Rücksendequote bei euch in den Onlineshops

Beitrag von **mano_negra** » 09.12.2010, 15:05

ja und wo ist in der praxis der unterschied?

und was ist wenn du nichts unter 40 euro anbietest?

ausserdem was ist werbung? ich glaube hier geht es um das herausstreichen auf der eigenen seite dass die rücksendung gratis ist.

und was mach ich mit einem shop der international anbietet und ich weise darauf hin dass die rücksendung auf meine kosten geht.
ist das noch immer selbstverständlich?

von **Anzeige von ABAKUS** »

Beitrag von **catcat** » 09.12.2010, 15:23

Zwischen Widerruf und Rücksendung besteht der Unterschied darin, daß das (wie ging das nochmal mit dem daß/das?) Wiederrufsrecht in DE gesetzlich verankert ist.
Der Kunde kann formlos durch email, Brief und Rücksendung der Ware ohne weitere Erklärung den Kaufvertrag widerrufen, sofern sie nicht für gewerbliche Zwecke geordert wurde, von einer natürlichen Person bestellt wurde und nicht auf persönliche Bedürnisse hin hergestellt wurde.
(Hab ich jetzt aus dem Kopf geschrieben, dürfte aber ziemlich genau hinahauen)

Eine Rücksendung ist eine Rückgabe. Der Käufer gibt die Ware zurück - aus welchen Gründen auch immer. Und dann gelten ganz andere Gesetze.

Eine Rückgaberegelung kann der Verkäufer eigentlich gestalten, wie er lustig ist. Er muß das nur in den AGB verankern und darauf achten, das es nicht dem BGB widerspricht.

Wenn man international verkauft, dann ist das kein Problem, mano_negra:
Du kannst ja in Deinen AGB schreiben, das Kunden aus Italien 10 EUR zahlen müssen für ne Rücksendung (weil die gute Ravioli machen) und Kunden aus Litauen 30 EUR (weil Du keine Litauer magst, Du mieser Rassist)

Die Kiste mit dem Widerrufsrecht und dem Rückgaberecht ist in jedem Staat der Welt separat geregelt.

Beitrag von **Deathcore** » 09.12.2010, 15:31

catcat hat geschrieben:Ihr macht mich wahnsinnig...

@Deathcore:
Sowas bekomme ich auch dutzende Male am Tag... schon mal was von Textbausteinen gehört?

Natürlich,
aber die Chance ist meiner Meinung nach größer, dass der Kunde bestellt wenn er die Information sofort sieht anstatt dass er während dem Bestellvorgang noch anrufen muß/soll oder ein Kontaktformular ausfüllen muß und auf eine Antwort warten soll

Beitrag von **mano_negra** » 09.12.2010, 15:33

eben, deswegen kann ich dick und fett auf die webseite schreiben "kostenloser rückversand"

Beitrag von **catcat** » 09.12.2010, 15:41

Ja das sag ich doch dauernd!

Beitrag von **Deathcore** » 09.12.2010, 17:06

dann sind ja nun alle zufrieden

Beitrag von **seonewbie** » 09.12.2010, 18:52

Interessant finden ich bei dem Thema immer das es so
ein paar total hirnverbrannte Jungmanager in Deutschland gibt
die dieses kostenlos verschicken noch forcieren.

Früher war das Bon Prix - die später sogar treue Prämien zahlten
wenn jemand nicht zurück schickt um den Geist zu bekämpfen den
sie gerufen haben.

Heute ist es Zalando - "Schrei vor Glück oder schick´s zurück"
Da das aber ein Schuss in den Ofen war mußte der TV Spot
eigens angepasst werden weil so viele bei denen ihren Tretern
halt nicht vor Glück schrien.

Auf jeden Fall könnt ihr euch bei diesen Leuchten aus dem mittleren
Management für diese Kultur des 75% zurücksendens bedanken.

Beitrag von **superolli** » 09.12.2010, 19:04

Es ist abmahnbar und das kann ich ausnahmsweise mal nachvollziehen. Da der Gesetzgeber diese kostenlose Rücksendung zwingend vorschreibt, IST das eine selbstverständlichkeit. Und in Euren Widerrufsbelehrungen steht es ja hoffentlich auch drin.

Nicht diskutieren. Akzeptieren.

Beitrag von **just4fun** » 10.12.2010, 16:19

In unserem Sockenshop unter www.sockenshoppen.de haben wir sogar eine Rücklaufquote von 0% aktuell dieses Jahr

Liegt aber bestimmt daran, daß im Gegensatz zu Schuhe bei uns mit Socken mehrere Größen abgedeckt werden können.

Wer für seinen Shop gerne Socken mit Logo haben möchte, wir machen das:
www.logo-socken.de

Sorry für den "schlechten" Internetauftritt", aber das soll jetzt über die kommenden Feiertage mal noch besser werden.
Wir haben auch viele schöne neue Fotos von unseren Kunden wie z.B. Bayer, Pirelli, Manhattan Cosmetic etc., die sind leider auch noch nicht vorhanden.

Wer also Socken braucht...

Beitrag von **catcat** » 10.12.2010, 23:17

Wenn Du mal Seidensocken brauchst... ?

Ich hab da noch n paar 10.000 Teile rumgammeln, aber bei mir schlagen extrem wenig Sockenliebhaber auf.

@superolli:
Ja und nein. Man darf mit einer kostenlosen Rücksendung werben! Und das ist auch nicht abmahnbar.
Der Knackpunkt ist nur der, das ich - als Verkäufer - ja wählen kann, ob ich ein Widerrufsrecht oder ein Rückgaberecht gewähre. Das sind ja 2 Paar Stiefel.
Wenn ich das Rückgaberecht gewähre, dann stelle ich mich eigentlich freiwillig schlechter, darf dann aber mit einer kostenlosen Rückgabe werben.

Wenn Du z.B. 1 Monat Widerrufsrechtt gewährst - anstatt den gesetzlich verankerten 14 Tagen - dann darfst Du damit werben.
Zurücksenden darf der Kunde sowieso immer und auch noch nach extrem langer Zeit. Da gibt es keine Frist, sondern andere Kriterien.

Wenn ich ein Widerrufsrecht eingebastelt habe und werbe für eine kostenlose Rücksendung, dann muß ich einfach in die AGB schreiben, daß ich das auch für Artikel >40 EUR ebenfalls anbiete. Schon ist es keine Selbstverständlichkeit mehr und ich kann das gefahrlos bewerben.

Beitrag von **TomRidley** » 10.12.2010, 23:21

Hallo,

ich habe mal einen genialen Typ in einem seller forum aufgefangen, konnte es zwar nie testen aber denke es hat auch grossen Einfluss.

Jemand hat die Rücksendungen über 50% reduziert indem das er 1 Weg Kartons genommen hat. So das der Kunde den Karton zerreisen muss und wenn er es zurück senden will muss er sich zuerst wieder ein neuen Karton besorgen, worauf viele einfach keine lust haben. Weis nicht mehr in welcher Branche das war aber sollte bei Schuhen auch klappen denk ich...

Beitrag von **catcat** » 10.12.2010, 23:30

Jo. Das mache ich auch so.
Da gibts Kartons und Versandtaschen bei z.B. https://www.baehr-verpackung.de/
Die haben eine Aufreisslasche und nen Kunststoffstreifen dran. So viel Klebebank kannste gar nicht haben, das Du die Schachteln wirder zukriegst nach dem öffnen.

(Aber da 99% meiner Waren eh von Widerruf ausgeschlossen sind, mache ich das nur, weil ich meine Kunden sowieso hasse,)

Beitrag von **Phoenix@** » 12.12.2010, 14:07

Apple hebelt das Widerrufsrechtt übrigens aus indem man beispielsweise seinen Ipod kostenlos gravieren lassen kann. Wobei dies bei Klamotten natürlich nicht unbedingt eine Lösung ist - Wohl eher mit unzufriedenen Kunden enden würde, wenn die falsche Größe bestellt wurde. Ist aber auch eine Möglichkeit

Beitrag von **Deathcore** » 15.12.2010, 11:30

So, hier noch eine kleine Zusammenfassung. (hatte diese Woche noch ein Gespräch mit meinem Anwalt)

Es ist definitiv abmahn-fähig.

Habe jetzt die AGBs überall geändert und das Widerrufsrecht auf 3 Wochen erhöht. Somit darf ich das ganze "bewerben" da es eine 1 Woche länger als gesetzlich ist.

Grüße

Beitrag von **pimpi** » 15.12.2010, 12:26

Ich wollte mal noch anmerken, daß auch der Widerruf bei einem "Gewerbe" möglich ist. Da sollten einige Shopbetreiber nicht verwechseln, daß eine gewerbliche Lieferadresse nicht gleich die Rechnungsadresse ist.

Ich habe damals Motorradklamotten und Helme vertrieben, fragt nicht nach Widerruf...ein Grund warum ich das nicht mehr mache

Zumal das Zeug in der neuen Saison schon wieder veraltet war und zu Ramschpreisen verhökert werden mußte. Kunden, die gleich mal 3 Kombis für je 700 Euro bestellen wollten wurden gar nicht erst angenommen. Fies ich weiß. Aber da hab ich die Erfahrung gemacht, daß meist auch diese 3 zurückkommen. Für einen kleinen Händler nicht drin (der mal nicht auf den dropshipping Zug aufgesprungen ist).

Habe mal bei nem anderen Onlineshop gearbeitet, dort sind alle Kunden, die 1x was widerrufen haben auf die Blacklist gewandert. Bei einer neuen Bestellung kam dann z.b. "Leider war der Artikel kurz vor Ihnen vergriffen...". Tjaja...