Frage:
Oliver1983 hat geschrieben:Mich persönlich würde einfach interessieren, wo die Motivation für Billig-Preise liegt..
Antwort:
Oliver1983 hat geschrieben:Wer für 1,5 Cent je Wort schreibt, der gibt auf diese Art und Weise zu, dass die Qualität nicht optimal ist.
Und dafür habt Ihr jetzt 18 Seiten gebraucht? Kernfrage und Antwort in einem Post...
Angebot und Nachfrage: Wenn jeder "Texter" ausreichend Aufträge für 10-Cent-je-Wort-Texte erhalten würde, dann würde es auch niemand zu einem geringeren Preis anbieten. Aber ohh welch Überraschung, so ist es nunmal nicht.
Es gibt einfach Texte, welche dem Auftraggeber aufgrund ihrer "Qualität", aber natürlich auch aufgrund ihres Einsatzzweckes, nicht mehr "wert" sind. Gibt es nun Menschen die bereit sind diesen Teil der Arbeit zu einem entsprechenden Preis zu übernehmen? Ja, die gibt es. Und solange dies dazu führt, dass sich ihre wirtschaftlichen Verhältnisse dadurch verbessern, ist das auch gut so.
Würde ein Redakteur einer großen Zeitschrift für wenig Geld Glückwunschkartensprüche schreiben? Wohl kaum, zumindest nicht freiwillig. Aber wir können wohl glücklich sein dass nicht alle Autoren Deutschlands einen solchen Posten inne haben, sonst müssten wie die Karten für die ganze Verwandschaft demnächst wieder selber schreiben...
Das nächste habe ich hier zwar vor ein paar Moanten schonmal geschrieben, aber trotzdem nochmal: Bei diesen "Dumping Preisen" geht es um Massenware, also große Mengen Artikel zu immer dem gleichen Thema.
Wenn ich mich zu einem Thema auskenne, dann habe ich auch kein Problem damit 5 Texte a 300 Worte binnen einer Stunde in die Tasten zu hauen - und dabei trinke ich noch gemütlich einen Kaffee und rauche eine. Hierbei geht es um Spezialisten, die in der Lage sind große Mengen Text in möglichst kurzer Zeit zu verfassen. Erhält der Texter nun 4,50 Euro pro Artikel, so macht das bei 5 Texten pro Stunde einen Stundenlohn von mehr als 20 Euro. Und selbst wenn er nur 3 schafft, sind das noch immer 13,50 Euro die Stunde. Also ich habe für lange Zeit deutlich weniger verdient und bin fest davon überzeugt, dass sich viele über ein solches Einkommen freuen.
Ich habe hier immer öfter das Gefühl, dass viele nicht mehr wissen - oder auch noch nie gewusst haben - was eine Hilfskraft in diesem Land pro Stunde verdient. Und um es gleich vorweg zu nehmen: Ja, bei einem Texter handelt es sich nicht um einen gewöhnlichen Hilfsarbeiter, aber anders herum: Man zeige mir einen "2-Cent-je-Wort-Texter" der Journalismus studiert hat...