Naja, ihr redet ja auch von verschiedensten Dingen. Texten ist eben nicht gleich Texten ist nicht gleich Texten.
2 Cent pro Wort ist was andres als 8 Cent pro Wort. Das ist ein ganz anderer Markt mit anderen Käufern, anderen Verkäufern, anderer Qualität etc.
Man kann auch mit 1,5 Cent pro Wort auf einen Stundenlohn von ca. 15 Euro kommen, das finde ich ganz fair, für die Arbeit. Bedenket, dass in D. Krankenschwestern gibt, die für 5 Euro die Stunde arbeiten. Ich weiß dass die 15 €/h schaffbar sind, weil ich selbst schon 1000 Wörter/h geschrieben habe, rede also nicht über etwas, von dem ich keine Ahnung habe...
1.000 Worte in der Stunde ist gar kein Problem, da stimme ich zu.
ABER:
1.000 Worte schreiben und 1.000 Worte inhaltlich stimmig zu verfassen sind unterschiedliche Dinge. Vergesst doch bitte nicht die ganze Hintergrundarbeit, die in einem Text steckt. E-Fee hat das schon sehr gut angerissen.
Heute schreibe ich Software-Rezensionen, morgen verfasse ich einen PR-Text für ein Krankenhaus und übermorgen ist dann das Thema Blue Jeans dran. Die wahre Kunst des Textens ist die kreative Gabe, mehrfach geschriebenes so zu formulieren, dass der Leser dennoch Informationen erhält, die er als wichtig erachtet.
Gedankliche Flexibilität ist ein Gut, das nicht sehr verbreitet ist. Diese Kreativität dann noch in einen gut strukturierten, lebendigen und damit angenehm lesbaren Text zu verpacken gehört zu den Gaben, die noch weniger Menschen zugänglich ist.
Warum sollte man sich diese ganzen Aspekte nicht entsprechend vergüten lassen? Ein Facharbeiter in der Metallbranche verdient doch auch mehr als ein ungelernter, obwohl er die gleiche Arbeit verrichtet.
Fachliche und sachliche Kompetenz ist in jeder Branche sehr gefragt. Ein sorgsam erarbeiteter Einstiegstext für eine Webseite ist das Aushängeschild für jeden Seitenbesucher. Soll er abschrecken oder einladen zum verweilen?
Nun, aber rein rechnerisch kommt man schon auf gute Werte. Man bedenke ich hab bei meiner Rechner sogar den Wortpreis im unteren Bereich zugrunde gelegt, schließlich waren hier von 4-8 Cent die Rede.
Dazusagen sollte man auch das ich mich sehr wohl in den Bereich auskenne, war lange genug Selbständig und kenne diese Korrekturwünsche der Kunden. Auch ist es mir bewußt das man erstmal Kunden haben muß, welche bereit sind das auch zu zahlen. Mit dem Texten kenn ich mich selber auch aus, schließlich schreibe ich für mich selber zu den verschiedensten Themen.
3600 Euro regelmäßig als Selbständiger sind defakto sehr viel. Wenn man nicht ganz auf den Kopf gefallen ist, dann kann man dabei eine Menge über haben, auch wenn man KV, RV etc. selber löhnen muß. Wenn ich wieder die Möglichkeit habe mach ich mich auch wieder selbständig, Textschreiberei inclusive als Nebenerwerbsquelle. Im Augenblick aber eher nicht, weil ich keine Lust auf Selbständigkeit habe, da es noch nicht so lange her ist, wo mich ein Kunde um knapp 10.000 Euro geprellt hat. Leider auch ein Risiko der Selbständigkeit, man weiß nie ob der Kunde am Ende zahlt. Man sollte daher mit Abschlägen arbeiten.
Trotzalledem halte ich das für zuviel, weil ich eben halt auch schon genug andere Dinge gemacht habe, die weitaus schwieriger und gefährlicher waren, bei schlechterer Bezahlung. Ich mein was für eine Qualifikation hat jemand zum Texte schreiben? Ich mein nur als Beispiel mußte ich Grafik studieren, mehrere Jahre Berufserfahrung ansammeln, um dann bei viel Verantwortung 3D Filme für Kino, Fernsehen etc. zu machen. Ich denk mal nicht das so viele Leute DAS machen können, Texte schreiben aber schon. Jedenfalls deutlich mehr. Und ich hatte im Schnitt vielleicht gerade mal 2500 Euro als Selbständiger, konnte aber dennoch sparen und mir auch so Einiges gönnen.
Aber um die Sache abzukürzen, das was SeriousBadMan schreibt finde auch ich angemessen und Ok.
Ok finde ich für Texte schreiben auch die Bezahlung, wenn ich sie selber anbiete, ich würde nur niemals soviel dafür bezahlen wollen.
Man muss aber auch mal ganz klar sagen, dass 4-8 Cent sehr löblich ist und man mit diesen Beträgen durchaus arbeiten kann - und sicherlich, reines Suchmaschinenfutter lässt sich in der Tat billiger produzieren. Aber leider ist Fakt, dass hier sehr viele Auftraggeber der Meinung sind, auch für 1,2 oder 1,5 Cent erstklassigen Website-Content zu Finanzthemen und dergleichen erhalten zu können. Oder dass Textagenturen der Meinung sind, in Auftragsbörsen Aufträge für 0,8 oder 1 Cent an andere Texter weiterreichen zu können.
Auch 600 Wörter pro Stunde können schon hoch gegriffen sein, je nach Thema und Rechercheaufwand. Dazu wie schon erwähnt der ganze administrative Aufwand und Leerlaufzeiten.
Rechne also bitte auch bei den "ach so niedrig" gegriffenen 5 Cent eher mit 2500 als 3600 €! Und bei Deinen Texten hier wie auf Deinen Websites fehlt noch mal eine Korrekturschleife - für Texte in der Qualität würde kein Auftraggeber 5 Cent bezahlen (deshalb sage ich ja, für eigene Seiten schreibt es sich schneller, weil man auch mal Fünfe gerade sein lässt). Bei Textbroker wäre das Qualitätsstufe 2, mit sehr viel Glück 3, da liegst Du dann eher bei einem Zehntel dessen. So sieht's aus!
Natürlich machst du als Selbständiger auch immer Deinen Preis bzw. ein Angebot. Vielleicht waren die 2500 Dir genug und Du nur zu bescheiden, vielleicht war die Konkurrenzsituation entsprechend beschissen, weil das Geld Deinen Mitbewerbern auch genug war. Das heißt ja nicht per se: oje, als Ausstudierter bekommt man nur soooooo wenig, warum sollte dann jemand, der nicht studiert hat, mehr bekommen?
Und vielleicht waren die 2500 zumindest Dir als Single genug. Ich weiß gut, wie man auch mit deutlich weniger als der Hälfte über die Runden kommen kann.
Aber wenn Du nicht nur einen Magen, sondern mehrere zu ernähren hast, wenn vielleicht doch mal ein wenig Geld fürs Alter zurückgelegt werden soll, wenn größere Anschaffungen fällig sind ... dann ich das ganz schnell verflucht wenig.
Ab dem nächsten Dienstag gehe ich ja nun auch in eine Festanstellung in dem Bereich, für den ich studiert habe, und das sogar mit recht speziellem Nischenwissen. Trotzdem, wenn man bedenkt, was ich da netto pro Stunde rausbekomme, dann ist das kaum mehr, als ich z.B. als HP-Promoterin bekommen habe ... aber auch nur, da als selbstständiger Nebenjob im Studium brutto = netto.
Trotzdem müsste ich, wenn ich den Arbeitgeberanteil hinzurechne, schon ein Eckchen mehr als 2500 selbständig machen, plus eben noch die ganzen Unwägbarkeiten.
@SBM: Bezüglich der Krankenschwestern, vielleicht noch mal einen Blick in die Gehaltstabellen werfen, anstatt mit Klischeedenken um dich zu werfen, und auch nicht die Beispiele nehmen, die nur in ausbeuterischen Pflegeheimen untergekommen sind. Und natürlich nicht brutto mit netto in einen Topf werfen!
Und ja, 1000 Wörter pro Stunde schaff ich auch, wenn ich z.B. hier im Forum schreibe (letztes Jahr hab ich mal in 'ner halben Nacht eine 12 Seiten lange Geschichte in englischer Sprache geschrieben, musste aber nicht perfekt sein, dürften wohl um die 5000 Wörter sein). Aber nicht für Texte, die an Kunden gehen und für die ich recherchieren muss.
Und: Wer braucht / bucht heutzutage eigentlich noch Texte für Artikelverzeichnisse? Diese Kunden sterben ebenso wie die Verzeichnisse aus - die Kunden sind leider z.T. der Meinung, dass sie das gleiche Preisniveau auch für hochwertigere Texte ansetzen können. Aber insofern reden wir bei zumindest dieser Preisdiskussion hier auch nicht wirklich über AV-Texte.
nehmt es doch einfach so hin wie es ist:
- Es gibt gute Texter für 1 Cent / Wort und gute Texter für 10 Cent / Wort.
- Es gibt schlechte Texter für 1 Cent / Wort und schlechte Texter für 10 Cent / Wort.
- Günstige Texter sind nicht immer schlecht
- Teure Texter sind nicht immer gut
Wenn Ihr einen günstigen Texter findet, der gut ist, dann FREUT EUCH.
Ein teurer Texter sollte immer auch darauf geprüft werden, ob er sein Geld auch Wert ist. (genauso günstige Texter)
Mehr gibt es zu dem Thema nicht zu sagen. (Ausser vllt noch, dass es viele "Texter" gibt, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, sich über andere das Maul zu zerreissen.)
Ich schreibe sehr gerne metaphorisch, um deutlich zu machen, worum es mir geht.
Ein AG, der sich mal 50 AVs schreiben ließ, geht oftmals davon aus, dass derselbe Preis dann für alle Textvarianten gilt.
Vergleichbar wäre dieses "Denken" in einer KFZ-Werkstatt. Es macht preislich einen Unterschied, ob man sich für 20,- einen Ölwechsel machen lässt oder aber einen Motor austauschen möchte.
In solchen Sparten ist es akzeptiert, warum also nicht bei der Texterstellung? Ich habe mich in meinen Anfangszeiten auch selbst prostituiert (Texterstellung only ), aber im Laufe der Jahre lernt man den eigenen Marktwert kennen und durchzusetzen. Selbstständiges Texten erfordert sehr sehr sehr sehr sehr viel Zeit, die sich im Laufe der Jahre auch rechnen muss.
Ich schreibe keine AVs mehr, aber selbst wenn, würde ich für die bloße Erstellung schon mind. 3-4 ct/Wort verlangen. Warum? Weil es mich Zeit kostet, die ich sonst anderweitig sinnvoller nutzen könnte.
Wenn ich nun meine AVs mit denen der Dumper vergleiche, erkennt man selbst bei diesem wirklich nutzlosesten getexte immer noch Unterschiede wie Tag und Nacht, wenn man die inhaltliche Qualität betrachtet.
- macht es schwarz neben Hartz
- ist Hausfrau und verdient sich ein Taschengeld nebenher, während der Mann für den Lebensunterhalt sorgt
- ist Schüler
- ist Student mit Teilunterstützung Eltern / BAFöG
- sitzt irgendwo im billigen Ausland
- ist Anfänger, liest immer nur die niedrigen Preise und meint, als Anfänger die niedrigen Preise noch unterbieten zu müssen - und hat keine Ahnung von Kalkulation bzw. rechnet sich die tatsächliche Dauer und geistige Belastbarkeit ebenso schön wie die Helden hier im Thread und zahlt dann "Lehrgeld"
- ist, wenn man ihn gefunden hat, schnell kein Auftragnehmer mehr, weil es ihm doch zu wenig ist.
Die letzten Punkte kann ich übrigens aus eigener Erfahrung bestätigen. Ich hatte auch mal 1 Cent-Kunden. Betonung auf "hatte".
Wenn man tatsächlich einen guten Texter erwischt, auf den all diese Punkte nicht zutreffen, hat man die ganz große Ausnahme erwischt. Ansonsten gilt der Spruch mit den Peanuts und Monkeys doch in allen Bereichen - warum sollte das beim Texten anders sein? Und die Selbstprostitution gibt es ja auch beim Webdesign (Logo für 10 €, sind ja "bloß" ein paar Klicks) oder der kompletten "Homepätsch" für 50 €.
Am Ende ist doch alles eine Frage der Qualität und vor allem des Anspuchs - suche ich anspruchsvolle und lange Artikel ist ein höhrerer Preis gerechtfertigt.
Geht es um 100 Wörter Artikel, haut die jeder aus dem Bauch einfach so runter.
Wir suchen auch Texter - in allen Qualitätsstufen (-:
Aber die deutschen Texterinnen könnten noch was von den litauischen dazulernen:
Das letzte mal, als ich in Litauen ne Texterin suchte, wollte die mich gleich ins Bett zerren.
Wahrscheinlich war mein Angebot zu hoch...