Es reicht!

Beitrag von **Airport1** » 15.11.2007, 10:42

Einerseits ist es doch ok, dass endlich mal die Arbeitnehmer gegen die Arbeitgeber so richtig aufmucken, lange Zeit wurde sich immer nur "gefuegt" [Lohnkuerzungen, Mehrarbeit, ... arbeiten trotz Krankheit aufgrund Angst vor Arbeitsplatzverlust].

Andererseits mag man natuerlich einiges an der Art und Weise beklagen. Ich kann beide Parteien verstehen, die Bahn allerdings nur in einer Hinsicht: dass sie das mit dem Extra-Tarif nicht dulden will.

Ansonsten halte ich von Senor Mehdorn nicht viel: das ist ein [..], der mit Lobbyarbeit (schaut mal wer da noch auf seiner Gehaltsliste steht, Monitor berichtete) und Drohgebaerden so einiges durchzusetzen versucht. Der Profit wird maximiert auf Teufel komm raus, auf dem Ruecken derer, die z.B. nun streiken.

Denkt nicht nur an Euch, wenn ihr nun mal nicht zuverlaessig mit der Bahn fahren koennt waehrend des Streiks. Denkt auch mal ueber Solidaritaet nach, auch in Zeiten den Kapitalismus

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Beitrag von **catcat** » 15.11.2007, 10:44

cocktailtrinker hat geschrieben:Ist einer der Lokführer dieheute strieken gezwungen worden Lokführer zu werden?

Sie hätten ja auch alle eine Pilotenausbildung machen können.

Ist halt immer Angebot und Nachfrage.

Geeenau!
Hätte das faule Pack was gelernt, dann wären sie heute alle Manager und Politiker und müßte auch nicht streiken.

Darum gibts auch heute keine Ärzte, Ingenieure, Zahnärzte und Wissenschaftler, die auf den Arbeitsämtern rumlungern. Die hätten einfach was anständiges lernen sollen.

Beitrag von **auftragslinker** » 15.11.2007, 10:44

@DZVO: mag ja sein. aber brauchen die dafür einen eigenständigen tarifvertrag? reicht es nicht, die löhne zu steigern. 10% lohnsteigerung waren aktuell von der bahn doch schon geboten.

m.E. geht es der gdl nur um einen eigenständigen tarifvertrag, damit herr schell (ja, der arme robin hood) auch morgen wieder zu kur kann. der verdient hier nämlich auch ne menge. ausserdem würde der auch mal gerne mit nach rio.

die bahn braucht keine zusätzliche gewerkschaft und auch nicht die bahnmitarbeiter. sollen sie doch die rund 10% nehmen und in zwei jahren wieder ne steigerung verhandeln. aber was die hier abziehen, ist einfach nur lächerlich.

@catcat: immer alles relativ sehen. hier richten immerhin gerade mal rund 600 Personen + gdl mitarbeiter einen wirtschaftlichen schaden von mehreren milliarden an. was meinst du, wo sich der niederschlägt? ich höre morgen schon wieder alle schreien, weil das benzin teurer wird. und warum? weil eine knappheit entsteht, wenn die nicht regelmäßig beliefert werden und die lagerkapazitäten in den seehäfen dafür sorgen, dass die schiffe nicht abladen können. es kann einfach nicht angehen, dass eine handvoll (sturer und anscheinend kurzsichtiger) leute das gesamt volk ärgern.

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Beitrag von **DZVO** » 15.11.2007, 10:51

@michi_wien noch zu deiner rechung
1. war recht gut in mathe

2. GDL hat 17.000 aktive Lokführer (50% davon Beamte) die restlichen Lokfüher sind Renter oder in Pensionäre

so nun zu deiner Rechnung ich hab jetzt mal nur die aktiven Lokfüher genommen mit den Beamten ich nutze dann mal auch deine Daten wenn du erlaubst

17.000 Mitglieder * 800 € = 150.400.000 € Mehrkosten im Monat
150.400.000 € * 12 Monate = 1.804.800.000 €

3. Gewinn der Bahn 2006 2.500.000.000

4. 2.500.000.000 € Gewinn - 1.804.800.000 € Mehrkosten = 69.520.000 neuer Gewinn.

Und da für 2007 ein neuer Gewinnzuwachs zu erwarten war, wäre eine Gewinnsteigerung vorhanden gewesen. Und wenn ich das immer lese mit naja die wusste ja schon vorher das die nur so viel verdienen dann hätten sie sich was anderes aussuchen sollen. Denkt mal lieber daran das jeder Betrieb ohne seine Angestellten nicht bestehen könnte. Und es kann nun mal nur einer Boss spielen

.

Beitrag von **DZVO** » 15.11.2007, 10:56

@auftragslinker von den 10% hab ich auch gehört aber dafür sollten Sie z.B. Mehrarbeit leisten aber so genau weiss ich das nicht da ich nicht alle Punkte aus dem Vorschlag kenne. Und das ist das Problem was wir haben wir hören überall nur Brocken und reimen uns oft den Rest selber zusammen. Nur ob das dann immer so stimmt wie wir denken ist eine andere Frage.

Beitrag von **auftragslinker** » 15.11.2007, 11:07

@dvzo: du weisst schon, dass von den 2,5 milliarden noch die kreditzinsen und anteile der anteilseigner abgehen? da bleiben noch 1,6 milliarden übrig und schon wäre die bahn im minus.

zumal der entstandene gewinn ja nicht verfeiert wird, sondern teil des eigenkapitals wird. wird hier nicht angelegt, wären die aktienkurse verfallen und die liquidität von gerade mal 300 millionen wäre schnell im minus. eine ag kann nicht einfach überschüsse an angestellte auszahlen. vor allem einer der größten aktionäre wäre hier nicht einverstanden: vater staat

Beitrag von **DZVO** » 15.11.2007, 11:15

@auftragslinker ja das ist shcon klar war ja auch nur mal eine schemenhafte rechnung. zudem glaub ich das die gdl die 31% nur gesagt hat um aufmerksamkeit zu erhalten und um hoch zu pokern und dann trifft man sich sowieso in der regel irgendwo in der mitte. falls das nicht so sein sollte was ja noch keiner so richtig wissen kann dann muss der vorstand der gdl abtretten aber soweit ist es ja noch nicht.

Beitrag von **biggi_010** » 15.11.2007, 11:26

Hi,

also ihr könnt mich jetzt schlagen:

Aber ich bin auch der Meinung das es jetzt gut ist! Wenn es "nur" um die 31 Prozent ginge, würde ich es ja noch verstehen - aber warum, bitteschön, brauchen die Lokführer nen eigenen Tarifvertrag?

Wie weiter oben schon mal geschrieben: Kriegen dann nächstes Jahr die Putzfrauen oder die Zugbegleiter auch einen eigenen? Das ist doch Blödsinn!

Außerdem ist die Gewerkschaft doch selber schuld - warum hat sie die letzten Jahre die paar Promille Lohnerhöhung abgenickt? Das ist doch unlogisch - 10 Jahre zu Nullrunden ja zu sagen - und dann plötzlich von 0 auf 31 zu gehen....

Ich gönne den Lokführern, dass sie mehr verdienen und dass sie normale Arbeitszeiten haben - aber es ist doch unverantwortlich, dafür die ganze deutsche Wirtschaft in den "Ruin" zu treiben...

Die Bahn hat Angebote gemacht - ok, keine wirklich tollen ... aber habt ihr mal ein Gegenangebot von der Gewerkschaft gesehen? Geht das nicht eigentlich so:

Der AG bietet 5 %
Der AN will 30 %
...

also geht jeder 5 % rauf oder runter ... usw. ... aber nix... die Bahn hat 10 % geboten - ist die Gewerkschaft vielleicht auf 25 runter? Die wollen doch nicht verhandeln - die wollen mit dem Kopf durch die Wand.

Beitrag von **marc75** » 15.11.2007, 11:54

Ach sollen die doch streiken was das Zeug hält. Die LKW Speditionen freuen sich jedenfalls.

Wegen den Beamten die oben angesprochen wurden, die gibt es nur im Westen, darum sind die meisten ausfälle nur im Osten zu verzeichnen, wo die Pendler eh schon Probleme haben einen Job zu bekommen.

Ich weis noch als die Piloten bei der Lufthansa vor Jahren mal gestreikt hatten und auch eine massive Erhöhung wollten und auch bekamen. Nach 2001 war dann allerdings nicht mehr zuviel Bedarf an Piloten und die meisten schauten dann wieder in die Röhre.

Beitrag von **catcat** » 15.11.2007, 12:50

marc75 hat geschrieben:Ach sollen die doch streiken was das Zeug hält. Die LKW Speditionen freuen sich jedenfalls.
...

Die Speditionen freuen sich sicher

Vor Allem, da die grösste europaweite Spedition - mit ca. 17.000 LKWs - der Bahn gehört.

Und warum soll eine kleine Gewerkschaft nicht auch steiken dürfen? Grade wenn Sie alles lahmlegen könnte (was sie aber ohnehin nicht kann), würde dieser Streik schon lange vorbei sein.

Wenn in Paris die Schaffner und Lokführer streikenn geht wochenlang kein Zug rein oder raus.
Wenn da die Müllmänner streiken, laufen die Ratten die Avenues rauf und runter.

Ich versteh echt nicht, das jemand, der kein Unternehmer ist, auch nur einen Gedanken daran verschwendet, das dieser oder jener Strteik "schlecht" sein soll.

Unsere Großeltern haben dafür gekämpft und nun wird vom Volk auch noch abgenickt, das ein Streik verboten werden soll, nur weil er einen (angeblich riesigen) Volkswirtschaftlichen Schaden anrichten kann.
Und das nur, weil es grade beim Pendeln stört oder was?

Beitrag von **michi_wien** » 15.11.2007, 13:19

@DVZO

schön zu lesen, dass manche auch nachdenken wenn sie was tippen (keine ironie

)

@biggi

Naja, im first-step sitzens am längeren Ast, denn der Wirtschaft kostet das ein kleines Vermögen.
Nachhaltiger Druck einer "öffentlichen Einrichtung" ist immer grausam, was machst wenn die Ärzte morgen 20% mehr wollen bei max. 60 Std. / Woche, alle KH´s im Streik ? ... na hurra

@catcat

Angeblich riesigen volkswirtsch. Schaden ?

Du weisst auch, dass der Güterverkehr dadurch betroffen wird, deine Heizkohle kommt nicht an, deine Rohstoffe nicht etc. über einen kurzen Zeitraum sicher kein supergrosses Problem, aber die sollen mal den Streik 2 Wochen durchziehen, dann wirds lustig.

Aber ok, du kommst aus Hamburg, ihr habt ja noch "Wasseranschluss" *g*

Beitrag von **auftragslinker** » 15.11.2007, 14:13

@catcat: wenn audi sein werk für einen vormittag stilllegen muss ist das doch wohl ein anzeichen dafür oder? und hast du schon mal erlebt, wie die hütte brennt, wenn ein containerschiff mit vielen tausend containern zwei stunden verzug beim entladen hat? dann wüsstest du von welchem schaden ich spreche

Beitrag von **Pegasus** » 15.11.2007, 14:25

ja nee ist klar. das fussvolk dieses dreckspack von lokführern ist schuld...

für alle die gegen den streik der gdl sind mal ein kleiner denkanstoss:
der bahnvostand hat sich einfach mal so in diesem jahr eine gehaltserhöhung von 60% genehmigt. die mussten dafür nicht einmal streiken...

Beitrag von **dandy11** » 15.11.2007, 14:39

Bei dieser Umfrage fehlt mindestens eine Option sonst ist sie sehr tendenziös, suggestiv und keinesfalls objektiv (und das soll sie doch sein, oder?)

Wie wäre es bspw. mit

4. Die Bahn AG soll ihren A*** bewegen und einen eigenständigen Tarfivertrag vorlegen und mit dem Angebot auch noch etwas höher gehen. Das bricht ihr keinen Zacken aus der Krone.

Zu einem Streik gehören immer zwei, die "Schuld" sind. Sowohl Arbeitgeber als auch Arbeitnehmer sind verantwortlich für einen Streik. Wären beide einsichtig und kompromissbereit, würde es es einen Streik nicht geben. Die Schuld alleine den Lokführern in die Schuhe zu schieben, entspricht nicht den Tatsachen.

Beitrag von **DZVO** » 15.11.2007, 15:15

@michi_wien lass mich raten chefposten(manager)?
Schonmal für ein paar Euro arbeiten gewesen wo man sich über jedes Trinkgeld freut auf wenn es nur 20Pfennig waren???

Und zu deinen Ärzten, hattest du den Streik irgendwie verpasst???

Es reicht!

Was hälst du vom Bahnstreik?