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Google von innen

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danielr
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Beitrag von danielr » 01.12.2003, 10:14

hi ihr!
bin nun aus kurzurlaub zurück und reiche gleich mal news nach:
(ich finde den artikel sehr interessant, weil es etwas das "innere" unternehmenschaos mit dem anstehenden börsengang beleuchtet)

"...
Ein Geschäftspartner Googles, ein CEO, der mit der Suchmaschine einen Vertrag schließen möchte, liefert dafür ein Beispiel. Er beschreibt seine Meetings mit Mitarbeitern Googles als "dilberteskes" Erlebnis: "Typischerweise erscheint die Hälfte der Teilnehmer 20 Minuten zu spät, so dass man seine Präsentation wiederholen muss. Ein anderer Teil verschwindet 10 Minuten vor Ende des Treffens. Die meiste Zeit schenkt Dir aber ohnehin niemand Beachtung. Sie schicken vielmehr Botschaften auf ihren BlackBerrys und Danger Hiptops (T-Mobile Sidekick) hin und her".

Problematisch scheint dabei für Außenstehende auch die Einschätzung, wer nun in bestimmten Fragen Entscheidungen zu treffen hat und wer nicht. Eine Struktur etwa in Form einer Hierachie oder einer Matrix scheint schwer erkennbar, denn Brin und Page sind wohl Weltmeister in Sachen "Hiring" (Einstellung). Aber die meisten "Neuen" erhalten einfach den Titel "Projekt Manager". Einen Rückschluss auf den Verantwortungsbereich lässt das kaum zu.

Das Thema "Einstellungen" und "Einstellungsgespräche" scheint dabei eine enorm große Rolle zu spielen. Schmidt lobt Brin und Page für ihre Disziplin bei dieser Aufgabe ausdrücklich: "Das Ergebnis ist eine Firma, in der weniger Leute eine Menge mehr tun können".

Und Google stellt weiter ein, was dazu führt, dass Neueinstellungen laut ihrer Stellenbeschreibung 20 Prozent ihrer Zeit mit Bewerber-Interviews verbringen müssen. Weitere 20 Prozent sollen sie für eigene Projekte aufbringen.

Ein gewisses kreatives Chaos und eine Abneigung gegenüber Bürokratie scheinen also Google grundlegend zu kennzeichnen. Doch wie Vogelstein es beschreibt, ist das nicht jedermanns Sache. Vor allem, wenn es um die Finanzen geht, scheinen einige Google geradezu als Tollhaus wahrzunehmen. Und in diesem Punkt gelingt es wohl wohl auch nur schwer, "Erwachsene zu importieren".

Mindestens drei Top-Manager haben es demnach in der Vergangenheit abgelehnt, die Rolle des CFO bei Google zu übernehmen. Sun Mitbegründer Bill Joy und der ehemalige Sun Chef-Techniker Mike Clary haben die Situation ausgelotet und auf den Job verzichtet. In Gesprächen sollen sie geäußert haben, die Situation bei Google sei außer Kontrolle.

Vor diesem Hintergrund drängt sich die Frage auf, wie ein solches Unternehmen den für das Frühjahr 2004 erwarteten Börsengang überstehen wird. Eines scheint klar: Google wird bei diesem IPO eine ungeheure Menge Geld erhalten. Doch Geld alleine löst noch nicht die anstehenden Probleme.

Ein Problem wird es beispielsweise sein, dass Microsoft vermutlich ab 2006 (Longhorn-Einführung) seine eigene - noch nicht entwickelte/gekaufte - Suchmaschine mit dem Betriebssystem koppeln wird. Das bedeutet beispielsweise auch, dass die Daten der Anwender für sie durchsuchbar gemacht werden.

Für Brin ist das kein Schreckens-Szenario, für ihn bedeuten Entscheidungen dieser Art lediglich, dass den Anwendern Handschellen angelegt werden. Seiner Meinung nach sollte und wird das Unternehmen gewinnen, das die bessere Technologie liefert.

Aus dieser Sicht kann Google bisher eindeutig als Gewinner gelten. Die Frage ist, ob das auch nach dem Börsengang so bleibt..." *g*


Quelle:
https://www.fortune.com/fortune/technol ... /0,15114,5 48765-3,00.html