Petition:Überprüfung der GEMA

Beitrag von **Pompom** » 01.07.2009, 15:26

Du bezahlst GEMA, unabhängig davon, ob die Künstler Mitglied sind oder nicht.
Genauso zahlst du GEMA, wenn Du dich in ein Hotel in D einmietest - ist blos schon im Zimmerpreis aufgeschlagen.

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Beitrag von **mgutt** » 01.07.2009, 15:30

Sorry, aber wir haben ein freies Vertragsrecht. Die GEMA könnte auch einfach gar nichts auszahlen. Wenn das Mitglied das unterschreibt, ist das Mitglied doch selber schuld.

Klar zahle ich GEMA, wenn ich Musik kaufe, aber wenn ich das richtig verstanden habe nur dann, wenn der Künstler GEMA-Mitglied ist. Und wenn der Künstler vom CD-Verkauf nur 1% abbekommt, ist das doch sein Problem. Selber Arsch hochheben und einen unabhängigen Handel vorantreiben.

Wenn nur wenige Große von diesem System profitieren, haben doch die vielen Kleinen die Macht. Warum sind die so dumm und unternehmen dann nichts. Vielleicht weil doch mehr davon profitieren, also bekannt ist?

Es wäre doch kein Problem selber eine GEMA zu gründen. Auf Grund der aktuellen Technologie, könnte man sogar eine automatisierte Liedererkennung realisieren, die Lieder auf Veranstaltungen in Echzeit abrechnet bzw. es wäre problemlos möglich eine Signatur in den Songs zu verstecken. Die Zeiten von handschriftlichen Formularen sind doch nun wirklich vorbei. Und genau dieser Teil verursacht die größten Kosten in diesem ABM Konstrukt.

Abschaffen, neu aufbauen. Das sollte die Devise sein, aber gegen freies Vertragsrecht zu kämpfen, ist doch wirklich Unsinn.

In meinen Augen sieht die GEMA der Zukunft aus wie eine MP3 Seite, wo man sich fröhlich die Lieder zusammenklicken kann, die auf der VA gespielt werden sollen bzw. gespielt wurden und dahinter ist dann der Schlüssel pro Zuhörer, über den abgerechnet wird. Das Geld fließt an das Portal und von da direkt an den Künstler. Dafür braucht es keinen großen Aufwand und 5% Provision für das Portal wären denke ich schon zu viel. Auch Radios sind so technisiert, dass man genau weiß welches Lied gespielt wurde. Die könnten also ihre Playlists per Schnittstelle einfach an das Portal senden und bekommen monatlich ne Rechnung zugesendet.

Bei Einzelhandelsgeschäften oder Telefonschleifen würde ich nach dem Radiosender fragen und der Anzahl der Zuhörer pro Monat. Die gespielten Songs sind ja bereits vom Sender bekannt. Also kann auch hier problemlos umgelegt werden.

Der Rest geht nach Verkauf, ist also direkt ermittelbar.

Lass mal ne GEMA gründen... hört sich für mich nach einer Organisation mit Lizenz zum Geld drucken an... wer macht mit

Beitrag von **Lord Lommel** » 01.07.2009, 15:41

Pompom hat geschrieben:Du bezahlst GEMA, unabhängig davon, ob die Künstler Mitglied sind oder nicht.

Aber nicht im Osten !

Ich veranstalte hier schon seit Jahren sporadisch Konzerte. Immer kriegt die Gema ne Liste, immer geht die Gema leer aus. Es darf halt nur nicht ein einziges gecovertes Stück dabei sein.

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Beitrag von **Pompom** » 01.07.2009, 15:44

Lord,

die Gema wird schon an Hand Saalgröße und Eintrittspreis berechnet.

https://www.gema.de/index.php?eID=downl ... e&file=322

und auch im Osten bezahlt, ausser du befindest dich zu weit östlich hinter der Oder, da gibt es paar Probleme mit dem Eintreiben der Gebühren, aber das kriegen sie sicher auch noch hin. Dank EU oder sowas...

Beitrag von **Anonymous** » 01.07.2009, 16:00

mgutt hat geschrieben: Es wäre doch kein Problem selber eine GEMA zu gründen.

Naja... da bist du nicht der erste der auf eine solche Idee kommt... nur bisher hat das Patentamt, frag mich nicht warum dies dafür zuständig ist, jegliche Gründung einer weiteren Verwertungsgesellschaft für den Musikbereich, ähnlich wie die GEMA, verhindert...

mgutt hat geschrieben:Abschaffen, neu aufbauen. Das sollte die Devise sein, aber gegen freies Vertragsrecht zu kämpfen, ist doch wirklich Unsinn.

Du musst bedenken das die GEMA ein Monopol hat, und sich daran auch wohl nix ändern wird, und da kann man dann nicht von freiem Vertragsrecht reden, da gehts dann "friss oder stirb"....

Beitrag von **Lord Lommel** » 01.07.2009, 16:18

@netter worker:
Ich glaube, die GEMA ist staatlich monopolisiert.

@pompom:
Ich weiß wie die Gema berechnet wird. Deren Informationspolitik ist auch nicht grade transparent. Sie unterschlagen gern mal Informationenm, wenn ihnen das Herausgeben Geld kosten würde. Auf alle Fälle gibt folgendes: Wenn du nur Gema-freie Werke aufführst, bezahlst du nichts (mußt es aber nachweisen, das ist klar). Sobald ein geschütztes Werk dabei ist, trifft dich der volle Satz.

Beitrag von **Anonymous** » 01.07.2009, 16:21

Lord Lommel hat geschrieben:@netter worker:
Ich glaube, die GEMA ist staatlich monopolisiert.

https://www.heise.de/tp/r4/artikel/7/7586/1.html

Theoretisch ist das Monopol der GEMA als Verwertungsgesellschaft für musikalische Urheberrechte nicht festgeschrieben, das für die Genehmigung zuständige deutsche Patentamt untersagte jedoch bisher alle Anträge auf Gründung einer GEMA-Konkurrenz.

Beitrag von **Lord Lommel** » 01.07.2009, 16:24

DAS ist jetzt wirklich mal interessant.

Beitrag von **Anonymous** » 01.07.2009, 18:21

Lord Lommel hat geschrieben:DAS ist jetzt wirklich mal interessant.

wieso findest du das so interessant? Macht doch im Grunde keinen Unterschied ob es nun praktisch ein Monopol gibt oder eben theoretisch auch eine "GEMA 2.0" gegründet werden könnte?

Beitrag von **mgutt** » 01.07.2009, 18:31

Ich finde das auch interessant. Das begründet eher eine Petition zur Abschaffung der GEMA bzw. der Monopolstellung.

Darum geht es ja auch im Grunde. Das die GEMA unfair abrechnet, kann ja ihr überlassen sein. Schlimm ist eben, dass man keine Alternative aufbauen kann.

Beitrag von **Anonymous** » 01.07.2009, 18:40

mgutt hat geschrieben:Schlimm ist eben, dass man keine Alternative aufbauen kann.

naja... wenn es Alternativorginisationen geben würde, würde das für Konzertveranstalter bedeuten das sie zukünftig nicht nur der gema alles melden müssten, sondern auch der Alternativorganisation(en) und auch dort einen Teil der Eintrittsgelder abführen müsste, sobald auch nur 1 Titel durch die jeweilige Organisation vertreten wird...

so wäre den Künstlern und Veranstaltern nicht wirklich geholfen... Alternativorganisationen würde doch nur bedeuten das noch mehr Verwaltungsheinis sich ihre Taschen füllen...

so finde ich es erstmal wichtiger das Konzept der Gema zu untersuchen und dort den Filz mal zu entfernen...

Beitrag von **Lord Lommel** » 01.07.2009, 19:51

Bei den Amis gibt es zwei konkurrierende Gesellschaften. Zuerst hatte die ASCAP ein Monopol, da aber eine deutliche Preiserhöhung des ASCAP viel Unmut verbreitete, sind viele in die BMI, wodurch die ASCAP das Monopol verlor. In DEutschland gibts aber doch schon Konkurrenz im Gegensatz zum Heise-Artikel:

https://www.komponistenverband.de/content/view/224/67/

Beitrag von **Anonymous** » 01.07.2009, 20:10

Lord Lommel hat geschrieben:Bei den Amis gibt es zwei konkurrierende Gesellschaften. Zuerst hatte die ASCAP ein Monopol, da aber eine deutliche Preiserhöhung des ASCAP viel Unmut verbreitete, sind viele in die BMI, wodurch die ASCAP das Monopol verlor. In DEutschland gibts aber doch schon Konkurrenz im Gegensatz zum Heise-Artikel:

https://www.komponistenverband.de/content/view/224/67/

naja... war einersatz ja wohl nicht eine interessengemeinschaft von Rechteinhabern, sondern eher von Verwertern.... und wenn ich sehe das deren Website, die u.a. auch beim Patentamt mit aufgeführt wird, schon jermand anderen gehört... naja, da würde ich ja fast sagen, das es mal Konkurrenz gab...

Beitrag von **seonewbie** » 01.07.2009, 20:49

Hallo,
also ich komme ja aus dem Biz ...
da sollten sich die "Mucker" und "Gesichtsverleiher" erstmal schön selber
den Arsch hoch bekommen. Es geht um denen ihre Brötchen nicht um unsere.
Sympatie habe ich für die Überprüfung aber da gäbe es auch wichtigere
z.b. die Schufa. Obwohl heute kaum noch ein Selbstständiger einen
Überziehungskredit eingeräumt bekommt ist die Schufa Klausel in den
Anträgen auf Konten Fest drin (man kann kein Kreuz setzen) Man muß
sie wirklich Durchstreichen ... so wird der Verbraucher getäuscht und eine
Notwendigkeit vorgegaukelt ... Daten gesammelt die total unnötig erhoben
werden da ja kein Kredit beansprucht wird ... so etwas finde ich weit schlimmer.

Gruß

Micha

Beitrag von **mgutt** » 01.07.2009, 20:56

Nur weil Du heute keinen Kredit brauchst / bekommst, heißt das ja nichts für die Zukunft. Über die Schufa könnte man noch lange diskutieren, aber die sind nun mal nicht Thema hier.