seonewbie hat geschrieben:sondern um das massive Überschreiten von existierenden Gesetzen
Wie gesagt, offenbar tut sich jetzt was. Das ist, so übel wie es sein mag, der normale Vorgang, wenn man keinen totalen Überwachungsstaat haben will, siehe unten.
Also ich habe keinen Bock Samunellen zu bekommen
Die Viecher heißen Salmonellen und dazu fällt mir gerade was Lustiges ein :)
(Wer den Witz nicht auf Anhieb versteht: salmon ist die englische Bezeichnung für Lachs.)
Hühnerfleisch mit einem Amoniak-Anteil zu essen
Ammoniak verdunstet ein gutes Stück unter 0°C. Wenn du dein Ammoniak-Hühnchen aus dem Ofen holst, hätte sich der weitaus größte Teil schon verflüchtigt und den verbliebenen Rest würdest du garantiert schmecken, noch lange, bevor es eine ungesunde Dosis wäre.
Die Frage wäre zudem, wie eine große Menge Ammoniak unbemerkt ins Schlacht-Huhn gekommen sein soll: Wenn's eine giftige Menge gewesen wäre, und die ist beim Huhn wegen der Größe deutlich geringer als beim Menschen, wäre das Huhn daran verreckt und gar nicht auf der Schlachtbank gelandet, sondern in der Tonne.
Davon abgesehen gehört Ammoniak zu einem traditionellen Backtriebmittel, Stichwort Hirschhornsalz. Ich habe gerade vor zwei Monaten zu meiner großen Freude wieder
5 Gramm davon verbacken und lebe immernoch.
Das ändert natürlich alles nichts daran, dass das im Fleisch nichts zu suchen hat, aber deswegen Panik wie ein hysterisches Huhn zu schieben, halte ich einfach für wenig produktiv. Du hast eher ein verfrühtes Ableben wegen der Aufregung über das Ammoniak-Huhn als wegen des Ammoniaks im Huhn selbst.
weil die staatichen Veterinäre vermutlich von Wiesenhof geschmiert wurden.
Wenn dem so sein sollte: Das kommt leider vor. Das Problem dürfte doch eher dort zu suchen sein, wo es auch die Grünen in der schon angesprochenen Mitteilung verortet haben, nämlich im Einsparen bei der Lebensmittelüberwachung.
Darüber solltest du schreiben, die Wiesenhof-Geschichte ist doch nur ein Aufhänger. Heute ist es Wiesenhof, morgen ist es Gockelfrieden, übermorgen Hähnchengut - oder auch nicht, denn ich garantiere dir: Solche Verfehlungen gibt es jetzt, hier und heute nicht nur bei Wiesenhof, sondern auch bei anderen Firmen. Es hat sie nur noch niemand gemeldet.
Dem [örtlichen Metzger] war absolut unverständlich wie so etwas von den Behörden unerkannt blieb da die Kontrollen bei ihm sehr streng sind und schon wegen Kleinigkeiten erhebliche Geldstrafen nach sich ziehen.
Wenn's nur darum geht, wie die Tiere beim Impfen oder der Verladung behandelt wurden, dann ist es schlichtweg das Gleiche wie bei deinem Metzger; der kann auch mit ungewaschenen Händen von der Toilette kommen und dann mit den Grabbelfingern, mit denen er sich gerade im Allerwertesten herumgewischt hat, Kunden bedienen - solange kein Kontrolleur neben ihm steht.
Man kann nicht ständig überall kontrollieren, das ist nicht zu finanzieren und will auch niemand. Es braucht immer den normalen Bürger, der die Augen aufhält und bei Verdacht die Behörden aufmerksam macht, damit die eingreifen können. Und genau das passiert jetzt gerade bei Wiesenhof.
(Dies soll aber nicht bedeuten, dass es in der Lebensmittelüberwachung keinen Verbesserungsbedarf geben könne.)