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von Bodo99 » 17.08.2011, 08:33
Also ersteinmal ich mag Indien sehr. Es ist zwar völlig anders, sozusagen einmal auf den Kofp gestellt, als Europa und im Besonderen Deutschland, aber das macht wohl gerade den Reiz aus. Jedoch wollte mich sogut wie jeder (95%) der Inder bescheissen, als ich meine 2monatige Tour durch Indien gemacht habe. Nicht aus böser Absicht, wie ich denke, sondern ich glaube, dass ist deren Geschäftsmentalität. Nicht umsonst ist es in Indien normal das Rückgeld nachzuzählen oder in einer Bank das Geld vor den Augen aller nochmal nachzuzählen. In Deutschland gilt das schon fast als unhöflich. Ich finde die indischen Geschäftsleute sehen die Welt eben als Bazar. Da wird gefeilscht und geschwindelt, dass die Balken biegen. Die indischen Kunden wissen, was stimmt, da sie ihr Leben lang damit aufgewachsen sind und Beschiss von Wahrheit gut trennen können. Aber als Deutscher hast du es da schwer. Ein Frage, wie: "Wieviel kostet das?" gibt nicht den den wirklichen Preis an, sondern den Maximalpreis, den der Händler sich wünscht. Deswegen in Indien, immer nur die Hälfte von dem "Wieviel kostet das?" zahlen.
Außerdem denken viele Inder, die Europäer sind goldene Schweine, die man nur so ausnehmen braucht. Die haben es ja, sozusagen. Viele denken, bei uns ist jeder Millionär. Deswegen werden die Preise nochmal zusätzlich erhöht. Selbst der Staat denkt teilweise so. 50 Euro für ein Touristenvisum (gehts noch?). Nun gut, man will ja nach Indien, kannste nix machen. Jedes Museum in Indien teilt die Eintrittspreise nach Ausländer und Inder. In Mysore kostet der Eintritt für ein Mararatscha Palast 10 Euro (normale deutsche Preise also) für Ausländer. Inder zahlen 30 cent. Ansich ist 10 Euro ja ok, aber wenn man das ins Verhältnis setzt zu den sonstigen Preisen dort, ist das blanker Wucher. 2 Klassen-Gesellschaft sozusagen. Außerdem ist es anmaßend und frech. Haste in Deutschland schonmal ein Museum gesehen, wo Schweizer 100 Euro Eintritt zaheln müssen und Deutsche nur 10 Euro?
Ich selbst habe auch schon überlegt, Programmieraufgaben nach Indien auszulagern. Aber mittlerweile denke ich, dass ich den höheren Preis in Deutschland in Ordnung finde, wenn mein Auftrag genau so wird, wie ich das will und wann ich es will. Anders gefragt: welchem Auto traust du mehr Qualität zu? Einem BMW oder einer TuckTuck Rickshaw? Ich glaube die Inder bekommen alles hin, aber ob es denn auch den Qualitätsstandarts enspricht, stelle ich mal dahin. Was ist wenn du nach einem Jahr nochmal den Code erklärt haben willst oder eine Verbesserung haben willst, also Service. Gibts die indische Firma dann noch? Melden die sich noch? Kannst ja nicht einfach vorbeischauen im Büro. Ich würde das nur nach Indien auslagern, wenn ich wirklich eine Top Firma kennen würde, die z.B. ein Kollege empfehlen kann.