Optimierung für Baidu.cn

Beitrag von **Amico** » 08.01.2006, 22:03

Hat sich von auch jemand mit Optimierung für die chinesische Suchmaschine Baidu beschäftigt und kann mir ein paar tipps geben?
Danke!

von **Anzeige von ABAKUS** »

Beitrag von **msuess** » 08.01.2006, 22:48

mich würde nur interessieren, welche zielgruppe du da ansteuerst und was du promoten willst (nur grobe angaben)

für mich ist die volksrepublik nämlich kein massenmarkt -- und das auf sicht von minimum 15 jahre

UPDATE: um die wenigstens einen tip geben zu können, wer dir eventuell weiterhelfen kann ... unter https://www.multilingual-search.com/ bloggen ausgesprochene suma-experten, auch mit schwerpunkt auf china. dort könntest du anfragen, ob ein englisch-sprachiges (ich geh davon aus dass du kein chinesisch kannst) forum zu diesem thema bekannt ist; evtl. bekommst du auch direkt einen tip.

mein tip lautet: lass die finger aus diesem markt und such dir eine rentable nische

Beitrag von **Amico** » 10.01.2006, 06:22

Zielgruppe sind klar die Leute aus den großen Städten... Shanghai, Hongkong etc. jedoch wer weiß schon wer wo wo aus in China zugriff hat.

Wie definierst du Massenmarkt und warum glaubst du SEO wäre nur für diesen interressant?

Beitrag von **msuess** » 10.01.2006, 08:30

dann wären meine nächsten fragen

.... ist dein produkt b2b? _> vergiss in china suma.

.... hast du analysiert, wie groß deine zielgruppe wirklich ist? _> einkommen, bedarf, netzzugang (in 2004 gab es in china gerade einmal 94 millionen internetnutzer), arbeitslosigkeit von offiziell 10% in den megastädten, 20% am Land (beide inoffiziell deutlich höher)

.... kannst du chinesisch bzw. kannst du chinesisch malen? _> gerade bei baidu wird nicht nach englischen keys gesucht. in china bitte nur chinesische websites promoten

.... hast du einen chinesen, der sich mit der befindlichkeiten der menschen auskennt? _> wenn eine chinesin aus shenyang probleme hat, sich in shanghai zurecht zu finden, wie sollst du das als europäer.

da du in einem deutschen seo-forum postest gehe ich einmal davon aus, dass du kein chinesisch kannst und von der materie völlig unbeleckt bist. ich habe mich in den vergangenen monaten äußerst intensiv mit der thematik beschäftigt und festgestellt, dass dieser markt auf lange sicht sowas von uninteressant ist, dass viele nebelwerfer im einsatz und dampfplauderer (consultant) unterwegs sind. aber da brauchst du dir niy zu denken, selbst konzerne haben mit entäuschten erwartungen zu kämpfen. such mal im web nach "china überschätzt", da findest du genügend warnende beispiele.

https://www.welt.de/data/2005/04/20/707011.html <- die deutsche autoindustrie

was im netz zu lesen ist, ist aber nicht mal eine nadelspitze im vergleich zu dem verborgenen eisberg. das liegt daran: wenn etwas negatives über eine firma in der presse steht, dann verliert der manager / firma sein gesicht. wenn du der auslöser für diesen bericht warst, dann wird niemand in china zukünftig mehr mit dir geschäfte machen. drum halten viele europäer (unverständlicherweise) den mund.

such dir einen guten berater, der dir eine andere internationale marktlücke sucht.

Beitrag von **MonikaTS** » 10.01.2006, 10:30

Amico
wenn Du die fremde Kultur kennen tätst, hättest Du diese Frage nicht,

daher sagt diese Frage alleine bereits, dass Du unbedarft bist in diesem Markt,

es gibt bereits eklatante Unterschiede (Wortwahl etc) zwischen dem österr. und dem deutschen Markt,

in der Kultur beginnen die großen Unterschiede bereits hart an der Grenze zu Italien,
England ganz zu schweigen,
gehst Du über den Teich herrschen völlig andere Regeln,

Umgang, Wortwahl,
Ehrenkodex,

im asiatischen Raum haben wir mit unserer Denke,
unserer Sicht der Dinge sowas von Null Chance wie nur irgendwas,

was nützen Dir dann Aussagen wie:
ja die Keywords müssen dichter sein ...

rausgeschmießenes Geld.

lg

Beitrag von **Amico** » 10.01.2006, 15:51

msuess hat geschrieben: .... ist dein produkt b2b? _> vergiss in china suma.

erstmal ist nicht meine Seite, ein bekannter hat eine Seite, einen Immobilienanzeiger.

msuess hat geschrieben: .... hast du analysiert, wie groß deine zielgruppe wirklich ist? _> einkommen, bedarf, netzzugang (in 2004 gab es in china gerade einmal 94 millionen internetnutzer), arbeitslosigkeit von offiziell 10% in den megastädten, 20% am Land (beide inoffiziell deutlich höher)

2005 sind es gerade mal 110mio, find ich nicht so wenig. ..und die wachstumpotenzial...

msuess hat geschrieben: .... kannst du chinesisch bzw. kannst du chinesisch malen? _> gerade bei baidu wird nicht nach englischen keys gesucht. in china bitte nur chinesische websites promoten

der die seite gemacht hat lernt seit 1,5 Jahren chinesisch... werde vielleicht ab März auch in Hongkong arbeiten also werde ich auch damit beginnen.

msuess hat geschrieben: .... hast du einen chinesen, der sich mit der befindlichkeiten der menschen auskennt? _> wenn eine chinesin aus shenyang probleme hat, sich in shanghai zurecht zu finden, wie sollst du das als europäer.

mal rüberfliegen und ansehen...

Nochmals vielen Dank für die ausführliche Antwort!
klingt ja so als hättest du auch schon einige Gedanken darüber gemacht...

Beitrag von **Amico** » 10.01.2006, 15:56

einfach hat geschrieben: es gibt bereits eklatante Unterschiede (Wortwahl etc) zwischen dem österr. und dem deutschen Markt,

Würde allerdings auch in Österreich, Deutschland, Italien (Südtirol) nicht so starre grenzen ziehen, es gibt Unterschiede, doch es gibt tools um die verwendeten begriffe zu untersuchen und wenn man mal eine seite hat welche gut läuft bekommt man auch einge daten zu suchverhalten etc. habe aber nicht sehr große unterschiede für regionen in deutschland, österreich oder auch südtirol erkennen können.

könntest du mir ein beispiel nennen?

LG und Danke für die Antwort!

Amico

Beitrag von **msuess** » 10.01.2006, 16:03

@amico: natürlich hab ich mir gedanken gemacht und auch viel mit chinesen über das thema gesprochen ... und zu dem schluss gekommen, dass die nächsten 15 jahre dort nichts zu holen sein wird. china ist ja nicht homogen, das vergessen viele. die sprachunterschiede sind enorm, selbst die kulturellen innerhalb von china. flieg mal hin und schau dir die lage an; nimm dir aber einen chinesen mit, der dir GARANTIERT nichts verkaufen will oder jemanden in der familie hat der .... auf jedenfall viel erfolg.

ps: "der die seite gemacht hat lernt seit 1,5 Jahren chinesisch... " _> vergiss es. es gehört mehr dazu als chinesisch malen zu können

Blogeintrag dazu: https://www.msuess.com/2006/01/07/meinu ... atz-china/

Beitrag von **gsyi** » 10.01.2006, 21:24

msuess hat geschrieben:und zu dem schluss gekommen, dass die nächsten 15 jahre dort nichts zu holen sein wird. china ist ja nicht homogen, das vergessen viele.

Da bin ich der andere Meinung, in China gibt es durchaus was zu holen, nur manchmal mit extremen Mitteln...

Beitrag von **Fridaynite** » 10.01.2006, 21:59

gsyi hat geschrieben:
Da bin ich der andere Meinung, in China gibt es durchaus was zu holen, nur manchmal mit extremen Mitteln...

Jetzt sagt blos nix gegen mein Bergwerk in Shanghai, gell?

Wer diesen Markt beherrscht, der wird in Zukunft das grosse Geld machen. Eine Mrd Chinesen sind genauso viel wie eine Mrd. Inder. Und das ist zusammen schon fast die halbe Weltbevölkerung, die lesen und schreiben kann.
Wenn man da einen guten Einstieg hat, macht man garantiert nix verkehrt. Nur Mut - ich würds machen. Was kann den schiefgehen?

Beitrag von **gsyi** » 10.01.2006, 22:45

Fridaynite hat geschrieben:Jetzt sagt blos nix gegen mein Bergwerk in Shanghai, gell?

Nur werden Bergwerke nicht in Shanghai gebaut

Spaß beiseite, für die, die noch nicht wissen: 1 Euro = 10 RMB (chinesische Yen)

Wenn ihr also mit euren Seiten RMB verdient, müsst ihr immer durch 10 teilen

Beitrag von **Der_Frauenversteher** » 10.01.2006, 22:47

also die rechnung iss schräg. erstens sind 2 milliarden nicht die hälfte von sechs und außerdem liegt die ananlphabetenquote liegt in indien bei 35% und in china bei mindestens 15% - außerdem haben die meisten sowieso kein internet.

schiefgehen kann, dass man energie für etwas vergeudet, das nichts bringt und mit einer anderen betätigung mehr erreicht hätte.

Beitrag von **gsyi** » 10.01.2006, 23:04

Der_Frauenversteher hat geschrieben:also die rechnung iss schräg. erstens sind 2 milliarden nicht die hälfte von sechs und außerdem liegt die ananlphabetenquote liegt in indien bei 35% und in china bei mindestens 15% - außerdem haben die meisten sowieso kein internet.

schiefgehen kann, dass man energie für etwas vergeudet, das nichts bringt und mit einer anderen betätigung mehr erreicht hätte.

Laut Schätzungen von Morgan Stanley kommen derzeit 36% alle Internetbenutzer aus Asien, Europa mit 24% belegt den zweiten Platz. In China gibt es derzeit 100 Millionen Internet Users.

China: 100
US: 211
Japan: 78
Germany: 51
UK: 37
Italy: 32
S. Korea: 32

* Angaben in Mill
https://www.morganstanley.com/instituti ... 112005.pdf

Die meisten chinesische Surfers sind unter 30, es handeln sich in China also um eine kaufkräftige Zielgruppe (natürlich nicht mit Europär vergleichbar). Erwähnenswert wäre noch Anzahl der Handybenutzer, mit 363 Millionen Users liegt China auf Platz 1, mehr als das Doppelte in den USA, was natürlich auch bedeutet, dass der IT Markt in China noch lange nicht ausgeschöpft ist...

Beitrag von **Der_Frauenversteher** » 10.01.2006, 23:18

das mag alles sein, aber trotzdem kriegt man von hier aus schwer nen fuß in die tür.

Beitrag von **msuess** » 11.01.2006, 10:09

ach leute: welche zielgruppe ist ech lieber:

- a -
bevölkerungswachstum 5 prozent, rohstoffreich, wirtschaftswachstum 3 prozent, 4000 dollar bsp pro kopf

- b -
bevölkerungswachstum unter 1 prozent, rohstoffarm, wirtschaftswachstum 9 prozent, 900 dollar bsp pro kopf

rechnet mal nach, wann sich b dem lebensstandard von a angleicht?

a ist china, b ist südamerika

wenn man die kommende energiekrise berücksichtigt, die die veraltete chinesische industrie voll erwischen wird, das marode finanzsystem, die enorme arbeitslosigkeit auf dem land, die städtearmut, das unberechenbare diktatorische system ...

@gsyi: du kennst nur shanghai, gelle, du warst nie wo anders.

und zu deiner quelle morgan stanley ... das waren auch berater von dem kaliber, die daimler, siemens, vw ein china-engagement aufgeschatz haben ... bekanntlich machen joint ventures in china solange gute zahlen, bis die dahinter liegende technologie sich von chinesischen "partnern" angeeignet wurde. dann kommt auf einmal ein chinesischer konzern mit einem konkurrenzprodukt und schwupps brechen die umsatzzahlen soweit ein, dass sich auf sich eine produktion in china nicht mehr lohnt. ist ein paar hundert mal so im kleinen geschehen, jetzt ist eben vw dran ...

kannst du mir schlüssig erklären, was ich menschen per internet verkaufen soll, die ein durshnittseinkommen von geschätzten 500 dollar pro jahr haben? in einem land leben, wo "auf dem lande" inzwischen wieder die naturalwirtschaft einsetzt, weil die menschen sonst hungern müssten? wo in shanghai zig tausende von arbeitslosen landbewohnern ziegelsteine aus abgerissenen gebäuden sauberkratzen und diese weiterverkaufen. wo kleine kinder mit 6 jahren dabei mitarbeiten müssen, um nicht zu verhungern?

hong kong wird übrigens vom mutterland gerade systemeatisch wirtschaftlich zu grunde gerichtet, damit es keine konkurrenz zu shanghai mehr ist

gott sei dank (und das sage ich als atheist!) mehren sich inzwischen die stimmen aus der wissenschaft, die china für sowas von überschätzt halten. die einzige zeitung aus deutschland, die immer noch pro china schreibt ist die wirtschafts-BILD ääähmmm wirtschaftswoche.

zu den zahlen über die internet-user:

China: 100
US: 211
Japan: 78
Germany: 51

soll ich das jetzt wirklich ernsthaft als vergleichsgröße heranziehen? eine million japaner haben eine deutlich größere kaufkraft als 100 millionen chinesen

leute, denkt mal wirtschaftlich ...