Ich habe gelegentlich die zentrale E-Mailadresse einer Lokalzeitung zu betreuen und da fluten dann morgens 200 bis 300 Mails rein, der größte Teil Pressemitteilungen. Wenn man dann noch weiß, dass zumindest die Redakteure der Hauptseiten (Politik, Wirtschaft, Kultur...) aus einem Berg von Meldungen, Interviews und Berichten auswählen können, die professionell produziert und glaubwürdig von der Deutschen Presseagentur, dem Deutschen Depeschendienst etc. kommen, kann man sich denken, welche Rollen die Pressemitteilungen spielen: keine.
Der Grund ist einfach: Die journalistischen Mindestanforderungen werden nicht erfüllt. Und es ist absolut keine Zeit, aus einem umständlich formulierten, viel zu langen und letztlich inhaltsleeren Text eine brauchbare Meldung zu machen, wenn man sowieso bereits zuviel Material auf dem Tisch hat, das man einfach in die aktuelle Ausgabe rüberkopieren kann.
Ausnahmen gibt es natürlich, nur leider viel zu selten.
Ulf-Hendrik Schrader von prdienst.de hat auf meiner Seite einmal einen
Artikel zu Online-PR geschrieben, der vielleicht in diesem Zusammenhang von Interesse ist.
Aber mal nebenbei: Solche Seiten wie openPR.de haben mir persönlich zwar noch nie einen Bericht in irgendeinem Medium gebracht, dafür aber echte Besucher, die an dem jeweiligen Thema tatsächlich interessiert waren. Das darf man auch nicht unterschätzen.