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Search Engine Strategies Conference München (Report)

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Webby
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Beitrag von Webby » 27.11.2003, 09:35

Übersetung von Daniel_M (danke)

Es war das erste Mal, dass ich bei der „Search Engine Strategies Conference“, die letzen Monat im Arabella Sheraton Hotel stattfand, teilnahm. Ich hatte sogar die Ehre, als Redner auftreten zu dürfen. In Anbetracht der Tatsache, dass Deutschland in Sachen Suchmaschinenmarketing den englisch sprechenden Ländern um Weiten hinterher hinkt, war sie doch sehr gut besucht. Es waren auch einige Vertreter führender deutscher Unternehmen anwesend.

Ich verpasste leider Danny Sullivans Eröffnungsrede, da ich nach meiner 5-stündigen Anreise aus Hannover erst um 10.30 in München ankam. Bei meiner Ankunft traf ich den Organisator (Mathew Finlay). Dann war der erste Vortrag auch schon vorbei (derjenige, der meiner Rede sowie einer Pause voranging).

Nun ein kurzer Bericht meiner Eindrücke:

Der erste Vortrag, den ich besuchte, war der von Shari Thurow (Grantasticdesigns.com) zum Thema suchmaschinenfreundliches Design. Er war sehr professionell gestaltet mit vielen Beispielen suchmaschinenfreundlichen Designs. Ich gestehe, nicht in jedem Punkt mit Shari überein zu stimmen. Einer davon ist seine Behauptung, Keywords im Domains Namen hätten keinen Einfluss auf das Ranking. Den haben sie nämlich schon, jedoch nicht in der Weise wie die meisten Menschen denken – nämlich dass in Google Webseiten mit dem Keyword in der Domain automatisch besser platziert werden. Keywords im Domainnamen HABEN einen Einfluss auf das Ranking, nämlich dann wenn andere Seiten die direkte URL als Linktext verwenden. Linktexte haben sehr großen Einfluss; werden Sie mit Ihrer Domain als Linktext verlinkt (die das Keyword beinhaltet), erhalten Sie ein zusätzliches Plus im Ranking. Eine andere Behauptung Sharis brachte mich auch sehr zum Staunen: nicht nur der Ankertext (anchor text) sei wichtig für das Ranking, sondern auch der unmittelbar diesen umgebenden Text. Ich weiß leider nichts Gegenteiliges, jedoch bezweifle ich, dass es im Vergleich zu der normalen Gewichtung, die Keywords im Bodytext erhalten, ein zusätzliches Plus im Ranking geben soll, wenn man um Linktexte herum Keywords platziert. Auf jeden Fall ist es wert es auszuprobieren.
Shari hat die Keyword Prominenz (wie man keywordreichen Text an den Anfang der Seite bekommt) sehr schön erklärt. Beispiele wären Hyperlinks, die an verschiedenen Stellen innerhalb einer FAQ Seite verweisen, anstatt diese einfach nur aneinander zu reihen. Über Sitemaps, Wortverzeichnisse und Footer Links werde ich selbst noch schreiben. Da stimmte ich mit ihr vollkommen überein.

Danach gab es Mittagessen. Dieses verließen Stefan Fischerländer und ich früher, um uns für unsere Vorträge zum Thema Keyword Recherche vorzubereiten. Es gab jedoch technische Probleme, so dass wir nicht online gehen konnten. Während der Techniker gerufen wurde, unterhielt der Moderator Tim Cole das Publikum. Unser Termin für den Vortrag kam also und immer noch kein Internet verfügbar. Stefan begann mit seinem Vortrag, da er kein Internet dafür benötigte, wurden Laptops ausgeteilt, so dass er mit einer 10 minütigen Verspätung mit seinem Vortrag begann. Der Techniker versuchte derweil den Zugang zum Internet wieder zum Laufen zu bringen – für meinen Vortrag wichtig (letztendlich wurde das Problem durch einen einfachen Neustart gelöst). Stefan konzentrierte sich in seinem Vortrag darauf, wie man die richtigen Keywords recherchiert und wie diese letztendlich einen großen Unterschied ausmachen. Nach 25 Minuten war ich an der Reihe. Wir tauschten die Laptops und ich legte los. Deutsch ist ja bekannter maßen nicht meine Muttersprache und es war auch mein erster öffentlicher Fachvortrag und sogar mein erster Vortrag in Deutsch überhaupt. Aufgrund meiner Aufregung hatte ich einige grammatikalische Stolperer, jedoch wurde ich mit der zeit zunehmend sicherer – ja es fing sogar an, mir Spaß zu machen. Ich referierte über die 5 verschiedenen Methoden des Brainstorming zur Keyword Recherche...


1. Online Tools
2. Seiten der Wettbewerber
3. Log Dateien
4. Freunde und Kollegen
5. seiteninterne Suchfunktionen und Logging.


Ich zeigte dem Publikum, einige der online verfügbaren Programme für die Keyword Recherche. Die meisten meiner Zuhörer kannten beispielsweise die Overture Recherche, so dass ich nicht allzu lange Zeit mit den kostenlosen Recherche Programmen verbrachte. Danach zeigte ich auf, wie man eine ideales Vorkommen der Keywords erreicht. An diesem Punkt hoffte ich auf Interaktion mit dem Publikum, so dass ich nach URLs der Zuhörer fragte, um diese mit meine Programm TopWord (https://www.abakus-internet-marketing.d ... pword.html) zu überprüfen. Das Programm analysiert eine Webseite und gibt das Vorkommen von Keywords und Keyword Phrasen, aufgeteilt nach 1, 2 und 3 Wort-Phrasen. Vier der Personen, die ihre URL zu Testzwecken nannten, wünschten sich danach dies lieber nicht getan zu haben. So waren einige der Top 2 Wort-Phrasen „über uns“, „Firmenname“, „klick hier“ usw. Dies öffnete die Augen einiger Anwesenden und begründete auch deren schlechte Platzierungen. Ihre Keywords waren einfach nicht auf der Seite enthalten. Alles in allem lief der Vortrag glatt und ich bin mir sicher, dass die Anwesenden viel daraus gelernt haben. Allerdings wünsche ich mir für das nächste Mal, mehr als eine Nacht für die Vorbereitung zu haben – es ist schon schwer genug dies in seiner eigenen Sprache zu tun, geschweige denn in einer Fremdsprache.

Nach meinem Vortrag verbrachte ich viel Zeit damit, mich mit Leuten zu unterhalten, die einen Stand unterhielten sowie mit dem „Kontakte-Knüpfen“.

Am nächsten Tag fanden einige Vorträge statt, die ich echt nicht gern verpasst hätte. Der ein, den jeder besuchen wollte, war „Meet the Crawlers“ – mit einem echten Google Software Entwickler, der eine Präsentation des Google Crawlers gab. Begleitet wurde er von Inktomi und Lycos. Es gab auch einen Vortrag über dynamische Webseiten. Diesen besuchte ich aus großem persönlichem Interesse.

Der Vortrag über dynamische Webseiten war sehr gut präsentiert. Obzwar ich selbst nichts neues lernte, bin ich mir sicher dass dies viele der anderen Besucher taten. Der Vortrag deckte die verschiedenen Möglichkeiten dynamischer Seiten ab(Template und Datei-basiert) sowie mögliche Lösungen für das Problem der Sonderzeichen in der URL. Es wurde besprochen, wie man Probleme umgeht, wie z.B. das Archivieren von Seiten im HTML Format, mod_rewrite, Sitemaps zur Indexierung sowie ISAPI Filter für Windows Server. Leider gab es keine Beispiele zu mod_rewrite oder der ISAPI Filter. Es wurde viel besprochen, wie man mit den genannten Methoden das meiste aus dynamischen Seiten macht.

Der nächste Vortrag, den ich besuchte, war „Meet the Crawlers“. Er begann damit, dass der Inktomi Vertreter darüber berichtete, wie eine unabhängige Studie herausfand, dass deren Suchergebnisse von Usern relevanter eingestuft wurden als der anderer Suchmaschinen, Google mit eingeschlossen. Dass Gesicht des Google Entwicklers wirklich einen Blick wert, als die Folie aufgelegt wurde, nach der Inktomi den Top Platz belegte. Anschließend verbrachte die Inktomi Vertretung mit der Erklärung der Crawling Routine (es werden beinahe 10 Tage für den gesamten Index benötigt) und es gab auch weitere Gespräche zum Thema „pay per inclusion“. Jedoch nichts besonderes tiefgründiges. Danach war die Lycos Vertretung an der Reihe, doch auch hier nichts besonderes berauschendes – alles schon gehört. Es wurde jedoch angemerkt, dass das Erstellungsdatum der Datei einen Faktor im Algorithmus von Fireball darstelle. Allerdings wussten das schon die meisten SEOs. Dann kam endlich der Mann, den jeder hören wollte.

Der Software Entwickler von Google – Michael Schmitt – war ein junger Mann, der als erstes die Vermutung Inktomis widerlegte, Googles Ergebnisse seien nicht so relevant wie deren Ergebnisse. Leider beschloss der Moderator – ein Professor, dessen Name mir nicht mehr einfallen will – seine Rede zu unterbrechen, um auch noch einige Dinge direkt von Beginn an zu sagen. Leider war das was er dann sagte, nichts wirklich wertvolles, so dass er dadurch nur Schmitts Zeit stahl. Dieser sagte kurz etwas zur Geschichte von Google und kam dann zur Sache: wie Google crawlt. Es gibt eine 3stufige Indexierung bei Google, Main, Fresh und News. Bei News wird so gut wie nonstop gecrawlt, bei Main einmal oder mehrmals die Woche und bei Fresh an jedem anderen Tag. Obwohl er das gefragt wurde, konnte er nichts dazu sagen, wie eine Webseite von einem Main Crawl zu einem Fresh Crawl kommt. Logischerweise vermutet man allerdings hinter Fresh Seiten „Experten“ Seiten – hoher Pagerank sowie regelmäßig wechselnde, umfangreiche Inhalte. Verständlicherweise ließ sich Herr Schmitt nicht dazu überreden, irgendetwas wirklich Neues über den Suchalgorithmus preiszugeben. Er bestätigte allerdings einige sehr interessante und oft diskutierte und vermutete Themen. So fließen definitiv folgende Dinge in Googles Suchalgorithmus ein:

Linktexte
Größe des Textes
Abstand von Keywords untereinander
Keyword Density



Interessant war dabei besonders der Punkt Größe des Textes. Heißt das, eine große Schrift wird beispielsweise wie ein H1 Tag gewertet? Oder wollte einfach nur, dass man sich nicht zu sehr auf Head Tags verlässt? Nicht wirklich bahnbrechendes, es ist allerdings ein gutes Gefühl, bisher richtig zu optimiert zu haben. Es gibt allerdings laut seiner Aussage etwa weitere 100 Faktoren, die in den Algorithmus mit einfließen.

Eine weitere interessante Bestätigung zum Thema dynamische Seiten: Herr Schmitt bestätigte, Google indexiere dynamische Seite mit bis zu 2 Parametern. Mit mehr hat Google jedoch Probleme.

Auch das Thema Spam kann unvermeidlich auf. Herr Schmitt gab kleinlaut zu, die deutschen Suchergebnisse wiesen mehr Spam aus als die englischensprachige Suche. Offensichtlich hat sich Google nur auf die Bekämpfung von Spam bei der englischsprachigen Suche konzentriert, so dass nur wenig für Google.de gemacht wurde. Er stimmte zu, dass es jetzt ein Problem gibt und erkannte an, dass aufgrund von Googles Versagen, Spam in die Tonne zu treten, immer mehr Hobby SEOs die Suchergebnisse in den verschiedensten Formen zuspammen, denn schließlich scheint es ja wunderbar zu funktionieren. Ein Grund dafür, dass die deutschen Suchergebnisse so viel schlechter sind als andere, ist die Tatsache, dass auf webmasterworld Googleguy regelmäßig als Wegweiser um Spammer davon abzuhalten agiert. Auch wenn er einen Grund genannt hat, so denke ich doch dass – wie er auch zugab – den deutschen Suchergebnissen nicht genug Beachtung geschenkt wurde. Das meiste an Tests, Untersuchungen und Aufmerksamkeit erlangte Google.com sowie die englischsprachigen Googles. Ich fand es sehr mutig von ihm, sich da oben hinzustellen und die Probleme offen zuzugeben. Was konnte er jedoch auch anderes tun? Offensichtlich wird es bald Änderungen in den Filtern geben. Das Problem dabei ist, dass das schon viele brave SEOs zu hören bekommen haben, sich aber tatsächlich nichts getan hat.

Als Herr Schmitt gefragt wurde, ob SEOs für Google ein Problem darstellen, antwortete er, dass SEOs, die ihren Kunden aufzeigen, wie sie eine Seite suchmaschinenfreundlicher gestalten können, nützlich wären. Das Problem sei jedoch, wenn sich diese SEOs nicht an die Richtlinien hielten und hunderter inhaltsarmer Doorway Seiten produzieren mit Weiterleitungen etc. Das zu hören tat gut.

Nach diesem Vortrag waren die Portale/Verzeichnisse an der Reihe. Daran hatte ich kein großes Interesse, so dass ich den Raum verließ und mich unters die restlichen Besucher mischte und eine lange Kaffeepause genoss. Mein Trag endete mit dem Besuch eines letzten Vortrages: es war eine Art Webseiten Klinik, wo Interessenten ihre Webseite fachlich kritisieren lassen konnten. Ich schaute mir diesen Vortrag an, in der Hoffnung etwas Neues zu erfahren – dies tat ich leider nicht, doch waren die Kritiken der Fachgruppe sehr treffend. Dann war es auch an der Zeit, mich von denen zu verabschieden, die ich traf. Um 18:00 nahm ich den Zug zurück nach Hannover.
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