Arbeitslosenzahl gehen zurück!

Beitrag von **Mamboo** » 01.12.2006, 00:32

Was sollen wir davon halten!
Die Arbeitslosenzahl ist wieder unter 4 Mill gesunken!

Das ist vor allem für die Jahreszeit sehr ungewöhnlich. Normaleweise stiegen die Arbeitslosenzahl im Winter und jetzt sind es unter 4 Mill. gesunken (3.95 Mill).

Das macht mut für 2007 oder

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Beitrag von **ole1210** » 01.12.2006, 01:10

Die zählen nur wieder anders....

Beitrag von **Anonymous** » 01.12.2006, 01:13

Naja... sich nur die Arbeitslosenzahlen anzusehen bringt nicht viel... wichtig wäre auch noch zu schauen wieviele "Arbeitssuchende" in irgendwelche "Weiterbildungen" stecken und somit aus der Statistik rausfallen, oder aus sonstigen Gründen nicht mehr auftauchen... kennst das doch... man kann nur Statistiken trauen die man selber geschönt hat....

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Beitrag von **noname** » 01.12.2006, 02:05

Hallo,
meiner Meinung nach haben diese Zahlen wenig Aussagekraft. Was ich so höre und lese, liegt es wohl daran weil das Wetter so gut ist. Andere Theorien gehen davon aus, das es an der Mehrwertsteuererhöhung von jetzt 16% auf 19% im Jahr 2007 liegt.
Jeder der z.b. sein ALG gestrichen bekommt, oder einen unterbezahlten Job annehmen muss, fällt wohl aus dieser Statistik raus. Das nur als Denkanstoss.
Man sollte besser die sozialversicherungspflichtigen Arbeitsverhältnisse aufführen, das wäre für mich ehrlicher.

Gruss

Beitrag von **Jojo** » 01.12.2006, 02:14

Mann kann aber auch versuchen alles schlecht zu reden. Meiner derzeitigen Auffassung nach wird selbst die Mehrwertsteuererhöhung den aktuellen Aufschwung nicht komplett kaputt machen können ...

Zahl der Erwerbstätigen auf Sieben-Jahres-Hoch:
https://de.today.reuters.com/News/newsA ... IGE-ZF.xml

Beitrag von **SloMo** » 01.12.2006, 07:46

Es gibt ja Experten, die eine Vollbeschäftigung für möglich halten. Voraussetzung ist, dass die Arbeitnehmer weniger (am besten gar nichts) verdienen. Wir haben keinen Mindestlohn und Arbeitslose lassen wir verhungern... das muss ja in Sklaverei enden. Was bleibt den Leuten anderes übrig, als unterbezahlte Jobs anzunehmen, und ein paar Euro mehr als ALG II zu haben. Gerecht ist daran wenig, aber die Statistik sieht gut aus.

@Jojo: Die Mehrwertsteuer ist Augenwischerei. Interessanter sind die versteckten Steuern. Wer etwas Produziert, gibt seine Steuerlast mit den Produkten zu 100% an seine Kunden weiter. Man sollte Firmen von der Steuer befreien, und es sich nur beim Kunden holen (Mehrwertsteuer auf über 50% anheben). Dann wüsste der Kunde wenigsten, wie hoch seine tatsächliche Steuerlast ist, und wäre nicht so leicht zu bescheißen. Aber ich fürchte, der deutsche Konsument will beschissen werden.

Beitrag von **ErwinRommel** » 01.12.2006, 09:13

Einen ganz ganz ganz kleinen Anteil darf ich mir auch anrechnen. Hab seit heute einen fest angestellten Mitarbeiter, der bis gestern Hartz IV-Empfänger war.

Beitrag von **SloMo** » 01.12.2006, 09:15

Glückwunsch. Dein Laden scheint ja zu brummen!

Beitrag von **Grisu** » 01.12.2006, 09:28

Es gibt ja Experten, die eine Vollbeschäftigung für möglich halten.

Vollbeschäftigung wird wohl nicht so einfach sein. Selbst wenn genügend Arbeitsplätze frei sind, heißt das noch nicht, dass die Arbeitslosen dafür qualifiziert sind.

Bei uns in der Ecke haben etliche Firmen Probleme ihre Stellen zu besetzen. Die "paar" Arbeitslosen (unter 5%) sind meistens völlig unterqualifiziert oder wollen gar nicht.

Beitrag von **advisor** » 01.12.2006, 09:37

Vollzeitbeschäftigung ist ein Modell des letzten Jahrhunderts.
Heute so nicht mehr Möglich.

Und wenn ich mir sogenannte "Vollzeitbeschäftigte" in den USA anschaue,
mit drei, vier Jobs um zu überleben.
Bleibt immer noch die Frage wie dies vom sozialen Standpunkt aus vereinbar ist.
Mit soviel Jobs bist du dann nämlich in keinem Arbeitsplatz mehr richtig zuhause.
Das schlägt ganz schön auf die Psyche.

Die sollten lieber mal die Vermögens/Einkommensverhältnisse bekanntgeben.
Im einstelligen Prozentbereich drei viertel des gesamten Einkommens?
Im hohen zweistelligen Bereich knapp am Hungertuch nagend?

Die Regierung sollte lieber mal richtig steuern, statt zu Rudern.
Und nicht mit Statistiken ablenken.

Gratuliere ebenfalls ErwinRommel.

Finde es zudem super, dass Du dich für einen ehemaligen Hartz IV-Empfänger entscheiden konntest.

Beitrag von **chrizz** » 01.12.2006, 10:22

ob die zahlen geschönt worden sind oder nicht (wovon ja eigentlich auszugehen ist, dass sie es sind), ist es doch zumin. ein positives signal an die bevölkerung. ich denke die breite masse macht sich darüber keine gedanken, wie diese statistik zustandekommt.
die großen boulevardblätter schreiben, dass es in DE wieder aufwärts geht und schon freut sich ein großteil der Bevölkerung. diese positive Grundstimmung trägt dann ja auch weiterhin zu wachstum usw. bei. insofern kann es doch nicht schlecht sein....jedenfalls nicht gundsätzlich...

Beitrag von **advisor** » 01.12.2006, 10:38

diese positive Grundstimmung trägt dann ja auch weiterhin zu wachstum usw. bei. insofern kann es doch nicht schlecht sein....

Das finde ich auch.
Die "sich selbst erfüllende Prophezeiung" greift bestimmt auch hier.

Nur schade, dass die Boulevardblättchen auch wieder schreiben werden:
Den Firmen geht es schlecht. Wir müssen den Gürtel enger schnallen.

Und in der Finanz und Wirtschaft lese ich gleichzeitig:
Milliardengewinne bei diversen Firmen.
Firmen im Aufwind.
Neue Höchstkurse, die Börse brummt.

Woher diese unterschiedlichen Ansichten wohl herrühren?

Beitrag von **SloMo** » 01.12.2006, 11:25

advisor hat geschrieben:Vollzeitbeschäftigung ist ein Modell des letzten Jahrhunderts.
Heute so nicht mehr Möglich.

Und auch nicht sinnvoll. Wozu automatisieren wir denn wie blöd? Die Tendenz geht in Richtung Vollautomatisierung. Wenn der Mensch mit den Maschinen konkurrieren will, muss er billiger sein, was völlig unmöglich ist. Der Mensch sollte sich auf seine größten Fähigkeiten konzentrieren: Kreativität und Konsum.

Das Problem ist die primitive Ansicht, dass man arbeiten muss, um zu überleben. Die Gesellschaft hat längst genug Wertschöpfung, um alle Menschen gut zu versorgen. Advisor hat aber leider völlig Recht, denn von dieser Wertschöpfung profitieren nur die, die den Großteil der Produktionsmittel oder des Kapitals besitzen.

Ich bin ja kein Kommunist. Aber der Kapitalismus (im Sinne der freien Marktwirtschaft) ist offenbar auch nicht der Weisheit letzter Schluss. Ein System, das den Menschen wie ein normales Betriebsmittel optimiert, ist menschenfeindlich. Wenn der Staat die Menschen dann noch dank Hartz IV dazu zwingt, sich als Betriebsmittel anzubieten, gleicht das einer Versklavung. Ist sowas nicht eigentlich verfassungswidrig?

Beitrag von **catcat** » 01.12.2006, 11:54

"Ich glaub nur den Statistiken die ich selbst gefälscht habe."
Den Satz kennt wohl jeder.

Selbst wenn es so wäre, wie uns weisgemacht werden soll: Es bringt langfristig gesehen nichts.
Die Märkte wandern. Europa ist als Markt ausgeschöpft. Nun kommt Asien und China dran. Dann vielleicht Afrika. Dann wieder Nord-/Südamerika. Und in ca. 70 Jahren ist wieder Europa dran.
Das haben mehrere Wirtschaftswissenschaftler schon in den 70er Jahren vorhergesagt. Und damals war die Automatisierungstechnik noch längst nicht so entwickelt.
Eine Studie von Heynes besagt, das bis ca. 2030 90% aller unqualifizierten Jobs in Europa unnötig geworden sind durch Importe und Automatisierung. Der Großteil der Handwerksbetriebe wird am Existenzminimum vegetieren.

Ich pers. mache mir in Bezug auf das 1. Welt-Europa keine grossen Illusionen mehr. Da können mir die Politiker und gekauften "Experten" Statistiken vorsetzen, wie sie wollen.

@ SloMo:
Das ist nicht mehr verfassungswidrig, seitdem einfach die Verfassung gesetzeswidrig geändert wurde von Politikern, die in irgendwelchen Vorständen gutbezahlender Konzerne sitzen.

Beitrag von **ChrisCross** » 01.12.2006, 11:57

hmm, also laut dieser Quelle, soll der Staat an 8,1 Millionen Empfänger Hartz IV/Sozialhilfe zahlen - und welcher "geschönten Statistik soll man nun glauben?

Arbeitsmarkt: Staat zahlt an 8,1 Millionen Empfänger
Die Zahl der Menschen, die Arbeitslosengeld, Hartz-IV oder Sozialgeld beziehen, liegt in Deutschland bei 8,1 Millionen - und ist damit mehr als doppelt so hoch wie die Zahl der offiziell registrierten 3,9 Millionen Arbeitslosen.
Wie das Fachmagazin LifeGen.de in seiner aktuellen Ausgabe unter Berufung auf die Monats-Statistik der Bundesagentur für Arbeit berichtet, beziehen über fünf Millionen Menschen Leistungen als Hartz-IV-Empfänger.
Hinzu kommen 1,8 Millionen Menschen, die Sozialgeld erhalten.
Quelle: www.lifegen.de