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von manori » 29.03.2012, 16:58
Vielleicht liegt ein grundsätzlicher Denkfehler vor. Als Journalist, PR-Mensch und Betreiber eines Presseportals (der also alle drei Seiten kennt) kann ich dir nur sagen, dass es auf die Zielsetzung ankommt. Und die ist zunächst deutlich von der Absenderseite gesteuert.
Was will ein Absender, der bei dir eine PM einstellt? Er will, dass diese möglichst breit gestreut wird. Warum soll er also glücklich sein, wenn sie nur bei dir zu finden ist? Das ist die entscheidende Frage der Absenderseite. Ich würde als PR-Agentur immer einen Dienstleister oder Verteiler bedienen, der die PM möglichst breit streut. Alles andere ist nicht effektiv, es sei denn es sind spezielle kleine Fachverteiler.
Die Empfängerseite freut sich hingegen, wenn bei dir möglichst vieles zu finden ist (ggf. viel, was es an anderen Stellen nicht gibt, was den Widerspruch eines Presseportals ausmacht). Das wirst du zwar durch Masse oder Klasse erreichen können, für diese Zielgruppe musst du aber durch Alleinstellungsmerkmale punkten.
Für das Portal selbst ist es ein Drahtseilakt. DC ist bei Pressemitteilungen selten ein ernstes Problem (jedenfalls, wenn man es richtig macht), zumal genau das Charakter einer PM ist. Aber allein auf Meldungen zu setzen, reicht eben nicht aus. Es muss also nebenher etwas passieren. Das ist es dann, was den Unterschied zumindest gegenüber den 80 % "Ausschließlich-Eingespeistes-veröffentlichenden-Presseportalen" ausmacht.
Ein Presseportal hast du dann, wenn du PM veröffentlichst und Journalisten die Recherchemöglichketi bietest. Ob die das annehmen, ist ja Wurst, der Inhalt zählt. Aber Pressemitteilungen sind nun mal in der Regel nicht nur auf einem Portal veröffentlicht. Wenn du das willst, hast du am Ende vielleicht ein elitäres Portal, das wohl PM enthält, aber mangels Reichweite höchstwahrscheinlich nicht interessant ist.
Wenn du ein SEO-sauberes Prfesseportal willst, hast du am Ende ziemlich sicher kein Presseportal, sondern ein Artikelverzeichnis. Presseportale müssen damit leben, dass sie die Meldungen haben, die andereswo auch zu finden sind. Schick also die bei dir eingestellten Meldungen über alle möglichen Ticker, um Reichweite zu erzeugen und mach dir keine Gedanken um Google, sondern um potenzielle Kunden und ihre Wünsche. Und die sind sicher nicht, dass die Meldung bei dir durch den Flaschenhals im Sande verläuft.