. Du schreibst es ja selbst. Gut, das mit der Schätzung ist Mist, aber Du hattest Rücklagen und die Bank. Ohne festen Job springt keine Bank ein. Ohne Rücklagen geht dann auch nichts. Dann können die Eltern oder Verwandten einspringen. Und es müssen ja nicht gleich so hohe Summen sein. Mal 1.000,- Eur die nicht geplant waren reichen da ja schon.

Ich für meinen Fall gebe in letzter Zeit auch meine kompletten Einnahmen aus. Lege davon also auch nichts zurück. Aber alle Einnahmen der ersten 3 Jahre habe ich noch, und davon könnte ich jetzt durchaus 1,5 Jahre überleben :-) Wobei ich da aber auch sicherlich etwas anders bin als andere und auch "geizig". Stand vor 15 Jahren ja selbst schon mal vor dem finanziellen Bankrott. Das war zwar ein anderer Grund, aber so schnell kann es eben gehen. Waren keine 8 Wochen. Kredite hab ich seit dem nicht mehr, werde ich auch nie wieder haben. Hab noch nicht mal einen Dispo. Was ich nicht bar zahlen kann brauche ich nicht - das ist meine Einstellung - und so soll es auch bleiben.

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