Texter-Dumping

Beitrag von **Texte-Service** » 01.05.2008, 22:45

Mich würde mal interessieren, warum sich manche Fachkräfte so billig verkaufen. Zum Beispiel annonciert gerade eine Texterin dafür, dass sie Texte für 1,5 Cent schreibt. Das ist noch billiger als bei Textbrooker. Natürlich kann es gut sein, dass die Qualität auch dementsprechend schlecht ist. Aber dennoch verstehe ich nicht, warum man den ganzen Markt kaputt machen möchte. Denn genau dies wird durch dieses Preis - Dunping verursacht. Lustigerweise behauptet die betreffende Person auch noch, dass die Texte von Journalisten erstellt werden, die dann wahrscheinlich für 1 Cent pro Wort arbeiten. Das heißt also, ein Schüler der in seiner Freizeit bei Textbrooker schreibt, verdient mehr als jene Journalisten, die für die entsprechende Anbieterin arbeiten.
Ist das alles noch normal? Und vor allem, was bewegt einen dazu, den Preis so dermaßen nach unten zu schrauben? Mir fällt dazu echt nichts mehr ein.

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Beitrag von **Artikel-SEO (gesperrt)** » 01.05.2008, 23:31

Texte-Service hat geschrieben:Mich würde mal interessieren, warum sich manche Fachkräfte so billig verkaufen.

Weil man so Kunden fängt...und das Geld woanders wieder reinholt

Beitrag von **Bergen** » 02.05.2008, 00:56

Außerdem kann der Begriff "Dumping" im eigentlichen Sinne hier überhaupt nicht angewendet werden. Aber das nur nebenbei...

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Beitrag von **Texte-Service** » 02.05.2008, 01:10

Und warum ist das kein Dumping? Gute Texter verlangen bis zu 8 Cent pro Wort. Die angesprochene Fachkraft verlangt nur 1,5 Cent. Wenn das kein Dumping ist, was dann???

Und inwiefern wird das Geld woanders wieder reingeholt? Wo denn? Die Texterstellung ist die einzige Einnahmequelle dieser Firma. Wenn alles für diese Billig - Preise gemacht wird, dann weiß ich nicht, wo das Geld wieder reingeholt wird.

Beitrag von **propaganda** » 02.05.2008, 01:28

Bergen hat geschrieben:Außerdem kann der Begriff "Dumping" im eigentlichen Sinne hier überhaupt nicht angewendet werden.

Hast Recht.
Dumping bedeutet ja nur, dass man eine Ware oder Dienstleistung unter dem Herstellungspreis verkauft.
Wenn man ein paar Sklaven mit Hochschulabschluss im Keller hat,
die man mit Hülsenfrüchten füttert,
dann kann man auch mit solchen Preisen seinen Schnitt machen.
Die Unis machen es ja vor. 600 Euro Entlohnung für einen Doktoranden, der ein Seminar abhält.
Da kann man mit dem Einsammeln von Pfandflaschen deutlich mehr verdienen.

Beitrag von **SISTRIX** » 02.05.2008, 07:53

Texte-Service hat geschrieben:Mir fällt dazu echt nichts mehr ein.

Muss es ja auch nicht, da du das Angebot nicht gemacht hast. Es gibt eine freien Markt, lass die Leute anbieten, was und zu welchem Preis sie es für richtig halten.

Gruß,
Johannes

Beitrag von **Anonymous** » 02.05.2008, 08:09

Ich denke da genauso wie SISTRIX, habe auch ein Projekt laufen, dass von den Folgeaufträgen lebt. Eine reine Kundenfangmaschine. Wenn die Texter kostengünstig aufgestellt sind kann es durchaus sein, dass Sie die TExte so günstig anbieten können.

Beitrag von **proit** » 02.05.2008, 09:13

"Dumping"-Preise gibt es doch in jeder Branche mit den unterschiedlichsten Intensionen. Viele Anbieter verschwinden auch ganz schnell wieder. Andere halten sich, weil sie genau das bieten, was ihre Zielgruppe verlangt. Dann kann man auch im Niedrigpreissegment bestehen, wenn man vernünftig kalkuliert hat.

Texter die 8 ct./Wort verlangen sprechen eine ganz andere Kundschaft an und ist an den Abnehmern/Kunden die nach dem kleinsten Preis suchen, normalerweise nicht interessiert.

Beitrag von **textologen** » 02.05.2008, 09:16

proit hat geschrieben:"Dumping"-Preise gibt es doch in jeder Branche mit den unterschiedlichsten Intensionen. Viele Anbieter verschwinden auch ganz schnell wieder. Andere halten sich, weil sie genau das bieten, was ihre Zielgruppe verlangt. Dann kann man auch im Niedrigpreissegment bestehen, wenn man vernünftig kalkuliert hat.

Texter die 8 ct./Wort verlangen sprechen eine ganz andere Kundschaft an und ist an den Abnehmern/Kunden die nach dem kleinsten Preis suchen, normalerweise nicht interessiert.

Genau meine Meinung - kurzfristig versprechen Sklaven-Preise vielleicht Erfolg, aber mittel- und langfristig werden die Anbieter wieder vom Markt verschwinden, weil sie
- selbst einsehen, dass sie zu wenig bei hohem Aufwand verdienen
- qualitativ mit teueren Angeboten nicht mithalten können

Beitrag von **catcat** » 02.05.2008, 09:20

Texte-Service hat geschrieben:...
Ist das alles noch normal? Und vor allem, was bewegt einen dazu, den Preis so dermaßen nach unten zu schrauben? Mir fällt dazu echt nichts mehr ein.

Erstens mal macht man den Markt nicht kaputt, sondern verändert nur das Preis-/Leistungsverhältnis.
Und natürlich ist das normal: Wir leben in einer freien Marktwirtschaft.

Wenn die gute Frau denkt, sie hat damit langfristig Erfolg und schreibt schwarze Zahlen, dann wird Sie das entweder vorher gut durchgerechnet haben oder vertraut auf Gott.
Ob das aber im Bereich Texterstellung klappen wird... da bin ich nicht so überzeugt. (Aber das ist nicht meine Branche, also Mutmassung)

Ich selbst habe vor gut 15 Jahren in einer ganz anderen Branche (Nischenprodukt), indem ich unter Einstandspreis verkauft habe, innerhalb 2 Jahren meine gesamte Konkurrenz "ausgehungert" und hab mich dann dumm und dämlich verdient als ich der Einzige Anbieter weit und breit war.
Das ging solange gut, bis einer kam, der noch mehr finanziellen background hatte

Zudem können solche "Lockvogelangebote" gedacht sein, einfach neue Kundenkontakte zu knüpfen, Vertrauen aufzubauen, Erfahrungen zu sammeln... oder jemand kann halt nicht rechnen.
Such Dir was aus.

Beitrag von **SISTRIX** » 02.05.2008, 09:22

Lustigerweise machen sich hier regelmäßig Konkurrenten Gedanken über die Preisgestaltung von Textlieferanten und nicht die Kunden

Beitrag von **dsc** » 02.05.2008, 09:31

@ Texte-Service
Zahlst Du die "fairen" 40 cent / Liter Milch an den Erzeuger?
Kaufst Du den "fair" erzeugten Kaffee?
Hier könntest Du dann sogar noch ein gutes Gewissen haben

Bei Texten zählt einzig und alleine das Preis- / Leistungsverhältnis. Ich kann vorab nicht beurteilen ob ein 8ct Text sooo viel besser ist als ein 1,5 ct Text. Meine Erfahrungen mit Günstiganbietern sind gut, warum sollte ich den x-fach Teureren beauftragen? Weil er behauptet 5-6mal so gut zu sein?

Angebot und Nachfrage regeln den Markt (meistens zumindest).

Beitrag von **FrauHolle** » 02.05.2008, 10:48

Wir berechnen pro Wort 1,5 Cent + Gebühren.

@Texte-Service

+Gebühren weißt Du wie hoch die sind

Da kann es durchaus sein das zum Schluss ein Preis von 10 Cent pro Wort heraus kommt ...

Beitrag von **Texte-Service** » 02.05.2008, 12:45

Nee, mit den Gebühren sind lediglich die PayPal Gebühren gemeint. Die betragen ein paar Cent oder so.
Sicherlich kann jeder selber bestimmen, für wieviel Geld er sein Produkt anbietet. Aber wenn jemand nicht dazu in der Lage ist, vernünftige Preise qualitativ zu rechtfertigen, dann sollten diese Leute sich doch lieber in einer anderen Branche versuchen, als dass sie in einer anderen Branche die Preise kaputt machen. Davon sind ja nicht nur Texter betroffen. Das bezieht sich ja auf sämtliche Branchen. Aber in diesem Fall geht es halt um dieses eine Angebot.

Beitrag von **Racer** » 02.05.2008, 14:00

Texte-Service hat geschrieben:...Aber wenn jemand nicht dazu in der Lage ist, vernünftige Preise qualitativ zu rechtfertigen, dann sollten diese Leute sich doch lieber in einer anderen Branche versuchen, als dass sie in einer anderen Branche die Preise kaputt machen. Davon sind ja nicht nur Texter betroffen. Das bezieht sich ja auf sämtliche Branchen. Aber in diesem Fall geht es halt um dieses eine Angebot.

Angebot und Nachfrage eben. Solange es genug Leute gibt, denen billigste Texte genügen, solange werden sich solche "Dumpingangebote" auch am Markt halten können. Ich für meinen Teil beauftrage niemanden in diesem Preissegment schon aus der Überlegung heraus, dass für den hier diskutierten Preis eine Recherche überhaupt nicht möglich ist, es sich also mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit einmal mehr nur um das Abpinseln und umschreiben der Texte auf anderen Webseiten handelt.

Daniel