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Barthel
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Beitrag von Barthel » 07.07.2011, 16:34

net(t)worker hat geschrieben: dabei kommt dann eben raus das einige nichtmal die Grundlegendsten Dinge wie Prozentrechnung richtig können...
Das mit den Grundlagen ist immer so ne Sache. Wenn jemand Musik studieren will, dann wird er mit Mathe in seinem späteren Leben nicht mehr viel Anfangen können, die ganzen Stunden Pauken und Büffeln waren dann für die Katz. Gerade im Fach Mathe sehe ich sehr viele Sachen nicht als Grundlagen an, sondern eher als Spezialwissen für Techniker und Betriebswirte...

Ich verstehe auch nicht, warum man Leute, die nicht mal Prozentrechnung können, mit so Sachen wie Integralen, Logarithmen und Exponentialfunktionen traktiert. Ich hab den ganzen Scheiß außerhalb von Schule und Studium nie gebraucht und im Studium auch nur für den Mathe Schein.
heutzutage kommt man mit Auswendiglernen teilweise weiter als mit Verstehen... und genau das ist das Problem...
Das war früher eher noch extremer, wo man Gedichte gleich im Dutzend gelernt hat. Und auch hier sehe ich die Schuld eher beim System. Man könnte sich beispielsweise mal überlegen, wie sinnvoll es ist in Geschichte überhaupt Prüfungen zu schreiben, anstatt den Schülern einen Überblick zu geben und es dabei zu belassen. Dann hätten die mehr Zeit die wirklich wichtigen Dinge zu lernen und würden wg. Überlastung nicht in jedem Fach immer nur von Prüfung zu Prüfung lernen.

Und das jetzt bitte nicht so interpretieren, dass ich Geschichte nicht mag, war sogar ein großer Fan. Aber wir haben da gelernt, wie der römische Staat aufgebaut war, also auch Wahlgeschichten, wer wie oft Konsul werden durfte und so. Weiß das noch jemand von euch? Ich glaube nicht... Ich finde es gut davon mal gehört zu haben, aber solche Sachen abzuprüfen ist doch Quatsch...

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800XE
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Beitrag von 800XE » 07.07.2011, 17:41

Barthel hat geschrieben:in der Schule Biologie und Latein gelernt habe und dieses Wissen ist auch nice to have, es hat mir im Leben bisher aber noch nie wirklich etwas genutzt.
1. konntest Du hier sagen das ....
2. gab es sicherlich schon Situationen ....
.... dort hast Du verstanden ... ich hätte nicht verstanden


Vor Monaten war da so eine Schulung
Da sagte der Eine, das wir in der Schule "Mengenlehre" hatten und Er das noch nie gebraucht hat


Vielleicht war er mal in der Küche ...
noch haben: 5 Scheiben Brot + 2 Scheiben Käse = eine "mögliche" Menge Käsebrot von 2
(das war jetzt der klägliche Versuch es in den Altag zu bringen)

Ich wiedersprach ihm mit SQL
Er selbst macht es zwar nicht ....
... aber Wenn Er bei einem Preisvergleich
"Dikitalkamera Cannon" eintippt
dann bekommt er die "Schnittmenge von "Dikitalkamera"+"Cannon"


ähm, nochmal KäseBrot
Buffet ....
eine Menge Wurstbrote
eine Menge Käsebrote (Edamer oder so)
eine Menge Käsebrote (Gorgonzola, der mit dem Blauschimmel)

Wurstbrot ist für dich nicht essbar, weil Vegetarier
BlauSchimmel ist für dich nicht essbar, weil eckelig
= verbleibt eine "Schnittmenge" von einem Drittel das auf deinen Frühstücksteller darf

net(t)worker hat geschrieben:
SeriousBadMan hat geschrieben:+ ich sehe im Übrigen nicht, was schlecht daran ist, wenn viele möglichst gebildet sind. Es lässt nur auf mehr Vernunft hoffen.
naja... von gebildet würde ich nicht unbedingt reden
möglichst viel für möglichst viele .... = ja


das würde aber bedeuten
nicht vom 3 Gleidrigen zum 2 oder gar 1 Gliedrigen

sondern vom 3 Gliedrigen zum 5 oder 8 Gliedrigen


Hier wird ja gesagt das Heute weniger wie Früher
Anfangs waren sicherlich viele "neue" auf dem Gym die auch das Potenzial hatten ....
.... mit der Zeit "immer mehr machen Gym" kommen aber Welche die es nicht schaffen .... dann werden die Anderen ausgebremmst, dem wirkt man entgegen indem man den Stoff "ausdünt"
=
Am Ende haben zwar mehr das Maximum, aber dieses Maximum ist weniger geworden


Bildlich
Wenn man die Chance beim DTM-Rennen mitzufahren erhöt, indem man SerienAutos zuläst ...
... und dann dafür sorgt das die auch eine Chance auf den Siegertitel haben, indem man den "Profis" das Tuning verbietet
dann verschlechtern sich die Rundenzeiten und es gibt keine Chance mehr irgendwann einen neuen Rundenrecord zu fahren
catcat hat geschrieben:Leistungskurs Mathe.
Aber bis ich dem beibringen konnte wie man z.B. 19% aus einem Preis rausrechnet... Alter.
Der schrieb mir 2 Blätter mit den wahnwitzigsten Formeln voll, bekam dann zwar das richtige Ergebnis raus - aber dazu brauchte er den ganzen Tag. :o
Und dann stelle sich raus, das er zwar Prozentrechnen gelernt hat, aber halt nur die v.H.-Rechnerei - nicht die in-Hundert-Rechnerei.
Der hat also nicht
45.00 / 119 * 100 = Verkaufspreis ohne MwSt

sondern

x * 1.19 = 45.00

800XE
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Beitrag von 800XE » 07.07.2011, 17:54

Barthel hat geschrieben:war sogar ein großer Fan. Aber wir haben da gelernt, wie der römische Staat aufgebaut war, also auch Wahlgeschichten, wer wie oft Konsul werden durfte und so.
Weiß das noch jemand von euch?
Inteligentz des Menschen ist nicht

Input=Frage ..... Frage Finden, passende Antwort=Output



Inteligentz des Menschen ist ......

Inputs kommen rein
Werden mit Informationen abgeglichen
Artverwante Lösungen werden abgewogen, kombiniert und abgewandelt .... und dann wird gehandelt


Je mehr "Artverwante" Datenbasis Du hast, desto erfolgreicher sollten deine Handlungen sein




oder Anders gesagt
Fahre von Stuttgart nach München
und sage mir danach wieviele Ortsschilder auf der Autobahn waren
und wieviele Orte auf den Schildern genannt wurden

will sagen .....
..... 80% der DInge die Du beim fahren siehst, die werden als Unwichtig aussortiert
Versuche mal 1 Tag lang, alle Gedanken und Handlungen abzugleichen welche Schulsoffe hier jetzt Einfluß haben ....
.... würdest Du es wirklich machen, würdest Du mehrfach sagen "ups, gut das ich das mal gelernt habe ... dachte immer das ich das für umsonst gelernt hatte"

Barthel
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Beitrag von Barthel » 07.07.2011, 18:15

800XE hat geschrieben: .... würdest Du es wirklich machen, würdest Du mehrfach sagen "ups, gut das ich das mal gelernt habe ... dachte immer das ich das für umsonst gelernt hatte"
Meiner Meinung nach lernt und prüft man aber zu viele Details.

Geschichte ist da wieder ein gutes Beispiel, weil sich kein Mensch langfristig die ganzen Zahlen merkt. Das ist eine typische Information, die man einfach lernt um sie wieder zu vergessen. Grobe Zeiträume würden völlig reichen.

Erdkunde ist auch nicht verkehrt, damit man die Welt zumindest grob einteilen kann. Abiturfragen über die Erdölproduktion der Sowjetunion sind aber lange nach deren Zerfall irgendwie komisch.

Aus Bio sollte man mitgenommen haben, dass es eine DNA gibt und die wie eine Doppelhelix aussieht, die Namen der einzelnen Basen braucht man eher nicht. Und wenn ich dir das mit der Doppelhelix in einem interessanten Kontext vermittle, dann merkst du dir das auch. Die Namen der Basen wirst du eher aktiv lernen müssen - wozu?

Du must ja auch sehen, dass Menschen unterschiedliche Neigungen haben. Ich merk mir so Bio Quatsch ganz leicht, andere müssen das Zeug in ihr Hirn pressen und dabei geht es meistens nur um Details. Wenn ich hier noch mal schreibe, dass es eine DNA gibt, weiß das nächste Woche noch jeder, das mit der Doppelhelix wahrscheinlich noch viele und die Basen Adenin, Thymin, Guanin und Cytosin haben 99% bis morgen vergessen. Das ist auch völlig ok so, also warum muss man in der Schule Zeit darauf verschwenden solches Spezialwissen für Prüfungen zu lernen, das nur für Biologen interessant ist?

mogli
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Beitrag von mogli » 07.07.2011, 18:19

Gerade die Beiträge von 800XE zeigen mir recht deutlich, wie dankbar ich außerdem auch für die Grundlagen sein muss. Eine korrekte (und vor allen Dingen vorhandene) Zeichensetzung ist im allgemeinen Schriftverkehr extrem nützlich und macht es den Lesern einfach, die eigenen Gedanken und Ideen schnell nachvollziehen zu können. Gerade Kommata werden hier häufig unterschätzt!

Auch mit meiner Rechtschreibung punkte ich regelmäßig in Texten auf meiner Seite. Zusätzlich versuche ich grammatikalisch im Rahmen der deutschen Sprache zu bleiben. Natürlich schreibe ich Adjektive klein, benutze statt "Inteligentz" lieber "Intelligenz" und versuche Totalausfälle wie "Je mehr "Artverwante" Datenbasis Du hast" durch korrekte Pluralbildung, Groß- und Kleinschreibung etc. aufzufangen.

Das sind grundsätzliche Punkte, die bis zur achten oder neunten Klasse sitzen müssen. Vorhandene Mängel wiegen in diesen Bereichen meist deutlich schwerer, als Schwächen im Wissen um Genetik oder den Umgang mit Logarithmen.

Anonymous

Beitrag von Anonymous » 07.07.2011, 18:34

Barthel hat geschrieben:Das mit den Grundlagen ist immer so ne Sache. Wenn jemand Musik studieren will, dann wird er mit Mathe in seinem späteren Leben nicht mehr viel Anfangen können, die ganzen Stunden Pauken und Büffeln waren dann für die Katz. Gerade im Fach Mathe sehe ich sehr viele Sachen nicht als Grundlagen an, sondern eher als Spezialwissen für Techniker und Betriebswirte...
Einerseits sind Dinge wie Dreisatz und Prozentrechnung wirklich allgemeines Grundwissen, und die begegnen einem ja auch tagtäglich im Leben...

andererseits hat Musik mehr mit Mathe zu tun als du jetzt evtl. glauben möchtest... ;-)
heutzutage kommt man mit Auswendiglernen teilweise weiter als mit Verstehen... und genau das ist das Problem...
Das war früher eher noch extremer, wo man Gedichte gleich im Dutzend gelernt hat.
Das kannste doch nicht vergleichen, bei den Gedichten ging es ja explizit um das Auswendiglernen... bei Prüfungen geht es aber eigentlich um Wissenskontrolle, nicht darum wer am besten in kurzer Zeit möglichst viel auswendig lernen kann um es danach sofort wieder zu vergessen...

Ich habe vor einigen Jahren mal übers Arbeitsamt eine Weiterbildung zum Netzwerkadministrator gemacht, dort waren auch die Prüfungen für den MCSE dabei. Diese prüfungen werden im Multiple Choice Verfahren am PC abgelegt, und man kann sich Pakete mit allen möglichen Fragen die vorkommen können kaufen, also bestand die Prüfungsvorbereitung für diese Prüfungen darin mehrere Wochen lang diese gekauften Fragen durchzuarbeiten und auswendig zu lernen... gut, ich und ein anderer haben da dann tagelang Diablo im Netzwerk gezockt... dennoch legte ich die Prüfungen als bester ab, eben weil ich den Stoff verstanden habe und auch das Wissen praktisch anwenden konnte.... andere aus dem Kurs, die diese Prüfungen eher als ich abgelegt hatten, scheiterten dann aber schon an den kleinsten Netzwerkproblemen... Der Schulungsraum war in 2 Subnetze aufgeteilt, und da fragten sich dann einige allen ernstes warum sie die Rechner auf der anderen Seite des Schulungsraumes nicht erreichen können, sind doch alle am selben Switch angeschlossen... achja, ich konnte sie erreichen, zumindest den mit dem ich Diablo gezockt habe... gut... waren dann auch keine zwei, sondern drei Subnetze, aber das wussten nur wir beide... :roll:

800XE
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Beitrag von 800XE » 07.07.2011, 18:46

mogli hat geschrieben:korrekte Pluralbildung
Welches SchulGlied isn das? :lol:

oder
Du (Mogli) bist zwar der Regischör vom Schungelkämb
aber, wenn Deutschland ausgesucht hat, hat es mich gefunden haben werden

oder
vielleicht hab ich das was Theo Huckstable hat?
Barthel hat geschrieben:
800XE hat geschrieben:
Aus Bio sollte man mitgenommen haben, dass es eine DNA gibt und die wie eine Doppelhelix aussieht,

Und wenn ich dir das mit der Doppelhelix in einem interessanten Kontext vermittle, dann merkst du dir das auch.

und die Basen Adenin, Thymin, Guanin und Cytosin
Das mit dem "interesant" ist ja Waldorf oder so .... freies lernen

und natürlich lernt man mehr, wenn man sich dafür interessiert


Doppelhelix?
wie Hexadezimal ..... 1 Byte wird zu 2 Nible von 0-F
Basenpaar=Bit .... und ein Byte hat ( nicht 8 ) 23 Bits(Cromosome)?

Das die Basen 4 sind wusste ich(angenommen)
und die verbinden sich doch immer mit den selben
also
1+2
2+1
3+4
4+3
niemals 1+3 oder 2+4



stimmt das mit dem "Cromosom"=Einheit aus mehreren BasenParen
das das 23 sind hab ich aus ....ähm, "Flug zum roten Planet" wo Sie das Raumschiff finden .....
.... und dieses TonDings das eine DNA bzw 1Cromosom ist ... aber die haben 24 BasenPare (TV macht blöd)


ähm, ne .... dort sind es glaub nur 22 ..... Sie fügen dann das 23te an, das ist der "Sesamöfnedich" ins AlienSchiff

das mit den 24 war der Film "Evolution"
Zuletzt geändert von 800XE am 07.07.2011, 18:53, insgesamt 1-mal geändert.

Dr. Udo Brömme
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Beitrag von Dr. Udo Brömme » 07.07.2011, 18:50

SeriousBadMan hat geschrieben: + KEINER kann Herzchichurg in Deutschland werden ohne ein sehr ordentliches ABI.
doch. sogar mit dem seltenen 4.0er abi geht das wenn man die Wartezeit absitzt.
Deswegen studieren ja auch viele in Österreich, um Arzt zu werden, wo es kein NC gibt...
jo klar, in österreich nehmen sie jeden fürs medizin-studium.... sofern man im eignungstest unter die besten 3% kommt.. aber mit dem 3,8er abi in der tasche ist das jawohl ein klacks.
+ Andererseits sind dort die Unis deswegen total überfüllt, und wie lange das noch so geht, ist wohl fraglich...
ich fasse zusammen: du hast irgendwo gelesen, dass in österreich die unis überfüllt sind und hast mal von irgendjemandem gehört, der in österreich fürs medizin studium zugelassen wurde. daraus hast du dann geschlussfolgert, dass in österreich jeder sofort einen medizin studienplatz bekommt. klingt logisch, ist aber leider völliger schwachsinn.

mogli
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Beitrag von mogli » 07.07.2011, 19:01

800XE hat geschrieben: oder
vielleicht hab ich das was Theo Huckstable hat?
Wenn dem so ist: danke für die Aufklärung. Für mich sah das alles fast schon provozierend aus...

Erschreckend, dass ich nach den ganzen Jahren immer noch weiß, was die von dir genannte Figur für ein "Problem" hatte.

Barthel
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Beitrag von Barthel » 07.07.2011, 20:25

net(t)worker hat geschrieben: bei Prüfungen geht es aber eigentlich um Wissenskontrolle, nicht darum wer am besten in kurzer Zeit möglichst viel auswendig lernen kann um es danach sofort wieder zu vergessen...
Es sollte darum gehen. In der Praxis gibt es aber Prüfer, die fachlich richtige Antworten nicht bewerten, wenn z.B. nicht das Beispiel aus dem Skript rezitiert wird. Umgekehrt gibt es Studenten, die mit Klausuren nicht klar kommen, in denen sie sich die Fragen selbst stellen dürfen, weil sie alles gelernt, aber nichts verstanden haben.
dennoch legte ich die Prüfungen als bester ab, eben weil ich den Stoff verstanden habe und auch das Wissen praktisch anwenden konnte....
Das ist die normalste Sache der Welt. Vor den Prüfungen des erstens Semesters standen die Informatiker beim BWL Prof für die Sprechstunden an und die Wirtschaftsinformatiker bei dem für Programmieren I ^^ Lernen macht Spaß, wenn einen der Stoff interessiert und deshalb sollte man sich bei nicht elementaren Sachen vielleicht etwas mehr auf den Spaß konzentrieren. Für mich macht es keinen Sinn, dass jemand für Geschichte pauken muss, weil ihn das Fach nicht interessiert und darunter dann z.B. Mathe leidet, wenn da auch Schwächen sind. Dem sollte man dann halt in dem Schuljahr eine 6 in Geschichte geben und das war's.

Und genauso wenig finde ich es eben sinnvoll den Stoff in Mathe immer weiter zu vertiefen, wenn bei den Grundlagen Defizite da sind. Es wäre nicht verkehrt so Sachen wie Integrale an der Hochschule zu lehren und dafür den Dreisatz alle zwei Jahre mal zu wiederholen.

Dr. Udo Brömme
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Beitrag von Dr. Udo Brömme » 08.07.2011, 00:40

Barthel hat geschrieben:Das mit den Grundlagen ist immer so ne Sache. Wenn jemand Musik studieren will, dann wird er mit Mathe in seinem späteren Leben nicht mehr viel Anfangen können, die ganzen Stunden Pauken und Büffeln waren dann für die Katz. Gerade im Fach Mathe sehe ich sehr viele Sachen nicht als Grundlagen an, sondern eher als Spezialwissen für Techniker und Betriebswirte...
naja also das was man in der schule so lernt, das tut imho jedem als allgemeinbildung gut. krasses spezialwissen wird da eher selten gelernt. logarithmen und integrale sind sicherlich kein spezialwissen.

heutzutage kommt man mit Auswendiglernen teilweise weiter als mit Verstehen... und genau das ist das Problem...
ich sehe da eigentlich nicht unbedingt ein problem drin. der bildungsweg und die abschlüsse, die man macht haben großen einfluss darauf, was man dann für einen job bekommt. und im job geht es halt auch nicht darum, was man theoretisch alles könnte, weil man so wahnsinnig klug ist, praktisch aber nicht leistet, weil man den ganzen tag diablo spielt. es geht darum, was du für einen nutzen für deinen arbeitgeber bringst. den kannst du sowohl mit sehr fleißiger arbeit bringen, als auch mit klugen ideen. beides ist in den meisten jobs wichtig. und die, die karrieretechnisch wirklich viel erreichen sind immer noch meistens die, die intelligent sind aber sich auch nicht zu schade sind, mal was auswendig zu lernen, wenns nötig ist.

ein anwalt kann endlos klug sein, trotzdem muss er viele gesetzestexte und urteile im kopf haben, um seinen beruf richtig ausüben zu können. genauso muss ein arzt jede menge krankheiten, symptome, medikamente, etc. kennen, um seinen patienten helfen zu können. sogar ein mathematiker muss einige formeln, die er benutzt, einfach auswendig lernen, denn alles kann er sich auch nicht immer neu herleiten.

man kann halt mit fleiß fehlende intelligenz in gewissem maße augleichen und umgekehrt. so ist es bei den meisten anderen dingen im leben auch...

Barthel
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Beitrag von Barthel » 08.07.2011, 00:44

Dr. Udo Brömme hat geschrieben:logarithmen und integrale sind sicherlich kein spezialwissen.
Das ist Quatsch, ich Wette 90% aller Deutschen über 18 können keine Integralrechnung.

Barthel
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Beitrag von Barthel » 08.07.2011, 00:47

Und das ist übrigens eine sehr vorsichtige Schätzung ;)

catcat
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Beitrag von catcat » 08.07.2011, 03:41

Also ich kann das nich... :oops:
Hab ich aber auch irgendwo noch nie gebraucht, wenn ich so überlege.

Aber log kann ich wie ne Einz^^

Dr. Udo Brömme
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Beitrag von Dr. Udo Brömme » 08.07.2011, 11:53

Barthel hat geschrieben:
Dr. Udo Brömme hat geschrieben:logarithmen und integrale sind sicherlich kein spezialwissen.
Das ist Quatsch, ich Wette 90% aller Deutschen über 18 können keine Integralrechnung.
Trotzdem gehört es für jemanden, der die allgemeine Hochschulreife erreichen möchte zum absoluten Grundwissen. In jedem Studiengang, in dem auch nur ansatzweise irgendwas naturwissenschaftliches vorkommt, stößt man früher oder später auf ein Integral. Man muss es dann vielleicht nicht immer berechnen können, aber zumindest verstehen was damit gemeint ist. Ohne dieses Wissen kann man eben einfach keine Schaubilder interpretieren und das ist schon eine sehr grundlegende analytische Fähigkeit, die man von einem Abiturienten einfach erwarten können muss.

Und es ist ja nicht so, dass man in der Schule die kompliziertesten Integrale berechnen muss. Man macht nur eindimensionale Riemann-Integrale und das auch nur anwendungsbezogen ohne genauer auf die mathematischen Hintergründe einzugehen.

Und selbst wenn nur 10% der Schüler sich tatsächlich für Integrale und Logarithmen interessieren, dann muss man auch die fördern. Ich hab mich in der Schule immer für Mathe interessiert und war froh eine Lehrerin zu haben, die auch ein paar Sachen unterrichtet hat, die über den eigentlichen Abistoff raus gingen. Im Studium später hat es mir auch mit Sicherheit etwas gebracht. Dafür hat mich Effi Briest, Kabale und Liebe oder Faust in Deutsch nie sonderlich vom Hocker gerissen. Trotzdem war es finde ich im Nachhinein sinnvoll, sich ein bisschen damit zu beschäftigen.

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