Macht euch SEO für eigene Projekte noch Spaß?

[Geo]

Bei SEO ist es mehr ein Tasten bei Dunkelheit, man kann den Lichtschalter finden, doch auch in eine offene Steckdose greifen. Wäre eigentlich auch noch kein Problem, wenn die Positionen von Lichtschalter und offener Steckdose sich nicht ändern würden, könnte man nach den ersten Fehlversuchen deren Lage einschätzen. Doch deren räumliche Positionen wandern halt zuweilen, so dass sich nur bedingt Wissen auf alte Erfahrungswerte aufbauen lässt.

Das mag bei reinen SEO-Projekten der Fall sein. Das war aber auch schon vor 5+ Jahren so. Wer SEO und das Wissen im Umfeld dazu nutzt, um solide Projekte entsprechend fit zu machen, hat mit den letzten Updates evtl. noch mal einen Sprung nach vorne gemacht. Ging mir zumindest mit einer Website so, die aber auch schon 10 Jahre alt ist, und schon lange vorne mitspielt.

[Melegrian]

@Geo

Also, bei Dir hat sich ein Projekt verbessert und die anderen werden sich wohl zumindest gehalten haben, so dass Dir SEO noch rundherum Freude und Spaß bereitet?

Habe mit helldunkel gestimmt, weil nichts mehr so einfach berechenbar ist, wie noch vor Jahren und ich eher denke, dass es in vielen Bereichen nur noch auf ein Web der Giganten hinausläuft. Es nutzt ja wenig, wenn eine kleinere Site sich von Jahr zu Jahr in einem Nischenbereich noch verbessert, aber die Seiten, die eigentlich den Lebensunterhalt sichern sollten, auf wackligen Beinen stehen oder einfach nur weniger abwerfen. Womit ich keinen Totalausfall oder plötzlichen Rückgang meine, sondern eher so einen schleichenden Verfall. Um den schleichenden Verfall abzufangen, ist ein ständig höherer Aufwand nötig, wie ich meine und irgendwo und irgendwann sind da Grenzen erreicht, wo der Spaß aufhört und die Freude schwindet.

Auf der anderen Seite schwebt mir aber noch das eine oder andere Projekt vor, von dem ich eigentlich überzeugt bin, dass es richtig gut werden könnte. Nur so richtig Spaß macht es halt auch nicht, weil die Zeit fehlt, da die anderen Projekte Vorrang haben.

[Geo]

@Geo

Also, bei Dir hat sich ein Projekt verbessert und die anderen werden sich wohl zumindest gehalten haben, so dass Dir SEO noch rundherum Freude und Spaß bereitet?

Genau. Die anderen Projekte halten sich den Umständen entsprechend...
Nahezu keine Veränderung, außer, dass der eine oder andere "Big-Player" vorbeigezogen ist oder mehr Platz in den Serps einnimmt.
Sind aber alles keine hochgezüchteten Sachen mit dünnen Inhalten.

[Vegas]

Das war aber auch schon vor 5+ Jahren so.

Sicher, nur vollzogen sich da die Änderungen bei Google wesentlich langsamer, insofern konnte man sich besser darauf einstellen und an den entsprechenden Stellen nachjustieren.

Was wir dieses Jahr mit den netten schwarz-weißen Tierchen und "Unnatural Links" erlebt haben hat schon eine andere Qualität. Ich kann mich nicht erinnern, daß irgenwas seit dem berüchtigten Florida Update Ende 2003 die SERPs derart durchgeschüttelt hätte.

[pimpi]

Um klar zu stellen: ich jammere nicht weil mir nen Projekt abgeschossen ist. Sowas passiert immer mal. Einige steigen, andere fallen - mal bleibt alles stabil. Das hat immer Spaß gemacht, es war und ist Bewegung im Spiel.

Problem jetzt: so wirklich abschätzen wie sich etwas entwickelt kann keiner. Auch nicht die, welche mit Wissen protzen, jede klitzekleine News im Forum XY oder Blog AB verfolgen. Dafür ist das Spiel zu undurchsichtig, um wirklich auf längere Sicht planen zu können. Und ich plane nicht für irgendein Müllprojekt um schnell im Sinne eines Artikelverzeichnisses Content und Links ins Netz zu rotzen. Echte Seiten für echte Besucher. Aber selbst dort ist alles wirr geworden. Getestet mit einigen Seiten, die Spamlinks aus SB, WK und einigen AV bekommen haben zeigen: ein Teil schmierte ab, andere hat das gar nicht gestört. Ging munter weiter. Das Schema aller Seiten ist sonst gleich, aber zu sagen WARUM genau diese jetzt einen Dämpfer bekommen hat und die andere nicht...tjo.

Keiner der SEO sollte nur Blogs erstellen um ein tolles Projekt zum tauschen zu haben. Ich lege immer noch Wert auf echte Besucher, da kann auch der Sistrix minimal sein. Agenturen wollen aber zum Großteil einen glänzenden Sistrix Balken, Besucher sind denen egal. Es soll nur Futter für ihre Kunden her. Wie so ne fette Mastsau, die nur mit Chemie gepusht wurde um halbwegs gesund zu sein, aber schön fett. Für mich hatte das eine positive Seite: Werbung wurde drastisch reduziert, weil ein Projekt irgendwo ein grünes Niveau erreichen sollte, daß Nutzer nicht mit Werbung verschreckt, aber gleichzeitig auch profitabel ist.

Nach der Art bin ich neue Seiten angegangen, jetzt nicht mehr. Letzten Monat ging 1 neuer Blog ans Netz. Mehr nicht, ich habe schlicht keine Lust mehr dort immer wieder Energie und Zeit aufzubringen, wo a) die Besucher fehlen weil google die Seite spontan abschießt und b) natürlich auch Agenturen kein Interesse haben, bei einer Auf und Ab Seite Artikel zu kaufen.

Das alles spielt sich im winzigen eines winzigen Bereichs ab. Ich bin Einzelkämpfer + 2 Texter. Es trifft den Kleinen wie die Großen. Ob die ganz Großen derlei Probleme haben, oder haben werden, wird sich zeigen. Ein Monopolist ist nie gut, für eine faire und freie Entwicklung. Nimmt es mir jetzt alle Seiten aus dem Rennen...ja mei, geh ich eben wieder Vollzeit arbeiten. Passiert das einer Firma, die vielleicht 80 Mitarbeiter bezahlen muß, sieht das ganz anders aus. Hätte ich jetzt einen Onlineshop als Haupterwerb zur Finanzierung meiner Frau, Kinder, Haus + 2 Autos, der vorher wirklich gut bei google positioniert war und nun im Nirwana verschunden ist, bleibt entweder a) den Fehler suchen + den Fehler zu beheben, b) einen Profi ranzulassen, c) der Strick im Dachboden. Weil nichts davon verspricht, daß sich der Shop überhaupt wieder erholt. DAS ist das fatale an der Geschichte, es lässt sich nicht sicher sagen "Ok, hier sind wirklich paar Fehler die grob sind, bekommen wir hin und danach kommt der Shop wieder." .... nee nee, das Teil kann sich erholen, oder nicht. Und "oder nicht" bedeutet in dem Fall, daß der Shop in der Versenkung bleibt und nicht wieder kommt. Die Projekte von mir, die von den zwei P betroffen waren, haben sich bisher nicht wieder so richtig erholt. Also werden Sie das auch kaum, es sei denn der Algo bekommt neue Denkmuster verpasst. Das sind mir zu viele Faktoren, die ich nicht einschätzen kann und nach denen ich mein Leben nicht ausrichten will. Lieber smooth und ohne die innere Unruhe im Bauch, als ausgebrannt und ständig gequält vor der Angst eine Seite könnte es abballern. Es ändert nichts daran, daß sich im Internet nicht schnell Geld verdienen lässt. Aber die Blase kann so unendlich schnell platzen, wo es einem den Boden unter den Füßen wegziehen kann, wenn dort auf einem ständigen Hoch gelebt wird.

[GBK667]

Interessanter und lesenswerter Thread @ Pimpi und die Kommentatoren


Ich bin mir nicht sicher ob ich mitreden kann mit meinen Projekten, da ich erst seit etwas mehr als einem Jahr "Webmeister" bin und ein projekt betreibe , dass sich wohl ziemlich von den meisten anderen her unterscheidet.

Für mich bedeutet diese Webseite Hobby + Erfüllung da es mit Kunst zu tun hat, und ich durch die Webseite mehrere Kunstprojekte leiten und aufbauen konnte mit Leuten aus der ganzen Welt.

Das dadurch über Werbung auch etwas Taschengeld aufs Konto komt ist lediglich ein netter Nebeneffekt wobei es natürlich supertoll wäre wenn ich dieses Hobby mal zur Teilzeitarbeit oder sogar Vollzeitprojekt aufbauen könnte..aber so wie es aussieht brauchte ich um das zu erreichen bei ca 2-3 Stunden Arbeit am Tag daran trotzdem noch 2-3 Jahre um wenigstens 500-1000 Euro im Monat zu erreichen.

Habe ca fast 2000 eindeutige Besucher am Tag aber irgendwie läuft CPC überhaupt nicht, weshalb ich auf die niedriger bezahlten TKP Kampagnen angewiesen bin.

Letztes Jahr hatte ich eine andere Einstellung und versuchte möglichst schnell mit der Webseite Geld zu verdienen, da dies nicht klappte musste ich nun realistischerweise einsehen, das ich besser daran bin nur soviel daran zu arbeiten wie es mir Spaß macht und mich über die Ergebnisse zu erfreuen auch wenn sie kein Geld bringen.

Durch mich zeichnen teilweise professionelle Künstler die in der Computerspielbranche arbeiten, zB Spielcharaktere aus den frühen neunzigern, derzeit z.B arbeiten über 60 Künstler an nem Kunstprojekt das die ganzen Gegner aus den Zelda Spielen umfasst, ich war selbst nie ein großer Fan der Reihe, aber so ein Projekt zu betreuen und zu sehen wie dadurch Kunst ensteht ist einfach genial, und macht mir, den Künstlern und den Fans der Spiele ziemlichen Spaß am Internet


Derlei Projekte mit vielen Leuten, die dann auch viele Fans interessieren helfen meinem Projekt auch sehr, nicht stark von Google abhängig zu sein. Nur ca 55% meiner Besucher kommen durch Google da ich die fertigen Kunstprojekte als News zu verschiedenen größeren Portalen als auch Nischenseiten, die sich zB mit Zelda beschäftigen schicke und etliche dieser Seiten dann auch gerne darüber schreiben.

Dadurch habe ich an die 40% Besucher durch andere Seiten, von Leuten die sich für die Themen interessieren und nicht direkt durch Google oder anderen Suchmaschinen auf mein Projekt stießen

Gruss, Ray

[Beloe007]

Ein Monopolist ist nie gut, für eine faire und freie Entwicklung.

Das hat doch nichts mit Monopolist zu tun, auch wenn es 10 Suchmaschinen gäbe die jeweils 10 % Marktanteil hätten, gäbe es updates... ganz besonders sogar dann, weil sie sich dann abgrenzen wollten und ständig verbessern (und mehr Geld verdienen) wollen würden.

Veränderungen gibt es überall und ständig..., entweder man kann sich immer wieder anpassen, sich manchmal auch neu erfinden oder nicht.

[pimpi]

Ein Monopolist ist nie gut, für eine faire und freie Entwicklung.

Das hat doch nichts mit Monopolist zu tun, auch wenn es 10 Suchmaschinen gäbe die jeweils 10 % Marktanteil hätten, gäbe es updates... ganz besonders sogar dann, weil sie sich dann abgrenzen wollten und ständig verbessern (und mehr Geld verdienen) wollen würden.

Veränderungen gibt es überall und ständig..., entweder man kann sich immer wieder anpassen, sich manchmal auch neu erfinden oder nicht.

In dem Fall gibt es aber keinen freien Wettbewerb wo der Suchende die Wahl hat, weil die Alternativen fehlen - oder Sie schlicht keiner kennt. Wenn es nun 10 Suchmaschinen gäbe, wo jeder auch exakt 10% Marktanteil behält, wäre die Mixtur daraus ein bunter, interessanter Wettbewerb. So gibt es aber eben nur einen global player mit 99,999999....% Marktanteil. Und wenn der von heute auf morgen neu mixt, wirkt sich das fatal auf alle aus. Jetzt könnten die 9 anderen natürlich mitziehen, leider kann ich das aber nicht abschätzen, eben weil jeder Arsch nur google nutzt

[ErwinRommel]

Das Problem welches ich sehe ist das, daß viele SEOs sich bisher ausschließlich auf SEO konzentriert haben und andere Marketingkanäle und Entwicklungen nicht in die persönliche Marketingstrategie ihrer Projekte aufgenommen haben.

[pimpi]

Da hast du auch vollkommen Recht. Ich gehe jetzt einmal nur von mir aus: ein Großteil meiner Seiten ist bei Facebook und Google Plus gelistet. Das läuft zwar recht mau, bis auf eine Seite mit knapp 550 (echten, ungekauften) Besuchern teile ich Artikel aber wie gehabt über diese Kanäle. Man schafft es als Einzelner aber kaum alles zu betreuen. Das Verhältnis Arbeit/Freude. Potenzial hat auf jeden Fall youtube, nutze ich auch wenn sich's anbietet. Ansonsten konzentriere ich mich rein auf die Seiten.

[NEO_SEO]

Eigentlich macht mir SEO nur für meine eigenen Projekte Spaß. Bei allen anderen Projekten hat man ja kein langfristiges Geld Das mag aber auch daran liegen, dass die letzten Änderungen von Google durchaus sehr positiv für mich waren.

[Kleine-Seo-Hexe]

Frustrierend finde ich
1. Die EU mit Ihren blöden Gesetzen und Richtlinien
2. Unsere Regierung (die als einzigstes Land den Schei** umsetzt)
3. Die Abmahnanwälte, die mit den Gesetzen, wo man sich ans Hirn langt eine goldene Nase verdienen.
4. Google weil man immer noch mit einen manipulierten Linknetzwerk hochkommt und Content eben nicht King ist, wie die immer behaupten.

Ich habe meine Stimme bei "es frustriert und demotiviert" abgegeben.
Es ist allerdings mehr oder weniger das Umfeld, was mich frustriert und es wird in Zukunft noch schlimmer. Google finde ich dagegen harmlos. Wie Torsten schon oben sagte, Internetmarketing besteht heutzutage nicht nur aus klassischen SEO und wenn man das berücksichtigt, dann ist man etwas mehr auf der sicheren Seite.

lg kl-seo-hx

[Melegrian]

Frustrierend finde ich
1. Die EU mit Ihren blöden Gesetzen und Richtlinien
2. Unsere Regierung (die als einzigstes Land den Schei** umsetzt)

Was nun die EU und die derzeitige Regierung in DE mit SEO und mit dem Ausbau von eigenen Projekten zu tun hat, kann ich nicht richtig nachvollziehen. Durch welche Gesetze und EU-Richtlinien fühlst Du Dich denn beim Auf- und Ausbau von neuen Projekten behindert?

[Kleine-Seo-Hexe]

Die denk mal die Mehrheit weiss, was ich damit meine.
SEO alleine nervt mich nicht. Es nervt die allg. Internetsituation und deswegen machen irgendwann auch die Internetprojekte keinen Spaß mehr weil man ständig irgendwelche Richtlinien umsetzen muss. Ich freue mich schon auf die neue Cookierichtlinie 2013. Bin gespannt, wie unsere Regierung diese dann umsetzt.

lg kl-seo-hx

[Linkbuilder_Bochum]

Das ist gesund, das ist im grünen Bereich. Autos sind bezahlt, Schulden keine da. Aber der Reiz sich permanent zu verbessern ist in unserer Gesellschaft einfach immer da, bei SEO wie im normalen Leben. Und ich denke auch der SEO passt sich seinen Einnahmen an, die ja nun üppig sein können.

Bei allem Respekt, aber das stinkt gewaltig nach Rechtfertigung, weil Du angeschissen wurdest und bietest damit noch mehr Angriffsfläche, den anderen SEO's geht es am A... vorbei was Du hast oder nicht, für die ist es nur interessant solange Du noch mit SEO Kohle machst.