Moin moin,
irgendwie bin ich ein wenig irritiert über die lauten Proteste hier, was die Preisdifferenzierung angeht.
Gerade in der Werbebranche ist es absolut usus.
Es gibt sogar online irgendwo verbandsseitige Tarif-Tabellen, allein mein Kleinhirn läßt mich da grad im Stich.
Vieleicht ist ja auch einfach nur der Erklärungsansatz hier ein wenig falsch gelaufen.
Und vor allem, man darf nicht Currywurst mit Äpfeln vergleichen.
Man stelle sich einfach den kleinen Bäcker von nebenan vor, sein Einzugsgebiet ist ein Dorf mit 10.000 Einwohnern.
Wir erstellen ihm einen Flyer der ihm vermutlich einen Mehrverkauf von ca. 1.000 Brötchen a 0,50 € bringen wird. (Rohgewinn etc. lassen wir nun mal außen vor.)
Parallel erstellen wir in gleicher Größe und mit gleichem Aufwand einen Flyer für eine Fachmarktkette der Unterhaltungselektronik.
Einzugsgebiet: bundesweit.
Absatzziel: 100.000 Rechner, Stückzahl bedingte Sonderproduktion zu Sonderkonditionen.
Da nun der Werbegrafiker garantiert nicht hergehen würde, seine Fest-Preise an der Zahlungsfähigkeit des Bäckers auszurichten, würde für den Bäcker, egal welche Mischkalkulation gefahren würde, der Flyer unerschwinglich. Und dennoch stünden bei dem 2. Auftrag dem Designer die Tränen in den Augen, müsste er Festpreise nehmen. Und den Bäcker-Auftrag würde er trotzdem nicht einmal in schlechten Zeiten als Lückenfüller bekommen.
Und hier kommt die Preisdifferenzierung ins Spiel: Man könnte sie in diesem Fall quasi als eine Art risikofreie, pauschale Umsatzzugewinn-Beteiligung betrachten.
Und da Webpräsenzen nicht wirklich weit entfernt sind von der Thematik, sehe ich in dieser Praxis durchaus einen brauchbaren, übertragbaren Ansatz. Der Bäcker wird ja selbst mit Homepage nicht plötzlich ein bundesweites Einzugsgebiet haben und seine Brötchen für 500,- € pro Stück vermarkten.
Ob das ganze allerdings auch sinnvoll auf die reine Seo-Tätigkeit übertragbar ist, wäre in einem 2. Schritt zu überlegen.
Mir ging es hier just primär um ein paar althergebrachte Vorurteile
Grüßle Margin
*edit*
bazillus1de, es gibt die aufwands- und die ertragsorientierte Preisdifferenzierung und sogar Mischungen aus beiden.
Alles marktüblich.
Auf dem Kapitalmarkt wird z.B. auch die gleiche Leistung zumeist in Abhängigkeit von der Summe zu unterschiedlichen Preisen gehandelt.
