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Die Würde des Fürchterlichsten

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catcat
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Beitrag von catcat » 10.07.2010, 21:00

Interessant, wie sich der Bogen von Polizeigewalt gegen Demos im Inland zum Kriegseinsatz in Afghanistan spannt^^

Hallo? Im Afghanistan steht die Bundeswehr im Krieg! Auch wenn dies gern von den deutschen Medien als polizeieinsatz verkauft wird. Deutschland ist im KRIEG!

Sind die Polizisten im Inland auch gegen die Bürger im Krieg? Scheints schon...

Es ist ein typisches Anzeichen von Polizeistaaten und Diktaturen, das man die Exekutive nicht mehr identifizieren kann.

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Beloe007
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Beitrag von Beloe007 » 11.07.2010, 09:42

@catcat
Es war eine Frage zu Verständnis.

Ich hätte auch fragen können:

Ein Demonstrant kommt an und nervt, wegen irgendeinem Scheiß, auf einer gefährlichen Demo.

A) Soll der Polizist ihn notfalls mit Gewalt abdrängen?
Nehmen wir an der Polizist macht nichts.
B) Der Demonstrant oder Freunde machen hinterher schlimmeres, es war also nur ein Ablenkungsmanöver, war es trotzdem OK nichts zu machen?
B) Der Demonstrant macht hinterher nichts schlimmeres, war es trotzdem OK nichts zu machen?


Wenn der Polizist aber Gewalt anwendet... verliert er in jedem Fall, weil er auf etwas (für Aussenstehende) harmloses reagiert hat.
Selbst wenn der Demonstrant schlimmeres vor hatte, dann ist der Polizist der Böse, weil noch nichts schlimmeres zum Zeitpunkt der Gewaltanwendung passiert ist.

also, vier Möglichkeiten:
1. Er macht was und verhindert schlimmeres, was aber niemand beweisen kann.
2. Er macht was und verhindert nichts schlimmeres, was aber niemand beweisen kann.
3. Er macht nichts und es passiert schlimmeres.
4. Er macht nichts und es passiert nichts schlimmeres.

In Situation 1,2,3 verliert der Polizist, entweder er ist Buhmann der Nation, oder kriegt eins aufs Maul.
Nur im Fall 4 ist beim Polizisten alles gut.

Nur bei 2 verliert der friedliche Demonstrant.
Bei 1,2,3,4 gewinnt der gefährliche Demonstrant... entweder er ist der bedauerliche, der zu unrecht geschlagen/festgenommen wurde... oder er kann die Lage eskalieren lassen.


Eine 70/30 Situation, der Polizist könnte genauso gut ins Casino Roulette spielen gehen.

Aus Gründen der Eigensicherung, kann er aber nur auf eine weise reagieren, zumindest auf einer gefährlichen Demo... was hinterher natürlich für die Leute die das Video sehen "Buhhh der böse Polizist".


@networker
Genau das ist das Problem... das kommt zur Staatsanwaltschaft, aber es kommt auch in die Medien.
Schießt jemand:
Ist eine Bombe im Auto, hat er gut reagiert.
Ist keine Bombe im Auto, wird er von unseren Medien zerfleischt.
Schießt keiner:
Ist eine Bombe im Auto, ist er tot.
Ist keine Bombe im Auto, interessiert es keine Sau.


Genauso auf der Demo:

Polizist wendet Gewalt an:
Ist es ein gewalttätiger Demonstrant, wird der Polizist von unseren Medien zerfleischt.
Ist es kein gewalttätiger Demonstrant, wird der Polizist von unseren Medien zerfleischt.
Polizist wendet keine Gewalt an:
Ist es ein gewalttätiger Demonstrant, kriegt der Polizist eine auf die Nase.
Ist es kein gewalttätiger Demonstrant, interessiert es keine Sau.

Der Polizist verliert in jedem Fall, außer im letzten, da interessiert sich aber niemand für.
also kein Polizist wird durch eine kennnummer auf seiner Dienstkleidung in irgendeiner Weise eingeschränkt seinen Job zu machen...
Doch, weil er auf einer gefährlichen Demo auch präventiv reagieren muss und das kann auch heißen mal den falschen zu erwischen...

Oder ist die Polizei auch auf einer "Blumen für die Welt" Demo so aggressiv wie du meinst?

Hasenhuf
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Beitrag von Hasenhuf » 12.07.2010, 09:53

Beloe007 hat geschrieben:
Das Landgericht befand, dass die Vernehmungsmethode keine gerechtfertigte Notstandshandlung gewesen sei, denn sie habe gegen die in Artikel 1 Grundgesetz festgeschriebene Menschenwürde verstoßen.
Also es war eine Notstandshaltung, sie war nur nicht gerechtfertigt, weil sie gegen die Menschenwürde verstieß.
Weil eine Birne kein roter Apfel ist, ist eine Birne ein nicht roter Apfel? Soll das deine Argumentation sein?

Beloe007 hat geschrieben:Notwehr (oder wie man es nennen mag) gehandelt hätte.
Wenn Du nicht mal selber weißt was Du meinst, dann kann das nichts werden. Notwehr nennt man Notwehr, Notstand nennt man Notstand. Vom Notstand gibt es den rechtfertigenden Notstand und den entschuldigenden Notstand. Etwas was kein rechtfertigender Notstand ist, ist nicht automatisch entschuldigenden Notstand. Und warum würden die beiden Polizisten wegen Nötigung im Amt verurteilt? Wenn es Notstand gewesen wäre, dann wären sie schuldlos gewesen.
Beloe007 hat geschrieben:Im Umkehrschluss müsste jeder Demonstrant der Polizisten beleidigt verhaftet werden, aber das wird auch nicht gemacht...
Weil wir ja auch von Beleidigungen reden. Außerdem steht es immer jedem frei Anzeige zu erstatten oder es zu lassen. Bei Antragsdelikten gilt das auch für Polizisten im Dienst.
Beloe007 hat geschrieben:Und mich interessiert es ehrlich gesagt auch nicht wenn ein Querulant der in einer gefährlichen Situation nach der Dienstnummer fragt eine rein bekommt...

Stell du dir vor, du stehst mit deinen Leuten in der Masse, hast keinen Überblick mehr... und ein Depp kommt mit so nem Scheiß an, selbst schuld sage ich dazu.
Da haben wir des Pudels Kern. Warum argumentierst Du überhaupt?


Zu dem restlichen Schwachsinn äußere ich mich nicht mehr.

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Beloe007
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Beitrag von Beloe007 » 12.07.2010, 10:18

Hasenhuf hat geschrieben:Zu dem restlichen Schwachsinn äußere ich mich nicht mehr.
Danke.

*edit*
Hasenhuf hat geschrieben:
Beloe007 hat geschrieben:
Das Landgericht befand, dass die Vernehmungsmethode keine gerechtfertigte Notstandshandlung gewesen sei, denn sie habe gegen die in Artikel 1 Grundgesetz festgeschriebene Menschenwürde verstoßen.
Also es war eine Notstandshaltung, sie war nur nicht gerechtfertigt, weil sie gegen die Menschenwürde verstieß.
Weil eine Birne kein roter Apfel ist, ist eine Birne ein nicht roter Apfel? Soll das deine Argumentation sein?
Nein, das eine Birne eine Birne ist, auch wenn ein Wurm drin ist, der die Birne ungenießbar macht.

*/edit*

Es war Notstand, nur jemanden der in Gewahrsam ist darf keine Folter angedroht werden... Sie haben also im Notstand, gegen ein noch höheres Gesetz verstoßen, dafür wurden sie verurteilt.

Und du kannst soviel quatschen wie du willst, alle Urteile sagen dasselbe aus.... du Argumentierst gerade gegen alle Gerichte die dies zu verhandeln hatten und nicht gegen mich.
Hasenhuf hat geschrieben:
Beloe007 hat geschrieben:Im Umkehrschluss müsste jeder Demonstrant der Polizisten beleidigt verhaftet werden, aber das wird auch nicht gemacht...
Weil wir ja auch von Beleidigungen reden. Außerdem steht es immer jedem frei Anzeige zu erstatten oder es zu lassen. Bei Antragsdelikten gilt das auch für Polizisten im Dienst.
Achso so, also wenn bei der nächsten Demo 1000 Leute "Scheiß Bullen" rufen, dürfen die alle angezeigt werden und zur Aufnahme der Anzeige Festgehalten? Und jeder Demonstrant der sich dagegen zur Wehr setzt darf notfalls mit Gewalt behandelt werden?

Na dann, machen wir es so, lassen wir es eskalieren... du Theoretiker.
Hasenhuf hat geschrieben:
Beloe007 hat geschrieben:Und mich interessiert es ehrlich gesagt auch nicht wenn ein Querulant der in einer gefährlichen Situation nach der Dienstnummer fragt eine rein bekommt...

Stell du dir vor, du stehst mit deinen Leuten in der Masse, hast keinen Überblick mehr... und ein Depp kommt mit so nem Scheiß an, selbst schuld sage ich dazu.
Da haben wir des Pudels Kern. Warum argumentierst Du überhaupt?

Zu dem restlichen Schwachsinn äußere ich mich nicht mehr.
Genau, aus vielen Sätzen einen raus nehmen...

Wenn du zufällig in einer Massenschlägerei bist und irgendjemand fragt dich nach deiner Telefonnummer... dann ist die Schlägerei erst mal nebensächlich, du gibst erst die Telefonnummer raus... danach darf die Schlägerei weiter gehen, - richtig?

Lustig, du bist lustig :)

Hasenhuf
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Beitrag von Hasenhuf » 13.07.2010, 13:17

Beloe007 hat geschrieben:
Hasenhuf hat geschrieben:
Beloe007 hat geschrieben: Also es war eine Notstandshaltung, sie war nur nicht gerechtfertigt, weil sie gegen die Menschenwürde verstieß.
Weil eine Birne kein roter Apfel ist, ist eine Birne ein nicht roter Apfel? Soll das deine Argumentation sein?
Nein, das eine Birne eine Birne ist, auch wenn ein Wurm drin ist, der die Birne ungenießbar macht.

*/edit*

Es war Notstand, nur jemanden der in Gewahrsam ist darf keine Folter angedroht werden... Sie haben also im Notstand, gegen ein noch höheres Gesetz verstoßen, dafür wurden sie verurteilt.
Und bunte Knete war es auch, wenn ich das so nenne. In relevanter Form gibt es nur zwei Arten von Notstand und es war keine davon. Wenn es nur schwarze und graue Krähen gibt, dann ist etwas, was nicht schwarz oder grau ist keine Krähe. Wenn Du einen Wellensittich als Krähe bezeichnest, ist das dein Problem, wenn Du das nicht dazu sagst. Du kannst auch sagen etwas war Mord, es wurde nur keiner getötet, wenn's dir Spaß macht.

https://de.wikipedia.org/wiki/Notstand
"Der Begriff „Notstand“ ist in Deutschland ein Rechtfertigungsgrund (mit Ausnahme des entschuldigenden Notstandes, § 35 StGB, und wohl auch des Nötigungsnotstandes)"
Also entweder gerechtfertigt oder entschuldigt, der Nötigungsnotstand fällt auch darunter.

edit:
Beloe007 hat geschrieben:
Weil eine Birne kein roter Apfel ist, ist eine Birne ein nicht roter Apfel? Soll das deine Argumentation sein?
Nein, das eine Birne eine Birne ist, auch wenn ein Wurm drin ist, der die Birne ungenießbar macht.
Die ungenießbare Birne wäre der entschuldigende Notstand. rechtswidrig aber straflos. Entschuldigender Notstand war es aber auch nicht.
/edit
Beloe007 hat geschrieben:Und du kannst soviel quatschen wie du willst, alle Urteile sagen dasselbe aus.... du Argumentierst gerade gegen alle Gerichte die dies zu verhandeln hatten und nicht gegen mich.
Quelle?
Beloe007 hat geschrieben:Achso so, also wenn bei der nächsten Demo 1000 Leute "Scheiß Bullen" rufen, dürfen die alle angezeigt werden und zur Aufnahme der Anzeige Festgehalten? Und jeder Demonstrant der sich dagegen zur Wehr setzt darf notfalls mit Gewalt behandelt werden?
Selbstverständlich (wenn Du mit "notfalls" meinst, daß die Gewalt in dem Fall gerechtfertigt ist), zumindest zur Aufnahme der Personalien. Wie ein Richter das am Ende sieht (Beledigung oder nicht), steht auf einem anderen Blatt.
Beloe007 hat geschrieben:...
Na dann, machen wir es so, lassen wir es eskalieren... du Theoretiker.
Wer hat denn behauptet, daß es so gemacht werden soll? Und wer sagt, daß es dabei zu einer Eskalation kommt? Das hängt doch wohl von den Umständen ab, die nicht ansatzweise konkretisiert wurden.
Beloe007 hat geschrieben:Genau, aus vielen Sätzen einen raus nehmen...

Wenn du zufällig in einer Massenschlägerei bist und irgendjemand fragt dich nach deiner Telefonnummer... dann ist die Schlägerei erst mal nebensächlich, du gibst erst die Telefonnummer raus... danach darf die Schlägerei weiter gehen, - richtig?

Lustig, du bist lustig :)
Diese hinterfotzige Art kannst du dir sparen. Deine Aussage war, daß du es in Ordnung findest, einem in einer unübersichtlichen Situation nach der Dienstnummer fragenden eine reinzuhauen. Ihm keine reinzuhauen bedeutet nicht eine notwendige Maßnahme abzubrechen oder zu unterbrechen.

Beloe007
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Beitrag von Beloe007 » 13.07.2010, 14:28

Lies dir die Urteile durch, dann weißt du mehr... ich habe sie gelesen, ja auch die englische Fassung, auch wenn das recht schwer war.

Du hast vermutlich nicht mal die deutschen Fassungen gelesen was diskutiere ich überhaupt mit dir?

Du hast einfach keine Ahnung und versuchst gegen Notstand (mir ist egal wie man es nennen möchte) zu Argumentieren, obwohl jeder Richter es anders gesehen hat und es waren viele Gerichte beteiligt :)

Red mit denen wenn es dich stört.
Hasenhuf hat geschrieben:
Beloe007 hat geschrieben:Genau, aus vielen Sätzen einen raus nehmen...

Wenn du zufällig in einer Massenschlägerei bist und irgendjemand fragt dich nach deiner Telefonnummer... dann ist die Schlägerei erst mal nebensächlich, du gibst erst die Telefonnummer raus... danach darf die Schlägerei weiter gehen, - richtig?

Lustig, du bist lustig :)
Diese hinterfotzige Art kannst du dir sparen. Deine Aussage war, daß du es Ordnung findest, einem in einer unübersichtlichen Situation nach der Dienstnummer fragenden eine reinzuhauen. Ihm keine reinzuhauen bedeutet nicht eine notwendige Maßnahme abzubrechen oder zu unterbrechen.
Hach ja, kommst du auch mal hinterm Monitor hervor?

Ich finde es sogar verdammt in Ordnung, das jemand während einer kritischen Situation zur Not auch körperlich gehindert wird weiter zu nerven.

Du bist einfach ... Wenn du Polizist wärst und würdest dich jedes dritte Wochenende in so einer Situation befinden... und hättest schon so deine Erfahrungen gesammelt, würdest du auch anders reden.

Ich möchte nicht so beleidigend werden wie du vorher, aber du hast einfach 0 Ahnung und blickst keinen Millimeter über deinen eigenen Tellerrand hinaus.

Du würdest dich in Amerika sicher auch beschweren, wenn du bei ner Polizeikontrolle mit vorgehaltener Waffe kontrolliert wirst, weil du deine Hände vom Lenkrad genommen hast. Die böse böse Polizei... du bist doch gar nicht böse!!! und das hat gefälligst jeder zu riechen!!! Die Erfahrungen die die Polizei vorher gemacht hat, soll in jeder Situation aufs neue erprobt werden... aber bitte mit dem Risiko der Gesundheit des Polizisten.
Diese hinterfotzige Art kannst du dir sparen. Deine Aussage war, daß du es in Ordnung findest, einem in einer unübersichtlichen Situation nach der Dienstnummer fragenden eine reinzuhauen.
Und deine ist, wenn jemand danach fragt hat der Polizist sie raus zu geben. Egal wie es drum rum aussieht.

Und meine Aussage war nicht das ich es in Ordnung finde, sondern das ich es verstehen kann... das würdest du und auch sonst keiner anders handhaben, wenn du mehrmals im Jahr auf solchen Veranstaltungen wärst und jedes 10te mal wenn du deinen "Ausweis" zeigst und nett bist, die Nettigkeit bestraft würde.

Du würdest versuchen die Leute auf Abstand zu halten, jemand der Diskutiert hält keinen Abstand ergo ist er ein Risiko für deine Gesundheit.

Du dagegen behauptest gerade, der Polizist soll in jeder Lage nett sein und erst wenn er das Messer im Bauch hat darf er reagieren.

Ich sage er muss abwägen auf einer "Blumen für die Welt Demo" hat er ein geringes Risiko... auf einer "Scheiß Deutschland Demo" hat er ein hohes Risiko und muss die Leute zum Selbstschutz auf Abstand halten, notfalls auch mit Gewalt.

Anonymous

Beitrag von Anonymous » 13.07.2010, 15:12

Beloe007 hat geschrieben:das würdest du und auch sonst keiner anders handhaben, wenn du mehrmals im Jahr auf solchen Veranstaltungen wärst und jedes 10te mal wenn du deinen "Ausweis" zeigst und nett bist, die Nettigkeit bestraft würde.
was hat denn die gesetzliche Verpflichtunmg der man nachkommt mit "nett sein" zu tun?

Und wir beide wissen doch auch das ein Verfahren gegen einen Polizisten wegen eines Gerangels bei dem ein Demonstrant verletzt wurde, und die Polizei eben keine absolut unnötige Gewalt eingesetzt hatte, immer schnell wieder eingestellt wird... aber es gibt eben auch recht viele Fälle von absolut unnötiger Gewalt, z.B. im vorbeirennen einem eh schon verletzt am Boden liegenden Demonstranten mit voller Wucht absichtlich mit den Kampfstiefel ins Gesicht zu treten... klar, in so einem Fall würde der Polizist auch zu Recht bestraft werden würden.. wenn man ihn denn identifizieren kann... und das geht ja heutzutage trotz Videoaufnahmen von solchen Vorfällen so gut wie garnicht... alleine das Vorhandensein einer Nummer auf der Uniform anhand derer man solche Polizisten dann identifizieren könnte würde doch viele dieser unnötigen Gewaltanwendungen verhindern... eben weil der einzelne Polizist dann weis das man ihn trotz identlischer Uniform eindeutig identifizieren kann... er also weis das er jede seiner Aktionen später ggf. auch rechtfertigen muss, da würde der einzelne Polizist schon darauf achten das er dies auch kann...

Beloe007
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Beitrag von Beloe007 » 13.07.2010, 15:55

Das bedeutet aber im Umkehrschluss das jede Lappalie genauso zuzuordnen wäre und verhandelt werden müsste.... = die Adressen der beteiligten Polizisten raus käme.

Ich wollte als Polizist dann auf keiner Demo mehr die übrige Bevölkerung schützen, wenn ich ständig damit rechnen müsste das "irgendein Arsch" mit der kleinsten Anzeige meine Adresse raus bekäme und meine Familie bedrohen könnte.

Und die Chance (je nach Demo) ist hoch, das da so Gesocks drunter ist der das macht.

->

Ich verstehe dich schon und von dir beschriebene Situationen sind scheiße, aber die kommen doch auch nicht ständig vor.

Und wer registriert den Steinewerfer, der im Schutz der Masse nicht zu identifizieren ist? Ich denke davon gibt es mehr, als von der "Prügelpolizei".

Ich bin zufrieden mit unserer Polizei, ich sehe zwar auch das dort ein paar schlechte drunter sind, wie überall, aber deswegen alle unter Generalverdacht zu stellen und für jeden Affen greifbar zu machen... ich glaube nicht das das der richtig Weg ist.

Anonymous

Beitrag von Anonymous » 13.07.2010, 16:16

Beloe007 hat geschrieben:Das bedeutet aber im Umkehrschluss das jede Lappalie genauso zuzuordnen wäre und verhandelt werden müsste.... = die Adressen der beteiligten Polizisten raus käme.
nein... nicht jede Anzeige wird auch verhandelt, viele werden doch direkt wieder eingestellt... wie gesagt die Polizei hat zur Wahrnehmung ihrer Pflichten gewisse Sonderrechte, und wenn etwas im Rahmen dieser Sonderrechte passiert, kommt es auch zu keiner Klage.... verhandelt wird doch nur wenn der jeweilige Polizist seine Kompetenzen wirklich überschritten hat... und in den Fällen in denen es nicht zur Verhandlung kommt, kann man die Namen der beteiligten Polizisten ja auch problemlos schützen...

und bei Polizisten ist es ja eh schon üblich das in den Gerichtsakten nicht die Privatadresse steht, sondern das die über die jeweilige Dienststelle geladen werden, wenn sie im Rahmen ihrer beruflichen Tätigkeit vorgeladen werden...

Also Möglichkeiten die Identität der Polizisten möglichst zu schützen, aber dennoch eine Identifizierungsmöglichkeit zu schaffen, sind schon gegeben... so könnte z.B. auch noch zusätzlich in jedem Einzelfall ein Richter entscheiden ob in dem jeweiligen Fall eine Strafverfolgung im öffentlichem Interesse liegt oder nicht, und so eben die Zuordnung der Nummer zu dem jeweiligen Polizisten im Rahmen der Ermittlung erlaubt oder eben nicht...

Beloe007
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Beitrag von Beloe007 » 13.07.2010, 17:23

"Ey der Polizist mit Nummer 123 hat mich geschlagen, ohne das ich was gemacht habe"

Kommt sofort vor Gericht, egal ob es stimmt oder nicht. Dann steht Aussage gegen Aussage, der Polizist muss aussagen... usw...

Wie gesagt wenn ich jede Woche von einem Prügelpolizisten hören würde, würde ich es vielleicht ähnlich sehen wie du... aber ich denke das ist die absolute Minderheit, verglichen mit der Gegenseite.

Meistens ist es doch so das Polizisten erst Gewalt anwenden, wenn ein gewisser Abstand nicht mehr eingehalten wird, je nach Situation mal näher mal weiter. Wie will man denn so was vor Gericht verhandeln?

Ist doch so wie bei Türstehern, die stehen immer mit einem Bein im Gefängnis und Polizisten haben auf einer Demo ein noch höheres Risiko etwas zu machen das dann hinterher von einem Richter nicht verstanden wird, weil die Situation nicht 1:1 nachgestellt werden kann.

Polizisten auf einer Demo haben ein riesiges Risiko einen Fehler zu machen... der dann im Zweifel das ganze Leben ruiniert. Das wäre wie wenn du bei der nächsten Steuererklärung einen Zahlendreher hast und dafür direkt Job & Karriere aufgeben müsstest.

Ich kann mir vorstellen das es Fälle gibt ->
Polizist auf Demo, ist alles recht krass, dann kommt ein Familienvater an und will den Polizisten nach dem Weg fragen... der Mann wird mit roher Gewalt gefesselt... weil der Polizist keinen Überblick mehr hatte und erst für seine eigene Sicherheit sorgen wollte, er nicht mehr zwischen gut/schlecht unterscheiden konnte.

Der Mann weiß nicht wie ihm geschieht und wehrt sich natürlich, das ganze artet noch ein Stückchen weitere aus... usw..

Dann hat der Polizist ganz gewaltig Mist gebaut, aber wer würde in einer ähnlichen Situation anders reagieren?
Der Polizist hat aus seiner Sicht angemessen reagiert, aus allen anderen Blickwinkeln hat er aber absolute scheiße gebaut, aber das wusste er vorher nicht... wie will man so was verhandeln?
Soll er verurteilt werden, weil es dummerweise den falschen erwischt hat? Oder hätte der Polizist vorher fragen sollen "Ey, hier geht gerade alles drunter und drüber, - gehörst du nicht dazu?"

Ich sehe ganz einfach keinen Handlungsbedarf für Einzelfälle das ganze System zu riskieren.

Anonymous

Beitrag von Anonymous » 13.07.2010, 18:19

Beloe007 hat geschrieben:"Ey der Polizist mit Nummer 123 hat mich geschlagen, ohne das ich was gemacht habe"

Kommt sofort vor Gericht, egal ob es stimmt oder nicht. Dann steht Aussage gegen Aussage, der Polizist muss aussagen... usw...
blödsinn... nix geht sofort vor Gericht, erstmal ermittelt die Staatsanwaltschaft...

wenn man sich mal die Statistik in Berlin anschaut, dort gab es über 600 Anzeigen gegen Polizisten im Dienst, bei denen die Beamten dann auch identifiziert wurden, von denen nur 6 dann auch vor Gericht verhandelt wurden und jeweils mit einem Freispruch endeten. Also nichtmal 1% aller Anzeigen kamen dann auch wirklich vor Gericht...

und selbst wenn der Demonstrant dann ein paar andere Demonstranten als Zeugen mitbringt... was denkst du wieviele davon dann die min. 6 Monate Haft für nen Meineid wirklich riskieren werden...

und selbst wenn es vor Gericht gehen sollte, bekommt der Kläger auch nur den Namen und die Adresse der Dienststelle raus, keine Privatadresse etc... die gleichen Infos erhält er auch wenn er diesen Polizisten nach seinem Dienstausweis gefragt hätte und dieser ihm dann vorschriftsgemäß auch gezeigt hätte...

Anonymous

Beitrag von Anonymous » 13.07.2010, 18:38

Beloe007 hat geschrieben:Der Polizist hat aus seiner Sicht angemessen reagiert, aus allen anderen Blickwinkeln hat er aber absolute scheiße gebaut, aber das wusste er vorher nicht... wie will man so was verhandeln?
Soll er verurteilt werden, weil es dummerweise den falschen erwischt hat? Oder hätte der Polizist vorher fragen sollen "Ey, hier geht gerade alles drunter und drüber, - gehörst du nicht dazu?"
das ist ein absolut blödes Beispiel... da es ja garnicht zutrifft... wenn ein unbeteiligter in die Krawalle bei einer Demonstration gerät, und dann versehentlich auch verhaftet wird, ist dies doch durch die Sonderbefugnisse der Polizei in dieser Situation abgedeckt... da ist jedem klar wenn er in solche Krawalle reingerät, das er auch einen Schaden dabei nehmen kann, oder ggf. auch vorläufig festgenommen werden kann... aber nicht abgedeckt ist natürlich unnötige Gewalt... wie z.B. der erwähnte Fußtritt ins Gesicht wenn der Demonstrant eh schon verletzt am Boden liegt... oder ein hinterherrennen und schlagen wenn ein Demonstrant, der keinerlei Anstalten zur Gewalt zeigte, sich bereits umgedreht hatte und sich entfernt, auch das ist absolut unnötige Gewalt...

kein Polizist wird vor Gericht landen und verurteilt werden solange die eingesetzte Gewalt in der Situation aus Sicht des Polizisten wirklich angebracht und nötig war um seine Aufgabe zu erfüllen, bzw. diese Einschätzung auch nachvollziehbar ist... und das es dort dann auch schon mal stressig zugeht, und eine Situation falsch eingeschätzt werden kann, wird natürlich auch immer berücksichtigt... verurteilt wird ja nur wenn es für den jeweiligen Polizisten klar im Vorfeld erkennbar war das der Einsatz von Gewalt unnötig war...

Beloe007
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Beitrag von Beloe007 » 13.07.2010, 19:29

Meinst du so was?
https://www.spiegel.de/panorama/justiz/ ... 50,00.html
und so was
https://www.youtube.com/watch?v=BhJ7voS ... re=related
?

https://www.youtube.com/watch?v=wPSkFSS ... re=related

Recht hast du, wenn man es Objektiv betrachtet, aber es ist nicht objektiv.

Ich jedenfalls hätte keinen Bock als Polizist auf so einer Demo zu erscheinen und jeder Handschlag den ich mache, kann mein letzter im Dienst gewesen sein.
Und sei es weil man als Mensch auch mal in Rage gerät, die man nicht mehr kontrollieren kann, oder weil auf einem Video nur die Hälfte zu sehen ist.

btw. Als Demonstrant hätte ich genauso wenig Lust mir ne Nummer auf den Rücken kleben zu müssen.

Dem Argument das Polizisten mit ID-Nummer "friedlicher" sind traue ich nicht so ganz.

Aber wenn es zählt, sind dann nicht auch Demonstranten mit ID-Nummer "Friedlicher"? Und sollten die dann nicht auch eine bekommen? Dann ist es sogar noch friedlicher auf jeder Demo, als wenn nur die Polizei diese Nummern tragen müsste.

Anonymous

Beitrag von Anonymous » 13.07.2010, 19:44

Beloe007 hat geschrieben:Aber wenn es zählt, sind dann nicht auch Demonstranten mit ID-Nummer "Friedlicher"? Und sollten die dann nicht auch eine bekommen? Dann ist es sogar noch friedlicher auf jeder Demo, als wenn nur die Polizei diese Nummern tragen müsste.
ich frage mich schon die ganze Zeit warum du dich so intensiv für einen Polizei-/Überwachungsstaat stark machst... :-?

Beloe007
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Beitrag von Beloe007 » 13.07.2010, 22:00

Weil ich mich genau darüber mal mit zwei bekannten Polizisten unterhalten habe, die öfter auf solchen Einsätzen sind, als ich noch deiner Meinung war, bzw. ich bin ja nicht mal gegen die Nummerierung.
Ich denke nur das es auch Nachteile hat und ob man die (vielleicht unkalkulierbaren) Nachteile für ein paar wenige Einzelfälle austesten sollte bezweifele ich nur.

Und ich hatte auch schon mit Arschlochpolizisten zu tun, z.B. als ich mit meinem Auto durch meine Anliegerstraße wollte und ich nicht durfte, wegen nem Fußballspiel... aber irgendwelche Funktionäre durften... da habe ich so lange gemacht bis ich durfte... war knapp, hätte auch anders ausgehen können, wenn nicht andere Polizisten mit eingestiegen wären.
Die haben dann zwar so getan das das Arschloch im recht wäre, aber sie eine Ausnahme machen... aber ich hab gemerkt wie peinlich denen ihr Arschloch war, sonst hätte ich auch früher ruhe gegeben ;)

Und du hast recht wenn du sagst "Anonymität fördert bei manchen vielleicht gerade das innere Arschloch zu tage", dagegen sage ich auch nichts.

Der Punkt ist der, wenn unsere Politik was in die Finger nimmt übertreiben sie es meist... dann wird es nicht so umgesetzt wie du es beschreibst, was voll OK wäre... sondern so dass die "netten" die Fehler der wenigen Arschlöcher ausbügeln müssen.

Also ich bin schon auf deiner Seite, aber sehe keinen Bedarf für eine Änderung, weil so was einfach zu selten passiert.

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