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Recap: Up-Date-Konferenz 2016 – Denn nicht nur Programme brauchen Updates

Uns, Melanie Beck und Anna Pianka, erwartete ein vollgepacktes Programm auf der #udk16: 25 Vorträge und 4 Workshops zum Thema Online Marketing, verteilt auf zwei Etagen. Viele interessante Speaker, viele Eindrücke und Ideen. Da fiel die Entscheidung nicht immer leicht, welchen Vortrag man besuchen sollte.

Um alles in den gesteckten Zeitrahmen zu bekommen, gab es wenige Pausen und wenig Zeit, um die Räumlichkeiten zwischen den Vorträgen zu wechseln. Aber mal eine Pause machen lohnte sich: Das Catering war zu allen Zeiten super!

Zukunft und Trends der Online Marketing Branche

Prof. Dr. Manfred Leisenberg machte den Anfang und zeigte in seiner Keynote Trends auf, die sich wahrscheinlich in Zukunft durchsetzen werden. An dieser Stelle vielen Dank für die Erwähnung von ABAKUS in Bezug auf die nach wie vor wichtige Disziplin der Suchmaschinenoptimierung.

Folgende Trends der Onlinewelt werden zukünftig an weiterer Bedeutung gewinnen:

Moderne Outfitmarke BRAX – Von wegen nur Hosen für ältere Leute

Im darauf folgenden Vortrag „Der Köder muss dem Fisch schmecken“ erläuterte Marc Freyberg von BRAX, in welchem Wandel sich das Mode-Unternehmen befindet und wie es mit einem 360-Grad-Marketing seine Kunden und Zielgruppen zwischen 35 und 59 Jahre erreicht.

Zum Marketing bei BRAX gehören beispielsweise immer noch die Beilagen in Tageszeitungen ebenso wie jetzt neue, große Screens in den Verkaufsgeschäften. Auch die Nutzung von Online-Kanälen, Influencer- und Newsletter-Marketing sind Bestandteil der BRAX-Werbestrategie. Von allem etwas eben, 360 Grad.

Doch egal ob online oder offline, das Ziel ist: Die Botschaft muss ankommen.

Content Design – Erfolg durch die ganzheitliche Konzeption von Content

Besonders interessant für uns war der Vortrag „Content Design“ von Robert Weller. Durch die aktuelle Überproduktion an Inhalten muss guter Content heute mehr leisten. Die Gestaltung der Inhalte auf der Internetseite soll Aufmerksamkeit an den richtigen Stellen erzeugen. Das positive Nutzererlebnis anhand der optimierten Gestaltung der Inhalte steht im Vordergrund, um letztendlich Conversions zu generieren.

Die klassischen, angewendeten Gestaltungsgesetze beeinflussen das Verhalten der Betrachter nachweislich. Unser Gehirn ist zu 50% darauf ausgerichtet, visuelle Reize zu verarbeiten, woraus sich logischerweise erschließt, dass Bilder und Videos das Erfassen von Inhalten für den Menschen erleichtern. Diese Erkenntnis gilt es sich zu Nutze zu machen, um die Blickrichtung des Konsumenten geschickt zu lenken.

Das Wecken von echtem Interesse beim Leser ist die Herausforderung, der man sich jetzt zu stellen hat. Weiter soll der bereitgestellte Inhalt den Leser durch gezielte Gestaltung zu einer festgelegten Handlung animieren. Die künstliche Verknappung kann dabei als zusätzliches Mittel genutzt werden.

Wir brauchen nicht mehr Content, sondern mehr Content, der etwas bewirkt. Content ist dann nützlich, wenn er auch Sympathien weckt.

Gutes Brand Building bleibt in Erinnerung. Emotionen werden von vielen unterschätzt.

Haftungsfalle Social Media

In der 2. Etage ging es für uns weiter zu dem Vortrag der Anwaltskanzlei Römermann. Dort wurde unter anderem auf die Wichtigkeit der Impressumspflicht in den sozialen Netzwerken hingewiesen. Das Impressum soll generell mit 2 Klicks erreichbar sein. Außerdem sollten Unternehmen ihren Social Media Managern Leitlinien für das Social Web an die Hand geben.

Content-Marketing mit Methode: Das Content-Marketing Rad Framework

Ulf-Hendrik Schrader, Geschäftsführer von Aufgesang, hat einen kurzweiligen Vortrag zum Content Marketing Rad Framework gehalten. Dort hat er eine Methode vorgestellt, welche aufzeigt, wie man unter Berücksichtigung verschiedener Aspekte und einer bestimmten Herangehensweise systematisch erfolgversprechendes Content Marketing betreiben kann:

  1. Ermittlung Bedarf
  2. Recherche: Keywords, Themen
  3. Awareness / Bewusstsein (Customer Journey)
  4. Consideration / Prüfung
  5. Decision / Entscheidung (für jede Phase, jedes Ereignis usw. passende Inhalte anbieten)
  6. Generierung von Leads/Sales
  7. Retension / Versorgung (Kundenbindung)

Das Framework erleichtert die Themenfindung für relevante Inhalte.

Als Recherchequellen dienen zum Beispiel Foren, Google Suggest, Google Vorschläge unten in den Suchergebnissen und Produktbewertungen. Der Redaktionsplan wird exakt nach den Rechercheergebnissen erstellt.

Website Performance: Wie Sie den „Pagespeed“-Turbo zünden

Markus Amalaraj von pixelcreation und Florian Dierks von Everscale haben in ihrem Vortrag „Website Performance“ einen interessanten, wenn auch sehr technischen Einblick in die Optimierungsmöglichkeiten zur schnelleren Darstellung von Webseiten gegeben. Es gibt viele Ansätze zur Herangehensweise. Die mobile und die Desktop-Seite sind bei der Optimierung separat zu betrachten.

Suchmaschinenoptimierung für B2B – Tipps und Hinweise

„Verschenktes SEO-Potenzial im B2B“ lautete das Thema des Vortrags von Patrick Klingberg, Geschäftsführer bei artaxo.

Suchmaschinenoptimierung ist ein wichtiger Bestandteil im Onlinemarketing. 80% der Kunden werden über Suchmaschinen generiert.

Das Verhalten von Websitebesuchern muss ausgewertet werden, um mögliche Lücken der Website zu ermitteln. Wo ist die Absprungrate erhöht? Was fehlt dem Besucher eventuell? Was gefällt den Besuchern besonders gut? Nach der Aufdeckung können bedarfsgerechte Inhalte geschaffen werden.

Da sich das Suchverhalten zukünftig komplett ändern wird (Voice Search ist immer mehr im Kommen), sollten Produktbeschreibungen an diese kommende Entwicklung angepasst werden. Inzwischen geht es nicht nur darum, aufzuzählen, welche Funktionen Produkte besitzen, sondern auch, wie sie aussehen und wie sie sich handhaben lassen. Nicht nur über das Produkt, sondern auch um das Produkt herum sollte berichtet werden.

Das Ziel ist, Kunden langfristig zu begeistern.

Neben anderen Hinweisen zur PageSpeed, Websiteanalyse und der Recherche passender Themen, die wir aus unserem SEO-Alltag bereits kannten (die anderen Teilnehmer aber vermutlich nicht), haben die Zuschauer noch die folgende Empfehlung erhalten:

„Hört auf, eure Inhalte gleich komplett preiszugeben. In Häppchen sind sie für euer Content-Marketing viel nützlicher, lasst sie reifen.“

Der emotionale Aspekt und die richtige Ansprache sind bei der Erstellung von Content für Internetseiten wichtig. Letztendlich geht es nicht nur um B2B oder B2C“¦es geht um H2H. Human 2 Human.

Social Media und B2B – Wie passt das zusammen?

Thematisch passend ging es gleich mit Gero Pflüger weiter zu B2B und dem Einsatz von Social Media.

Wussten Sie, dass Deutsche sich im Schnitt täglich 6 1/2 Stunden im Internet aufhalten?

Social Media Netzwerke wie Facebook werden in Deutschland privat genutzt. Die Nutzer möchten nicht mit Angeboten zugeschüttet werden. Daher ist Storytelling für Unternehmen auf Facebook ein wunderbares Mittel, um die Leser in ihrem Privatleben zu erreichen und dabei positiv aufzufallen.

Menschen sind keine Maschinen und interessieren sich für Geschichten aus dem Leben. Das kann zum Beispiel auch ein Einblick in die Arbeit eines Industriemechanikers sein.

Schon fast erschreckend klingt der Fakt aus der Arbeit des Social Media Beraters, dass von 40 Wochenstunden 20 Stunden direkt für den Kunden gearbeitet wird und 20 Stunden dafür aufgewendet werden, um das Social Media Wissen auf dem besten Stand zu halten.

Die wichtige Aufgabe der Betreuung der sozialen Kanäle sollte man auf keinen Fall dem Azubi überlassen. Um Social Media Kanäle entsprechend bedienen zu können, ist Spezialwissen notwendig, welches ein erfahrender Social Media Manager mitbringt und ständig auffrischen muss.

Emotion als Schlüssel für virales Marketing

Der Musikervermittlungsdienst Sofaconcerts hat ´s geschafft! Mit einer Videokampagne sorgte die Agentur innerhalb von 24 Stunden für über eine Million Views auf ihrer Facebookseite. Der Erfolg war erstaunlich. Aus 7.000 Facebook-Fans wurden satte 38.000 Fans und viele Anfragen zur Zusammenarbeit sowie Buchungsaufträge folgten.

Miriam Schütt, eine der beiden Gründerinnen von Sofaconcerts berichtete, wie die Kampagne um das emotionsgeladene Video aufgesetzt wurde. Das Best-Practice-Video aus dem Vortrag kann man sich hier ansehen:

Die in dem Video gezeigte Handlung bietet pure Authentizität, da nicht mit Schauspielern gearbeitet wurde. Gerne haben alle Teilnehmer nach der Überraschungsvorstellung der Veröffentlichung zugestimmt.

Das nächste Video dieser indirekten Marketingstrategie soll bald veröffentlicht werden. Wir sind gespannt!

Nach den hier genannten und weiteren interessanten Vorträgen und Workshops wurde die auf zwei Etagen verteilte Veranstaltung im Cateringbereich der 2. Etage zusammengelegt.

Mit Gin Tonic, Wein, Herry Bier und leckeren Burgern konnte man den Abend bei Live-Musik von Marvin Brooks ausklingen lassen, dem Sänger aus dem Sofaconcerts-Video.

Fazit: Wir finden, die Up-Date Konferenz 2016 war eine gelungene Veranstaltung mit einem Themenmix voller Impulse, besonders für Einsteiger der Marketingbranche.