Rechnung, Steuern, Kosten?

Hallo liebes Abakus Forum!

Worum es geht:
Ich bin 18 Jahre alt und Schüler, ich erstelle in meiner Freizeit ab und zu Webdesigns/Visitenkarten und dergleichen für Bekannte/Freunde, "privat" für Taschengeld. Ich möchte das Ganze in Zukunft gern ausweiten. Ein Bekannter sprach mich letzten Monat an, er wolle online Werbung für sein Unternehmen machen, ich habe mich bereiterklärt ihm zu helfen (bzw. das zu übernehmen).

Es geht um eine AdWords Kampagne, Budget erstmal € 250.

Ich habe also ein AdWords Konto erstellt, mein Bankkonto hinterlegt, € 250 in Klicks verbraten (ging deutlich schneller als ich dachte) und glücklicherweise hat sich das Ganze für meinen Kunden auch gelohnt, er möchte, dass ich weitermache, Budget für nächsten Monat sogar € 1000 (!).

Jetzt habe ich ehrlich gesagt ein bisschen Angst, dass ich eventuell sehr teure Fehler mache. Ich kann hier in meiner Familie leider niemanden Fragen, damit kennt sich keiner aus...
Ich hoffe daher, dass mir hier vielleicht jemand weiterhelfen möchte.


Mein Problem:

Wie mache ich das mit der Rechnung? Ich habe noch nie "Kosten" oder dergleichen gehabt!

In meiner Vorstellung sehen die Rechungsposten in etwa so aus
(Ihr werdet lachen):


Kosten für AdWords-Kampange: € 250,00
Konzeption/Betreuung: € 25,00
-------------------------------------------------
Gesamt € 275,00

Jetzt fehlt natürlich die 19% Umsatzsteuer.

Die 250 Euro sind laut meiner AdWords Rechung exklusive Mehrwertsteuer.

(Wann) muss ich 19% auf die AdWords-Kosten bezahlen? Muss ich € 47,50 auf die € 250 für meinen Kunden draufschlagen?

Oder eben nicht, und ich hätte gar nicht € 250 bei AdWords ausgeben dürfen, sondern nur € 202,50 ?

Und wie ist das mit "meinem" € 25 Lohn (10% der Summe des Werbebudgets) für die Angelegenheit? Muss ich davon 19% abziehen, sodass ich in Wirklichkeit nur € 20,25 kriege?

Wird das getrennt betrachtet? Oder muss die Umsatzsteuer am Ende auf alles, sodass ich ihm also € 327,25 in Rechung stellen müsste?

Habe ich das mit den €250 Werbebudget vielleicht sogar falsch verstanden, und er meinte € 250 inklusive meines Lohns? Sagt man das als Unternehmer so? Und sind 10% von den Werbekosten "für mich" eigentlich okay als Vergütung? Oh man.

Ihr seht, ich steh echt im Wald... natürlich brechen mir 50 Euro nicht das Genick, aber wenn das wirklich bei € 1000 funktionieren sollte, dann muss ich vorher wissen, wie das genau funktioniert (und natürlich ein Gewerbe anmelden und dergleichen). Nicht dass ich am Ende des Jahres dann 19% auf € 6000 Werbekosten bezahlen muss oder so, obwohl ich nur € 600 damit verdient habe!

Wahrscheinlich sind das ziemlich doofe Fragen die ein erfahrener Unternehmer hier easy beantworten kann, aber naja, ich weiß es eben nicht...

Ich würde mich sehr über eine Antwort freuen!


PS: Ich weiß, dass man bei AdWords schnell viel Geld ausgeben (verlieren) kann, aber das ist momentan nicht meine Hauptsorge, das kriege ich schon hin, hab da sehr sehr viel gelesen und rumgetestet. Natürlich bin ich für Ratschläge immer offen, aber bitte bürstet das nicht ab mit "Lass die Finger von AdWords.".

Sind deine Fragen ernst gemeint? Ich kanns gar nicht fassen. Du willst eine Rechnung schreiben ohne Gewerbe????? Sorry ich lach mich schlapp......

Nur mal so zu Info: Die meisten Leute die sich hier tummeln betreiben Ihre Tätigkeit damit es was zu futtern gibt, ein Dach über dem Kopf, usw..... Da ist es natürlich ein wenig schwer dir mit wirklichen Ratschlägen zu helfen. Stell dir vor dein Kunde verlässt dich weil er nicht mit dir zufrieden ist und will ab sofort auf einen Vertrauen der es professionell macht. Was meinst du wie man diesem Kunden sagen soll das er eben nicht mehr mit Freizeitlöhnen um die 25 Euro hinkommt?????????? (':naund:')

Zuerst mal natürlich vielen Dank für deine Antwort.

Was sollte denn deiner Meinung nach für eine Kampagne mit € 250 Budget verlangen? Für die ich insgesamt vielleicht 2 Stunden gearbeitet habe? € 2.500? Lebensunterhalt hin oder her, ich muss die Leute doch nicht bescheißen?
Falls er mich verlässt, weil er mit meiner Leistung nicht zufrieden sein sollte, dann kannst du ihm ja sagen, dass professionelle Leistung eben auch professionell kostet.

Tut mir leid dass ich von Betriebswirtschaft keine Ahnung hab, bin in der 12. Klasse von 'nem Dorfgymnasium, ich werde hier gezwungen Latein & Co zu lernen statt Dinge, mit denen ich was anfangen kann im Leben...

PS: Naja, die 250 Euro kann ich mit dem auch in Bar handhaben, aber sobald das Volumen größer wird muss das natürlich ernsthaft gestaltet werden, darum frag ich doch!

Am besten meldest Du ein (Klein-)gewerbe an. Ist viel einfacher als man sich das vorstellt, dafür dürftest Du genügend Infomaterial im Netz finden. Dann darfst (musst) Du ganz normal Rechnungen stellen, wenn sich das Ganze im kleinen Rahmen bewegt kannst Du Dich sogar von der Umsatzsteuer befreien lassen, dann wird es noch einfacher für Dich. Kann aber sinnvoll sein das nicht zu machen. Mein Vorschlag: Such Dir Infomaterial dazu (oder frag beim Gewerbeamt) und entscheide dann.

Also, was Du tun musst, ist ein Gewerbe anmelden. Dazu gehst Du einfach zum Gewerbeamt (üblicherweise im Rathaus irgendwo). Das kostet dann einmalig 20-25 Euro. Dann darfst Du auch Rechnungen schreiben.

Kurz danach bekommst Du dann auch Post vom Finanzamt, die auch noch ein paar Fragen zu Deiner Arbeit haben. Da kannst Du dann zum Beispiel auch angeben, dass Du Kleingewerbetreibender bist, weil Du nur wenig Umsatz machst. In dem Fall darfst Du dann auf Deinen Rechnungen gar keine Umsatzsteuer ausweisen. Musst das aber entsprechend draufschreiben.

Ist alles nicht sooo kompliziert wie es klingt. Google ein bisschen nach Selbständigkeit als Gewerbetreibender, Kleingewerbe und sowas. Man kann sich auch ganz gut in die Thematik einlesen.

Warum legst du kein Adwordskonto für deinen Kunden an, mit seinen Kundendaten. Die Adwords-Bezahlung und Adwords-Rechnung erfolgt mit seinem Konto, geht an seine Adresse.

Dann hast du nichts mit den Adwordsrechnungen zu tun. Würde dem Finanzamt vielleicht auch seltsam vorkommen, wenn du bei nem 12 * 1000 € = 12.000 € Umsatz gerademal 300 € Gewinn (Als Dienstleister) machst.

Du kriegst deinen Arbeitsaufwand bezahlt und rechnest das mit ihm wie auch immer ab.

Würde ich auch vorschlagen, Beloe007.

Und auf jeden Fall Gewerbe anmelden, sonst kanns Ärger geben.
Als Kleinunternehmer (max 17.5k Umsatz/Jahr) kannst Du dich von der Umsatzsteuer (MwSt.) befreien lassen, dann musst Du die nicht bezahlen, darfst sie aber auch nicht einnehmen!

Oder halt unter der Hand, was ich Dir hier aber nicht raten möchte!