Wie rechnet ihr ab? Ausgaben produzieren?

Beitrag von **pimpi** » 12.02.2010, 15:21

Hallo,

die Steuererklärung steht ins Haus und als Kleinunternehmer die Einnahmen-/Ausgaben Rechnung.

Da es bei mir eigentlich nur Werbeeinnahmen sind, kann ich da auch schlecht Ausgaben produzieren. Ich fahre nicht zu Kunden oder ähnliches und habe auch kein Büro. Nun wird wohl auch ein Nachzahlung kommen.

Für den Laie: wie kann ich das in etwas berechnen? Also tool könnte man das hier nehmen:
https://www.n-heydorn.de/steuer.html

Also Bruttogehalt x 12
+ Einnahmen Werbung
- Ausgaben für Fahrtkosten normaler Job (hin und zurück á 30 Cent/Kilometer?)
- sonstige Ausgaben

Wäre jemand von Fach und könnte mir per PN helfen oder in etwas ausrechnen wie hoch die Nachzahlung sein wird?

Merci!

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Beitrag von **tami6699** » 12.02.2010, 17:35

Klugscheissmodus an:

Immer schon am ende des Abrechungsjahres schaun, was an EA produziert worden sind, dann noch von befreundeten Firmen die im Minus sind, Rechnungen stellen lassen, diese auch kurzfristig bezahlen (Geldfluss = wichtig) und im neuen Jahr wieder gutschreiben (viell. sogar mit Zinsen wie am Sparbuch, die Minusfirma hat nen guenstigen Kredit und du eine Veranlagung), neue Software/Hardware kaufen etc.

Als Kleinunternehmer in Deutschland duerft ihr euch Gehalt zahlen? wow...

Beitrag von **w3news** » 12.02.2010, 17:54

@pimpi
1. Die Fahrtkosten (zu einer nichtselbstständigen!) Arbeit beträgt einfach 30 Cent pro Kilometer nicht hin- und zurück.

2. Du solltest alles absetzen was du dir letztes Jahr gekauft hat und mit deinem Gewerbe zu tun haben könnte. Im Prinzip schon mal alle Sachen die für den Computer gekauft worden sind, natürlich auch Druckerpatronen.

Wenn ich dich richtig verstehe, dann hast Du doch eine Webseite mit der du Einnahmen generierst, oder? Also kannst du auch zum Teil deinen privaten Internetanschluss absetzen, Mobilfunkanschluss eventuell auch.

Und dann: Du schreibst zwar, das du kein Arbeitszimmer hast, fragt sich allerdings wo dein Rechner steht, von wo aus du deine Seite pflegst und hegst, vielleicht kann man ja das Zimmer auch teils absetzen.

Dann sind Zeitschriften auch immer gut, Kontoführungsgebühren sind auch ein bisschen und so weiter und so fort...

@tami6699
So ganz legal ist das aber nicht oder? Und nächstes Jahr hat er das gleiche Problem und eine Firma finden die das so macht, denke ich, ist nicht so einfach...

Beitrag von **tami6699** » 12.02.2010, 17:59

Er kann alles abschreiben was er verwendet.

Wenns nur der teil eines zimmer ist (zb. 5m2) kann er anteilsmaessig Strom, Heizung, Miete etc. in die Steuererklaerung nehmen. Tel. natuerlich auch (wird eh zum Grossteil wieder gestrichen), Domainkoste, Hosterkosten etc.

Was ist nicht legal, wenn man von einer Firma eine Rechnung fuer eine Leistung bekommt und diese bezahlt???

Alles ist einfach, wenn man es sich nicht zu schwer macht.
Unterm Jahr kann man solche Dinge besser "verstecken" umschachteln wie am Ende, wenns schon fasst zuspaet ist zur "Steuerquotenanpassung"

Beitrag von **pimpi** » 12.02.2010, 18:06

43 m² 2-Raumwohnung...da fehlt mir leider 1 Zimmer zum abrechnen

.

Ich habe ja letztes Jahr noch das Notebook gekauft. Domainkosten & Co. leuchtet auch ein, fürchte aber das reicht nicht. Es kann doch aber auch nicht sein, dass ich genötigt werden Ausgaben zu produzieren, z.b. ein Auto finanziere, nur um keine Steuern zahlen zu müssen? Da kommt meine Weltanschauung gerade ins Wanken.

Können eigentlich außergewöhnliche Kosten wie KFZ Reparaturen auch angegeben werden?

Beitrag von **w3news** » 12.02.2010, 18:57

Ähm, na ja, du hast halt Einkommen und das muss nun mal besteuert werden, mit den Ausgaben verringerst du nur den Steuersatz... und wenn du "normal" arbeiten gehst dann bezahlst du ja auch Steuern (hoffentlich) und kannst am Ende des Jahres unter Umständen noch was rausholen.

Das mit dem Auto klappt nur, wenn du es auch für die Arbeit brauchst, wird also kaum klappen.

Ich setze bei mir auch in meiner 2 Zimmerwohnung mit 52 m² 5 m² anteilig als Arbeitszimmer ab, mache dies aber zum ersten Mal in diesem Jahr, muss also noch abwarten ob es so durchgeht wie ich es denke, prinzipell ja.

Beitrag von **tami6699** » 12.02.2010, 19:10

Wenn du tatsaechlich von daheim aus arbeitest, dann auf alle Faelle den Platz um den Schreibtisch mit angeben.

Hier von der gesamten Wohnung die m2 nehmen und dann den Anteil rechnen.

Anteilige Heizkosten / Jahr nicht vergessen.
Stromkosten kannst du hoeher ansetzen wie den Anteil an Heizung (nimmst nur zb. 5m2 (also deinen Anteil, wird dir vermutlich auch nix gestrichen).
Mietkosten/Betriebskosten der Wohnung.

Kannst du nachweisen, dass du das Auto geschaeftlich brauchst, auch hier Anteil an: Sprit, Versicherungen, KFZ Kosten etc. (nicht vergessen, die Steuer der Spritrechnung musst zahlen, ausser das Auto ist vorsteuerabzugsberechtigt).

Natuerlich kann das sein, dass du Steuer zahlen sollst/musst rofl

Beitrag von **segr** » 12.02.2010, 19:20

Platz um den Schreibtisch? Es können doch nur echte, separate Arbeitszimmer abgesetzt werden, oder?

Beitrag von **tami6699** » 12.02.2010, 19:23

Nein, abgetrennt reicht meistens (Buecherregal, Kasten etc.)

Beitrag von **tami6699** » 12.02.2010, 19:55

cafe, klopapier, putzmittel anteil kannst dir schenken.

und internetzugang auch nur MAXIMAL 80% , mehr glaubt dir keiner.

Beitrag von **tami6699** » 12.02.2010, 20:01

Bewirtungskosten bei einer privaten Wohnung und das ganze ohne eigenem Arbeitszimmer.

Der FA Beamte ist entweder stock besoffen oder kam selbst jede Woche 5x vorbei zum cafetrinken.

Aber gut, ich hab auch immer absichtlich Dinge eingebaut frueher, damit der Finanzbeamte was findet, seine Quote erfuellt und mir 7 Dollar 02 Cent streichen kann....

Beitrag von **pimpi** » 12.02.2010, 21:23

Ok das mit der Wohnung werd ich auch probieren. Ich rechne also 5m² meiner Gesamtmiete pro Monat aufs Jahr an? DSL 80% mache auch sowie Strom. Kaffee trinke ich keinen

.

Beitrag von **dirk30** » 12.02.2010, 21:41

Das mit dem Raum um den Schreibtisch...naja...nur weil ein Finaz Beamte nicht genörgelt heisst das net das es geht.

Das meint der Bundesfinanzhof dazu:

Ein häusliches Arbeitszimmer ist ein Raum, der seiner Lage, Funktion und Ausstattung nach in die häusliche Sphäre des Steuerpflichtigen eingebunden ist, vorwiegend der Erledigung gedanklicher, schriftlicher, verwaltungstechnischer oder -organisatorischer Arbeiten dient und ausschließlich oder nahezu ausschließlich zu betrieblichen und/oder beruflichen Zwecken genutzt wird.

Und den Ratschlag mit der Rechung von der anderen Firma würde ich auch nicht beherzigen...kommt dir am Ende eher so teuerer.

RG im aktuellen Jahr mindert
GS im nächsten Jahr steigert versteuerndes Einkommen...und da das normale Einkommen vom Jahr dann dazu kommt...höhere Steuersatz...also zahlst im Endeffekt mehr halt nur nen Jahr später...außer du liegt sowie so im Bereich des Spitzensteuersatzes...

Beitrag von **mano_negra** » 12.02.2010, 21:56

dirk30 hat geschrieben:Und den Ratschlag mit der Rechung von der anderen Firma würde ich auch nicht beherzigen...kommt dir am Ende eher so teuerer.

da sucht man sich studenten die unter der steuergrenze liegen, denen kann man dann auch noch einen prozentsatz zahlen wenns sein muss.

Beitrag von **dirk30** » 12.02.2010, 22:36

mano_negra hat geschrieben:
dirk30 hat geschrieben:Und den Ratschlag mit der Rechung von der anderen Firma würde ich auch nicht beherzigen...kommt dir am Ende eher so teuerer.
da sucht man sich studenten die unter der steuergrenze liegen, denen kann man dann auch noch einen prozentsatz zahlen wenns sein muss.

Du verstehst nicht was ich meine glaube. Kleines Beispiel:

A verdient im Jahr 30.000 Euro brutto (Einkommen
+ 20.000 Euro aus Selbständigkeit
damit einfacher einzigste Ausgabe die RG über sagen wir mal 10.000 Euro
= 40.000 Euro versteuernders Einkommen

A hat bei der Summe z.B. in diesem Jahr einen Durschnchnittsteuersatz bei 50.000 Euro von 30% also zahlt er von den 10.000 Euro 3000 Euro Steuern und behält 7k.

A verdient im nächsten Jahr 30.000 Euro brutto
+ 20.000 Euro aus Selbständigkeit
=50.000 Euro brutto
+ die 10.000 Euro brutto
60.000 Euro brutto

A hat in diesem Jahr bei 60.000 Euro einen Durschnittsteuersatz von z.B. 35% also zahlt er von den 10.000 Euro 3500 Euro Steuern und behält nur 6,5k

Was willst du da mit einem Studenten? Ich mein die andere Seite und da ist es nur eine Steuerverschiebung die im Zweifel...Normalfall teurere kommt außer man zahlt Spitzensteuersatz oder verdient im nächsten Jahr deutlich weniger und hat dadurch einen geringeren Steuersatz insgesamt